Nationalität?

  • Ich bin in Deutschland geboren, genau wie alle mir bekannten Vorfahren.


    Und dennoch ist und bleibt man Deutsch, oder welche Nationalität man sonst von Geburt an besitzt.

    Wenn die Schweiz morgen Süddeutschland einnehmen würde kämen meine Kinder, sofern ich welche kriegen würde, als Schweizer zur Welt. Das zeigt wie austauschbar das Konstrukt Nationalität ist.

  • @Bakeneko Du bist ja ein richtiger Schlauberger! Hier hast Du noch einmal den kompletten Satz, aus welchem Du mein Zitat entnommen hat:


    Du kannst als Deutscher (Beispielsnation) die Sprache erlernen, kannst nach Japan immigrieren, dort leben und sogar die japanische Staatsbürgerschaft erlangen. Alles Super... Und dennoch ist und bleibt man Deutsch, oder welche Nationalität man sonst von Geburt an besitzt.


    Habe ich etwas von Fortpflanzung geschrieben? Von nachfolgenden Generationen? Nope. Der Satz bezog sich auf das "immigrieren" nach Japan als Deutscher. Selbst wenn Du dort die obigen Punkte (Sprache, Leben, Staatsbürgerschaft) mit Bravour bewältigst, wirst Du dennoch Deutscher bleiben... oder welcher Nation man auch immer angehören mag.


    Das zeigt wie austauschbar das Konstrukt Nationalität ist.

    Das "Konstrukt" Nationalität... Verschone mich mit solchem Gutmenschenquark... Aus dem Alter bin ich lange raus...

  • Dann spinne ich mein Beispiel noch weiter, um zu verdeutlichen worauf ich hinaus will. Ich bekomme zwei Kinder, im Abstand von einem Jahr. Beide kommen im selben Krankenhaus zur Welt. Das zweite Kind wird aber geboren, nachdem sich die Schweiz Süddeutschland einverleibt hat und ist somit Schweizer, während das erste Kind davor geboren wurde und demnach gebürtiger Deutscher.Außer Grenzen hat sich nichts geändert, trotzdem haben beide Kinder, die unter exakt den selben Bedingungen geboren wurden, andere Nationalitäten. Ein an den Haaren herbeigezogenes Beispiel natürlich, aber es verdeutlicht die Austauschbarkeit von Nationalitäten.
    Die von mir in meinem vorherigen Beitrag zitierte Stelle habe ich übrigens deshalb zitiert, weil ich die von Geburt an erworbene Nationalität für nichts in Stein gemeißeltes halte. Das mit dem Gutmenschenquark nehme ich übrigens als Kompliment.

  • Ich meine das so wie das Kratzen an zum Beispiel einer Schultafel. Das soll den Menschen früher an ein Kreischen eines Raubvogel o.ä. erinnert haben. Soll jedenfalls Erblich weitergegeben worden sein, wodurch wir bei dem Geräusch ein Gänsehaut bekommen, da es Gefahr symbolisieren soll. Und jedes Tier bekommt doch zur Geburt einige wichtige Informationen um das Leben am Anfang zu sichern. Unter Affen gibt es auch Rassismus. Manche Affenarten töten ja andere Affen die nicht zu ihre Art gehören und essen die sogar. Und ich glaube nicht, dass die das von ihren Eltern eingetrichtert bekommen, dass sie die fressen sollen. Da könnte man nun gegenargumentieren, dass sie das von ihren Eltern abgucken. Okay dann Korrigiere ich von "steckt in jedem" zu "kann jeder werden" Dass man aber ohne jegliche Informationen zur Welt kommt bezweifle ich dennoch.

    Rassismus ist neben Diskriminierung jeglicher Fason ein von uns erschaffenes Konstrukt innerhalb einer ethnologisch und individuell vielschichtigen Gesellschaft. Tiere sind zu solch komplexen Denkmustern gar nicht fähig. Tatsächlich existieren Ausprägungen eines Sozialverhaltens innerhalb gewisser Spezies. Das baut aber eher auf einen Darwinismus auf und hat weniger rassistische Tendenzen. Es ist mir auch nicht bekannt, dass irgendein anerkannter Tierforscher dieses Thema publiziert hat.
    Ansonsten handeln Tiere nach Insitinkten. Die werden erblich weitergegeben. Auch bei uns. Da passt ebenfalls dein Beispiel mit den Geräuschen rein. Tatschächlich verarbeiten wir diese Gefahr nicht mit einem Verlangen uns zu schützen, sondern höchstens die Gehörgänge. Alles eine Frage der Frequenz. Insofern bezweifle ich deine Theorie.


    Das ist auch richtig was du zu Nationalismus und Patriotismus geschrieben hast und ich stimme auch zu.Aber Nationalstolz bzw. Patriotismus scheint es ja zu geben, sonst gäbe es doch keine Menschen in der rechten Fraktion, Nazis. Oder z.B. Amerikaner die ihre Flaggen in ihre Räume hängen. Ich vermute mal nicht dass die ihre Flagge aufhängen, weil sie ihre Leute so mega toll und sympathisch finden.

    Selbstverständlich gibt es die. Es gibt auch Menschen, die der Meinung sind die Stimme Gottes zu vernehmen. Es existieren keine greifbaren Parameter, woran man Nationalstolz messen kann. Bei eigenen Errungenschaften ist es jedoch möglich. Vielleich ist es auch das, was Greed vermitteln wollte.




    Du kannst als Deutscher (Beispielsnation) die Sprache erlernen, kannst nach Japan immigrieren, dort leben und sogar die japanische Staatsbürgerschaft erlangen. Alles Super... Und dennoch ist und bleibt man Deutsch, oder welche Nationalität man sonst von Geburt an besitzt.

    Das stimmt natürlich nicht. Nationalität ist einfach nur ein Wort, nicht mehr und nicht weniger. Das ist neben gesellschaftlichen und gesetzlich/bürokratischen Aspekten eine reine Frage des Empfindens. War auch früher nicht so eindeutig. Bei den Juden in der ehemaligen Sowjetunion stand als Nationalität damals auch jüdisch, während es noch eine Spalte für Staatsangehörigkeit gab. Heutzutage gibt es sowas Gott sei Dank nicht mehr.

  • Ich bin in Deutschland geboren und habe die deutsche und türkische Staatsbürgerschaft.
    Wie ich sehe haben manche, das Thema auf Nationalstolz gezogen.


    Ich sage mal dazu meine Meinung. Es ist bescheuert stolz darauf zu sein ein Deutscher,Russe, Pole, Japaner usw. zu sein da man ja nicht selber aussucht wo man auf die Welt und ich welche Familie man kommt.


    Du kannst dich später als Deutscher, Türke etc bezeichnen und stolz auf die Kulturelle werte sein den der durchschnittliche Deutsche, Türke etc bringt.


    Mehr gibt es dahinter nicht.

  • Grundgütiger ... Der Thread konnte über 8,5 Seiten hinweg friedlich bestehen und
    nun muss er zu einer Nationalitäten/Nationalstolz/Begriffsdefinition-Debatte verkommen?


    Zu aller erst: Dankeschön @Greed, dass du den Stein ins Rollen gebracht hast - das hat der
    Thread zwingend gebraucht.


    Desweiteren: Es liegt nicht in meinem Interesse, einzelne Beiträge zu kritisieren, geschweige denn,
    die Diskussion in irgendeiner Richtung weiterzuführen - dafür ist mir meine Zeit zu schade.
    Aber ich komme nicht umhin festzustellen (vielleicht stehe ich damit ja nicht alleine da), dass 40 %
    der Diskussionen auf Missverständnissen, bzw. Überempfindlichkeiten beruhen und der gesamte
    Rest sich nur noch auf Begriffsdefinitionen und Fragen zur Evolution beschränkt.


    Versucht mal, sowohl die Thematik, alsauch die einzelnen Beiträge aus der objektiven Warte zu
    sehen - vielleicht führt das dann zu ein bisschen Mäßigung :keineahnung:

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    - "Ästhetik und Form in allem Schaffen und Sein" -
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  • Wow, du hast es geschafft weder dich an der Diskussion zu beteiligen, noch auf die Ausgangsfrage einzugehen. Welchen Sinn hat jetzt dein Beitrag nochmal?

  • Bin Arier zu 100 Prozent und stolz drauf! :D ... Ach so ne, das war ja Rasse, hier ist ja nach Nationalität gefragt.


    Da ich deutscher Staatsbürger bin sehe ich mich auch als Deutscher an. Staat und Nation sind für mich synonym. Darüber hinaus gibt es noch Europa übergenordnet, über Deutschland. Das Gebiet innerhalb Deutschlands (Bundesland, etc.) ist mir nicht so wichtig. Bezeichnungen die darauf abzielen würde ich für mich eher nie verwenden. "Europäer" und "Deutscher" schon. Innerhalb der EU als Deutscher. Wenn ich mit jemandem außerhalb der EU reden würde, würde ich mich eventuell auch als Europäer bezeichnen.


    Die EU muss ja zusammenhalten. Damit wir stark sind gegenüber Russland, China und den USA, die uns alle bedrohen und ihre Interessen vor unserer Haustür (Syrien, Ukraine) durchsetzen wollen.



    Sollte jemand seinen Selbstwertgefühl nur durch den Nationalstolz begründen, dann ist es wirklich ziemlich traurig.


    Ich verwende Begriffe auch so, wie sie tatsächlich verwendet werden - nicht so wie sie im Duden gegeben sind. Tatsächlich gibt es viele, die auf ihre Kinder stolz sind (obwohl da die Kinder Leistung erbringen, nicht die Eltern) oder auf die Fußballnationalmannschaft z. B. Dass man ausschließlich sein Selbstwertgefühl damit begründet glaube ich nicht.


    Aber ich denke Menschen, die weniger erreicht haben, sind eventuell anfälliger, sich hier einen Ausgleich zu suchen. Wäre mal interessant, dies genauer zu untersuchen. Die müssten dann auch eher aggressiv werden, wenn das Bezugsobjekt schlechter abschneidet (da sie ja dann mittelbar selber betroffen sind). Da wäre es jetzt interessant, mal zu gucken, bei irgendwelchen randalierenden Fußballfans - inwiefern da auch Leute dabei sind, die viel erreicht haben. Ist natürlich das Problem, wie man das definiert das. Irgendwelche Langzeitarbeitslosen kann man leicht messen als Gegenstück auf der andern Seite. Man muss es natürlich auch in Relation zur Gesamtbevölkerung setzen.


    Ich würde vermuten ein Manager der Millionen macht, wird weniger davon betroffen sein, dass die Nationalmannschaft verliert - und dann nicht so viel randaliern. (Hier wie gesagt der Vergleich zur Gesamtbevölkerung notwendig - es gibt ja auch einfach weniger Manager, dass da weniger randalierende festgestellt werden reicht allein nicht für Aussagekraft).


    In den USA wurde z. B. bei Uni-Basketballmannschaften sowas untersucht - dafür gibts eigene Begriffe:
    http://www.units.miamioh.edu/psybersite/fans/bc.shtml



    Ich würde das Gefühl, was manche als Nationalstolz bezeichnen als "froh sein, darüber hier geboren zu sein" bezeichnen. Eventuell hat man das Gefühl - da man viel erhalten hat (Bildung, etc, was es in andern Ländern vielleicht nicht so viel gibt) - auch etwas zurückgeben zu müssen. Oder dazu beitragen zu müssen, unsere Errungenschaften (Rechtssystem, Grundgesetz) zu verteidigen. Inwiefern man dafür jetzt spezielle Begriffe hat ist mir eigentlich egal. Versteht sowieso jeder under jedem Begriff was anderes - also muss man es näher erläutern. Und dann ist auch der Begriff nicht mehr so relevant.


    Irgendwelche der alten Künstler (Schriftsteller, Komponisten) eignen sich wohl eher dafür, andere Nationen runterzumachen bzw. im Gespräch jemanden dieser Nation dazu zu dissen, wenn er einem sonst irgendwie auf den Sack geht und man einen Grund sucht. (Vielleicht gerade weil man weiß, dass derjenige seinen Selbstwert an seine eigenen Nation koppelt und man ihm damit schaden zufügt bzw. ihn provoziert.)



    Wow, du hast es geschafft weder dich an der Diskussion zu beteiligen, noch auf die Ausgangsfrage einzugehen. Welchen Sinn hat jetzt dein Beitrag nochmal?

    Welchen Sin hat deiner - außer dass du nachgefragt hast, was du auch hättest privat per Konversation tun können?

  • Hier nehmen ja einige den Begriff "sinnlos" genauso selbstverständlich, wie manche den Begriff "Nationalstolz"... Touché... Immerhin kam hier noch niemand auf den Trichter, jemanden aufgrund seiner Nationalität verbal ans Bein zu pissen... Der eine kann eben mit dem Begriff "Nationalstolz" nichts anfangen - ist ja sein gutes Recht... Nur wenn jemand anderer Meinung ist, ist es dann nicht ebenso sein Recht? Wichtig für mich ist es, seinen nationalen bzw. familiären Wurzeln treu zu bleiben und das ist etwas, worauf man durchaus stolz sein kann.


    Die EU muss ja zusammenhalten.


    Die Europäer unter dem Banner der EU oder die Europäer unter dem Banner Europas?