In speziellen Situationen können Label sinnvoll sein. Aber grundsätzlich halte ich wenig bis gar nichts davon. Denn Labels können niemals ein Individuum definieren, sie stellen vielmehr Begrenzungen dar, die einen einschränken oder beschränken, oft um den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Ich habe nicht wirklich das Bedürfnis, mich in von anderen Leuten erschaffene Schubladen zu zwängen. Wie erwähnt, sind Label in manchen Situationen vielleicht hilfreich. Wer sich zB auf einer Datingplattform herumtreibt, sollte/könnte zumindest die grobe sexuelle Orientierung nennen.
Aber so allgemein gibt es meist keinen Grund, sich im Vorfeld für alle öffentlich sichtbar zu labeln, da dies dann nicht mehr nur einer (sowieso unzureichenden) Selbstbeschreibung gleichkommt, sondern oft bereits eine Selbstidentifikation darstellt. Warum die eigene Persönlichkeit so stark vereinfachen? Sowas führt zwangsläufig auch zu Vorurteilen.
"Aha, ein Veganer! Er/sie fühlt sich bestimmt als etwas Besseres und will andere bevormunden!"
Ich denke, der Mensch braucht keine Label, ich finde es geradezu unangenehm, sich mit so etwas Oberflächlichem wie mit einem oder ein paar simplen Wörtern zu kategorisieren und vor allem zu identifizieren.