Würde sie Heulen wegen dem zu niedrigen Mindestlohn in diesem Land, weil ihr die Menschen leid täten, die es nicht geschafft haben zu studieren und auch keine vernünftige Ausbildung haben und deshalb dafür arbeiten müssen, und das nicht nur beim Einstieg in ihr Berufsleben, sondern ein Leben lang, dann hätte sie Recht.
Menschen, die 36.000 Euro im Jahr als Einstiegsgehalt(!) angeboten bekommen, inkl. 30 Tage Urlaub, in dem Job, den sie sich ja anscheinend ausgesucht hat (wird ja wohl das Studiert haben wofür die sich jetzt bewirbt, was ja wohl das war das ihr Spaß macht), die gehören aber eben kaum in diese Kategorie. Und daher, weil sich ihre Aufregung weniger auf den Zustand in der Gesellschaft als mehr auf ihr eigenes Schicksal bezieht, hat sie in meinen Augen nicht Recht.
Aber vielleicht hat sie zu oft diese dämliche Werbung von Stepstone gesehen und gedacht "Ui, 45.000 - 60.000 Euro im Jahr will ich auch". Lustigerweise bezog sich die Gehaltsangabe in dieser Werbung auf eine Branche (Game-Design), bei der man eher mehr als 40 Stunden die Woche arbeitet als weniger, in der die Arbeitsbedingungen oftmals so richtig mies sind, und in der viele Firmen in Deutschland in den vergangenen Monaten geschlossen wurden weil sie Pleite gingen. Aber das Update wird uns der nächste Werbetrailer für Stepstone (oder den vergleichbaren Apps) wohl nicht erzählen.