Abtreibung

  • Ich bin weder für, noch gegen Abtreibungen. Ich sehe mich, als Mann, auch gar nicht im Recht darüber zu Urteilen, solange ich keiner der Beteiligten bin. Wenn ich der Erzeuger wäre, würde ich das natürlich mit meiner Partnerin besprechen und ihr meine Unterstützung anbieten, egal wie sie sich entscheidet.

    Wie von anderen hier schon erwähnt gibt es auch gute Gründe, die, ungeachtet der Risiken, für eine Abtreibung sprechen.

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    ~"I am not the one who is wrong. What's wrong is this world."~

    Kaneki Ken

  • Ein sehr umstrittenes Thema, bei dem auf beiden Seiten viel Emotion vorhanden ist.

    Ich selbst bin sehr konservativ gesinnt, allerdings nicht christlich. Höhere Mächte spielen für mich bei diesem Thema keine Rolle. Um es vorwegzunehmen, meine Position sieht da wie folgt aus: Der Mensch entsteht bei der Befruchtung, Abtreibung ist Mord.

    Viele werden sich über diese Haltung ärgern, ähnlich wie ich mich über die Haltung ärgere, ein ungeborenes Kind sei kein Mensch und man könne mit ihm machen, was man wolle.


    Zur Argumentation: Aus meiner Sicht ist es recht lachhaft zu sagen, dass der Mensch dann zum Menschen wird, wenn er aus der Frau kriecht. Es war kein Mensch, es war kein Mensch und dann kommt ein Kater mit Hut und Zauberstab, macht eine effektvolle Bewegung und er wird zu einem Menschen. Der Punkt, an dem am Wenigsten Zauberei vorhanden ist, der am ehesten etwas mit Biologie zu tun hat, ist in meinen Augen die Befruchtung. Wenn aus zwei Objekten eins wird, welches sich ab dann bis zu seinem Tod entwickelt - der Mensch. Wahrnehmung, Schmerzempfinden und solche Sachen, spielen für mich keine Rolle. Es ist weder in Ordnung, einen schlafenden Menschen umzubringen, der keine Wahrnehmung hat, noch auf eine Art und Weise, die schmerzfrei ist.


    Die Eltern, nicht nur die Mutter, haben mit dem Zeugen von Leben eine Verantwortung für das Wohlergehen dieses Lebens. Es gibt Ausnahmesituationen, wie die Vergewaltigung, bei denen das nicht gilt. Wir wissen, wozu ungeschützter Geschlechtsverkehr führt und nehmen es daher potenziell in Kauf. Begründungen für eine Abtreibung können Vergewaltigung der Frau, schwerwiegende Krankheit des Kindes, zu erwartender Tod der Frau bei Geburt, aber keines Falls "Wir sind noch nicht bereit" sein.

    "Die Schimpfwörter, die auf den Wänden von öffentlichen Toiletten geschrieben stehen, sind das erste Anzeichen der allgemeinen Schriftkundigkeit."

  • Ob die Frau sich für oder gegen eine Abtreibung entscheidet, liegt allein bei ihr. Ich finde es unmöglich wenn Leute versuchen ihr in ihre Entscheidung rein zu reden. Natürlich hat jeder seine eigene Meinung, aber sie als Mörderin zu bezeichnen (wenn sie sich dagegen entschieden hat) oder anderes in der Richtung, geht für mich persönlich gar nicht klar. Es sollte NICHTS aber auch NICHTS gesagt werden, was sie in ihrer Entscheidung auch nur irgendwie beeinflussen könnte. Wer sich seinen Teil denken will, kann das gerne tun, aber das Kommentar ihr gegenüber kann man sich dann doch sparen. Die Meinung des männlichen Partners erachte ich natürlich auch als wichtig, jedoch sollte er nicht versuchen ihr etwas aufzwingen was sie nicht will. (Z.b ihr die Abtreibung "schön" zu reden) Sie wird ihre Gründe haben, egal für was sie sich entscheidet und sie schuldet niemandem eine Erklärung/Rechtfertigung.

  • Ich sehe das ähnlich. Es ist der Körper der Frau, über den sie selbst entscheiden darf. Schwierig ist es, wenn der Mann das Kind gerne hätte, die Frau aber abtreiben will. Letztlich ist es in der Natur eben so, dass Frauen und nicht Männer schwanger werden und deshalb auch über ihren eigenen Körper bestimmen dürfen, da darf kein Mann die Entscheidungsgewalt darüber bekommen. Was ich besonders schlimm finde, dass es Männer sind, die für härtere Abtreibungsgesetze sorgen, obwohl sie selbst nie in so eine Situation kommen werden (natürlich gibt es auch Frauen, die gegen Abtreibung sind). Auch die Kirche geht es nichts an, wenn sich eine Frau dafür entscheidet. Wo Trennung von Staat und Kirche existiert, darf so etwas nicht eingeschränkt werden.

    Ich finde die Regelungen in Schweden ganz gut: Möchte der Mann mit dem Kind nichts zu tun haben, muss er auch keinen Unterhalt zahlen (dann darf er das Kind aber auch wirklich nicht sehen).

    Dazu habe ich eine Frage: Auch, wenn bei beiden ein "Unfall" war? Also was, wenn die Frau auch nicht schwanger werden wollte, dann aber aufgrund psychischer Gründe (Belastung nach einer Abtreibung) das Kind doch lieber bekommen möchte? Ich denke, wenn es von der Frau nicht hinterlistig beabsichtigt war, sollte auch immer der Mann (es gehören schließlich zwei dazu) etwas dazu beitragen. Eine Abtreibung ist vermutlich für viele keine Option, auch wenn sie eigentlich nicht schwanger werden wollten.

  • Ja, man darf hier sachlich diskutieren.

    Nein, man darf die Meinungen anderer hier nicht als lächerlich abtun und seine eigene Meinung als einzige Lösung durchsetzen.


    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

    Hey now, hey now, hear what I say now ~ Happiness is just around the corner ~ Hey now, hey now, hear what I say now ~ We'll be there for you


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  • Kann Verstehen das es ein schweres Thema ist und das es viele Meinungen dazu gibt aber von meinem Standpunkt aus ist es relativ einfach Die Frau darf Entscheiden was passiert da es ihr Körper ist. In einer gesunden Beziehung würde man wahrscheinlich ohnehin darüber reden wie es weiter geht und wenn es außerhalb einer Partnerschaft passiert sollte die Faru alleine Entscheiden was besser ist. Un mit den ganzen Spinnern die Frauen Mord vorwerfen wenn man abtreibt mit denen will ich garnicht anfangen das ist natürlich absoluter Schwachsinn, dass gleich egilt wenn man Frauen noch vor Kliniken ein schlechtes Gewissen einreden will das ist einfach nur Ekelhaft.

  • Solange sie bei voller geistiger Gesundheit ist, sollte das natürlich die Frau entscheiden.

    Die was dagegen haben sind meistens irgendwelche religiösen pro Life Fanatiker, die setzen sich auch dafür ein das schwerstbehinderte Kinder geboren werden sollen die ihr ganzes Leben nichts selbständig machen werden können oder kaum Lebensfähig sind, auf solche sadistischen Spinner sollte man nichts geben.

  • Auch ein sehr kontroverses Thema, aber für mich ist es ganz klar, das die schwangere Frau einzig und allein über ihren Körper und ihr Leben entscheiden sollte. Es kann eben passieren, dass man trotz Verhütungsmitteln ungewollt schwanger wird und das hat auch nichts mit Dummheit zu tun, wie es von manchen gerne hingestellt wird. Am Ende des Tages macht es bestimmt keine Frau absichtlich, denn eine Abtreibung ist grundsätzlich zunächst auch mal strafbar, bis nicht gewisse Voraussetzungen nachgewiesen erfüllt worden sind: Demnach muss eine Abtreibung durch einen Arzt durchgeführt werden, man muss eine Beratung von einer gesetzl. anerkannten Beratungsstelle nachweisen können und die 12. SSW darf nicht überschritten worden sein.


    Das ist schonmal ein gewisser Schutz, dass Frauen diese Entscheidung nicht willkürlich treffen, denn die Beratungsstellen dienen natürlich in erster Linie dazu das ungeborene Kind zu schützen, aber wenn sich eine Frau für eine Abtreibung entscheidet, so wird sie es auch tun und diesen Schritt gehen. Es braucht keine hartnäckigen Abtreibungsgegner, die ihre eigenen ethischen Gründe und ihre Moral den Frauen aufs Auge drücken wollen. Ein Kind zu bekommen ist eine riesengroße Verantwortung und meiner Meinung nach setzen leider zu viele Menschen Kinder in die Welt, obwohl sie sich nicht richtig kümmern können. Aber gut, das ist ein anderes Thema.


    Bei Spätabtreibungen und wie gesagt Vergewaltigung gibt es noch andere gesetzliche Regelungen, aber solange sich alles im momentan rechtlichen Rahmen befindet sollen Frauen imo bitte selbst bestimmen, was richtig oder falsch ist. Ich finde Verurteilung und Bevormundung von Außenstehenden einfach nur daneben.


    𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔯𝔬𝔞𝔡 𝔱𝔬 𝔬𝔟𝔩𝔦𝔳𝔦𝔬𝔫, 𝔪𝔞𝔯𝔠𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔦𝔫 𝔬𝔲𝔯 𝔬𝔴𝔫 𝔡𝔢𝔞𝔱𝔥 𝔭𝔞𝔯𝔞𝔡𝔢

    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

  • Hier gibt es ja interessante Themen.


    Meine Meinung dazu: Es obliegt einzig und alleine der Frau, ob sie Abtreibt oder nicht. Zumindest in gewissen Rahmen (z.B. die Grenze mit der 12. SSW) sollte Abtreibung eigentlich immer legal sein. Wichtig ist, das die Entscheidung von der potenziellen Mutter kommt, weder Eltern, noch der potenzielle Vater, sollten da reinreden dürfen um die Frau zu einer Abtreibung zu bewegen. Eine Abtreibung kann für die Mutter ein zumindest psychisch schwerer Eingriff sein der die Frau das ganze Leben belastet. Daher darf dies niemals gegen den Willen der Frau geschehen. Weswegen ich auch solche Regeln ablehne die hier genannt wurden, das ein Vater festhalten kann gegen die Geburt zu sein und dann nichts zahlen muss, wenn die Frau es trotzdem bekommt. Dies übt einen Druck aus den ich hier ablehnen würde.


    Zur Frage ab wann ein Embryo als Leben gilt und genauso geschützt werden muss wie ein bereits zur Welt gekommenes Baby bin ich der Meinung, das das Leben dann anfängt wenn es im Zweifel alleine überlebensfähig ist. Und das ist sogar erst weit später als der 12. SSW der Fall. Gerade in den ersten Wochen stellt sich die Frage für mich daher nicht.


    Witzig finde ich ja immer das es oft vor allem die Männer sind, die beim Thema eine sehr konservative Einstellung an den Tag legen. Wer die Belastung einer Schwangerschaft und Geburt nicht hat, und sich im Zweifel mit einem monatlichen Scheck aus der Affäre ziehen kann, der hat halt leicht reden.


    Dinge, wie die alternative Möglichkeit ein Kind nach der Geburt zur Adoption frei zu geben, spielen für mich übrigens bei der Frage über eine generelle Legalisierung von Abtreibungen keine Rolle. Solche Themen mögen im Einzelfall für eine Frau eine Sache sein über die nachzudenken wäre, sie tragen bei der generellen Frage nach einer Legalisierung aber nichts zum Thema bei.

  • Als meine Exfreundin damals schwanger wurde (ungewollt) bekam ich große Angst davor Vater zu sein, da ich immer Angst hatte so zu werden wie mein Vater. Wir waren beide auch noch relativ jung (Anfang 20), ich wohnte noch zuhause und habe gerade meine Ausbildung beendet und wurde auch nicht übernommen. Sie hatte nicht mal einen richtigen Schulabschluss (dank ihrer Mutter) und wohnte mit ihrer Mutter (ein Monster) in einer Sozialwohnung.

    Damals kam sie zu mir und meinte sie möchte das Kind nicht bekommen. Ich stimmte ihr zu, Emotionen beiseite hatte ich einfach die Befürchtung das wir dem kleinen kein gutes Zuhause geben können. Natürlich fand ich es aber auch nicht schön, die väterlichen Gefühle wollten auch an dem kleine festhalten, doch es ist ihr Körper also habe ich ihr nicht reingeredet. Sie wollte einen Termin beim Arzt machen. Aber dann kam sie weinend zu mir und sagte sie kann es nicht tun und sie möchte das Kind unbedingt haben. Also sagte ich ihr das es ihre Entscheidung ist, wenn sie den kleinen unbedingt bekommen möchte dann würde ich alles tun damit wir das irgendwie hinbekommen.


    Nun ist er 7, dieses Jahr wird er 8. Am Ende des Tages bin ich alleinerziehend und kümmere mich um alles alleine, meine Ex wohnt nun in Hamburg bei ihrem neuen Freund. Schon komisch wie sich alles so entwickelt hat. Jetzt wo er da ist könnte ich ihn mir niemals wegdenken, egal wie viel Stress ich habe. Manchmal frage ich mich schon wie es gewesen wäre wenn wir ihn nicht bekommen hätten. Aber ich bin froh das er da ist, denn am Ende denke ich konnte ich auch daran wachsen und mich zu einem gewissen Grad ändern.

    Aber ich habe das Gefühl das ich komplett vom eigentlichen Thema abschweife...

    Es wurde sowieso schon etliche Male erwähnt, aber ich bin auch der Meinung die Frau sollte entscheiden ob sie das Kind bekommen möchte oder nicht. Immerhin ist es für den Vater in den meisten Fällen einfacher. Wenns zu stressig wird haut er halt ab und zahlt ggfs Unterhalt (was mein Vater allerdings auch nicht hinbekommen hat...aber naja.)

    Das ist natürlich nicht in allen Fällen so. Es gibt sicher auch Fälle in denen Männern Kinder untergeschoben werden über die sie auch nicht bestimmen durften und müssen dann damit Leben. Das wichtigste ist finde ich die Kommunikation und der Zusammenhalt.

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    Bring forth miracles, to guide the world towards the ideal future.

  • Es ist die Entscheidung der Frau.


    Man kann nicht zu 100% eine Schwangerschaft verhindern, außer man ist enthaltsam. Selbst einige Frauen bei denen eine Unfruchtbarkeit diagnostiziert worden ist, wurden schwanger.


    Beide Entscheidungen sind sehr schwere Entscheidungen. Gerade wenn es vorher nie eine Option war.

    Ob nun ausgetragen wird oder eben nicht.


    Prinzipiell -> Wer nicht die hormonelle, körperliche, psychische und sonstige Veränderung direkt durchmachen muss, hat kein Anrecht zu entscheiden imo.


    Ich bin froh, dass es diese Möglichkeit gibt bei einem Arzt durchführen zu lassen. Paar Mal würde es erwähnt: dazu gehören auch mehrere Termine.

    Wenn diese Möglichkeit wegfallen würde, gäbe es sicher Eigenexperimente aka Kleiderbügel die genutzt werden. Über die Sterblichkeitsrate müssen wir bei solchen Praktiken sicher nicht reden :sweatdrop:


    Legal in einem sicheren Umfeld mit entsprechender Vor-, Für-, und Nachsorge als hinterm nächsten Bahnhof auf der Toilette mit entsprechenden nachfolgen... Da fällt mir die Entscheidung eig ziemlich leicht.