Der Alltag in einer Beziehung

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  • Hallo,


    ich wollte einfach mal nachfragen, wie ihr mit dem Alltag in einer Beziehung umgeht.

    Mit meinem Freund bin ich drei Jahre zusammen, wohne schon über ein Jahr mit ihm zusammen und aktuell geht es mir nicht gut, weil ich mir viele Gedanken mache, da der Alltag unsere Beziehung "frisst".

    Dazu muss ich sagen, dass wir beide Vollzeit arbeiten und nur wenig Zeit am Abend für uns haben, wo wir natürlich auch unseren Hobbies nachgehen wollen um einfach mal abzuschalten. Daher fühle ich mich aktuell nicht gut, da ich Angst habe, dass wir uns deswegen auseinander leben. Vielen sagen, dass es doch ein gutes Zeichen ist, dass sich mit dem Partner alles so normal anfühlt, als wäre es schon immer so gewesen, aber mir fehlt irgendwie etwas.


    Könnt ihr mir helfen?

    Wie ist es bei euch?

  • Hey nintendoandme! :)

    Uff, diese Angst kenne ich leider nur zu gut. Da denkt man, es läuft eigentlich irgendwie gut, aber trotzdem ist da dieses Gefühl, dass vielleicht doch nicht alles so stimmt wie es stimmen sollte. Eine blöde Situation, aber definitiv keine auswegslose Lage.


    Zuerst einmal möchte ich dir einen ganz wichtigen - wenn nicht gar den wichtigsten - Tipp geben: Ihr müsst beide an eurer Beziehung arbeiten und ganz, ganz viel miteinander kommunizieren, um so eine gute Grundlage zu schaffen. Wenn das nicht funktioniert und nur eine Seite um Besserung kämpft, ist das Ganze auf langfristiger Sicht leider zum Scheitern verurteilt.

    Meinem Ex-Freund und mir ist nämlich genau das passiert. Er ist arbeiten gegangen, ich war mit meinem Fachabitur beschäftigt und als wir nach Hause kamen, lebten wir nur für uns. Irgendwann habe ich erkannt, dass es so nicht weitergehen kann und ihm immer wieder angeregt etwas mit mir zu unternehmen oder einfach mal zu erfragen wie es ihm geht, was er sich für die Zukunft wünscht, welche Pläne er für die kommende Zeit hat. Immer wieder hieß es nur: "Nö, ich will jetzt zocken." Man lebte zwar miteinander, aber nur noch nebenher und nach unzähligen Bemühungen meinerseits war ich es einfach Leid.

    Darum ist es ganz wichtig, dass du solche Dinge ansprichst und ihr gemeinsam nach einer Lösung sucht. Zum einen quälst du dich dann nicht alleine mit diesem Gedanken herum, zum anderen lädst du ihn damit aktiv ein an der Beziehung zu arbeiten - und zeigst ihm so, dass er dir extrem wichtig ist und du ihn liebst.


    Mit meinem jetzigen Freund bin ich nun etwas mehr als zwei Jahre zusammen. Wir sehen uns täglich, außer wenn er in einer anderen Stadt arbeiten muss. Und auch hier hat sich natürlich ein gewisser Alltag eingestellt, vor allem weil mein Freund unter der Woche einem relativ strickten Zeitplan folgt, um seine Zeit möglichst sinnvoll zu nutzen. Zumindest er hat durch seine Uni nicht 24/7 für "Pärchenzeug" und ist froh, wenn er nach seinen Projekten mal seinen Hobbys nachgehen kann. Anfänglich war das für uns beide schwierig und wir hatten auch so unsere Zweifel, ob unsere Beziehung das überlebt, mittlerweile sind wir jedoch ein perfekt eingespieltes Team.

    Wir haben dieses Problem so gelöst, indem wir kleine, gemeinsame Aktivitäten gemeinsam erledigen. Wir kochen jeden Abend zusammen (und sei es nur sich ein paar Brötchen zu schmieren), wir räumen zusammen auf und gehen alle paar Tage für ein paar Minuten raus, um eine Runde um den Block zu drehen und zu quatschen. Am Wochenende nehmen wir uns mindestens eine Stunde Zeit für den jeweils anderen, fahren in die Stadt, gehen wandern oder machen einen Tagesausflug, wenn er mal nicht allzu viel zu tun hat.

    Versucht einfach ein paar gemeinsame Hobbys zu finden, und seien diese noch so augenscheinlich unbedeutend und "normal" - uns macht das Kochen zum Beispiel wahnsinnig viel Spaß. Versucht zudem am Wochenende ab und an ein wenig rauszukommen, sei es nur um im nächstgelegenen Wald spazieren zu gehen oder in der Stadt bummeln zu gehen.

    Auch ganz wichtig: Reden, reden, reden! Sicher passiert auf der Arbeit nicht immer etwas Spannendes und manchmal hat man auch gar keine Lust von der dämlichen Kollegin zu berichten, aber sich für die Erlebnisse des jeweils anderen zu interessieren und danach zu fragen ist unheimlich wichtig. So kommt ihr ins Gespräch, könnt euch gemeinsam über einen peinlichen Patzer auf der Arbeit kaputtlachen und wachst so noch näher zusammen.


    Das wird alles schon wieder, Kopf hoch! :)

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    F E L I N E B E A T

  • Hallu,

    ja der Alltag kann einer Beziehung wirklich zusetzten und ich stimme da Floof voll und ganz zu.

    Ich bin jetzt mit meinem Mann 2 Jahre verheiratet und wir sind seit 9 Jahren zusammen.

    Es gab bei uns auch mal eine Zeit wo wir anfingen einfach für uns selbst zu leben und es kommt langsam und schleichend.

    Das haben wir aber gemerkt und uns darüber unterhalten und nach Lösungen für unser "Problem" gesucht.

    Wichtig ist natürlich das beide an der Beziehung arbeiten, sonst macht das recht wenig Sinn.

    Wir kochen zusammen, wenn es von den Arbeitszeiten passt, gehen zusammen mit dem Hund raus und versuchen am

    Wochenende raus zu kommen, einfach etwas zu unternehmen. Sei es auch nur mal eben ein Eis essen gehen aber ihr macht dann was zusammen.



    Sprich deinen Freund darauf an, dass du Angst hast, dass ihr euch auseinander lebt und sprecht darüber was ihr

    dagegen tun könntet.


    Den wer nicht über seine Probleme spricht, dem kann auch nicht geholfen werden ;)


    Ihr schafft das schon:thumbup:

  • Da loco digitiert zu Dr. love :lovex:


    Ich wurde gerufen? Nein, Spaß beiseite, ich denke eine allumfassende Lösung wird schwierig, da jeder Mensch individuell ist und auch der Verlauf der Beziehung (bzw. die Grundlage der Beziehung) bei jedem anders ist.


    Ein paar Ratschläge hätte ich aber auch:

    • Gemeinsame Hobbies: Meiner Erfahrung nach sind gemeinsame Hobbies essentiell für funktionierende Beziehungen. Natürlich darf man nicht alle Hobbies teilen, aber wenn man gar keine gemeinsamen Projekte hat sucht man sich zwangsläufige andere Personen um seinem Hobby nachzugehen. Gibt es hier keine gemeinsamen Erlebnisse, Erfolge oder auch gemeinsame Rückschläge, die einen noch enger verbinden, fehlt etwas in der Beziehung.
    • Freiräume lassen: Sicher verbringt jeder auch mal Zeit für sich. Mal mit den Kumpels abhängen, nen Mädels-Abend, mal ohne den Partner unterwegs sein. Nicht weil man den Partner nicht dabei haben will, sondern "weil man nur zu schätzen weiß was man hat wenn man es denn nicht mehr hat". Und dann sollte man sich dem auch bewusst sein und dem Partner dann nicht nachspionieren, ständig schreiben oder ähnliches. Gebt eurem Partner Freiräume um euch zu vermissen, er freut sich dann um so mehr wenn er wieder bei euch ist :)
    • Treue und Vertrauen: Kennt ihr das Sprichwort "Hinter jedem Mann steht eine noch stärkere Frau"? Es geht gar nicht um Stärke. Es geht um Vertrauen. Steht zu eurem Partner, gebt ihm euer Vertrauen. Aber seid euch auch bewusst, brecht ihr dieses Vertrauen wird dies eine tiefe Wunde hinterlassen. Wunden kann man schminken und überspielen, so ein Bruch wird aber immer im Hinterkopf bleiben. Tut eurem Partner nicht an was man euch nicht antun soll. (Alle Leser jetzt so :sleeping: )
    • Habt gemeinsame Ziele: Zusammenziehen? Ein eigenes Haus? Familie? Nachwuchs? Egal welche Ziele ihr im Leben habt, sprecht mit eurem Partner darüber. Natürlich muss man beim Ersten Date nicht sofort mit der Nachwuchsplanung beginnen, habt ihr aber keine gemeinsamen Ziele, könnt ihr auch nicht zusammen über die Ziellinie schreiten.

    Viele Grüße aus dem Lovemeisterbüro

    Dr. love

    Hey now, hey now, hear what I say now ~ Happiness is just around the corner ~ Hey now, hey now, hear what I say now ~ We'll be there for you


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  • Das ist ja nicht so, als würden wir nichts miteinander machen, aber wir haben generell schon wenig Zeit für unsere Hobbies. Wir arbeiten beide Vollzeit, der einzige Tag zusammen ist der Sonntag, wo man eh nichts machen kann. Dann kommt noch die Arbeit in der Wohnung hinzu. Aktuell bin ich auch total unzufrieden, weil ich abends erst gegen 19 Uhr zuhause bin und dann auch zu müde um etwas mit ihm zu machen.


    Alles nicht so einfach im Moment...

  • Na ja, Sonntag kann man schon eine Menge machen. :) Sucht euch am Tag zuvor ein fettes Drei-Gänge-Menü aus, geht einkaufen, holt euch zusätzlich noch eine DVD und dann könnt ihr sonntags in Ruhe kochen, euch auf die Couch kuscheln und einen tollen Film verfolgen. Und auch unter der Woche kann man sich kleine Auszeiten füreinander nehmen. Selbst zehn Minuten, in denen ihr einfach nur ein wenig redet, herumalbert oder ein Mal um den Block geht, sind manchmal genug um die Beziehung zu kitten, wenn man sich diese Zeit regelmäßig nimmt.

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    F E L I N E B E A T

  • Na ja, Sonntag kann man schon eine Menge machen. :) Sucht euch am Tag zuvor ein fettes Drei-Gänge-Menü aus, geht einkaufen, holt euch zusätzlich noch eine DVD und dann könnt ihr sonntags in Ruhe kochen, euch auf die Couch kuscheln und einen tollen Film verfolgen. Und auch unter der Woche kann man sich kleine Auszeiten füreinander nehmen. Selbst zehn Minuten, in denen ihr einfach nur ein wenig redet, herumalbert oder ein Mal um den Block geht, sind manchmal genug um die Beziehung zu kitten, wenn man sich diese Zeit regelmäßig nimmt.

    ^ Das :)


    Bei meinem Freund und mir sind es mittlerweile über 7 Jahre, wovon wir auch mehr als 4 Jahre nun zusammen wohnen.

    Natürlich pendelt sich irgendwann ein gewisser Alltag ein, was ich persönlich aber auch als was sehr Schönes und Vertrautes empfinde.


    Wir haben aber auch viele gemeinsame Hobbies und unternehmen viel zusammen, aber natürlich macht auch Jeder ab und zu mal sein eigenes Ding - das ist eben auch ganz wichtig, finde ich.


    Und man muss ja nichts "Großes" zusammen unternehmen... das was Floof schreibt ist doch manchmal auch schon ausreichend. Einfach ein gemeinsamer Spaziergang, einen gemütlichen Filme- oder Zockerabend... ich genieße das immer wieder. Oder irgendwo was Essen gehen. Restaurants und Lokale haben ja auch Sonntags geöffnet - oder man bestellt sich was leckeres und lümmelt sich dann mit einem guten Film auf die Couch, wie oben schon erwähnt. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die am meisten Spaß machen :D.

  • Hier wurden ja schon viele tolle Beiträge geschrieben, die ich durch meine Erfahrung in meiner bisher 5 1/2 Jahre andauernden Beziehung komplett so unterschreiben kann. Und da es nichts bringt, alles zu wiederholen, gehe ich mal konkret auf eine Aussage von dir ein.

    Dazu muss ich sagen, dass wir beide Vollzeit arbeiten und nur wenig Zeit am Abend für uns haben, wo wir natürlich auch unseren Hobbies nachgehen wollen um einfach mal abzuschalten. Daher fühle ich mich aktuell nicht gut, da ich Angst habe, dass wir uns deswegen auseinander leben.

    Ich konnte bisher noch nicht richtig herauslesen, ob ihr ähnliche oder gleiche Hobbies habt? Da loco schrieb ja schon sehr richtig, dass gemeinsame Hobbies oder Interessen sehr wichtig sind - genauso wichtig wie die Zeit für sich alleine, ohne Partner. Dein Beitrag oben klingt für mich, als würden euch eure Hobbies eher auseinander halten. "Ihr wollt natürlich euren Hobbies nachgehen, also bleibt wenig Zeit für Zweisamkeit."


    Bei meinem Partner und mir ist es so, dass wir auch nach stressigen Arbeitstagen, wo wir beide erst spät nach Hause kommen, meistens (nicht immer, und das ist okay so) noch irgendwas kleines zusammen machen. Das kann (wie schon mehrfach genannt) ein gemütliches Zusammensitzen auf der Couch sein, das Zocken eines Games, sofern ihr denn beide zockt (bei uns ist es meist eine Runde Mario Kart) oder aber etwas anderes, das euch verbindet. Die Müdigkeit nach einem Arbeitstag kann ich sehr gut nachempfinden, allerdings kann man denke ich auch wunderbar "gemeinsam müde" sein. Wir machen es oft so, dass wir unterschiedlichen Hobbies nahe beieinander nachgehen. Ich liege an einem Ende der Couch und lese ein Buch, er liegt am anderen Ende und hört Musik. Zwischendurch unterhalten wir uns dann mal kurz über dies und das, zeigen uns was am Smart-TV und gehen dann wieder unseren jeweiligen Entspannungen nach. Das schafft Nähe, ohne dass wir aktiv etwas zusammen machen.

    Floof beschreibt zudem wunderbar die Kleinigkeiten, die gar nicht viel Zeit und Kraft kosten.

    "Where your fear is, there is your task."


    - Carl Gustav Jung