Programmieren und Informatik

  • Hallo,
    Ich habe vor im Wintersemester anzufangen Informatik zu studieren. Ich hatte das Fach zwar schon in der Schule und auch in meinem letzten Studium, jedoch habe ich das meiste vergessen oder es war nur sehr allgemein gehalten. Ich würde aber gerne bis zum Studium schon etwas an Praxis beim Programmieren gelernt haben und etwas von der Theorie der Informatik, auch um mir dann wirklich sicher zu sein, dass das was für mich ist . Nun zu meiner Frage:


    Könnt ihr mir als blutiger Anfänger einen guten Einstieg ins Programmieren, Informatik und allgemein Computer empfehlen? Literatur, YouTube Channels etc. wären sehr hilfreich!


    Da ich es etwas "unnötig" finde, den Thread nur wegen meiner Frage aufzumachen, habe ich den Titel Mal so gewählt, dass es auch als allgemeiner Thread für Informatik und Programmieren benutzt werden kann, falls dieser nicht schon existiert.


    "If you think this has a happy ending, you haven't been paying attention."
    -Ramsey Snow

  • Hey,


    ich habe mich auch vor nicht allzu langer Zeit für ein Informatik-Studium entschieden und bin nun im 2. Semester.
    Die Module und der Einstieg im ersten Semester sind jedoch von Uni zu Uni verschieden, also kann man da nicht empfehlen was immer zutrifft.
    Allerdings solltest du dich damit anfreunden können das du in den ersten 3 Semestern sehr viel Mathe-Module haben wirst zb. Lineare-Algebra, Analysis, Logik und diskrete Strukturen etc...
    Du solltest dich von den ersten Aufgaben nicht abschrecken lassen, egal wie kompliziert das aussieht, wenn man sich dahinter setzt Blickt man schon nach kurzer Zeit durch. Bei den anfänglichen Logik Aufgaben habe ich oft die Videos von Simple Math auf Youtube angesehen. Diese erklären zwar nicht wie man Aufgaben löst, allerdings versteht man anhand der Videos sehr gut wie das was von einem verlangt wird funktionier (z.b. der Aufbau algebraischer Strukturen)

    .
    Wenn du dir schon vorher ein paar programmier skills aneignen möchtest wäre es gut herauszufinden welche Sprache die Uni an die du gehen möchtest im ersten Semester nimmt. ( Bei mir war es C ).
    Zu den jeweiligen Sprachen gibt es auch gute Videos und Webseiten zum nachschlagen.
    Kannst mir auch eine PN schreiben falls du Fragen hast.


    Viel Erfolg =)!

  • Hi,


    meiner Meinung nach ist beim Programmieren lernen nicht so sehr die Sprache an sich wichtig, da sich viele Sprachen sehr aehneln und die Grundoperationen, die man da in die Tasten haemmert, ueberall gleich sind, auch wenn sie mal anders aussehen. Ich wuerde es eher daran festmachen, was du nach dem Studium danach machen willst bzw. was dich auch jetzt schon interessiert. Webentwicklung? PHP und JavaScript sind am meisten verbreitet. Systemprogrammierung? Hier laeuft sehr viel ueber C(++). Zu allen grossen Programmiersprachen gibt es eine Menge Buecher, auch in deutscher Sprache. Die vom Rheinwerk-Verlag sind in der Regel qualitativ hochwertig.


    Darueber hinaus kann es sehr hilfreich sein, wenn man weiss, was da im Detail in diesem Kasten vor sich geht. Hier hat Crash Course derzeit eine sehr gute Videoreihe, zu der jede Woche ein neues Video dazu kommt: Crash Course Computer Science.


    Best regards

  • Ich habe ja 9 Semester in dieser Richtung studiert und muss sagen, dass mir hardwarenahe Programmierung (Treiber-Programmierung) am meisten Schwierigkeiten gemacht hat. Letztendlich hat es mir im Studium den Kopf gekostet, weil ich den plötzlichen Niveau-Anstieg einfach nicht verkraftet habe. Vermutlich ist es auch von Uni zu Uni unterschiedlich, je nachdem wie die Pläne sind. Ich denke es ist auf jeden Fall von Vorteil wenn du gut programmieren kannst. Am besten du schaust dir schon mal Java an, oder C++ (gibts ja viele Tuts im Netz). Es wird zwar alles noch mal durchgekaut, aber wenn man zu Beginn dort nicht dran bleibt, steht man schnell Aufgaben gegenüber, die man unmöglich lösen kann. Ich hatte anfänglich mit Java keine Probleme, aber später, als die Aufgaben immer komplexer wurden, bin ich irgendwann ausgestiegen und hab nix mehr kapiert. Dann fängt man an, Lösungen zu kopieren, oder sucht sich Studenten die programmieren können. Nur irgendwann ist es so, dass man mal was alleine machen muss und dann ist man sofort raus.


    Mathe wiederum, hat mir nur zu Beginn des Studiums Probleme bereitet, später war das keine so große Sache mehr, weil man sich daran gewöhnt hat. Spaß macht es aber sicher keine, jede Woche 10 Stunden und mehr an irgendwelche Knobelmatheaufgaben zu sitzen, die einen eh nicht weiter bringen, im Studium nicht, beim programmieren, nicht, im Job nicht und auch so im Leben nicht (außer man hat natürlich einen Mathe-Fetisch).


    Letztendlich muss ich vor so einem Studium warnen. Es ist anstrengend und man lernt viel zu viel Mist, den man später nicht mal braucht. Wenn du dich nur für die IT an sich interessierst und kein Wissenschaftler werden willst, dann mach lieber eine IT-Ausbildung. Da kommt man schneller zum Ziel und als Programmierer kannst du heute sehr viel Geld verdienen, völlig egal ob Master, Doc, Ingenieur oder Fachmann mit abgeschlossener Ausbildung.


    Gerade heute gibt es viele junge Menschen, die die IT für "cool" halten, aber nur weil sie ein wenig Java und HTML können, Big Bang Theory zu ihren Lieblingsserien zählt, im Darknet surfen und gerne Sombra in Overwatch spielen, denken sie, sie sind die geborenen IT-Menschen und genauso genial wie Zuckerberg. Die Realität sieht meistens anders aus. Das Studium saugt, man hat kein Interesse an all den Mathe-Kram und Programmieren doch bitte nicht den ganzen Tag.


    Und gleich vor weg: Ich will hier niemanden schlecht machen, es gibt auch hier im Forum sicher Leute, die mit der IT ganz dolle dick sind und keine Probleme haben. Meine Vorredner (wie meine Nachposter) sind sicher auch brennende Fans der Sheldon-IT, deshalb will ich auch mal die andere Seite erläutern. Ich und meine Kollegen hatten jedenfalls keinen Spaß mit diesem Studium, aus den oben genannten Gründen. Bitte einfach auch bedenken. Schnell passiert es, dass man frustriert nach 6 Semestern "cooles IT Studium" raus findet, dass man ja doch nicht so cool sein kann wie Sheldon und Wissenschaft ja gar nicht so spannend ist, mit all den endlosen Formeln und Zahlen.


    <<Mein körper definierter als von Magersüchtigen!>>

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  • Mein größter Tipp wäre: Versteif dich nicht zu sehr auf Computer und Programmieren.
    Fang lieber an ordentlich Mathe zu pauken, das wirst du eher brauchen. :D


    Ansonsten, da du aus NRW kommst... falls du in Paderborn oder Dortmund studieren wirst, da wird anfangs Java gemacht. :)


    Spaß macht es aber sicher keine, jede Woche 10 Stunden und mehr an irgendwelche Knobelmatheaufgaben zu sitzen, die einen eh nicht weiter bringen, im Studium nicht, beim programmieren, nicht, im Job nicht und auch so im Leben nicht (außer man hat natürlich einen Mathe-Fetisch).

    Jap. Wie unser Matheprof einmal sagte: "Nein, das werdet ihr im Berufsleben auch nie wieder brauchen. Aber das gehört nun mal dazu, das sollte man wissen.."
    Und außerdem soll einen ein Studium an einer TU (Technische Universität) nun mal auf die Forschung vorbereiten, und nicht aufs Berufsleben. Dafür gibt es Ausbildungen oder die FH (Fachhochschule).



    Letztendlich muss ich vor so einem Studium warnen. Es ist anstrengend und man lernt viel zu viel Mist, den man später nicht mal braucht. Wenn du dich nur für die IT an sich interessierst und kein Wissenschaftler werden willst, dann mach lieber eine IT-Ausbildung. Da kommt man schneller zum Ziel und als Programmierer kannst du heute sehr viel Geld verdienen, völlig egal ob Master, Doc, Ingenieur oder Fachmann mit abgeschlossener Ausbildung.

    Jap, habe auch nach 4-5 Semestern abgebrochen und mache jetzt ne Ausbildung in dem Bereich, und das ist deutlich spannender. In der Ausbildung arbeite ich eben auch wirklich mit Computern, und rechne nicht nur irgendeinen Bullshit.


    Ich würde es vielleicht so ausdrücken: Wenn du Bock hast, bei der Entwicklung der neusten Prozessoren mitzuwirken, Treiber zu bauen und CPUs effizienter zu machen, dann ist das bestimmt geil.
    Aber wenn du einfach Bock hast am PC zu hängen, zu scripten, Programme zu schreiben, und Netzwerke und Server aufzusetzen, dann wird es dich vermutlich eher enttäuschen und langweilen.

    _______ Jack of all trades, master of none.

    m̵̡̛̜̭̻̪͔̜̞̲̳͉̫̮̹̬ͬ͋̓̌̐̀̓̿̀ͣ̅̿ͩ̚̚͘̕͢͢͜͟͡͝͝҉̡̨̨̡̪͉ͮͩͥ̋͘͢á̶̛̪̜̪̰͛̄̈̾͊̓ͧ̕͝ͅtr̟̟͆͠͡i̸̠͙̓҉̸̷̧̧̧̲̟͍͎͔͎̥̲̗̼̫̥̦̦͉̹̦̤͉̱̳͚͖͈͔̀͛̉͐ͦ̉ͦ̐̐ͧͥ̓ͭ̉ͩ͌͛̎̌̉̐ͮ̒̍́͑̀̿̅̐ͬ̏̀̚͘͢͟͢͟͝͠͠͡x̙͖̠̹̫̞̫͈̟̂̉ͩͧ̏̎ͮ͐͐ͩ̒ͪ̃̅͘͟ͅ--̞̾̉̃.̶̭̖ͫ͢-̧͞.̟-̻̑.͙̇-̣͍̬ͮ͜.͎̜͜-̤̭̈͐̐.̲-͐.̶̏-.̙̔̿̃̎-̲̈́ͤ͞.̇


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    Einmal editiert, zuletzt von Ex4mp1e ()

  • Was mir anfangs gut geholfen hat, waren wirklich Youtube Videos und eine Seite wo man sehr schön verschiedene Programmiersprachen üben kann. Glaube diese Seite ist nicht mehr komplett kostenlos, aber die Basics sollten da noch beinhaltet sein.
    Ich studiere nicht selber Informatik bin jedoch in derselben Fakultät und da lernen alle Java und die Informatiker später noch C...
    Vielleicht helfen dir diese Links weiter


  • Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen... So toll wie man in seinen romantischen Anfangsgedanken meint ist die IT nicht. Ich bin eigentlich gelernter Elektroniker und arbeite seit einem Jahr als Admin in einem mittleren Industrieunternehmen. Obowhl ich, wie gesagt, Quereinsteiger bin habe ich nicht wirklich Probleme mit der Technik, aber wenn ich so an meine letzten Jahre als Medientechniker zurückdenke vermisse ich die Abwechslung doch sehr! Ich habe von der Gebäudebeschallung bis zum 100.000€ Heimkino alles gemacht und wenn der Chef nicht so ein A*sch gewesen wäre würde ich das wahrscheinlich heute noch machen.


    Hätte ich nicht parallel auch die Fertigungsanlagen zu pflegen, wäre mir die reine IT absolut zu trocken und langweilig. Zum Glück stehe ich nicht mehr vor dem Problem, welche Ausbildung, oder Schule ich machen soll, aber Informatik wäre wohl die letzte Wahl...


    Natürlich spreche ich für mich, ich will hier niemanden was schlecht reden; aber bedenke: irgendwann kann man nicht mehr umsatteln und was dann noch übrig ist bleibt für den Rest des Arbeitslebens... und das ist lang.

  • Erstmal vielen Dank für die Antworten! Ich denke, ich habe jetzt genug Stoff die nächsten Monate, um mich auf das Studium vorzubereiten. :D
    Vor allem auch den kritischen Meinungen gegenüber dem Studium möchte ich danken, da habe ich auf jeden Fall mal eine andere Perspektive dazu.


    Ich wollte an einer Uni studieren, weil ich dachte, dass ich dann sozusagen ein Grundgerüst habe, mich später spezialisieren und vor allem auch schauen kann, worauf ich mich spezialisiere/was mir besonders gut liegt. Mache mir da etwas Sorgen, wenn ich zB eine Ausbildung oder ein Studium an einer Hochschule beginne, die ja meist eine Art Schwerpunkt haben, dass ich dort schon die Entscheidung fälle was ich später machen werde. Wäre nett, da noch mal ein paar Meinungen zu zu hören.
    Besonders anziehen finde ich auch Software Engineering, aber da ich da auch nicht so viel Erfahrungen habe, bin ich mir nicht sicher, ob mir das liegt.


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  • Ich kann meinen Vorrednern da im Großen und Ganzen nur zustimmen. Ich mache zur Zeit selber ein duales Studium in der Richtung und man merkt eindeutig, dass der Informatikteil nicht das große Problem sein wird. Gerade im Studium ist Mathe das Problem Analysis, Lineare Algebra, Stochastik, Numerik ect..
    Falls du dich aber einfach mal ausprobieren willst am Programmieren würde ich dir auch Java empfehlen. Es ist einfach, sehr anfängerfreundlich ect. Den Sprung zu schwierigeren Sprachen wirst du im Studium bestimmt kennen lernen.
    Kann dir da z.B. das Buch "Java ist auch eine Insel" empfehlen bzw. die Version im Internet davon. Youtube Tutorials finde ich persönlich ziemlich doof. Die helfen wirklich nur, wenn man komplett keine Ahnung hat. Ansonsten sind das nur Zeitfresser.
    Um solche Sachen wie Webentwicklung ect. würde ich mir an deiner Stelle noch keine Gedanken machen. Vielleicht wenn du mehr Erfahrung sammelst und sicherer wirst. Falls du dennoch dran Interesse hast: Die Seite die Bluealf vorgeschlagen hat (codecademy) ist wirklich gut für komplett Einsteiger (zumindest was Webentwicklung angeht) zu den anderen Themen kann ich dort nichts sagen. Allerdings ist es dort schon ein bisschen kleinschrittig (und für mich persönlich damit schon wieder ein bisschen zu öde.).
    Als IDE - also Entwicklungsumgebung würde ich dir Netbeans empfehlen. Viele Einsteiger nutzen auch Eclipse, aber da bin ich persönlich kein Fan von. Viel Gutes höre ich auch über IntelliJ aber das ist für den gewerblichen Gebrauch nicht nutzbar (privat natürlich schon). Die genannten sind natürlich alle kostenlos.


    Falls du beim Programmieren Exceptions bekommst oder nicht weiter weißt, einfach googeln. Stackoverflow kommt dann meist als einer der ersten Seiten und hilft dann. Programmieren ist viel Aufwand! Lass dich bei Rückschlägen nicht verunsichern auch wenn man stundenlang nach den falschen Einstellungen sucht :'D
    Bei sonstigen Fragen bist du natürlich willkommen.

  • Als IDE - also Entwicklungsumgebung würde ich dir Netbeans empfehlen. Viele Einsteiger nutzen auch Eclipse, aber da bin ich persönlich kein Fan von. Viel Gutes höre ich auch über IntelliJ aber das ist für den gewerblichen Gebrauch nicht nutzbar (privat natürlich schon). Die genannten sind natürlich alle kostenlos.

    Ich find für nen blutigen Anfänger auch noch BlueJ sehr angenehm. Anfangs deutlich einfacher und übersichtlicher als z.B. Netbeans. ^^

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  • Vieles wurde schon gesagt. Insbesondere zu Mathe.


    Ich habe viel zu lange für meinen Bachelor gebraucht und war während der letzten Semester so am Ende, dass ich, entgegen meines ursprünglichen Vorhabens, doch keinen Master mehr gemacht habe.
    Lästig ist halt, wenn Software-Firmen der Meinung sind, sie bräuchten einen TU Master für irgendwelche Java-Programmieraufgaben....


    Ich wollte an einer Uni studieren, weil ich dachte, dass ich dann sozusagen ein Grundgerüst habe, mich später spezialisieren und vor allem auch schauen kann, worauf ich mich spezialisiere/was mir besonders gut liegt. Mache mir da etwas Sorgen, wenn ich zB eine Ausbildung oder ein Studium an einer Hochschule beginne, die ja meist eine Art Schwerpunkt haben, dass ich dort schon die Entscheidung fälle was ich später machen werde. Wäre nett, da noch mal ein paar Meinungen zu zu hören.Besonders anziehen finde ich auch Software Engineering, aber da ich da auch nicht so viel Erfahrungen habe, bin ich mir nicht sicher, ob mir das liegt.


    Also bei uns hatten wir neben den absoluten Grundlagen und Mathe usw. 8 Einführungsveranstaltungen in verschiedene Bereiche der Informatik. Ich dachte auch, Software Engineering würde mich interessieren. Die Vorlesung war dann sehr ätzend und quasi nur auswendig lernen. Ich war froh, dass ich die Klausur bestanden hatte und mache jetzt beruflich halt trotzdem genau das.. :D
    Ähnliche Erfahrungen habe ich mit den meisten anderen Einführungsveranstaltungen gemacht, auch umgekehrt von "ist bestimmt öde" zu "ach ist ja doch ganz interessant".
    Was ich sagen will: Es ist nicht einfach, vorher einzuschätzen, was einen interessiert oder was einem liegt, bis man mal mit dem Stoff konfrontiert war. Und selbst dann kann es sein, dass man in der Vorlesung mit den "didaktischen Mitteln" des Dozenten einfach nichts anfangen kann. Vielleicht findet man auch Semester nach der Vorlesung zufällig noch einen Zugang zu dem Themengebiet.
    Ich würde daher empfehlen, genauer in verschiedene Bereiche der Informatik zu schauen, nicht nur aufs Programmieren und auch nicht nur auf Mathe. Vielleicht kannst du dich am Stoffplan (oder wie auch immer das in diesem Kontext heißt) deiner Uni orientieren, was da so in den Vorlesungen in späteren Semestern dran kommt. Bei mir war das z.B. Kryptographie, Software Enineering, Netzwerke (Layer, Protokolle, Ausrechnen, ob die Brieftaube oder die 56k-Leitung schneller ist... und so), Hardware/Hardwarenahes Programmieren, "Data and Knowledge Engineering" (Datenbanken und so Zeug), Robotik, "Schnittstelle Mensch-Maschine" und "Foundations of Computing" ("formales Mathe", formale Modellierung, war eine meiner Lieblingsvorlesungen, bei vielen anderen aber sehr unbeliebt, ich kann mich kaum zusammenreißen, Leute nicht zuzutexten, wenn das Thema in Reichweite gerät... D: ). Inzwischen haben die den Stoff irgendwie umstrukturiert und ich glaube auf 9 Bereiche verteilt... Also ist da keine Einteilung irgendwie *die einzig wahre* Einteilung....


    Übrigens kann ich hin und wieder tatsächlich mal irgendeine Kleinigkeit der vielen unnützen Dinge, die ich im Studium gelernt habe, doch im Beruf gebrauchen. Kommt selten vor, aber wenn, dann freue ich mich umso mehr, dass ich dieses komische Mathe-Zeug nicht ganz umsonst gelernt habe und mal anwenden kann... ;D Aber das meiste brauche ich leider echt nicht.


    Edit: Rate meine IDE... ;) Benutze seit 13 Jahren und mittlerweile auch beruflich Eclipse.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

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  • @Ex4mp1e BlueJ hatte ich gaaanz früher in der Schule. An sich nicht schlecht. Unterschlägt aber das Prinzip der Objektivierung ziemlich stark! Zudem gibt es dort nichtmals wirklich eine Main Funktion sondern läuft einfach nur durch..
    Finde da gibt es schon erhebliche Unterschiede. Für die ersten 2-3 Wochen okay. Aber auf Dauer ist BlueJ nicht nutzbar wenn man richtig programmieren möchte.

  • So, habe noch mal ein wenig recherchiert. Für mich kam momentan nur die Uni Bonn in frage, weil diese direkt hier in meiner Nähe ist. Jedoch ist das Studium dort wirklich sehr mathelastig und anspruchsvoll was das angeht (von dem was ich gelesen habe). Ich habe aber noch eine andere Option entdeckt und zwar die FH in Sankt Augustin, die Informatik als Bachelor Studiengang anbietet. Anscheinend auch praxisorientiert, Theorie wird aber nicht vernachlässigt und im Vergleich zur Uni mehr Freizeit ( kann ich nicht beurteilen, aber gehe ich mal von aus), um an eigenen Projekten zu arbeiten.
    Meine Frage: Habe ich später im Berufsleben irgendwelche großen Nachteile im Bereich IT dadurch, dass ich meinen Abschluss an einer FH und nicht an einer Uni gemacht habe? Uni wird ja meist besser angesehen.


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    -Ramsey Snow

  • Meine Frage: Habe ich später im Berufsleben irgendwelche großen Nachteile im Bereich IT dadurch, dass ich meinen Abschluss an einer FH und nicht an einer Uni gemacht habe? Uni wird ja meist besser angesehen.

    Seit dem es Bachelorstudiengänge gibt, ist das kein großer Unterschied mehr. Eher im Gegenteil, Firmen die darauf wert legen, schauen auch erstmal darauf ob jemand von einer FH kommt, da er meist mehr Praxisbezug hat. Da würde ich mir mal keine Gedanken machen. Studium ist Studium und Informatik ist sowohl in der FH und auch in einer Universität im Bacherstudiengang. Ich war mehrere Semester auf einer Fachhochschule in der Infomatik und habe durch meine Arbeit bei einem IT Unternehmen währendessen auch mit Unistudenten zusammen gearbeitet. Es gibt sich nicht viel was den Unterschied ausmacht, nur ist halt der jeweilige Anteil von Theorie und Praxis anders aufgeteilt.

  • Exakt.
    Eher beschweren sich Arbeitgeber darüber, dass Uni-Absolventen nur mit Zahlen jonglieren können, aber sonst nicht viel Erfahrung mit den geforderten Dingen haben. Ich seh das ja auch an mir: 9 Semester studiert, aber programmieren kann ich immer noch nicht richtig. Linux ist für mich auch ein schwarzes Tuch. :D
    Wenn ich dann sehe was Arbeitgeber alles so von einen fordern, hätte ich so etwas mit Bachelor-Abschluss auch nicht gekonnt.


    Das Studium an einer FH wird meistens auch als "leichter" angesehen, ob das nun stimmen mag oder nicht.
    Ich weiß bloß, dass einer meiner Internetfreunde auch in meine Richtung studiert (Wirtschaftsinformatik) hat und der Plan dort etwas lockerer war. Jedenfalls mussten die dort keine Treiber oder Netzwerkmodelle programmieren. Wenn dort mehr Praxisbezug herrscht, könnte es durchaus sein, dass damit auch das Programmieren etwas mehr geübt wird, ein Vorteil, denn von mir wurde einfach gleich erwartet, dass ich nach drei Semester Java auch gut mit C++ umgehen kann. Und die Mathematik wird weniger theoretisch und damit knochenhart sein.


    Was bringt dir letztendlich ein toller Uni-Abschluss, wenn du bloß als Ingenieur in einem Unternehmen arbeiten wolltest, dass nicht die Welt retten will. Kanonen auf Spatzen.


    <<Mein körper definierter als von Magersüchtigen!>>

  • Hey Ich sitze gerade im gleichen Bot wie du vor ein paar Jahren :D


    Zuersteinmal: wie läufts mit dem Studium? oder bist du sogar schon feritg? xd


    Bin quasi mit der Schule fertig und hab mich wegen interesse an Pcs und introvertierten Natur für Informatik entschieden.

    Es kommen auch die gleichen unis, die in Bonn und die in Sankt augustin bei mir in frage.

    Dürfte ich wissen für welche du dich entschieden hast? ^^



    Ich stelle mir auch die gleiche Frage, wo eigentlich der Unterschied zwischen FH und Uni ist.


    Wäre sehr nett, wenn mir jemand helfen könnte! :D

  • Bei mir ist es schon was her mit dem Studium, aber ich glaube vom Look and Feel hat sich nicht viel verändert. Ich habe Medieninformatik an einer Fachhochschule studiert (damals noch mit Diplomarbeit) und entwickle heute im Rechenzentrum einer FH.


    Fachhochschulen sind eher Praxis orientiert und vergleichbar mit Berufsschulen. IdR macht man ein Semester lang ein Praktikum im Betrieb und die Klassen sind klein gehalten (bei mir damals max. 30 Leute). An der Uni hat man dagegen oft Hörsäle mit mehreren hundert Plätzen. Ist imo etwas unpersönlicher.


    Ob es an der Fachhochschule leichter ist, kann ich nicht sagen, weil ich nie an einer Uni studiert habe. Ich glaube die FH ist direkt etwas spezifischer, bei meiner FH konnte man damals z.B. Wirtschaftsinformatik, Medieninfo oder angewandte Info studieren, während die Uni reine Informatik anbietet und vermutlich damit mehr Gebiete oberflächlich ankratzt.


    Ich bin mehr der Learning by Doing Typ und habe mich an der FH super wohl gefühlt, und mir hat mein Studium viel Spaß gemacht. Was für dich besser passt, kann ich dir nicht sagen, aber vielleicht verstehst du den Unterschied zwischen FH und Uni jetzt etwas besser.


    Edit: Btw, ich war nach meinem Studium mehre Jahre in der freien Wirtschaft beschäftigt und bin nur durch Zufall wieder an einer FH gelandet. Wenn du an einer FH studierst, bedeutet das nicht, dass du schlechtere Chancen in der IT Branche hast.

  • Bei uns an der TU Darmstadt sind eeeeinige nach wenigen (oder auch etwas mehr) Semestern an die FH gewechselt, weil es dort "leichter" war. Weniger Mathe und keine Massenveranstaltungen, in denen man verloren geht.

    Aber auch da gibt es von Uni zu Uni und vermutlich auch von FH zu FH unterschiede.


    Die frage ist, was man danach damit machen will. Irgendwo programmieren, die komplexe, abstrakte Theorie ist nicht so interessant? Dann passt die FH vermutlich besser.

    Hochspezifische Anwendungen designen? Das neue ChatGPT entwickeln? Einen Roboter mit Mimik entwerfen? Bei google irgendwelche Datenverarbeitungsalgorithmen optimieren? Geh an eine Uni.* Extra-Streberpunkte für Uni-Wahl nach deren Fachgebiet. Die TU Darmstadt hat z.B. mehrere Informatik-Master-Studiengänge mit unterschiedlichen Vertiefungsrichtungen. Leider ist Bioinformatik nicht dabei, das hätte ich mir evtl. noch überlegt :D


    Btw ich mache jetzt nichts so spezifisches. Ich könnte meinen Job sicher gut mit FH-Abschluss machen. Aber ich finde die Theorie extrem spannend. Schade, dass ich davon so wenig anwenden kann (weil es einfach keine Gelegenheiten gibt).


    Noch ein Punkt: Es kann gut sein, dass man an der FH schneller fertig ist und somit früher Geld verdienen kann. Falls die Tendenz doch Richtung Uni geht, erkundige dich bei der aktiven Fachschaft mal nach der durchschnittlichen Bachelor-Studienzeit (das kann u.U. stark von der "Regelstudienzeit" abweichen).


    *Kann man bestimmt auch alles mit FH-Abschluss erreichen, die Uni liefert für sowas aber etwas direktere Zugänge.

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    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

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