Seid ihr Gläubig?

  • Haggard


    Bei mir war es so, aus meiner Erfahrung her, ich glaube weil ich es erfahren habe, es kam sprichwörtlich aus dem Nichts, da habe ich meine vorherige Ansichten mal auf den Prüfstand, bez. Denkweise gestellt, gerne habe ich mir Terra X, Leschs Kosmos, Arte Dokumentationen, Quarks und Co. angeschaut und auch gelesen. Mein Satz in der Realität zu einem verwanden vor knapp 3 Jahren "Ihr mit eurem Jesus, den gibt es doch wahrscheinlich eh nicht". Dafür habe ich mich bei Gott entschuldigt, mein Respektlosigkeit zugegeben, auch mich bei meinen Verwandten für meinen damaligen sprachlichen Ausrutscher entschuldigt.


    Und das was ich erlebt habe, habe ich überprüft, immer wieder, nachgeforscht und dann kam ich zu den anderen Leuten, mit anderen Ansichten. Ich habe hier im Forum einen netten Bruder kennengelernt, auch ihm habe ich gesagt, kein Mensch hat 100% recht und er war ebenfalls der Ansicht und der Meinung. Es gibt auch genug gläubige die reflektiert sind und auf den Boden bleiben.


    Noch etwas zum Herrn Blietz, am Ende sagt er in seinen Beiträgen immer das wir unsere eigenen Perspektive wählen müssen , aber ihn habe ich erst lange nach meiner persönlichen Bekehrung entdeckt, wie viele andere auch. Daher weis ich nicht was er großartig falsches sagt, ich kann da nicht viel schlimmes erkennen, ehrlich. ^^ Es ist einfach mal eine anderen Perspektive, er kommt ja nicht mit einem Hexenstab und verhext mich. :biggrin:



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  • Es ist einfach mal eine anderen Perspektive, er kommt ja nicht mit einem Hexenstab und verhext mich.


    Natürlich nicht. Noch niemals - in der Geschichte der gesamten Menschheit nicht - hat ein Mensch einen anderen mit dem Stab verhext. Und dennoch... ...

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Arcadia_Bay Gerade bei solchen Videos würde ich sehr vorsichtig sein. Ich hab mir jetzt nicht das ganze Video gegeben, sondern nur die von dir eingestellte Stelle. Das Thema ist physikalisch doch sehr komplex, aber besagtes Phänomen wurde inzwischen belegt, beziehungsweise auf äußere Einflüsse zurückgeführt, die wir am Messpunkt Erde nur schwierig vermeiden oder filtern können. In dem Video werden veraltete Erkenntnislücken oder Theorien dazu genutzt, dem Laien einen Bären aufzubinden. Ein guter Indikator dafür wären auch die deaktivierten Kommentare.


    Erklärt wurde es hier ganz gut mit Belegen und Verweisen sowohl auf alte, als auch aktuelle Forschungen. Ist leider auf Englisch, aber das Beste, das ich finden konnte.


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  • Kruadon


    Oder und für mich überschätzt vielleicht auch die theoretisch mehrheitlich akzeptierten Wissenschaften mit ihren ständig wechselten Theorien, so wie ich meine Videos überschätze, die viel interessantere Frage ist, wieso es einem wichtig ist ein paar popelige Christen überzeugen zu wollen, also ich fühle mich wohl mit dem aus deiner Sicht aufgebunden Bären, ehrlich, ich kann verstehen das die Kommentare deaktiviert wurden, auf youtube wird allgemein viel verbal aggressive Posts geschrieben, generell, ich würde sie auch deaktivieren, so wie ich damals auch die Kommentare in "World of Tanks" und "Battlefield" deaktiviert habe. :biggrin:


    Mal schauen wo es mir bisher geschadet hat, ich bin körperlich top fit wie noch nie, ich habe noch nie so viel effektiv in kurzer Zeit gesund abnehmen können, ich habe keine panischen Ängste mehr, meine Familie und ich gehen noch harmonischer als vorher miteinander um, ich bin viel ausgeglichener, besitze jetzt ein Top Verhältnis zu unsere Hausbesitzerin, habe eine neue nette und treue Freund durch meinen glauben hinzu gewonnen, kann endlich durchschlafen und freue mich immer wieder auf einen neuen Tag, ne, sorry, bisher hat es mir noch nichts davon geschadet, auch keines dieser Videos.




    Und ich schreibe nur hier direkt über meinen Glauben und in meine Signatur, wenn die Videos, so unglaubwürdig sind und falsch, okay, verstehe ich, ich zwinge niemanden draufzuklicken, kein Ding. (':

  • Oder und für mich überschätzt vielleicht auch die theoretisch mehrheitlich akzeptierten Wissenschaften mit ihren ständig wechselten Theorien, so wie ich meine Videos überschätze, die viel interessantere Frage ist, wieso es einem wichtig ist ein paar popelige Christen überzeugen zu wollen, also ich fühle mich wohl mit dem aus deiner Sicht aufgebunden Bären

    Das will ich dir auch nicht absprechen. Religion nimmt sich ja die Freiheit des Glaubens und wer könnte die ihr nehmen. Wissenschaftlicher Fortschritt basiert häufig erst auf einer Theorie, gerade in der Astrophysik oder Quantenphysik. Davon werden zahlreiche in den kommenden Jahren verworfen, weil sie nach dem Entstehen der Theorie ja erst bewiesen werden müssen. Mir drückt aber schon der Schuh, wenn Religion sich veralteter Wissenschaft bedient, um Belege zu liefern, die nicht existieren. Zum Hochladezeitpunkt mag die Theorie noch nicht widerlegt worden sein, aber im Video wird sie quasi als bestätigt verkauft. Menschen damit zu beeinflussen, kann nicht im Sinne des christlichen oder eines anderen ethisch orientierten Glaubens sein. Nach dem was ich davon weiß, versteht sich.

  • Kruadon@


    ich empfinde es als einfach eine andere Perspektive und Ansichtsweise, am Ende fragt er auch immer was nun "ihre Perspektive ist, schreib ihn doch persönlich an, dann könnt ihr sicher auch schön diskutieren, ich habe dem Mann auch schon geschrieben, hat schnell geantwortet. Er setzt halt auf experimentelle Beweise, ich finde er macht nichts verwerfliches, am besten ihr unterhaltet euch mal. ^^

  • experimentelle Beweise

    Das ist eine interessante Formulierung für "Fake News" :D

    Lässt der Glaube nicht auch dann genug Spielraum, wenn man tatsächliche wissenschaftliche Erkenntnisse und Irrtümer mit einbezieht? Ich kannte das Thema bis eben nicht und es gibt unter Garantie Menschen, die so etwas nicht hinterfragen. Wenn du das selbst trotzdem glauben möchtest, steh ich dir nicht im Weg. So etwas zu verbreiten unter der Behauptung, das wäre wissenschaftlich fundiert, halte ich aber für moralisch absolut verwerflich.

  • experimentelle Beweise

    Das ist eine interessante Formulierung für "Fake News" :D

    Lässt der Glaube nicht auch dann genug Spielraum, wenn man tatsächliche wissenschaftliche Erkenntnisse und Irrtümer mit einbezieht? Ich kannte das Thema bis eben nicht und es gibt unter Garantie Menschen, die so etwas nicht hinterfragen. Wenn du das selbst trotzdem glauben möchtest, steh ich dir nicht im Weg. So etwas zu verbreiten unter der Behauptung, das wäre wissenschaftlich fundiert, halte ich aber für moralisch absolut verwerflich.


    Und schreibst du ihn an?

  • Und schreibst du ihn an?

    Nichts für ungut, aber das Letzte, was ich machen möchte, ist diesem Herren mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Es gibt genug Personen dieser Art, die sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigen. Wenn ich anfangen möchte, diese Leute über ihre unwissentliche oder vorsätzliche Manipulation und Verwendung von Falschinformationen zu belehren, dann komme ich zu sonst nichts mehr. Ich bin sicher, er ist total nett und daraus würde bestimmt eine interessante Konversation entstehen, aber meine "Arbeit" hier im Forum reicht mir absolut aus :-)

  • Arcadia_Bay Ich habe mir das Video in deiner Signatur angesehen, weil ich mir Sachen - so gut es geht - ansehe und anhöre, ehe ich mir ein Urteil bilde.


    Und sicher würde es auch mir damit viel besser gehen, mich jeder Verantwortung des eigenen Ichs zu entledigen und alles in die Hände eines mir Übergeordneten Wesens zu geben. Doch ich bin kein Kind mehr; Dies trotzdem zu tun erschiene mir als Rückschritt.

    Dies gilt für mich, muss nicht für dich gelten.


    Im Übrigen bin ich Kruadons Ansicht. Wissenschaft und Religion können ganz problemlos nebeneinander existieren, wenn sie einander für voll nehmen.


    Das wars für mich mit dem Thema; Solltest du allerdings noch ein paar "Perspektiven" und "Alternative Fakten" mehr wollen - mich kannst du dazu natürlich auch anschreiben. Würde auch mir nicht schwer fallen, mir ein paar aus den Fingern zu saugen.

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  • Im Übrigen bin ich Kruadons Ansicht. Wissenschaft und Religion können ganz problemlos nebeneinander existieren, wenn sie einander für voll nehmen.

    endlich mal jemand der diese Ansicht teilt und nicht ein Fanatiker der jeweiligen Fraktionen ist. (like: es gibt keinen XY Gott / Es gibt keine Wissenschaft) Religion ist und sollte eine persönliche Sache sein, leider aber leider ist es heute schon mittlerweile ein politischer Standpunkt in manchen Schubladendenker Augen.

  • Wissenschaftlicher Fortschritt basiert häufig erst auf einer Theorie, gerade in der Astrophysik oder Quantenphysik

    Das Verhältnis von Theorie und Praxis (in deinem Beispiel: Messungen, Beobachtungen) ist nicht immer so einfach wie bei Einsteins Relativitätstheorie, die als Paradebeispiel einer grandiosen Theorie insgesamt gelten darf. Innerhalb konstituierter Paradigmen ist es nicht immer leicht, auszumachen, ob die Theorie der Praxis voranging oder umgekehrt, und das ist auch alles in Ordnung, solange die Öffnung in Richtung Falsifikation ermöglicht wird. Insbesondere die Astrophysik ist eher der Beobachtung und Messung (und damit Bestätigung / Verwerfung von Theorien) verpflichtet. Ich bin allerdings kein Physiker (und du?) und kann daher nur auf mein grundsätzliches Wissen über Wissen zugreifen. Eine Sache sei hierzu gesagt:
    Wissen und seine Generierung sind hoch komplexe, soziologische und philosophische Prozesse und eine solche Reduktion ist nicht hilfreich. Die Kriterien, was Wissen bedeutet und was nicht, sind ständigen Veränderungen unterworfen.


    Spiritualität und Religion verfolgen ein gänzlich anderes Ziel. Sie entwerfen oft überzeitliche Dogmen, Naturkonstanten, wenn man so will. Konflikte zwischen Wissenschaften und Religionen treten auf, wenn sich an einer Transition vom einen aufs andere versucht wird, was natürlich nicht gelingt, bisher, egal in welche Richtung. Die Physik kann über Modelle erklären, warum das Licht eine Naturkonstante, aber sie kann nicht erklären, warum es Naturkonstanten gibt. Und Das Konzept "Naturkonstante" bleibt eine Erfindung. Warum nicht an einen Gott glauben?


    Im Übrigen bin ich Kruadons Ansicht. Wissenschaft und Religion können ganz problemlos nebeneinander existieren, wenn sie einander für voll nehmen.

    Das war meine Ansicht, aber der Wille zählt.

  • Eine Sache sei hierzu gesagt:
    Wissen und seine Generierung sind hoch komplexe, soziologische und philosophische Prozesse und eine solche Reduktion ist nicht hilfreich. Die Kriterien, was Wissen bedeutet und was nicht, sind ständigen Veränderungen unterworfen.

    Mein Ziel war es auch nicht, die Wissensgenerierung wissenschaftlich zu erläutern, sondern genau das, was du in deinem letzten Satz sagst. Wissen ändert sich, wird aktualisiert. Faktisch ist überholtes Wissen nicht mehr dafür geeignet, Begebenheiten zu beweisen.

    Warum nicht an einen Gott glauben?

    Ich habe mit keinem Wort etwas anderes gesagt. Gott kann für mich wunderbar neben der Wissenschaft existieren. Aber akzeptieren muss ich nicht, wenn die Religion falsche wissenschaftliche Thesen nutzt, um religiöse Aspekte zu beweisen. Es gibt genug Aspekte, die wir (noch) nicht erklären können und damit schlecht göttliche Intervention abstreiten können. Solange das so bleibt, wird Religion immer einen Platz in der Welt haben und vermutlich selbst danach.

  • Ich stelle immer wieder fest wie viel Emotionalität eigentlich noch immer in so ein Thema fließen kann. Ist wahrscheinlich auch etwas naiv von mir da was anderes zu erwarten vorallem im Internet. Ich halte mich solchen Diskussionen inzwischen eigentlich immer fern, aber nachdenken tu ich in Maßen trotzdem gerne drüber. Und ein zivilisiertes Austauschen von Blickwinkeln finde ich auch interessant. Ich meine wer weiß vielleicht bringt der andere einen ja mal auf neue Ideen.


    Dies gesagt, auch wenn ich als Kind in einem christlichen Kindergarten und Umfeld aufgewachsen bin, habe ich mich schon recht früh vom Glauben abgewandt. Ich muss sagen, dass ich in meinen Gedanken niemals rational zum Schluss kommen konnte, dass ein christlicher oder ein anderer Gott einer menschlichen Religion existiert, auch wenn mir dieser Schluss tatsächlich viele Dinge wohl einfacher machen würde. Ich meine zumindest mir würde so ein Gott schon einen gewissen Standfuß geben, der über einen drüber schaut. Meine aktuelle Ansicht ist, dass es keinen menschlichen Gott gibt. Ich kann aber auch nicht ausschließen, dass es in diesem Universum oder außerhalb Wesen gibt, welche ein Mensch typischerweise als Gott bezeichnen würde. Ich bitte hier ganz klar zu verstehen, dass ich sage dass ich es nicht ausschließen kann und nicht, dass ich daran glaube.


    Ich habe eigentlich in beide Richtungen Menschen die ich ziemlich beeindruckend finde. Relgiöse Menschen, die ihre Religion in einem modernem Blickwinkel ausrichten, können ein enormer moralischer Anker für die Gesellschaft sein, wenn sie ihre Religion nicht als Vorhängeschild benutzen, wie ich das leider bei vielen religiösen Menschen beobachte. Gleichzeitig gibt es in der atheistischen Richtung keinen vordefinierten moralischen Ankern, der praktisch aufgrund einer Religion mit Regeln vorgegeben ist. Hier finde ich es Klasse wie viele Leute trotzdem über eigenes definierte Moral, die Gesellschaft positiv beeinflussen können.


    Ich habe übrigens auch einige religiöse Freunde, welche als Naturwissenschaftler arbeiten. Das zeigt für mich ganz klar, dass sich diese Dinge nicht gegenseitig ausschließen.


    So das waren ein paar Gedanken von mir! Ist auf gar keinen Fall ein Angriff an irgendjemand! Ich als Informatiker habe eh nur Ahnung vom Bit hin und herschieben :-D

  • Warum nicht an einen Gott glauben?

    Die Frage sollte nicht heißen "Warum nicht?", sondern "Warum?". Und dann sollte man die Frage ausweiten auf "Warum gerade dieser Gott?". Denn zwischen dem Glauben dass es "etwas größeres" gibt und dem, dass es eine Gottheit gibt die mit den Menschen interagiert und Erwartungen und Wünsche von uns hat, liegen Universen.

    Ein möglicher Grund warum man an einen Gott glaubt ist weil man nicht damit leben kann, nicht auf alles eine Antwort zu haben. Und obwohl bisher nie die Lösung auf eine Frage "Gott" war, sondern unzählige male "Gott" sich als falsche Antwort auf eine Frage rausgestellt hat, setzt man trotzdem auf dieses Pferd.

    "Gott" ist ein Allheilmittel. Eine Antwort auf jedes "Warum?". Und das ist auch okay in einem gewissen Rahmen. Wer glauben will das Universum hat einen Schöpfer kann das gerne tun, aber sobald man glaubt dieser Schöpfer verlangt gewisse Dinge von einem und dass schlechte Ereignisse in der Welt seine Strafe sind, dann wird's problematisch...

  • Die Frage sollte nicht heißen "Warum nicht?", sondern "Warum?". Und dann sollte man die Frage ausweiten auf "Warum gerade dieser Gott?". Denn zwischen dem Glauben dass es "etwas größeres" gibt und dem, dass es eine Gottheit gibt die mit den Menschen interagiert und Erwartungen und Wünsche von uns hat, liegen Universen.

    Niemand hat behauptet, dass es hier (und bei mir) um einen monotheistischen Gott ginge.

    Ein möglicher Grund warum man an einen Gott glaubt ist weil man nicht damit leben kann, nicht auf alles eine Antwort zu haben. Und obwohl bisher nie die Lösung auf eine Frage "Gott" war, sondern unzählige male "Gott" sich als falsche Antwort auf eine Frage rausgestellt hat, setzt man trotzdem auf dieses Pferd.

    "Gott" ist ein Allheilmittel. Eine Antwort auf jedes "Warum?".

    Ich habe das Gefühl dass du dir ein bisschen was von meinem Beitrag vom 05.04.2020 gemerkt hast. Ich finds süß und fühle mich geehrt, aber du hast es eventuell nicht so richtig verstanden daher zitiere ich mich nochmal:

    Das ist mir zu platt und polemisch. Es geht nicht um konkrete Antworten, sondern eher um Sinn. Hast du noch nie am Sinn der Dinge gezweifelt? Der Ruf der Leere zwischen den Sternen, diese Schwärze und Kälte, die so sinnlos wirkt und unsere Existenz auf ein Minimum zusammenschrumpfen lässt? Zu viele Dinge, die wir nicht verstehen, zu viele Unsicherheiten und natürlich der Tod.


    Seit die ersten Menschen angefangen haben, ihre Verwandten im Dreck zu verbuddeln, ist Religion ein großer Teil für uns. Übrigens denke ich, dass wir alle religiös sind, nur dass viele die Tempel durch Labore, die Priester durch Doktortitel und die Heilige Schrift durch Sachbücher austauschen, mal mehr und mal weniger reflektiert. Ich will das nicht zuspitzen, aber ein Glaubenssystem haben wir alle, nicht wahr?

    Und das ist auch okay in einem gewissen Rahmen. Wer glauben will das Universum hat einen Schöpfer kann das gerne tun, aber sobald man glaubt dieser Schöpfer verlangt gewisse Dinge von einem und dass schlechte Ereignisse in der Welt seine Strafe sind, dann wird's problematisch...

    Was ist daran denn problematisch? Menschen kontextualisieren "schlechte Ereignisse" (da geht's ja schon los mit der Wertung) ständig. Welches Instrument der Deutung du hinzuziehst, ist doch zweitrangig, abseits davon, dass wir in diese Bezugssysteme zum Teil auch hineingeboren werden. Die Deutungshoheiten anzuzweifeln ist eine schwierige Sache, man muss sie dafür zuerst aufdecken.

    Wie ich dir schon versucht hatte verständlich zu machen, kannst du die Existenz wie eine Gleichung betrachten. In einer Gleichung gibt es eine unbekannte Variable. Du kennst den Wert der Variable nicht, du kannst sie nicht wirklich wahrnehmen aber die Gleichung sagt dir, dass sie existiert.

    Ich wäre vorsichtig mit der Sinnhaftigkeit solcher Analogien und Allegorien. Das vereinfacht die Sache doch sehr, oder?



    Aber akzeptieren muss ich nicht, wenn die Religion falsche wissenschaftliche Thesen nutzt, um religiöse Aspekte zu beweisen. Es gibt genug Aspekte, die wir (noch) nicht erklären können und damit schlecht göttliche Intervention abstreiten können. Solange das so bleibt, wird Religion immer einen Platz in der Welt haben und vermutlich selbst danach.

    Ich hab mir die Videos, die hier gepostet wurden, nicht angesehen. Das stimmt natürlich.
    Religion wird immer einen Platz haben, hier neigen die Menschen irgendwie dazu, das Sein auf
    die Naturwissenschaften zu reduzieren, was ich höchst bedenklich finde.

  • Ich bin katholisch, hatte Kommunion und Firmung. Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich an den einzig wahren Gott glauben soll. So wirklich gläubig bin ich also nicht, aber es gibt schon viele Situationen wo ich mir denke das mich irgendeine Kraft vor der falschen Entscheidung behütet hat

    Ich finde es völlig okay, "Kultur-Christ*in" zu sein. Viele Dinge, die mit dem Kulturschatz "Christentum" zusammenhängen, berühren uns, das ist in Ordnung und muss nicht bedeuten, dass wir unsere Kinder im Sinne Gottes erziehen wollen. Ich zum Beispiel habe viel übrig für die Jesusgeschichte und die Demut, die mit christlicher Theologie einhergeht, habe aber auch diverse Kritikpunkte auf allen Ebenen.

  • Vielleicht können ja dieses 2 Video ein wenig Aufschluss geben, habe ich mir gerade gestern passend dazu angehört, fand ich sehr interessant.


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  • Ich habe das Gefühl dass du dir ein bisschen was von meinem Beitrag vom 05.04.2020 gemerkt hast.

    Nein mein Beitrag hat überhaupt nichts mit deinem zu tun. Kann mich auch nicht daran erinnern deinen Beitrag überhaupt gelesen zu haben.

    Was ist daran denn problematisch? Menschen kontextualisieren "schlechte Ereignisse" (da geht's ja schon los mit der Wertung) ständig. Welches Instrument der Deutung du hinzuziehst, ist doch zweitrangig, abseits davon, dass wir in diese Bezugssysteme zum Teil auch hineingeboren werden. Die Deutungshoheiten anzuzweifeln ist eine schwierige Sache, man muss sie dafür zuerst aufdecken.

    Problematisch ist daran dass man dann einen Sündenbock sucht. "Warum ist dieses schlimme Ereigniss passiert?" -> "Weil Gott sauer war." -> "Warum war Gott sauer?" -> *Sündenbock wird gesucht* Und da werden natürlich am liebsten die zum Sündenbock gemacht die man eh nicht mag.

    Und nein ich denke nicht dass das "Instrument der Deutung" zweitrangig ist. Das ist ja schon sehr ausschlaggebend zu welcher Schlussfolgerung man am Ende kommt.

  • Problematisch ist daran dass man dann einen Sündenbock sucht. "Warum ist dieses schlimme Ereigniss passiert?" -> "Weil Gott sauer war." -> "Warum war Gott sauer?" -> *Sündenbock wird gesucht* Und da werden natürlich am liebsten die zum Sündenbock gemacht die man eh nicht mag.

    Sämtliche Sündenböcke, die hier konstruiert werden, sind wohl kaum religiös geprägt, siehe Geflüchtete, Antisemitismus usw.