[Spiel 117] Runde 2
Raluca Sorawo the Witch tonguecat Fullbuster ErzaTheLight Nox Kousei77 Katsu | Raeken
tl;dr siehe wieder unten.
Am darauffolgenden Morgen zeigte sich der Himmel zugezogen, das Blau des Himmel war verschwunden und er glich nunmehr einer rußigen Decke die sich über das Meer gelegt hätte. Aber nicht nur der Himmel, auch die Stimmung an Bord hatte sich getrübt. Vom Kapitän abgesehen, der trotz der Hinrichtung guter Dinge war, da er am späten Abend eine der Passagierinnen in sein Quartier eingeladen hatte - für die er sich zwar genauso wenig interessierte wie für alle Anderen an Bord, aber die ihm aus gewissen Gründen nicht auf die Nerven ging; Noch nicht.
Ansonsten war das Deck wie leergefegt; Von den Hasen, die gerade Dienst hatten abgesehen. Und SelYs Leiche, die Mittschiffs am Galgen baumelte, vom unruhigen Wind hin -und hergetrieben. Denn auch wenn ihr Tod zwar bewiesen hatte das doch kein heimlicher Wolf (der den Krieg im Verborgenen überlebt haben könnte) unter ihrem Fell steckte - sie wurde auch des Diebstahls bezichtigt. Und ob diese Vorwürfe nun stimmten oder auch nicht; Colonel Jackal war der Ansicht dass eine am Galgen baumelnde Leiche ein gutes Exempel und Mahnmal für alle war. Eines das davon zeugte, das auf diesem Schiff Zucht und Ordnung herrschte.
Im Rumpf des Schiffes machte gerade einer der Stewards seine morgendliche Runde, als er an Fullbusters Kabinentür vorbeikam stand diese jedoch ungewöhnlicherweise weit offen. Er sah Fullbuster in seiner Koje liegen, in Seitenlage, sein Gesicht zur Wand. Offensichtlich schien er zu schlafen;
"Alles in Ordnung, Sir?" flüsterte der Steward, im Türrahmen stehend - und wiederholte seine Frage, diesmal lauter - doch Fullbuster rührte sich nicht.
"Sir?" fragte er erneut, als er an Fullbuster herantrat und vorsichtig an der Schulter berührte.
Einen Moment später stürmte der Steward aus der Tür, um einem der Schiffsjungen am Ende des Ganges "Hol den Doktor! Schnell!" zuzurufen.
Die Unruhe unter Deck verbreitete sich rasch auf dem Schiff, so schloss Commander Grayfox - in Fullbusters Quartier angekommen - eilig die Tür hinter sich, da sich auf dem Gang draussen schon eine Traube von Gaffern gebildet hatte. Fest stand, Fullbuster war kalt und tot, aber die Leichenstarre hatte noch nicht eingesetzt. "Fehlt etwas..?" fragte Grayfox nachdenklich den Doktor, nachdem sie den Leichnam sah: "Glaube Nein, Signora Commandante! Auch Augen sind da - habe schon nachgesehe!" grinste er - ohne jede Bösartigkeit - mit der unbekümmerten Freude eines Kindes.
LeMúr bat den Commander um Erlaubnis, die Leiche zur Untersuchung ins Lazarett zu bringen aber der Commander bevorzugte es, den Transport dorthin auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen - nachdem das Kabinendeck von Schaulustigen geräumt wurde. Der Doktor verstand, also bat er den blassen Steward Tisch und Stühle aus dem Weg zu räumen und legte mit dessen Hilfe den leblosen Fullbuster vorsichtig auf dem Kabinenboden ab. LeMúrs Blick wanderte sorgfältig an der Leiche auf und ab, Brust- und Halsbereich schienen unverletzt zu sein. Doch als er den Körper auf den Bauch umdrehte fiel sein Blick auf eine Stelle im Bereich des Genicks, der eine kleinen Blutfleck aufwies.
Und als er mit einer spreizenden Bewegung seiner Pfote die Haut in dem Bereich spannte kam ein kleiner Schlitz zum Vorschein. Also nahm der Doktor mit seiner anderen Pfote ein schmales Instrument aus seiner Brusttasche und führte es in die Wunde ein. Mehrere Zentimeter weit.
Als er den wässerig-blutigen Spatel wieder herauszog, ihn interessiert betrachtete - und anschliessend unter angeekelten Blicken des Stewards wenig dezent daran roch war der Fall für ihn klar. Die Verletzung war bis in den Spinalkanal eingedrungen - und hatte Fullbusters Rückenmark durchtrennt; Ein neuer Mord.
Einige Zeit später war der Fall auch Gesprächsthema in der Schiffskombüse, in der sich Jacob und seine Assistentin eingefunden hatten. Jacob sass Pfeife rauchend in der kleinen Ecktischnische während Diego Mockingbird, der Schiffskoch, in einem der Töpfe rührte und Patricia - an der Wand lehnend nachdenklich in ihren Muggefugg- Krug starrte. (Kaffee war zu teuer für den Assistentenpöbel an Bord.)
"Was geht auf diesem Schiff nur ab..?" begann sie. "Erst dieser Matrose, dann die Sache gestern... und heute ist plötzlich Fullbuster tot. Und ich kenn ihn ja nur flüchtig, aber ich meine, er war schon irgendwie süss, hat immer irgendwie ein bisschen traurig ausgesehen, so wie James HasenDean..." Patricia nahm hastig einen Schluck aus dem Krug um ihr Gesicht zu verbergen, als sie merkte dass sie ein wenig errötete.
"Vielleicht haben wir ja einen Jonas an Bord..." murmelte Diego, während er gerade mit dem Messer eine Möhre in einen der Töpfe häckselte, der auf dem Herd vor sich hinköchelte. Diego war weit herumgekommen, und kochte ganz vorzüglich - trotz seiner recht unappetitliches Arbeitsweise. (Nicht nur, weil sich auf seiner Kochschürze mittlerweile das Menü der gesamten letzten Woche nachlesen lies.)
"Würd mich nicht wundern, wenns der Kapitän selber wär..." fuhr er fort, als er sich mit einem vielsagend Blick zu den Beiden umwandte. Und mit seinen Pfoten, das Messer noch haltend und dabei Gänsefüsschen andeutend "Dem Helden der Teaquod..." hinzufügte.
Und als er nur verwunderte Blicke erntete erzählte er weiter. Der Kapitän hätte vor zwei Jahren den Kohlefrachter Teaquod kommandiert und geriet in der Nähe des Jammerkaps in ein Gewitter. Durch einen Blitzschlag wäre das Boot in Brand geraten, und der Kapitän hätte zwar alles getan um Schiff und Mannschaft zu retten, aber es wäre aussichtslos gewesen. Geistesgegenwärtig hätte er also im Angesicht des Tode alles was von Wert war, wie die teuren Bordinstrumente in sein Rettungsboot geladen um wenigstens den Schaden für die Versicherung gering zu halten. Diese war natürlich sehr angetan von so einem Verhalten und sorgte dafür, dass die Öffentlichkeit ihn als das wahr nahm, was er vorgeblich war: Ein Held der See!
Aber im Süden erzählte man sich laut Diego auch noch eine andere Geschichte... Denn ein Fischer der Gegend hätte eines Tages eine kleine mit verkohltem Harz versiegelte Metallschachtel in einem seiner Netze entdeckt. Und darin fand er das Tagebuch eines Schiffsjungen der Teaquod. Dieser schrieb, dass der Kapitän die Warnung seiner Offiziere ignoriert hätte, aufgrund der 300 Tonnen Kohle die ohnehin die Ladungsgrenze des Schiffes überschritten hatten das Jammerkap zu vermeiden und eine Ausweichroute zu segeln.
Snake wäre aber auf Kurs geblieben, und der Sturm hätte Schiff und Mannschaft schwer zugesetzt, eine riesige Welle hätte das Schiff überspült und dabei Deckhaus und Masten weggefegt. Trotz der Beschädigungen und der Verluste unter der Crew hätte das Schiff den Sturm zwar überstanden, doch es war Wasser in den Laderaum eingedrungen, wodurch es in der trockenen Kohle wie in einem riesigen Komposthaufen zu einem Schwelbrand gekommen sei. Ab diesem Zeitpunkt sei das Schiff nicht mehr zu retten gewesen. Aber anstatt das Schiff zu verlassen trieb Snake seine Mannschaft mit Schaufeln unter Deck um die Kohle ständig aufs Neue umzuhäufen um sie locker zu halten und so den Schwelbrand aufzuhalten.
Dabei seien viele der Matrosen entweder am Rauchgas oder an Erschöpfung umgekommen, ohne dass sich der Brand aufhalten lies, und als der Rest der Crew gegen Snake aufbegehrte hätte er mit einer List die Mannschaft abgelenkt, während er in der Zwischenzeit die Rettungsboote zerstört habe. Alle - bis auf eines; Dieses hätte er mit allem Wertvollen vollgeladen was er tragen konnte und hätte sich aus dem Staub gemacht. Während der restlichen Crew nur die Wahl geblieben wäre, ob sie im Wasser umkommen wollten - oder im Feuer.
Aber die Geschichte wäre immer nur ein Gerücht geblieben, denn jener Fischer wäre ein paar Wochen später genauso spurlos verschwunden wie das geheimnisvolle Tagebuch.
Jacob und Patricia hatten aufmerksam und interessiert zugehört; Allerdings war Diego Mockingbird nicht nur für seine Kochkünste an Bord berühmt, sondern auch für sein Lästermaul und seine blühende Fantasie. Allerdings, da es zu allen Zeiten noch nie eine besonders gute Idee war den Koch, der das Essen auf den Teller brachte gegen sich aufzubringen tadelte man ihn ungern deswegen....
Westlich von Lizard Point Wetterverschlechterung STOP Ablöse für Dienst im Krähennest gesucht STOP Fullbuster in seiner Kabine tot aufgefunden STOP Ermordet STOP Tagesmenü Möhrenrisotto mit Ricotta, Pinienkernen und Basilikum STOP
[Raluca] [Ikuto] [tongue] [Fully] [Erza] [Nox] [SelY] [Kousei] [Katsu]
[Stanley Murdog a.k.a Gustav Schwan a.k.a Wyatt Earthworm a.k.a Pjetr Raccoonovic a.k.a Jerry D. Ratte]
Ihr habt bis Montag 23 Uhr Zeit
um Jackal davon zu überzeugen die Toten zu respektieren,
den jungen Wachhasen abzulösen, bevor er so allein oben im Krähennest endgültig den Verstand verliert,
das Risotto des Kochs zu probieren,
den Steuermann aufzumuntern -
und natürlich um den Mörder zu fangen;
Wenn ihr könnt.