Kindererziehung

  • Da dieses Thema im Spam-Bereich immer wieder aufkommt und ich die Anfrage bekam, ob ich nicht ein eigenes Thema dafür eröffnen wollen würde, tue ich hiermit genau das und stelle folgende Fragen:


    -Wie erzieht ihr eure Kinder?
    -Was haltet ihr von Gewalt bzw. gewaltfreier Erziehung?
    -Wie geht ihr mit Konflikten um?


    Bitte jeweils mit Begründung!


    Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass es sich hier um ein sehr kontroverses, emotionales Thema handelt.
    Denkt also bitte daran: Wir wollen alle nur das Beste für unsere Kinder - auch die mit "komischen Ansichten" (vorausgesetzt sie sind überhaupt Eltern).
    Es wäre auch bedauerlich, wenn dieser Thread geschlossen werden müsste, denn das würde bedeuten, dass man mit euch über sowas nicht sprechen kann.


    Beachtet bitte auch, dass wir nicht alle über die gleichen Kompetenzen verfügen.
    Manche haben eine pädagogische Ausbildung, andere haben gewisse Erfahrungswerte.
    Statt also eines über das andere zu stellen, sollte man schauen, dass man sich gegebenfalls ergänzt.


    Da ich bereits seitenweise darüber geschrieben habe, hier eine kurze Zusammenfassung:


    Mein Kind wurde von einem anderen Kind bitterbös verprügelt, was mich derart wütend gemacht hat, dass ich am liebsten die Mutter umgeballert und mein Kind zum Schläger ausgebildet hätte, damit es sich nächstes mal entsprechend wehrt.
    Nachdem ich mich schließlich beruhigt hatte, fiel mir jedoch auf, dass ich damit lediglich genau das gefördert hätte, worüber ich mich so aufregte.
    Somit bleibt die Frage: "Wie sollte man eurer Meinung nach mit dieser (oder einer ähnlichen) Situation umgehen?"


    An anderer Stelle kam die Erziehung zur Sprache.
    Ich bin damals mit Gewalt aufgewachsen und vielen meiner Freunde erging es nicht anders.
    Es ist nicht schön in der Schule Lügengeschichten erzählen zu müssen, weil der Stiefvater wieder zugelangt hat (das geschah nicht mir persönlich, aber einem Freund/Mitschüler).
    Somit bin ich davon überzeugt, dass sie mehr Probleme schafft, als sie löst und Kindern beibringt, es handle sich um eine legitime Option (mal davon abgesehen, dass sie sich gehasst fühlen).
    Andere sind der Meinung, ohne einen Klaps auf den Hintern ginge es nicht, da Kinder sonst keine angemessenen Konsequenzen zu spüren bekämen.
    Somit bleibt hier die Frage: "Wie sollte man Kinder eurer Meinung nach erziehen und welche Mittel erachtet ihr als angemessen?"


    Da es sich um ein komplexes Thema handelt, könnt ihr es gerne ein wenig erweitern, solange ihr bei "Kindererziehung" bleibt.
    Lösungsansätze, Erfahrungsberichte, gut gemeinte Ratschläge und konstruktive Kritik sind erwünscht.


    Edit: Ein Beispiel von männlich auf neutral geändert, weil mich das sonst irgendwie stört.

  • Ganz schon heftig so ein Tham hier in nem Forum zu starten, wo gefühlt der größte Teil um die 20 liegt (ne Schätzung, keine genaue Angabe), aber so kann cih wenigstens auch Fragen stellen, wenn es um das Thema geht. :D


    Ich erzähle es mal aus meiner Sicht, da ich persönlich noch kein Kind habe, aber irgendwo ja auch "erzogen" wurde.
    Hierbei werden ach Fragen und Antworten in meine Aussage mit einfließen.



    Grundlegend würde ich einfach mal sagen im Alter von fast 23 Jahren mit Kinderwunsch, so, dass es in der heutigen Gesellschaft zurecht kommt.
    Ich persönlich halte von Gewalt (inwiefern man das auch interpretieren mag) nicht viel, ich sehe es eher als Verzweiflung seitens der Eltern an, wenn keine Aussage mehr fruchtet.
    Hierbei stellt sich halt die Frage, wo fängt Gewalt an sich an, ein Klaps auf den Hintern ist wieder was anders als wenn man mit der Hand voll durchzieht.

    Die Frage ist, wie erzieht man das Kind richtig, früher war man es bei dem ein oder anderen gewohnt, dass man sich mal eine gefangen hat, wenn man richtig scheiße gebaut hat, heutzutage kannste sowas ja nicht mehr bringen, egal wie fest oder wie auch immer, letztendlich heißt es dann nur "Die Eltern verschlagen das Kind", aber was macht man wenn strickte Aufforderungen misachtet werden und man als Eltern auf der Nase rumgetanzt bekommt?
    Viele sagen ja immer einem Kind Verbote zu erteilen ist Schwachsinn (so habe ich es aus einem anderen Forum OFT, SEHR OFT gehört), was soll man aber sonst, wenn das Kind auf nichts hört? (Oft wird ja einfach gesagt, die Eltern sind dran Schuld, das kann man meienr Meinung nach aber nicht pauschal sagen)


    Ja ich habe sie damals öferts mitm Kochlöffel bekommen, nein, nicht voll durchgezogen und auch nur auf den Hintern, gut und einmal ne Backpfeife.
    Mein Vater (hauptsächlich der Vater) war aggressiv, nicht unbedingt in Form von körperlicher Gewalt, aber verbal.
    Sein Motto lautet ja selbst heute noch: "Wenn ich schreie sind alle anderen still und haben nichts mehr zu sagen".
    Demnach kann ich sagen in sachen Höfflichkeit, Hilfsbereitschaft etc. wurde ich gut erzogen, das kriege ich zumindestens heute immer wieder gesagt.
    Selbstsicherheit uvm. das ist natürlich ganz auf der Bahn geblieben, fiden ich heute noch komisch, dass die oben genannten Punkte gefruchtet haben und beim Rest geschlampt wurde.
    Ich wurde die Schulzeit über gemobbt und habe weder von Eltern noch von Lehrern Hilfe bekommen, im Gegenteil mir wurde immer nur gesagt "wag dich jemanden zu schlagen, da bekommste großen ärger".
    Ich wurde also von beiden "Erziehern" klein gehalten, die Lehrer haben mir nicht geholfen, im Gegnteil, ich hab noch eins drauf bekommen wenn ich Hand angelegt habe und meine Eltern, ja die hat es nicht interessiert, ich sollte mich halt nur nicht wagen handgreiflich zu werden.
    Aber auch so wurde ich immer von meinen Eltern klein gehalten unter dem Motto "Wenn die großen sprechen habe ich IMMER mein Maul zu halten", tja das hat sich über 1 Jahrzehnt auch irgendwann so im Kopf verankert, mein Bruder wurde als Turner bevorzugt und ich war immer der Depp, hat mein Bruder zu lange gezockt und die Stromrechnung war am ende zu hoch, war es meine Schuld, habe ich Ihm nicht seine Bewerbungen geschrieben hätte ich ausziehen können, habe ich einen Fehler gemacht hat man mich nicht nur in der Schule nieder gemacht, sondern auch zu Hause, aber wenn man was wissen wollte war ich natürlich gut genug.


    Letztendlich kann ich mit meinen fast 23 Jahren sagen, meine Eltern sind trotzallem die größten Arschlöcher die es gibt, meine Mutter interessiert sich wenig für mich, hauptsache Ihren Themen wird zugehört, die sind ja so dermaßen wichtig und mein Vater, aggressiv wie eh und je, letztes Jahr hat er wie so oft die Hand gegen mich erhoben, weil ich nicht seiner Meinung war, ich hab Ihm ins Gesicht gesagt "Mach jetzt ne falsche Bewegung und du wachst nicht mehr auf".
    Ich bin Ihm ja auch noch das Geld schuldig womit er mich damals ernährt hat und halt auch das Geld für Windeln uvm., ich darf ja nicht respektlos Ihm gegenüber sein schließlich hat er mich ja "finanziell" unterstützt. (So hat er mir kein bisschen geholfen, aber wenn man dann mal was gesagt hat hieß es nur "wir haben dich finanziell unterstützt", ist ja der einzigste Punkt was ein Kind brauch, Geld, ja ne is klar)
    Mein Vater will IMMER Recht haben, seine Aussagen sind immer richtig, jeder andere der nicht seiner Meinung ist wird niedergeschrien.
    Meist baut er sich dann halt auch vo einem bedrohlich auf und dann kommen so Dinger wie "ich hau dir auch aufs Maul".
    Gut mein Vater hat es auch an mit den Nerven zu tun, aber was der sich manchmal erlaubt, unter aller Sau, er will mir nicht helfen und meitn ich labere nur Müll, wenn ich age dass ich nervlich am Ende bin, Mitgefühl = 0.
    Was hat mir zum größten Teil das Verhalten bzw. die Erziehung meiner Eltern eingebracht?
    Ne Soziale Phobie und Angststörungen, war dehsalb schon in Reha und habe jetzt immer noch an den Fehlern meiner Eltern zu kämpfen.


    Denoch muss ich sagen, ich bin das genaue Gegenteil meiner Eltern, denn wenn ich eins über dei Jahre gelernt habe, dann ist es dass ich mich nicht zu so einem Dreck entwickeln will wie Sie.
    (Im übrigen die Schläge mit dem Kochlöffel waren jetzt nicht problematisch, eher dieses Hand heben haben mich geprägt udn verleiten mich zum zucken falls einer mal die Hadn vor mir hebt)

  • Dann fangen wir mal an ;)


    Ich wurde definitiv nicht streng erzogen, aber wenn ich mal großen Mist gebaut hab, hab ich halt ein paar aufs Gesäß bekommen. Die Vorfälle kann ich auch locker an zwei Händen abzählen, es war nicht brutal und hat mich auch nicht dazu gebracht, mich vor meinen Eltern zu fürchten. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich mehr Respekt vor dieser Situation, als vor irgendwelchen "Schmerzen" hatte. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass mich andere Bestrafungsarten immer total kalt gelassen haben. Ob es Hausarrest, Fernseh- oder Gamesverbot war, man hat dann doch immer irgendwas anderes gefunden. Lerneffekt Null.


    Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Grundschulzeit. Man saß ordentlich und relativ leise zusammen, die Autorität des Lehrers war absolut. Aufgaben in der Stunde und auch Hausaufgaben wurden in der Regel ohne Anstand gemacht, ohne Widerstand. Probleme mit den Eltern gab es meines Wissens fast ausschließlich bei den Empfehlung für die weiterführende Schulform. Durch mein Studium bin ich grade im zweiten Praktikum in einer Grundschule in meinem sehr ruhigen und "migrationsarmen" Städtchen und selbst hier sind die Veränderungen krass. Nicht wenige Schüler verweigern am laufenden Band Aufgaben, andere wuseln wild durch die Klasse und Ruhe gibt es eigentlich überhaupt nicht. Der letzte Ausweg ist es da, die Schüler vor die Tür zu setzen. Gabs ja damals auch schon. Ich hatte dabei ein schlechtes Gewissen, heute stolzieren sie mit einem dicken Grinsen ins Gesicht vor die Tür. Nicht ohne Grund sind einige Schüler mit geräuschunterdrückenden Ohrenschützern im Klassenraum.


    Dadurch entstandene, schlechte Leistungen werden dann wohl regelmäßig von den Eltern auf die Lehrer abgeschoben. Ergo soll also die unzureichende Erziehung der Eltern auf die Lehrer übertragen werden, was einfach nicht funktionieren kann. Die Frage ist hierbei, was hat sich denn verändert? Die Gesellschaft, die Technologie, das frühere "Erwachsenwerden"? Natürlich werden Kinder dadurch beeinflusst, aber der Kernfehler muss in der Erziehung liegen. Was immer mehr verloren geht, das ist der Respekt, besonders gegenüber älteren Personen. Zu Grundschulzeiten habe ich nicht einmal daran gedacht, die Autorität von Lehrern anzuzweifeln. Ich hatte sogar gehörigen Respekt vor älteren Schülern, da man ja was abbekommen könnte, wenn man frech wird. Gibts heute fast nicht mehr (was natürlich auch seine guten Seiten hat).


    Worauf will ich also hinaus? Aus meiner Sicht wird die Erziehung immer lascher. Die Kinder werden verhätschelt und lassen sich, wenn überhaupt, nur noch etwas von den eigenen Eltern vorschreiben. Wenn ich darüber nachdenke, wie wenig "Züchtigung" bei mir nötig war, um mich zu einem halbwegs sozialen Menschen zu erziehen, dann ist das für mich ein durchaus valides Mittel. Natürlich ist das gesellschaftlich verpöhnt, aber es wird dabei eine absolut falsche Botschaft vermittelt. Ich für meinen Teil wurde in keiner Weise verletzt, verängstigt, oder unterdrückt. Es war das einzig funktionierende und angebrachte Mittel, um auf starkes Fehlverhalten zu reagieren. Mit einem tiefgehenden Gespräch und 2-3 "Du-du-du!" allein wär man bei mir nicht weit gekommen.


    Insgesamt will ich jetzt nicht dazu aufrufen, eure Kinder in regelmäßigen Abständen durchzuklopfen, aber eine zu gut gemeinte Erziehungsweise geht meiner Meinung nach mit einer an Garantie grenzenden Wahrscheinlichkeit, auf die eine oder andere Weise, in die Hose. Kinder sollten nicht nur für Fehlverhalten vernünftig bestraft werden, sondern müssen auch ihre eigenen Konflikte lösen.


    PS: Ich habe keine Kinder :D

  • Ich fange mal von vorne an, und nicht unbedingt auf die Nachrichten in anderen Threads bezogen, so kann man einen
    etwas klareren Eindruck gewinnen, was war und wie ich mich entwickelt habe zudem was ich schlussendlich von habe.


    @Kruadon : Ich quote dich nicht sondern sage einfach, dass ich fast 100%ig deine Geschichte teile. Meine Eltern waren
    und sind Menschen die mit "Popoklopfen" und "Papa hat immer Recht" großgezogen wurden, aber haben sich dagegen
    entschieden und mir so die Möglichkeit gegeben ohne Gewalt groß zu werden. Ich hatte immer Respekt und Achtung vor
    Lehrern, Älteren und gleichermaßen Mitschülern meines Alters. Ich war immer sehr selbstsicher bei mir zu Haus, weil
    ich keine Gewalt zu befürchten hatte. Im Unterbewusstsein hatte sich nämlich ein klares Bild von Gewalt geformt, da mein
    Vater früher ein Lustling war und quasi ständig fremdging - und meine Ma eines Tages leicht durchdrehte als er sie wiedermal
    beleidigte, da griff sie die Bratpfanne und haute ihn blutig, sie verließ die Wohnung und dann war die Scheidung. Dies alles
    passierte als ich ein kleines Baby war, doch ich kann mich BILDGENAU daran erinnern, die Jugendpsychologen sagen, dass
    auch Babys traumatische Dinge speichern können. Danach hat sich alles gewandelt, mein Vater gab das Gigolo Leben auf,
    und wurde wirklich ein guter Vater ! Wir haben viele tolle Erlebnisse geteilt und ich liebe ihn noch Heute, und werde sein Leben
    und sein Grab ehren bis ich sterben werde. Wie gesagt hatte ich immer Respekt vor quasi allem, und Achtung vor denen die
    vor mir da waren - aber das hatte ich quasi aus "freien Stücken" so entschieden, nicht weil mir das jemand so beigebracht hatte.


    Es gab 3 Situationen wo meine Familie Gewalt nutze um mir eine Lektion zu geben und "OH BOY" die haben gesessen. 1)
    In Italien habe ich Mitten im Restaurant die Stiefel auf den Tisch gelegt und mein Vater gesagt das man so etwas nicht macht,
    denn das gehöre sich nicht. Ich nicht gehört, frech gelacht - und noch während ich lache springt mein Vater auf und knallt mir
    eine Schelle (Backpfeife) so das ich vom Stuhl fliege und einen knappen Meter später auf dem Boden liegen bleibe. Alle Italiener
    wollten darauf meinen Vater hauen, er hat sich darauf bei mir entschuldigt und sie haben ihn dann in Ruhe gelassen, aber dieser
    eine Schlag war so intensiv, so prägend - so... UNBEKANNT (!!!) das ich nichts mehr gesagt habe und für eine weile über die
    Situation nachdenken musste. Was war passiert - und WIESO <- weil ich nicht verstand wieso mein freches Verhalten den Schlag
    nach sich zog. (In kurz : Ich war geschockt das mein Vater mich gehauen hatte wegen sowas unwichtigem) Nach einer sehr langen
    Überlegphase kam mir die Idee das ich vielleicht eine Grenze überschritten hatte die man nicht überschreiten sollte ? Und daraus
    zog ich den Schluss, dass man das niemals wieder machen sollte. Und bis Heute halte ich mich dran.


    Nummer 2 war ähnlich, aber es hatte damit zu tun das man seine Mutter respektieren sollte und nicht sie zum weinen bringen sollte.
    Diesmal gabs aber einen Zeitungsschlag (ja kein Witz) von meinem Stiefvater und ich flog wieder ein paar Meter durch den Raum,
    und habe daraus gelernt. Auch Akt 3 war exakt eine "Lerne draus"-Schelle, denn ich wurde nie auf den Körper gehauen, nie auf den
    Po oder sonstiges. Ich hab nur richtig knackige Backpfeifen kassiert, wo immer etwas draus lernen konnte. :)


    Ich habe sonst nur Liebe kennengelernt, und weil das so war - waren die Backpfeifen so lehrreich für mich. Kommen wir mal zu der
    Schulzeit ab Grundschule, dort habe ich dann die Welt der Gewalt in vollem Ausmaß kennenlernen dürfen. Ich wurde gemobbt, mit
    Messern "abgezogen", geschlagen und ich hatte jeden Tag immer Angst zur Schule zu gehen. Das war für mich eine Folter, es war
    schlimm, und ich habe immer alles über mich ergehen lassen weil ich nie jemanden wehtun wollte. Meine Mutter war immer jemand
    der gesagt hat, dass man sich wehren MUSS, denn sonst ändert sich nicht.

    Zitat von meine Mutter

    Wehre dich mit Gewalt, denn nur so kannst du dem Gegenüber Angst machen. Und Angst ist eine der
    mächtigsten Waffen auf der Welt. Wer Angst vor dir hat, wird niemals sich gegen dich stellen.

    Und sie hatte Recht - ich hatte Angst vor denen, also habe ich nichts gemacht, ich wollte ihnen nicht wehtun also habe ich nichts
    gemacht - im Endeffekt war ich zu Gut für die Welt (oder die Situation). Später ist dies passiert was alles veränderte :

    Kurze Randnotiz : Bis ich mal jemanden geschlagen habe sind fast 4 Jahre vergangen. Aber dann hat sich meine Welt zum
    besseren gewandelt, die Leute hatten Respekt. Es war total seltsam. Ich war noch immer ich, war danach kein Anderer aber die Schüler
    sahen mich nicht mehr als Opfer und das war so befreiend ! Die restliche Schulzeit war so wie es eigentlich schon die vorige Zeit hätte
    sein sollen : Ruhig und locker. Ich will daraus nicht ableiten das Gewalt das Non Plus Ultra sei, aber das man seinem Kind helfen muss,
    sich auf so etwas vorzubereiten. Selbstverteidigungskurse um das Selbstbewusstsein aufzumöbeln, Gespräche und das wichtigste
    niemals - ich wiederhole, niemals eure Kinder klein halten ! Damit tut man niemanden gut.


    In Caldarias Fall (beispielshaft) wurde ein sehr kleines Kind böse geschlagen, und als ich das gelesen habe, hat es mir sehr wehgetan.
    Die Gesellschaft verroht immer mehr, nicht weil die Kinder an sich "schlecht" sind, sondern weil sie es nicht besser
    beigebracht bekommen haben, und weil sie keine andere Lösung für ihren Frust, Hass oder Trauer haben. Es ist eine grausame
    Tatsache das wir als Eltern alle bei Null anfangen, manche Eltern sind weniger gebildet und manche über schreckhaft und bemuttern
    ihr Kind zu sehr, wir machen alle Fehler um es auf einen Nenner zu bringen. Was nun wahrscheinlich bei Caldarias Fall eintrat war die
    Mischung aus mehreren Faktoren : Die Eltern des anderen Kindes sind merklich ungebildet, haben selbst nie Liebe und Respekt von
    deren Eltern erhalten und können dementsprechend auch diese Liebe und Tugenden nicht weitergeben an die eigenen Kinder.
    Im Grunde sind sie auch Opfer. Und weil sie Opfer sind haben sie sich in ihre Rolle eingefunden und beharren darauf, dass ihr Kind
    "sich nur verteidigt hat" und kein Mensch wird ihnen diese Rolle ablaufen, denn sie ist unumstößlich. Was kann man in so einem Fall
    tun ? Wie soll man mit denen reden die nicht reden können ? Gar nicht. Sie sagen "Wir haben Recht weil unser Junge gewonnen hat,
    er hat sich gegen einen anderen Jungen gewehrt der ihn schlagen wollte, also sind wir IMMER im Recht". (als Zusatzinfo : Eltern finden
    immer das sie Recht haben, wenn sie ihr Kind verteidigen müssen ..immer) Ich sagte schon das in so einem Fall keine Diskussion etwas
    retten könnte, keine Hilfestellung durch den Vater/Mutter oder durch zusammensetzen beider Parteien.


    Das ist ein striktes "Der Stärkere gewinnt"-Ding von Kind zu Kind. Wir müssen allesamt verinnerlichen, dass es sowas ist wie ein
    Territorialkampf zwischen Tieren. Man könnte seinem Kind nun nur noch helfen mit Training, Kursen Dingen die es stärker macht,
    die seinen Charakter boostet, und zugleich auch die Moral hochhält - Feste Termine zu Karate zum Beispiel. Dinge die ihm etwas
    Selbstwertgefühl verleihen. Quasi passiv das Kind unterstützen - manchmal sagen das man an das Kind glaubt, dass es gewinnen
    kann, Mut zusprechen. Der Punkt hierbei ist ersichtlich : Das Kind muss lernen sich gegen Tyrannei und Boshaftigkeit aufzulehnen
    OHNE den Respekt vor der Menschlichkeit, vor der Familie und deren Werten zu verlieren. Es muss das alleine schaffen. Und das
    geht nur wenn man es passiv unterstützt, denn zu viel Unterstützung/Bemutterung tut einfach nicht gut, es verweichlicht
    und lässt das Kind auf einen falschen Weg. :) Hilfe zur Selbsthilfe ist meine Idee zu diesem Thema. :highfive:


    @Caldaria : Vielen Dank für die Eröffnung dieses Threads Bro, mir ist das Thema nämlich sehr wichtig. :)


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    Why would you do this to me, brother? Do you want to teach me that there is no hope, there is no saviour?...
    Well, I cannot give up. My spirit will not be broken. I believe! I will fight the Red Lanterns, no matter how many may come!
    All will be well!

  • Ich find es schrecklich, wie viele hier von ihren Eltern geschlagen werden. Selbst wenn es nur eine "Kurzschluss-Reaktion" war, finde es erschreckend.
    Für meine Eltern wäre/würde sowas nie in Frage kommen. Bei mir ist es nur ein einziges Mal vorgekommen, dass ich mir echt was richtig übles erlaubt hatte, wo meinem Dad dann echt die Sicherungen geplatzt sind.
    Trotzdem hätte er nie sein Kind schlagen können... also hat er mit einem Schlag den Wohnzimmertisch durchgehauen. Hui, da war mir aber klar, dass das nicht okay war, was ich gemacht hatte! :D


    Aber ansonsten hatten sich meine Eltern früh getrennt, und ich hatte quasi zwei Erziehungsmethoden genossen:
    - Meine Mum und mein Stiefdad. Eher streng, damals die Hölle. Verbote, Regeln, bla.
    - Mein Dad: Ich durfte machen was ich wollte, keine Verbote, wenig Regeln.


    Früher dachte ich, dass es bei meinem Vater viel cooler wäre und seine Erziehungsmethoden viel besser wären. Heute bin ich aber froh, dass ich pimär bei meiner Mutter gewohnt hatte. Denn es war zwar cool, ab und zu bei meinem Dad so komplett frei von Verboten zu sein, aber dass das so gut geklappt hat liegt vor allem daran, dass mich meine Mutter eben so gut erzogen hat.

    _______ Jack of all trades, master of none.

    m̵̡̛̜̭̻̪͔̜̞̲̳͉̫̮̹̬ͬ͋̓̌̐̀̓̿̀ͣ̅̿ͩ̚̚͘̕͢͢͜͟͡͝͝҉̡̨̨̡̪͉ͮͩͥ̋͘͢á̶̛̪̜̪̰͛̄̈̾͊̓ͧ̕͝ͅtr̟̟͆͠͡i̸̠͙̓҉̸̷̧̧̧̲̟͍͎͔͎̥̲̗̼̫̥̦̦͉̹̦̤͉̱̳͚͖͈͔̀͛̉͐ͦ̉ͦ̐̐ͧͥ̓ͭ̉ͩ͌͛̎̌̉̐ͮ̒̍́͑̀̿̅̐ͬ̏̀̚͘͢͟͢͟͝͠͠͡x̙͖̠̹̫̞̫͈̟̂̉ͩͧ̏̎ͮ͐͐ͩ̒ͪ̃̅͘͟ͅ--̞̾̉̃.̶̭̖ͫ͢-̧͞.̟-̻̑.͙̇-̣͍̬ͮ͜.͎̜͜-̤̭̈͐̐.̲-͐.̶̏-.̙̔̿̃̎-̲̈́ͤ͞.̇


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  • Ich möchte gar nicht soweit ausholen, deshalb nur ganz kurz zu mir und dann gleich zu meiner Entscheidung über "Popoklopfen" und "Papa hat immer Recht".
    Ja, meine Eltern sind noch nach diesemPrinzip erzogen worden und so haben sie mich und meinen Bruder auch erzogen.Besonders mein Vater ist da sehr konsequent gewesen. Früher in der Schule gehörte ich auch eher zu den Außenseiterkindern und habe auch das eine oder andere Mal erleben dürfen, was es heißt, gemobbt zu werden. Obwohl ich das nieso direkt empfunden, habe, weil ich trotzdem immer jemanden hatte, mit dem ich richtig gut klar kam. Nichts desto trotz, macht es mich zu dem Menschen, derich heute bin.
    Obwohl meine Freundin das eine oder andere Mal zu mir sagt, Engelchen Du bist zu gutmütig für diese Welt und ich durchaus etwas selbstbewusster seien könnte, habe ich nicht vor mich zu ändern.


    Es wird leider immer Kinder und Jugendliche geben, die ihren Frust in Form von Gewalt und Mobbing an anderen auslassen.Genauso wie es welche geben wird, die sich wehren und wieder andere, die es nicht tun. Aber ich frage mich immer, ist es wirklich Respekt den man dann vordenen hat, die Prügel und/oder zurück prügeln? Wahrscheinlich ist es bei einigen Respekt, wenn gesagt wird, "Wow, das war ziemlich cool" oder"Er/Sie hat echt was drauf", aber bei anderen ist es einfach wieder Angst selbst einen verpuhlt zu bekommen. Was mich dann zu den nächsten Fragen führt.
    1. Was möchte ich denn erreichen? Möchte ich, dass die Schläger Respekt vor mir haben oder aber dafür sorgen, dass sensiblere Menschen keine Angst vor mir haben?
    2. Hätte es nicht doch einen besseren Weg gegeben, als zurückzuschlagen?


    Dazu kommt für mich, dass kein Kindgleich ist.
    Es gibt Kinder, die durchaus darüber nachdenken, warum sie jetzt gerade einen Klaps auf den Po bekommen haben, aber eben auch Kinder, die einfach nur denken, wenn ich das mache, bekomme ich einen "Satz heiße Ohren", also lass ich es besser, ohne wirklich an das warum zu denken.


    Ich möchte nicht darüber urteilen, welcher Weg für wen der bessere ist, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein total falsch oder total richtig wird es wohl nie geben. Und ich verurteile auch niemanden, der sich anders entscheidet. Aber ich habe für mich selbst entschieden, auch auf Grund meiner Kindheit, dass ich, weder mit "Popoklopfen" noch mit ähnlichen Dingenmein Kind erziehen möchte. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich nicht auch klar Grenzen und Verbote setzen werde, dass auf jeden Fall, nur möchte ich eben versuchen diese einfach anders durchzusetzen, als es meine Eltern getan haben.
    Ich denke schon, dass es manchmal einfacher ist eine Klaps auf den Po zuverteilen, aber ich stell mich einfach der Herausforderung.
    Ob sich meine Meinung noch ändern wird, kann ich noch nicht sagen, weil mein Zwerg einfach zu klein ist um ihn maßregeln zu müssen. Grundsätzlich gehe ich aber erstmal davon aus, das meine Meinung genauso bleiben wird wie sie ist.

  • Ich habe in den letzten Tagen hauptsächlich pazifistische Artikel zu dem Thema gelesen, da mir die "gewalthaltige" Erziehung zu simpel vorkommt.
    Wenn es so einfach und so offensichtlich wäre, hätten wir meines Erachtens kein Problem und man würde diese vermutlich auch in anderen Kreisen deutlich stärker propagieren. Dem ist aber nicht so.


    Gewalt hat bei meiner Erziehung nichts gebracht.
    Ich habe lediglich angefangen, meinen Vater zu hassen und dennoch gemacht, was ich wollte.
    Vermutlich habe ich deshalb ein tierisches Problem mit Autorität.


    Auch sollte man sich die Frage stellen, ob das Kind wirklich davon profitiert, oder ob man selbst (oder jemand anderes dies tut).
    Wenn jemand ein Problem mit deinem Kind hat, heißt es bei manchen oft "Das Kind hat keine richtige Erziehung genossen."
    Die Erziehung spielt dabei aber eine untergeordnete Rolle. Was diese Person eigentlich will, ist Ruhe und Ordnung - auf Kosten des Kindes.
    Auch profitieren die Eltern davon, da sie so eine schnelle und einfache Lösung parat haben (die aber vermutlich keine ist und alles nur noch schlimmer macht).
    Das kann es irgendwo nicht sein.


    Ich selbst werde nur gewalttätig, wenn ich keine andere Option mehr sehe (was keine Rechtfertigung ist).
    Das Problem liegt hier bei der eigenen Wahrnehmung, denn bloß weil man selbst nicht weiter weiß, bedeutet das nicht automatisch, es gäbe keine Optionen.
    Somit handelt es sich also wahrscheinlich eher um ein persönliches Defizit - und dafür kann das Kind ja wohl rein gar nichts.
    Ich merke das immer wieder, wenn ich mir monatelang den Mund fusselig rede und das Kind immernoch den gleichen Bockmist anstellt.
    Da wird man schnell wütend und schiebt dem Kind die Schuld zu, was nicht richtig ist.


    Ich finde es wichtig, da keine Ansprüche zu stellen. Kinder sind Kinder und keine Erwachsenen.
    Natürlich muss man ihnen Grenzen aufzeigen, aber sie werden diese immer wieder überschreiten, weil sie nunmal Kinder sind.
    Da ist es einfach unser Job sie immer und immer wieder anzuweisen, dies zu unterlassen.
    Ich würde auch nicht von schlechter oder unzureichender Erziehung sprechen, bloß weil das Kind "nicht hört".
    Möglicherweise ist es damit einfach überfordert bzw versteht diese Prinzipien noch nicht.
    Was für uns selbstverständlich ist, kann für ein Kind extrem kompliziert sein.
    Zudem ist Lernen das Wiederholen von Information. Somit macht es irgendwo auch Sinn, wenn es etwas länger dauert.
    Solange er auf mich hört, wenn ich ihm direkt etwas befehle (und das läuft bei uns nahezu reibungslos), sollte man sich da keine Gedanken machen.
    Kinder bauen Scheiße, egal wie streng man sie erzieht. Das gehört einfach dazu.


    Wenn ich also etwas aus meiner Kindheit und meiner Zeit als Vater gelernt habe, dann Gelassenheit.
    Mein Kind signalisiert mir das auch ganz gut, indem es sich sofort die Ohren zuhält, wenn ich lauter werde. Damit kommt man einfach nicht weiter.
    Außerdem hat er irgendwann angefangen, mich mit den gleichen Worten (und in dem gleichen Ton) anzuschreien, die ich benutzt habe. Da liegt es für mich einfach auf der Hand, dass er auch andere Dinge (wie zum Beispiel Gewalttaten) imitiert, wenn man ihm diese vorlebt.


    Was das Thema Mobbing betrifft, wünsche ich mir, dass man an Schulen und Arbeitsplätzen verstärkt die Täter ausgrenzt.
    Gerade Jungs blühen bei einem potenziellen Bad Boy-Image besonders auf und sollten nicht einfach nur zurechtgewiesen werden, sondern direkt die Schule wechseln müssen. Das wäre ein Umstand, der auch die Eltern dazu zwingen würde, sich kompetenter mit dem Thema zu befassen, da man es nicht einfach mal eben so ignorieren könnte.

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass du die von dir erfahrene Gewalt generalisierst. Was du in diesem Sinn erlebt hast ist keine Erziehung, sondern häusliche Gewalt. Das steht in keinem Verhältnis zu meinen Ansätzen.


    Natürlich ist ein Kind nur ein Kind mit begrenztem Wissen und Fähigkeiten und überschreitet mal Grenzen. Wenn das Kind aber wiederholt in der Öffentlichkeit Probleme verursacht, besonders auch für andere Kinder, dann ist dieser gutmütige Ansatz für die Katz. Es übersteigt die Fähigkeiten eines Kindes in keiner Weise, sich über kürzere Zeiträume vernünftig zu benehmen. Ich bin ein sehr geduldiger Mensch und habe privat kein Problem mit energiegeladenen oder lauten Kindern, aber als (hoffentlich) zukünftiger Lehrer steht mein persönliches Empfinden unter dem der Klasse. Wenn man jetzt in einer Klasse 2-3 Kinder hat, die "ganz Kind sind", dann geht ein Drittel der Stunde für Erziehungsmaßnahmen drauf und der Rest der Klasse sitzt auf dem Trockenen.


    Das Anschreien nicht funktioniert sollte klar sein, das halte ich selbst für schädlicher als die "Popoklopfer".


    Was das Thema Mobbing betrifft, wünsche ich mir, dass man an Schulen und Arbeitsplätzen verstärkt die Täter ausgrenzt.
    Gerade Jungs blühen bei einem potenziellen Bad Boy-Image besonders auf und sollten nicht einfach nur zurechtgewiesen werden, sondern direkt die Schule wechseln müssen.

    Mal abgesehen davon, dass die Mobber dann an einer anderen Schule angenommen werden müssen und da dann die gleichen Probleme verursachen, kann das nicht funktionieren. Auslöser für Mobbing sind ja grade Exklusion, familiäre Probleme, oder die fehlerhafte Erziehung. Durch weitere Isolation wird das höchstens verschlimmert. Ich kann das nachvollziehen, wenn das eigene Kind betroffen ist. Wenn aber weder die Eltern unter sich, noch die Lehrer das Problem lösen können, dann sollte man dem Kind zeigen, wie man sich verteidigt. War in meinen jungen Jahren genau so und nichts hat Mobbing mir gegenüber besser unterbunden, als dem Mobber seine Grenzen zu zeigen. Das ist zwar eine unschöne, aber ungemein effektive Methode.

  • Zu allererst möchte ich dir sagen, dass das ein meeeeeeeega interessanter (aber auch empfindlicher) Thread ist! Und ich finde es sehr schön und auch bemerkenswert, wie du dir als guter Vater, darüber Gedanken machst und viel reflektierst. @Caldaria :rice-grin-big: Endlich mal wieder Action im Stammtisch-Bereich. :D


    Nun, ich habe (noch) keine Kinder und dürfte demnäch eigentlich gar nichts zu diesem Thema schreiben. Ich habe jedoch die letzten Beiträge kurz überflogen und habe gesehen, dass auch andere, kinderlose Mitglieder bereits ihre Meinung dazu geäußert haben. Also möchte ich das auch tun.


    Ich selbst habe eine absolut gewaltfreie Kindheit genoßen und schätze mich daher als sehr sehr glücklich, da dieses Glück keine Selbstverständlichkeit ist. Denn die eigenen Eltern, kann man sich nicht aussuchen. Umso mehr bin ich stolz auf meine Eigenen, wenn ich grausige Geschichten höre und mitbekomme, dass der oder die andere Bekannte als Kind geschlagen wurde, weil der Vater oder die Mutter glaubten dass sei eine berechtigte "Erziehungsmaßnahme" um dem Kind "Respekt" zu zeigen, oder weil sie einfach keine Geduld mehr mit ihrem Jungen oder Mädchen hatten.


    Hierzu sage ich schlicht und ergreifend: Nein.


    "Wie sollte man Kinder eurer Meinung nach erziehen und welche Mittel erachtet ihr als angemessen?"


    Wie man sie nicht erziehen sollte: mit Gewalt. Und nein, auch "ein kleiner Klapps" auf den Po, oder auf einen anderen Körperbereich gehört ebenfalls in die Kategorie "Gewalt". Ich habe es oben bereits gelesen und muss sagen, dass es mich nicht sonderlich überrascht oder schockiert hat. Ich habe schon oft den Spruch/Satz gehört "Ein kleiner Klapps, wird dem kleinen Frechdachs schon nicht schaden!" - Doch, das wird es. Nicht heute. Aber morgen, oder auch übermorgen. Spätestens dann, wenn es erwachsen genug ist um zu verstehen und zu realisieren was da früher mit ihm/ihr gemacht wurde. Da wir Menschen alle Individuen sind, und jeder Einzelne von uns mit solchen Erfahrungen aus unserer Vergangenheit unterschiedlich umgeht, wird der eine sagen: "Also mir hat die eine Ohrfeige, oder der eine Klapps nicht geschadet." - der andere aber erzählt "Meine Kindheit hat mich ganz schön geschädigt, weil ich ständig mit Schläge und Tritten zurecht gewiesen wurde." JEDER von uns geht auch später im Erwachsenenleben anders damit um. Und deshalb, sollte man als Elternteil genau hier kein Poker spielen, und glauben, dass das eigene Kind keinen Schaden von der ein oder anderen "Respektschelle" bekommt.


    Ich möchte mich auf gar keinen Fall in die Einstellung oder Sichtweisen der Anderen einmischen, da ich finde, dass jeder das Recht dazu hat, selbst zu entscheiden was er/sie bei der Kindererziehung für richtig hält. Ich möchte trotzdem darauf aufmerksam machen, dass Gewalt, EGAL wie minder sie ist, (selbst ein kleiner Klapps mit dem Hausschuh <- der dämliche Standard.) KEINE korrekte Erziehung für das Kind ist. Früher oder später hat man ein noch viel größeres Problem als ein schwieriges und freches Kind. Man hat ein Kind mit psychischem Schaden und vielleicht sogar das Risiko, ein gestörtes Verhältnis gegenüber der eigenen Familie. Und nein, das sind alles keine leeren Vermutungen oder Behauptungen, es sind leider bitterböse Tatsachen. Denn auch ich persönlich kenne ein Kind, dass von der eigenen Mutter gewaltätig behandelt wurde. Als Kleinkind wohlgemerkt - mittlerweile ist er 14 Jahre alt. Immer wenn er frech war oder etwas Blödes angestellt hat, schlug sie ihn, und ganz besonders schlimm waren immer ihre Schnippser mit dem Finger auf seine Lippen, bis sie geblutet haben. Mit dem Hausschuh nach ihm werfen, war natürlich auch öfter mal drin. (Wobei das mit seinen Lippen am Schlimmsten war). Tja, und heute? Heute merken wir außenstehende Bekannte, dass es ihn geprägt hat. Sie (die Mutter) bereut es mittlerweile und geht heute zum Glück zigmal besser mit ihm um. Leider ist diese pädagogisch "positive Änderung" ihrerseits viel zu spät und man sieht bereits, dass er davon Schäden getragen hat bzw. trägt.


    Ich kenne noch eine weitere Person, eine weibliche, erwachsene Freundin von mir, die in ihrer Kindheit noch viel mehr Schläge abbekommen hat (mit ihrem Bruder zusammen), bei der es weitaus schlimmer war und worauf ich auch nicht weiter eingehen möchte. Fakt ist jedoch, dass diese Personen alle etwas gemeinsam haben. Sie haben nach all der jahrelangen, falschen Erziehung ihrer Eltern, ein gestörtes Verhältnis gegenüber ihren Mitmenschen und auch sich selbst.


    Deshalb: (auch an alle Eltern, oder die, die es noch vorhaben zu werden): REDET mit eurem Kind. Redet, wenn es Blödsinn macht. Fangt eine Diskussion oder auch einen heftigen Streit an, und ja, es darf auch mal laut werden und ja, man SOLL sich auch mal gegenseitig anschreien. Auch wenn es euch zur Weissglut bringt - HÄNDE weg. Es gibt zigtausend pädagogische Erziehungsmaßnahmen die effektiver sind, als JEDER noch so kleine Handgriff. Stellt Regeln auf, und bestraft euer Kind mit einem Arrest.


    Dazu möchte ich aber noch hinzufügen, dass eine "Stafe" wie z.B. das Kind komplett auszusperren, genauso falsch ist. Unsere Untermieterin macht das mit ihren Kindern nun seitdem sie eingezogen ist nämlich genauso. Ich habe es lange beobachtet und es ist mittlerweile auch gar nicht mehr zu übersehen oder zu überhören, da die Familie recht laut ist. Es bleibt leider nicht nur beim laut werden, sie schlägt ihre Kinder beim Streiten auch auf die Hände und anschließend sperrt sie sie aus dem Haus aus. 1 Stunde lang habe ich das einmal beobachtet. Das Kind hat die ganze Stunde lang geschriehen und geheult und die Mutter machte die Tür nicht auf. Als meine Oma einmal zu Besuch war, lief sie runter und nahm das Kind auf. Extrem peinliche Situation für die Mutter, als sie es bei uns wieder abholen kam. Bis ich diese Story mal meinem besten Freund erzählt habe (beruflich: Erzieher) und meinte dann, dass die Mutter für solch ein Verhalten auch angezeigt werden kann. Und das nicht nur bei der Polizei, auch das Jugendamt könnte man hier direkt einschalten. Tja, zu recht. Auch wenn ich selbst bisher noch nicht gehandelt habe, weil ich diesem Ärger entgehen möchte, schmerzt es, wenn ich die Kinder vor der Tür stehen sehe. Natürlich sind das zwei Frechdächse! Natüüüüürlich sind sie nicht immer brav und ich weiß auch, dass 2 Kinder auf einmal erziehen noch schwieriger ist bzw. sein muss, als nur eines. Und dennoch, ist solch ein Verhalten mit NICHTS davon rechtzufertigen.


    Ich möchte (später) auch einmal Kinder haben und bin mir sicher, dass das kein Zuckerschlecken sein wird. Ich bin mir auch sicher, dass es nicht immer einfach wird, Geduld zu zeigen und jedes Mal die richtige Entscheidung zu treffen. Aber bei einem bin ich mir ziemlich sicher: Ich werde meine Kinder KEINE körperliche oder psychische Gewalt spüren lassen. Gut, dass meine zwei besten Freunde beruflich Pädadogen sind und ich sie jedes Mal nerven und bestimmt oft, nach Rat und Tat fragen werde, sobald mich mein Kind mal aufregt und ich gerade nicht weiß, was ich tun soll. :D


    By the way, wäre das gerade hier genau dein Themenbereich, Honey! @Pralline

    3 Mal editiert, zuletzt von Summer ()

  • Deshalb: (auch an alle Eltern, oder die, die es noch vorhaben zu werden): REDET mit eurem Kind. Redet, wenn es Blödsinn macht. Fangt eine Diskussion oder auch einen heftifen Streit an, und ja, es darf auch mal laut werden und ja, man SOLL sich auch mal gegenseitig anschreien. Auch wenn es euch zur Weissglut bringt - HÄNDE weg. Es gibt zigtausend pädagogische Erziehungsmaßnahmen die effektiver sind, als JEDER noch so kleine Handgriff. Stellt Regeln auf, und bestraft euer Kind mit einem Arrest.

    Aber bei einem bin ich mir ziemlich sicher: Ich werde meine Kinder KEINE körperliche oder psychische Gewalt spüren lassen.

    Das ist eine sehr gute Einstellung! Und ich finde Kommunikation ist so mit das wichtigste...nicht nur in der Erziehung sondern auch in vielen anderen Bereichen des Lebens =) Ein gut geführter, produktiver Streit ist besser als gemein oder handgreiflich zu werden. Nach einem Gewitter kommt meistens die Sonne ;-)


    Was das Thema Mobbing betrifft, wünsche ich mir, dass man an Schulen und Arbeitsplätzen verstärkt die Täter ausgrenzt.


    Gerade Jungs blühen bei einem potenziellen Bad Boy-Image besonders auf und sollten nicht einfach nur zurechtgewiesen werden, sondern direkt die Schule wechseln müssen. Das wäre ein Umstand, der auch die Eltern dazu zwingen würde, sich kompetenter mit dem Thema zu befassen, da man es nicht einfach mal eben so ignorieren könnte.

    Mobbing an Schulen ist imho ein sehr schwieriges Thema. Die Täter sind meist selbst innerlich zerrissen und benötigen professionelle Hilfe. Sehe das ungefähr so wie Kruadon. Ich denke meistens hilft es denen, wenn sie jemanden (eine Vertrauensperson) haben...mit dem ernsthaft darüber geredet wird, was Mobbing anrichtet und warum man es nicht machen sollte.

  • Ich hab noch niemanden kennengelernt, der durch Kläpse auf den Hintern traumatisiert wurde. Wer soetwas als Gewalt gegen Kinder stigmatisiert, der hat es, zumindest in dieser Form, bestimmt nie erlebt. Wie ich schon gesagt habe, alle Schilderungen basieren auf unkontrollierten, wütenden Angriffen auf Kinder. Natürlich ist das keine Art der Erziehung, aber davon redet auch keiner.


    Wie ich schon vorher geschrieben habe, mit dem Kind zu reden ist natürlich immer der erste Ansatz, keine vernünftige Person greift auf "Gewalt" als Standardreaktion zurück. Aber ich bin ein wunderbares Beispiel dafür, dass mich trotz sehr guter Erziehung Gespräche und Strafen überhaupt nicht gejuckt haben. Wenn es funktioniert: gut, dann würde auch ich nicht darauf zurückgreifen. Wenn aber nicht, was dann? Das Kind zum Psychologen schleppen? Gerade das würde gravierend in das (spätere) Leben eines Kindes eingreifen. Außerdem kenne ich doch eine funktionierende Methode, die mir persönlich in keiner Form geschadet hat, ganz im Gegenteil.


    Ich selbst finde es aber unverantwortlich, wenn das eigene Kind Probleme verursacht und man nicht sinnvoll reagiert, obwohl die eigenen Methoden nicht ausgeschöpft sind. Für mich wirkt das so, als würde man auf Salz im Essen verzichten, weil die eigenen Eltern es damals immer versalzen haben. Man zieht es garnicht in Betracht, weil man es nur in der schlechten Form kennengelernt hat.

  • Ich hab noch niemanden kennengelernt, der durch Kläpse auf den Hintern traumatisiert wurde.

    Nur weil man etwas nicht kennt oder noch nie davon gehört hat, heißt es nicht, dass es soetwas nicht gibt.


    Ein Trauma habe ich davon sicherlich nicht und richtig Prügel habe ich auch nie bezogen, aber nichts desto trotz ist der Klaps auf den Po oder der "Satz heiße Ohren", wie man so schön sagt, für mich mit ein ausschlaggebender Grund, das bei meinem Kind eben nicht zu tun.
    Wenn man als Kind vielleicht einfach zu jung oder noch nicht so weit ist etwas zu verstehen, außer wenn ich das nochmal mache, tut mir der Hintern wieder weh, hat man damit doch eigentlich auch nicht wirklich etwas gewonnen. Seh ich zumindest so.

  • Nur weil man etwas nicht kennt oder noch nie davon gehört hat, heißt es nicht, dass es soetwas nicht gibt.

    Korrekt. :rice-thumbs-up-big: Und in meinem Beitrag schrieb ich, dass es solche Fälle durchaus gibt. =) Leider sogar mehr als genug.

  • Klar kann es Einzelfälle geben, wobei ich das doch stark bezweifle. Die Anzahl der Kinder, die durch fehlende Disziplin Probleme verursacht, sollte sie hundertfach aufwiegen. In keinem eurer Fälle war die Gewalt näher definiert, daher nehme ich an, dass es definitiv nicht bei den Hinternklopfern geblieben ist. Da habt ihr natürlich Recht, redet aber total am Thema vorbei.


    Das Problem, dass Kinder eventuell nicht verstehen, was sie falsch gemacht haben, ergibt natürlich Sinn. Das gilt aber für jede Art von Bestrafung. Wenn es das Kind nicht versteht muss erst darüber geredet werden, wenn es das dann noch immer nicht versteht, dann macht auch eine "gewaltfreie" Bestrafung keinen Sinn. Mein Ansatz fängt da an, dass das Kind bewusst, oder zumindest ohne denken über Konsequenzen, großen Bockmist verzapft :D

  • daher nehme ich an, dass es definitiv nicht bei den Hinternklopfern geblieben ist.

    Ich meinte schon, dass es immer dabei geblieben ist, aber das nur als Hinweis.


    Ich denke, dass eine "gewaltfreie" Betrafung immer eine Möglichkeit ist, die man nutzen muss. Wieso sollte das keinen Sinn machen?
    Ein Beispiel aus eigener Erfahrung.
    Meine jüngere Cousine hat als Kind im Restaurant immer ihre Schuhe ausgezogen. Mein Onkel hat ihr des öfteren versucht zu erklären, dass man das nicht macht. Da war ich live dabei. Hat nicht wirklcih was gebracht, irgendwann hatte sie wieder keine Schuhe an. Anstatt ihr aber einen Klaps auf den Po zu geben, hat er selbst das eine Mal seine Schuhe ausgezogen. Sie hat geschaut wie ein Auto und war so irritiert, dass sie sich ihre Schuhe wieder anngezogen hat und sie im Restaurant auch nie wieder ausgezogen hat.
    Mein Onkel hat sie weder "gewaltfrei" bestraft, noch hat er ihr einen "Satz heiße Ohren" verpasst.
    Wir lachen noch heute über diese Situation, was wir bei einem Klaps sicher nicht tun würden.


    Für mich ist es ein gutes Beispiel dafür, dass es immer eine Möglichkeit gibt einem Kind etwas klar zu machen, ohne gleich an eine Bestrafung zu denken. Man muss sich halt Gedanken machen. Das es nicht immer einfach ist, keine Frage, aber ich denke, es ist immer möglich.

  • Das ist auch keine Situation, die einen Klaps benötigen würde. Verhältnismäßigkeit ist das Zauberwort. Ich rede von Problemen wie Mobbing, Diebstahl und wiederholt unkontrolliertem Verhalten. Was ich jetzt noch einmal sage, weder ist es als Standardreaktion, noch als gängiges Mittel zu verstehen. Ich selbst habe es in meiner Kindheit vielleicht 5 mal erlebt und glaubt mir, jedes Mal war angemessen. Wenn es keinen Anlass dazu gibt, dann ist es nicht nötig. Es geht mir darum, dass es Situationen geben kann, in denen alle anderen Methoden nicht funktionieren. Sich dem gegenüber komplett zu verschließen halte ich nicht für sinnvoll, denn das Resultat erlebe ich wiederholt und habe es auch bereits geschildert. Ich bin offen für alternative Erklärungen, warum es in Klassenräumen drüber und drunter geht.


    Um es noch einmal zu sagen, es geht mir nicht allein um die Kläpse, sondern eine autoritäre Erziehung im allgemeinen. Ein Kind kann nicht auf gleicher Ebene mit seinen Eltern stehen und sollte es meiner Meinung auch nicht mit Lehrern und eingeschränkt anderen Erwachsen. Das Kind muss verstehen, dass es das zu respektieren hat, zumindest ab dem Punkt, ab dem es dazu fähig ist.

  • Klar kann es Einzelfälle geben, wobei ich das doch stark bezweifle. Die Anzahl der Kinder, die durch fehlende Disziplin Probleme verursacht, sollte sie hundertfach aufwiegen. In keinem eurer Fälle war die Gewalt näher definiert, daher nehme ich an, dass es definitiv nicht bei den Hinternklopfern geblieben ist.

    Du brauchst es nicht zu bezweifeln. Es sind wahre Tatsachen die ich oben geschildert habe. Und warum ich nicht näher definiere ist, weil ich es für unnötig halte, in einem Forum über zu private Erfahrungen und Geschehnisse zu schreiben, die ich selbst gesehen und erlebt habe. Wer mir auch ohne intime Details und näheren Infos Glauben schenkt, wird mich sicherlich auch so verstehen. Und wenn nicht, dann eben nicht. Ist auch kein Weltuntergang.


    Ich denke, dass eine "gewaltfreie" Betrafung immer eine Möglichkeit ist, die man nutzen muss. Wieso sollte das keinen Sinn machen?

    Richtig. Darf ich hierzu etwas aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch rauszitieren? :rice-grin-big:
    „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ So steht es in Paragraph 1631, Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB).



    Für mich ist es ein gutes Beispiel dafür, dass es immer eine Möglichkeit gibt einem Kind etwas klar zu machen, ohne gleich an eine Bestrafung zu denken. Man muss sich halt Gedanken machen. Das es nicht immer einfach ist, keine Frage, aber ich denke, es ist immer möglich.

    Ich finde das Beispiel sooooo unglaublich gut! Und ich feier deinen Onkel so hart. X-D Das mit den Schuhen merke ich mir, haha. Und ja, es ist IMMER möglich eine gewaltfreie Erziehung anzuwenden. IMMER.


    Das ist auch keine Situation, die einen Klaps benötigen würde.

    Oh man Marcel. :D Dieser Satz.. Das bedeutet also andersrum: Es GÄBE (deiner Meinung nach) also Situationen, bei der ein Klapps benötigt werden WÜRDE/KÖNNTE? Bitte sag mir, dass das nicht stimmt. :rice-frown-big: Denn es stimmt definitiv nicht.

  • Ich will niemanden angreifen und ihr könnt gerne eurer Meinung bleiben, keine Frage ;)


    Ich habe jetzt in meinen Beiträgen einiges an Argumenten angesammelt, zu denen von eurer Position einfach nichts kommt. Eure Einstellung ist bewundernswert und absolut valide, solange sie funktioniert. Um jetzt eine meiner damaligen Lehrerinnen aus Abizeiten zu zitieren: Was, wenn sich euer Kind trotz Erziehung nach bestem Wissen und Gewissen verhält, wie die "Brut Satans in Person"? Was, wenn alle verbalen Mittel und Strafen versagen? Zum Psychologen, mit Medikamenten vollstopfen, oder alles so belassen, wie es ist? Das kann doch nur in die Hose gehen, oder nicht? Was sind eure Ansätze?


    Und @Summer, natürlich gibt es solche Situationen, denn ich habe das allen Anschein nach benötigt und setze da auch gerne meine Unterschrift drunter :D

  • @Kruadon : Ich quote deinen letzten Beitrag wieder mal nicht, sondern sage : Er hat einfach Recht. (den vor 3 Stunden)


    Von einigen Leuten lese ich wirklich traurige Geschichten mit schlimmer Gewalt die schon in die Richtung Folter schlägt bsp. :
    "Auf Lippe schnipsen bis sie blutet", faktisch ist dies Folter ! Und keine "Zurechtweisung" oder "Belehrung" etc. Ö_Ö
    Es dient nur zur Selbstbefriedigung und der Frau hätte man das Kind wegnehmen müssen, nicht können, sondern müssen.


    Aber zurück zu dem was mich teilweise wundert, denn einige von euch weisen alles was Autorität ist von sich weg, und sagen
    dass nur die permissive Methode (Kinder mit sich selbst auf eine Stufe stellen, mit ihnen reden und so den Weg zeigen wollen) Erfolg hat.
    Im Grunde kann man aber ein Kind was seine Grenzen nicht durch hohen Intellekt selbst erkennt, nicht durch Gespräche dazu bewegen eben
    diese Grenzen zu achten. Es liegt am Intellekt ! Ein Kind ist nie so weit wie wir - und wenn doch, dann braucht man keine Autorität, weil es
    sich selbst lehrt in Richtig und Falsch. (Kenne ich aus meiner Familie, IQ von 189 gehabt und ..hat quasi schon als winziges Kleinkind
    mit dir volle Gespräche führen können und das auf extrem hohen Niveau) Ich gebe dazu noch mal ein Beispiel :
    Ich war als Kleinkind schon.. frech, und nervig (xD) aber nur zu meiner Mutter ! Eines Abends hat sie laut geweint, ich bin aufgewacht und
    habe gefragt wieso sie weint, und als Antwort bekam ich : "Weil du immer so gemein zu mir bist, das tut mir weh :'(" .. danach habe ich gesagt,
    dass es mir sehr leidtut und habe aus eigener Schläue erkannt, dass ich vielleicht meine Mutter nicht mehr so behandeln sollte. Bis ich halt erfahren
    habe das ich EIGENTLICH einen Bruder gehabt hätte, hätte sie ihn nicht in so einem Auslandskrankenhaus entfernt hätte. Ich sie konfrontiert mit den
    Worten : "Du Mörderin, du hast meinen Bruder getötet", sie bitterlich geweint und mein Stiefvater dann die Zeitungsaktion von meinem ersten
    Post (siehe Oben) ausgeführt hat. Dazu noch eine kleinen Einwurf - dazwischen sind schon viele Jahre vergangen.


    Es geht nicht um Gewalt dem Kind zuzuführen um sich selbst besser zu fühlen, sondern um EINMALIG Grenzen aufzuzeigen. Und es geht nicht
    um Folter, sondern dem Kind LIEBE zu zeigen, und ihm trotzdem Grenzen fair zu lehren. Und manchmal wie in der Schule kann ein Elternteil
    sowieso nichts tun. In der Schule muss man ab und an für sich einstehen, sonst geht man unter ! Das ist eine Tatsache wenn man gemobbt wird.
    Eltern können dem Kind nicht helfen mit "Oh das wird schon, halt die andere Wange nur so lange hin bis er keine Lust mehr bekommt", wenn ich
    so ähnliche Dinge von Eltern höre, dann bekomm ich immer das kotzen. (Sorry für die harten Worte) Aber der Bösewicht wird immer Spaß dran
    haben der Bösewicht zu sein solange ihn keiner stoppt, und da keiner den Mobber stoppt in einer Schule... ihr versteht worum es geht.


    Ich meine man muss dem Kind sagen wie es sich selbst helfen kann, nur so helft ihr in dem Fall. Ich habe niemals bei einem Eltern Abend mitbekommen,
    wie ein Elterngespräch zwischen Bösewicht Eltern und Mobbing Opfern Eltern geholfen hat, es war immer einen Tag später genauso wie vorher, nur schlimmer.
    Bei Mobbing gibt's nur eine echte Entscheidung, mehr Lehrer einstellen die ÜBERALL rumstehen z.B. in den Pausen, Fluren, oder in dunklen Ecken, aber
    das kostet Geld und Lehrer sind sowieso Mangelware. Was kann man dann machen ? Genau das Kind vorbereiten. Und ich weiß das viele die Idee nicht
    leiden können, aber was ist besser : "Das Kind jeden Tag weinen zu sehen oder das es stark verbittert" ODER "Ihr es zu einem Selbstverteidigungskurs bringt,
    und ggf. das anwendet und ihr dann zum Rektor müsst und euch erklären." Was ist euch lieber ?


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    Why would you do this to me, brother? Do you want to teach me that there is no hope, there is no saviour?...
    Well, I cannot give up. My spirit will not be broken. I believe! I will fight the Red Lanterns, no matter how many may come!
    All will be well!

  • Ich will niemanden angreifen und ihr könnt gerne eurer Meinung bleiben, keine Frage

    Ich weiß. Ich habe es auch nicht als Angriff wahrgenommen oder aufgenommen. Ich schrieb oben ja schon bereits: Interessantes aber auch "empindliches" Thema. Mit extremen Meinungsverschiedenheiten muss in diesem Thread sowieso automatisch gerechnet werden. :D Also alles cool.


    Ich habe jetzt in meinen Beiträgen einiges an Argumenten angesammelt, zu denen von eurer Position einfach nichts kommt.

    Meinst du z.B. das mit der "Autoritätsrolle der Eltern"? Darauf bin ich nicht eingegangen, weil das absolut NICHT meine Lebenseinstellung und Lebensphilosophie ist. Ich lebe nach dem Prinzip "Meine Mama ist meine beste Freundin, der ich alles erzählen kann und mein Papa ist mein bester Freund, der mich immer beschützt." Da ist kein Platz für "Autorität". Und siehe da, aus mir ist ein gutes Mädchen und ein guter Mensch geworden. ^______^ (Sorry für das Eigenlob. Aber anders wusste ich das nun nicht zu verpacken, als einfach ehrlich zu sein. x-D )


    Natürlich hat man als Kind viel Unfug gemacht und es gab auch mal Streit (gibt es im Erwachsenenalter bei vielen ja heute noch x-D und das ist auch vollkommen normal!) aber nichts desto trotz, habe ich meine Eltern immer als DIE wichtigsten Personen in meinem Leben angesehen und die Bezeichnung "Autorität" oder "Autoritätspersonen", das passt da irgendwie nicht zu diesem schönen gemeinsamen Bild das ich mit ihnen zeige und ausstrahle. Für mich persönlich ist Autorität nicht immer positiv. Ich verbinde es auch oft mit einem "Herrschaftsverhältnis" und DAS, hat absolut wenig mit Liebe zwischen Kind und Eltern zu tun. Wie gesagt, für mich ist das absolut anders, als du es siehst. Aber das ist auch in Ordnung so.


    Eure Einstellung ist bewundernswert und absolut valide, solange sie funktioniert.

    Danke dir. <3 Ich werde als Mutter später aufjedenfall mein Bestes geben.


    Was, wenn sich euer Kind trotz Erziehung nach bestem Wissen und Gewissen verhält, wie die "Brut Satans in Person"? Was, wenn alle verbalen Mittel und Strafen versagen? Zum Psychologen, mit Medikamenten vollstopfen, oder alles so belassen, wie es ist? Das kann doch nur in die Hose gehen, oder nicht? Was sind eure Ansätze?

    Dann werde ich meine soziale, GEWALTLOSE Einstellung weiterhin aufrecht erhalten. :D Ich werde meine Erzieher-Freunde fragen, ob sie mir helfen können. Oder noch mehr professionellere Hilfe suchen. Egal wie "schlimm" das Kind auch sein sollte, ich werde niemals handgreiflich werden. (Natürlich wünsche ich mir selbst und all meinen Mitmenschen keine Brut Satans als Kind. Das wünscht man nicht mal seinem schlimmsten Feind. X-D)


    Und @Summer, natürlich gibt es solche Situationen, denn ich habe das allen Anschein nach benötigt und setze da auch gerne meine Unterschrift drunter

    Ohje.. ich glaube hiermit bin ich dann out. Dafür habe ich keine Worte mehr. Ich finde es einfach nur traurig. Nicht nur die Tatsache dass du das so wirklich unterschreibst, auch dass du von dir selbst aus sagst, dass du als Kind diese Handgreiflichkeit "benötigt" hast. Egal wie minder sie war! Ich sage weiterhin Nein dazu. Auch du hast bzw. hättest es nicht nötig gehabt. Es tut mir aufrichtig Leid für dich.




    @Saint Walker Danke für deinen sehr ehrlichen Beitrag. Ich finde es auch äußerst mutig und bemerkenswert, wie du offen über deine Kindheit schreibst. Und zu dem letzten Beitrag von Marcel widerspreche ich ein weiteres Mal: Nein, er hat nicht recht. Tut mir leid, ich bleibe dabei. Finde es übrigens interessant, dass du mir aber auch Recht gibst? So empfinde ich es jedenfalls, weil du meine Beiträge "mitgeliked" hast. =)