Ärzte, Krankenhäuser, medizinische Umgebung - Kennt ihr das, wenn ihr das nicht "ertragen" könnt?

  • Ich habe eine Frage, die gerade beim Stammtisch aufgekommen ist und wir haben lange über das Thema gesprochen...


    Mir geht es so, ich kann weder in Altenheime, noch Krankenhäuser ohne eine richtige Panik zu bekommen. Ich renne zwar nicht rücklings wieder raus, aber je länger ich dort bin desto schlechter geht es mir. Ich war einmal im Krankenhaus wegen einer OP, sonst nur als Besucher von Patienten. Aber mir geht es sogar beim Hausarzt manchmal so (bin schon zweimal im Wartezimmer bzw. Klo umgekippt).


    Ich kenne sogar Leute, die mögen Krankenhäuser und finden das "spannend". Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ich da alleine bin. Natürlich hat sich das bei mir so aufgebaut aus den verschiedensten Gründen.


    Ich freue mich sehr über jeden Austausch zu diesem Thema. Ob als Patient oder Besucher. Habt ihr solch eine "Angst" auch schonmal erlebt in diesen Zusammenhängen?

  • Angst nicht, aber ein Unwohlsein. Ich wurde durch viele Krankenhausbesuche und Altenheimbesuche in der Kindheit und Jugend geprägt und mache deswegen gerne einen Bogen um selbige (und um alte Menschen :sweatdrop:)

    Mit dem Krankenhaus hab ich aber inzwischen weniger Probleme seit ich vor drei Jahren einige Zeit, inklusive OP, dort verbringen durfte und viele gute Erfahrungen damit gesammelt hab. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich mich gern dort rum treibe, aber als so schlimm wie in meiner Kindheit/Jugend empfinde ich es nicht mehr.

  • Ich kenne das nur zu gut und das obwohl ich eigentlich ein sehr gesunder Mensch bin.

    Ich bin nie krank, habe mir noch nie was gebrochen und hatte auch noch keine größeren Operationen.


    Bei Ärzten ist es für mich am schlimmsten. Ich habe eine panische Angst vor Spritzen.

    Wir müssen von der Firma aus alle paar Jahre zum Check up und dort wird dann auch Blut abgenommen. Alleine schon wenn ich die Mail mit dem Termin lese bekomme ich ein mulmiges Gefühl. In der Nacht davor kann ich nicht richtig schlafen und wenn ich dann da bin, bin ich total nervös.

    Die Blutabnahme wird immer als letztes durchgeführt und alleine schon das Wissen darum, dass dieser Moment unausweichlich kommen wird, macht den ganzen Arztbesuch für mich zur Qual. Nach der Blutabnahme ist mir dann auch oft schwindelig, dass ich noch einen Moment liegen bleiben und mich beruhigen muss.

    Ich weiß auch nicht woher diese Angst kommt. Der Stich an sich ist zwar unangenehm aber für mich nicht schmerzhaft.


    Wenn ich in Krankenhäusern zu Besuch bin bekomme ich auch immer ein mulmiges Gefühl.

    In Altenheimen habe ich keine Probleme. Zum Glück, denn ich bin ab und zu mal aus beruflichen Gründen in dem ein oder anderem.

    2B and 9S (gif) : r/nier

    "The time I was able to spend with you.

    It was like memories of pure light. Thank you..."

  • Ja kenne es nur all zu gut!

    Ich komme mit Krankenhäusern überhaupt nicht klar und nur bei der kleinsten Andeutung schaltet mein Kopf ab und ich kriege direkt Panik.

    Vor 7 Jahren wurde ich an der Nase operiert und hätte eigentlich ne Woche im Krankenhaus bleiben sollen habe mich aber am ersten Tag direkt entlassen und Abends halb weinen meine Mutter angerufen das sie mich ja abholen soll sonst würde ich nach hause laufen.

    Zur Zeit läuft auch wieder das Gespräch das ich ins Krankenhaus muss, weil meine Nase wieder kaputt ist und der selbe Eingriff ansteht. Ich bin ehrlich am überlegen einfach weiter zu leben und damit klar kommen das ich täglich eine Flasche Nasenspray verbrauche..

  • Ich denke es geht vielen Menschen so, dass ihnen Unwohl wird bis hin zu richtigen Angst- oder ja, Panikattacken wenn es um Arzt, Zahnarzt, Krankenhausbesuche geht.

    Ich kann mich da nur einreihen und kenne das nur all zu gut. Ich habe mich auch sehr lange selbst gefragt, woran das wohl liegen könnte. Zumindest in meinem persönlichen Fall kam ich zu der Erkenntnis, dass es an sehr vielen schlechten Erfahrungen mit Arztbesuchen und Krankenhausbesuchen verbinde. Gerade die Kindheit ist eine sehr prägende Phase eines jeden Menschen und bei wir war es einmal so, dass ich Arzt- und vor allem Zahnarztbesuche mit Spritzen und noch schlimmer, mit Schmerzen verbinde. (z.B. mit 5 Jahren wurden mir 4 Zähne auf einmal gezogen)

    Auch Krankenhausbesuche (ich selbst musste ich noch nie zur Behandlung ins Krankenhaus) verbinde ich mit sehr negativen, leidvollen Erinnerungen, da mein Vater nach langer Leidensphase und vielen langwierigen Aufenthalten dort verstorben ist und ich das nie richtig verarbeiten konnte, da ich erst vier Jahre alt war.


    Ich denke daher, dass bei solchen Ängsten und beklemmenden Gefühle, schlechte Erfahrungen oder Erinnerungen eine große Rolle spielen und zumindest in meinem Fall denke ich, dass ich nie geschafft habe, diese Ängste zu überwinden und zu bewältigen. Daher die Vermeidungsstrategie, alles zu tun um solchen Situationen aus dem Wege zu gehen.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • In meinen Augen sind es nicht nur schlechte Erninnerungen, die Angst bzw. Unwohlsein hervorrufen, ich denke viele assozieren Krankenhaus und Altenheim mit schweren Krankheiten und Tod, nicht mal unbedingt bewusst, ggf. auch einfach nur unterschwellig.


    Ich habe habe damals meinen Uropa qualvoll zu Grunde gehen sehen, im Altersheim, daher sind mir Altersheime auch etwas unheimlich.

    Viele ältere Leute mit diversen Erkankungen, an der Spitze demente Personen, ich damals sehen und hören durfte, das hat mir richtig Angst gemacht, heute zwar nicht mehr aber ein Unwohlsein wird wohl immer bleiben.

    Anders bei Krankenhäusern, damals als Kind hatte ich große Angst davor, da ich einige male in meiner Kindheit, dort einen längeren Auftenhalt hatte.

    Mit der Zeit hat sich das aber einfach gelegt, mittlerweile habe ich keinerlei Probleme mehr in ein Krankenhaus zu gehen, egal ob ich jemanden besuchen will, zur Untersuchung dort bin oder sogar wegen einer OP.


    Man hofft leider immer wieder (und das höre ich heutzutage nicht selten), dass man an die richtigen Ärzte und Krankenpfleger kommt, als ich vor ein paar Monaten nämlich meinen Opa aus dem Krankenhaus abholen sollte, habe ich gehört wie katastrophal die Behandlung schon war, als ich dann gesehen habe wie die Ihm die Kanüle aus der Hand gezogen haben und bis zu meinem Eintreffen dort sitzen lassen haben (Blutung nicht ganz gestoppt, alles voller Blut), stand ich kurz davor den Krankenpfleger eine zu knallen, ich kann verstehen, wenn viel los ist und wenig Personal da ist, aber das ist in meinen Augen etwas zu extrem...

  • Das ist ein "witziges" Thema, da ich das Gefühl gut nachvollziehen kann und auch kenne. Das witzige an dem Thema für mich ist eben, da ich aus dem Beruf komme und genau weiß, was da teilweise abgeht. Ich würde mich glaube ich kaum wohl in einem Krankenbett fühlen und so schnell wie möglich weg wollen, weil ich exakt aufzählen kann, was da in so einem Krankenbett schon alles passiert ist. Zudem weiß ich auch was im Hintergrund abläuft, denn letztendlich sind Ärzte und Krankenpfleger auch alles Menschen und ich weiß, dass sie sich A über dein Geschlechtsteil unterhalten und natürlich kann man auch an sehr unsympathische und empathielose Mitarbeiter gelangen, was einem den Aufenthalt nicht wirklich besser macht. Vor Operationen hätte ich auch großes Unwohlsein, weil ich eben auch bei manchen OPs genau weiß wies funktioniert und gerade das finde ich dann irgendwie doch gruselig. Generell ist man ja in der Regel auch einfach unfreiwillig beim Arzt oder im Krankenhaus und das dann gepaart mit negativen Erfahrungen ist halt schon schlimm.


    𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔯𝔬𝔞𝔡 𝔱𝔬 𝔬𝔟𝔩𝔦𝔳𝔦𝔬𝔫, 𝔪𝔞𝔯𝔠𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔦𝔫 𝔬𝔲𝔯 𝔬𝔴𝔫 𝔡𝔢𝔞𝔱𝔥 𝔭𝔞𝔯𝔞𝔡𝔢

    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

  • Ich scheine dann eher eine Ausnahme zu sein.

    Ich war in meiner Kindheit und Jugend auch hin und wieder mal im Krankenhaus (sowohl als Besucher als auch als Patient).

    Ich habe keine Angst vor Krankenhäusern, eher im Gegenteil. Wenns mich umhaut, bin ich wenigstens gleich in der Nähe von Ärzten :ugly:

    Vielleicht ist meine Angst vor (unentdeckten) gesundheitlichen Issues einfach größer.

    Gerade im letzten Jahr habe ich die Erfahrung gemacht, dass irgendwelche Schmerzen aus dem Nichts kommen und gehen können und nicht immer völlig harmlos sind...

    Und zum Glück habe ich noch keine wirklich schlechte Krankenhauserfahrung gemacht. Habe mich bis jetzt immer gut aufgehoben gefühlt.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Also sagen wir es so Panik bekomme ich nicht, vielleicht aber auch weil ich zum Glück selber nie Patient im Krankenhaus war.
    Kann mir aber gut vorstellen das es schlimm für mich wäre also eher ein Unwohlsein, sofern ich Tage oder Wochen dort verbringen müsste.

    Altenheimbesuche kenne ich nur als ich in meiner Ausbildung zur Floristin Geburtstagssträuße in das Altenheim bringen musste.
    Je nachdem in welcher Etage sich das Geburtstagskind befand war es schon sehr deprimierend. In Etage 2 befanden sich die dementen Personen und man merkte das diese nicht mehr richtig da sind. Während auf Etage 1 alle gut gelaunt und lebensfroh waren.

    Der letzte negative Krankenhausbesuch war 2018 als meine Mutter drei Tage auf der Intensivstation lag. Ich besuchte sie am letzten Tag und als ich gerade wieder zuhause ankam, kam der Anruf das sie verstorben sei. Von den Ärzten fühlte man sich ziemlich im Stich gelassen, weil keiner erwähnt hatte wie schlecht es um sie stünde. Es hatte auch nie einer Zeit gehabt wenn man um ein Gespräch gebeten hatte.