"Über mich*, Steckbriefe und Label - Wie stellt ihr euch im Internet und/oder im Real Life dar?

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  • Ein Thema über welches ich letztens während meiner Profilgestaltungsphase nachgedacht habe: Labeln.

    Viele von euch kennen Label vielleicht als Zettel oder Ettikett an Waren, die uns darüber informieren sollen und uns wichtige Informationen geben wie beispielsweise den Preis. Es ist eine Art Beschreibung und auch ein Wiedererkennungsmerkmal. Nun ist es so, dass wir Menschen uns selbst auch labeln können, vor allem eben auf Social Media, in denen wir Steckbriefe ausfüllen oder kurze Informationen über uns ins Profil schreiben, damit andere erkennen können, um welche Person es sich handelt, z.B. was Hobbys, Lebensstile z.B. Vegan, Glaubensrichtung, oder auch sowas wie sexuelle Orientierung angeht.


    Nun stelle ich mir die Frage was ihr so über dieses Thema denkt.

    Füllt ihr gerne eure Profile oder Steckbriefe aus oder haltet ihr euch mit Informationen eher bedeckt? Warum ist das so?

    Wie sieht es im Vergleich zu Social Media oder eurem Privatleben oder auf der Arbeit aus? Nutzt ihr dort auch bestimmte Label?

    Welche Pros und Kontras gibt es eurer Meinung nach?

    Freue mich schon auf Antworten :lovex: , meine Meinung dazu später~


    ty Ryomou

    ⸺ ITS NOT A QUESTION OF CAN OR CANT

    IF YOU WANT TO DO IT, JUST DO IT ⸺

  • In speziellen Situationen können Label sinnvoll sein. Aber grundsätzlich halte ich wenig bis gar nichts davon. Denn Labels können niemals ein Individuum definieren, sie stellen vielmehr Begrenzungen dar, die einen einschränken oder beschränken, oft um den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Ich habe nicht wirklich das Bedürfnis, mich in von anderen Leuten erschaffene Schubladen zu zwängen. Wie erwähnt, sind Label in manchen Situationen vielleicht hilfreich. Wer sich zB auf einer Datingplattform herumtreibt, sollte/könnte zumindest die grobe sexuelle Orientierung nennen.

    Aber so allgemein gibt es meist keinen Grund, sich im Vorfeld für alle öffentlich sichtbar zu labeln, da dies dann nicht mehr nur einer (sowieso unzureichenden) Selbstbeschreibung gleichkommt, sondern oft bereits eine Selbstidentifikation darstellt. Warum die eigene Persönlichkeit so stark vereinfachen? Sowas führt zwangsläufig auch zu Vorurteilen.

    "Aha, ein Veganer! Er/sie fühlt sich bestimmt als etwas Besseres und will andere bevormunden!"

    Ich denke, der Mensch braucht keine Label, ich finde es geradezu unangenehm, sich mit so etwas Oberflächlichem wie mit einem oder ein paar simplen Wörtern zu kategorisieren und vor allem zu identifizieren.

  • Gemischte Gefühle und Taten bei dem Thema.


    Auf der einen Seite teile ich schon gerne Randinfos über mich mit. Auf der anderen Seite bin ich aber auch relativ faul das einfach zu machen.

    Aber wenn ich das Wort Label höre, denke ich immer direkt an einen Stempel der auf meiner Stirn ist. Und nach diesem wird man bewertet. Und das mag ich eig nicht so. Ich bin ich, heute mag ich x , un Ner Woche mag ich y.

    Deswegen dränge ich mich aber selbst nicht dazu jede Woche mein Profil anzupassen.


    Ka wann ich hier in der ACG das letzte Mal mein Profil angepasst habe. Hier ist schon bissi was drin, aber auch nix wirklich wildes glaub ich.

    Auf social Media findet man dafür weniger Infos über mich (hoffe ich :sweatdrop: )


    Glaub das einzige was fast überall konsequent als "Label" für mich vertreten ist (direkt oder auch indirekt) ist, dass ich mich gerne mit Kunst beschäftige.

  • Kurzfassung:

    "label" (oder schubladen, kategorien, stempel) sind für mich ein werkzeug, dass wie jedes andere werkzeug zweckentfremdet werden kann.

    Ich nutze label gerne als Anhaltspunkte, nicht als Zaun.

    Mittellangfassung evtl später.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Ich finde es nicht schlimm, wenn man sich labelt. Natürlich bedeutet das Labeln, dass man sich selbst einordnet und definiert, aber für mich kann es einfach eine gute Hilfestellung sein mich selbst zu beschreiben und eben auch zu sehen, wie andere Leute so drauf sind. Vor allem im Internet kann es meistens sehr schwierig sein zu wissen, wer der Gegenüber ist und da finde ich dann gewisse Informationen im Profil schon wichtig. Wenn es darum geht neue Menschen kennen zu lernen (Freunde, Dating...) freue ich mich auch mehr über bestimmte Details oder Angaben von Interessen weil ich dann direkt entscheiden kann, ob ich Lust auf den Kontakt habe oder nicht. Natürlich klingt das alles sehr oberflächlich, aber am Ende des Tages sind wir das doch alle... oder nicht? Oberflächlichkeit oder Schubladendenken wird meiner Erfahrung nach immer so negativ beschrieben, dabei finde ich das komplett normal. Bezüglich Schubladendenken bedeutet das ja auch nicht dass man die Schublade zwangsweise für immer geschlossen hält.


    Jedenfalls kommt es bei mir auch stark auf meine Lust an, manchmal bin ich auch faul. Ansonsten bin ich gerne sehr offen was meine Fandoms angeht und auch, was meine kreative Ader angeht. Was gewisse Dinge wie Wohnort angeht gebe ich das auf einem öffentlichen Profil nicht gerne Preis. Manches erzähle ich dann gerne privat, wenns einfach passt.

  • In einem Forum wie diesem labelt man sich ja sowieso andauernd, im Grunde mit fast jedem Beitrag. Insbesondere die "Neu gekauft" oder "gelesen/angesehen" Threads machen das ja auch. Die Angaben im Profil sind in der Regel die harmlosesten und aussagelosesten Informationen über einen User. Da gibt es Postings, die machen ganz andere Schubladen auf in die man die Leute stecken könnte, wenn man das denn möchte.


    Wer also sein Profil nicht ausfüllt, weil er/sie keine persönlichen Informationen preisgeben will, muss bei eigenen Beiträgen hier dann ja auch extrem aufpassen.


    Ich fülle Profile meist irgendwann aus wenn ich Langeweile habe. Oder es sind Momentaufnahmen was mir beim registrieren so in den Sinn kam. Einen Anspruch auf Vollständigkeit haben meine Angaben da sicher genauso wenig wie die auf dauerhafte Korrektheit.

  • In einem Forum wie diesem labelt man sich ja sowieso andauernd, im Grunde mit fast jedem Beitrag. Insbesondere die "Neu gekauft" oder "gelesen/angesehen" Threads machen das ja auch

    Es sind die anderen, die einen dann labeln und das kann man halt nicht beeinflussen.

    Sehr wohl aber, ob ich zB in meine Instagram-Bio sowas schreibe wie "Sternzeichen Zwilling, Persönlichkeitstyp XYZ". Denn diese Person möchte ja anscheinend, dass ich sie dann entsprechend dieser wenig bis nichts aussagenden Labels wahrnehmen oder sie irgendwie "besonders" behandeln soll.

    Das wäre in etwa so, als würde ich mein Körpergewicht da reinschreiben. Ist ja ok, wenn man sein eigenes Gewicht kennt oder sich an passender Stelle darüber austauscht. Aber wieso tackert man es sich auf die Stirn?

  • Labeln.

    Viele von euch kennen Label vielleicht als Zettel oder Ettikett an Waren, die uns darüber informieren sollen und uns wichtige Informationen geben wie beispielsweise den Preis. Es ist eine Art Beschreibung und auch ein Wiedererkennungsmerkmal. Nun ist es so, dass wir Menschen uns selbst auch labeln können, vor allem eben auf Social Media, in denen wir Steckbriefe ausfüllen oder kurze Informationen über uns ins Profil schreiben, damit andere erkennen können, um welche Person es sich handelt, z.B. was Hobbys, Lebensstile z.B. Vegan, Glaubensrichtung, oder auch sowas wie sexuelle Orientierung angeht.

    Sorry, aber du mischt hier zwei völlig verschiedene Begriffe. Wie du selbst schreibst gibt es einmal Label und einen Steckbrief oder Profil. Labels geben eine kurze Information über Waren oder Dinge an, dagegen ist ein Profil über eine Person weit aus ausführlicher und detailreicher als ein Label für eine Sache.


    Beispiel: Ein Label für eine Ware gibt Infos Preis, Lebensdauer, Energieklasse an. Sie sind also auf sehr wenige Daten reduziert. In einem beiläufigen Blick, sollen so ein, zwei oder drei Daten an einem Menschen übermittelt werden. Niemand stellt sich also hin und liest aufmerksam und über einen längeren Zeitraum die Daten aus.


    Ein Profil dagegen gibt viel mehr Daten Preis. Das geht los von Name, Wohnort, Sternzeichen, Hobbies, Tätigkeiten, Werdegang etc. Das liest man nicht mal in einem Augenblick wie bei einem Label. Zudem haben die Informationen über einen Menschen einen anderen Stellenwert als über eine Sache.


    Warum gibt es also eigentlich keine Labels über Menschen? Weil sie nicht auf so knappe Infos zusammenfassbar sind. Darum wird ein Profil immer ausführlicher sein, wenn es um Menschen geht. Das geht sicher auf für eine Ware, also Steckbriefe bzw. ausführliche Labels sind für Dinge möglich, aber anders herum eben nicht. Kein Label wird einer Person gerecht.


    Nun stelle ich mir die Frage was ihr so über dieses Thema denkt.

    Nichts, weil das zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe sind. Aus deinem Post schließe ich eher, du willst wissen, was die Leute über Steckbriefe halten. Darum würde ich vorschlagen, dass du einfach danach fragst, anstatt das du einen Hacken über Label schlägst, die doch damit eigentlich nichts zu tun haben.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Labeln, bzw symbolisieren / vereinfachen / verallgemeinern etcpp ist für mich ein notwendiger kognitiver Prozess. Ohne die Fähigkeit "Katze Miautzi" zu abstrahieren als "eine Katze", könnte ich garkeine Katzen wahrnehmen und selbst Miautzi wäre für mich kein definierbares Objekt mehr.

    Steckbriefe etc. sind eher ein Ausdruck von Narzissmus (gesunder oder pathologischer) oder dem Wunsch bestimmte Bekanntschaften zu machen, also ein Wunsch zu kontrollieren wie man wahrgenommen wird oder wer einen anschreibt.

    Der Wunsch nach Vereinfachung ist da eher der Notwendigkeit geschuldet, weil keiner Bock hat Romane zu lesen.

    Schräg wirds für mich eigentlich erst, wenn Menschen für sich selber zu viel Definition brauchen oder diese Definition gar von anderen einfordern - wenn jemand also äussere Objekte braucht, die ihm sagen wer oder was er ist, oder noch wirrer, wenn man dann versucht, die Aussenwelt dazu zu zwingen, die "richtigen" Labels zu finden.

  • Es sind die anderen, die einen dann labeln und das kann man halt nicht beeinflussen.

    Naja, es ist schon irgendwie das gleiche: In beiden Fällen gebe ich Informationen über mich preis, und in beiden Fällen ziehen die anderen Rückschlüsse daraus und ordnen mich in Schubladen ein.


    Ob ich nun in meinem Profil schreibe das ich Anime xy gut finde, oder im entsprechenden Thread zu diesem Anime, oder im "Welchen Anime hast du geschaut/gekauft" ist ja egal. Oder ob ich meine sexuelle Ausrichtung in meinem Profil oder einem Thread dazu preis gebe kommt hier auf das gleiche heraus.

  • Ob ich nun in meinem Profil schreibe das ich Anime xy gut finde, oder im entsprechenden Thread zu diesem Anime, oder im "Welchen Anime hast du geschaut/gekauft" ist ja egal. Oder ob ich meine sexuelle Ausrichtung in meinem Profil oder einem Thread dazu preis gebe kommt hier auf das gleiche heraus.

    Also, ich unterscheide da schon, ob man generell irgendetwas von sich preisgibt (was man ja eh ständig tut), wie zB "ich mag den Anime X, die Filme Y und Z" usw oder ob man sich wirklich ein Label, also ein Etikett ins Profil schreibt, wie zB "ich habe den und den Persönlichkeitstyp", wo ich mir dann die Frage stelle, was die Person mit der Nennung dieses Labels nun bezwecken will (habe da teilweise so meine Vermutungen).


    Finde es aber auch irgendwie schwierig, in diesem Thread zu diskutieren, weil irgendwie -so empfinde ich es jedenfalls- alle aneinander vorbeireden oder jeder eine andere Vorstellung davon hat, was ein Label ist :dogekek: Selbst der Eingangspost beschränkt sich nicht auf ein Thema, sondern auf mehrere unterschiedliche Dinge. :pepemeltdown:

  • Also, ich unterscheide da schon, ob man generell irgendetwas von sich preisgibt (was man ja eh ständig tut), wie zB "ich mag den Anime X, die Filme Y und Z" usw oder ob man sich wirklich ein Label, also ein Etikett ins Profil schreibt, wie zB "ich habe den und den Persönlichkeitstyp"

    Ich rede ja nicht davon, das man an der einen Stelle dies und an der anderen das schriebt, sondernd das man die identische Information über sich einmal im Profil, oder eben in Threads preis gibt. Wenn jemand natürlich jemand direkt schreibt was er/sie (dessen Meinung nach) für ein Persönlichkeitstyp ist, dann ist das eine andere Sache als wenn jemand nur schreibt was seine Hobbys oder Lieblings-was-auch-immer sind, und es anderen überlässt deswegen auf den Persönlichkeitstyp zu schließen. Aber auch hier spielt es ja keine Rolle ob man das in seinem Profil schreibt, oder in einem Thread. Außer, das es in einem Profil leichter zu finden ist.


    Hier geht es ja um die Profilgestaltung. Zumindest bei meinem Posting, und auch beim TE hatte ich den Eindruck, das das der Schwerpunkt ist, da es in 80% des Beitrags darum ging und nur am Ende nochmal ein Schwenk zum Arbeitsplatz etc gemacht wurde. Meine Aussage war da ja nur, das jemand, der im Profil nichts über sich preis geben will um sich eben nicht von anderen in Schubladen stecken zu lassen, die gleichen Informationen dann aber auch nicht in Threads preisgeben darf, da das im Grunde auf das Gleiche hinaus kommt. Und meiner Erfahrung nach geben die Leute in Threads halt viel mehr über sich preis, als in den in der Regel belanglosen Profilinformationen.

  • Anscheinend gibt es hier bei einigen einige Missverständnisse bezüglich des Themas und ich versuche einfach nochmal zu beschreiben welche Intension ich dahinter habe. Unterm Strich geht es mir darum wie man sich selbst nach aussen hin zeigt und welche Informationen man zu sich preisgibt (Privatsphäre und so), was eben unter anderem natürlich auch von der Aussenwelt interpretiert werden kann. Der Titel allein ist insofern schon irreführend, ja, aber ich kann das natürlich auch nochmal anpassen, wenn mir was einfällt.


    Bezüglich Labels meine ich beispielswiese:

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    Einen Ausschnitt aus dem Queer-Lexikon, wo es speziell um Sexualität, Geschlecht und Geschlechtsidentität geht. Und meiner Meinung nach kann man das auch auf andere Dinge übertragen, mit denen sich Menschen definieren, wie beispielsweise religiöse Menschen, Veganer oder eben auch Gamer, die sich irgendwo zugehörig fühlen und das auch direkt erkenntlich machen.


    Bezüglich der Steckbriefe meine ich ganz allgemeine Möglichkeiten, die einem geboten werden sich selbst zu beschreiben. Für mich ist bereits der Instagram oder Twitter/X "über mich" ein kleiner Steckbrief, nur eben mit wenigen Möglichkeiten, da man auch nur wenige Zeichen zur Verfügung hat. Aufgrund der wenigen Zeichen, die einem übrig bleiben, benutzt der Mensch hinter dem Account meist gezielte Schlagwörter, die anderen eben auch vermitteln sollen, worum es sich bei dem Mensch im Hintergrund handelt. Beispielsweise auch bei Influencern mit bestimmten Themen wie Make-Up, Gym und Fitness ect... Das ist nicht direkt ein Label, aber eben trotzdem eine Identifikation.


    Und hier in der ACG haben wir sogar die Möglichkeit noch mehr und ausführlicher über uns zu schreiben, was von manchen gemacht wird und von manchen eben nicht und desbezüglich wollte ich einfach die Hintergründe wissen. Natürlich ist das ein Thema wo man differenzieren kann, aber wie bei so vielen anderen Themen fliesst das eine auch in das andere über und es gibt gewisse Parallelen und Vergleiche.


    ty Ryomou

    ⸺ ITS NOT A QUESTION OF CAN OR CANT

    IF YOU WANT TO DO IT, JUST DO IT ⸺

  • Ravyn

    Hat den Titel des Themas von „Labeln“ zu „"Über mich*, Steckbriefe und Label - Wie stellt ihr euch im Internet und/oder im Real Life dar?“ geändert.