Irgendwie kam mir gerade einige Interview-Passage aus der OVA "Otaku no Video" in den Sinn, in welcher ein "Otaku" folgende Fragen gestellt bekommt:
HAST DU EINE FREUNDIN?
"Durch meinen Job fällt schon hin und wieder was für mich ab, aber zur Zeit habe ich keine Freundin, die sich auch mit meinen Hobbies anfreunden könnte. (Pornos) - Es ist nicht so, das ich Sex nicht mag, aber..."
WANN HATTEST DU DEINE ERSTE SEXUELLE ERFAHRUNG?
"Was? Tja, ich bin immer noch Jungfrau, aber was soll's? Ich meine, die zweidimensionale Welt... Mein Bildschirm zeigt mir Dinge, die mich komplett befriedigen. Ist das denn nicht normal?"
Zwar schaute sich dieser Otaku keine Hentai oder sonstige Anime an, aber dieses Extrem gibt es durchaus, das manch einer in eine "Figur" (ob nun real oder fiktiv) voll und ganz vernarrt ist und die reale Welt dadurch vollends ausschaltet. Wieso brauche ich denn eine Freundin, wenn ich doch auf der zweiten Dimension alles habe, was meine Sehnsüchte befriedigt? In so einem Extremfall, wo sich eine "Liebe" oder "Schwärmerei" zu einem krankhaften Verhalten entwickelt, sollte man - sofern man dies noch mitbekommt - schnellstens einen Arzt aufsuchen... Oder einen Psychiater.
Die Definition von Liebe spielt natürlich auch eine Rolle. Wenn ein kleiner Junge ein kleines Mädchen "liebt", hat dies weniger mit sexueller Liebe, als mehr mit reiner Zuneigung und Sympathie zu tun. Letzteres dürfte wohl bei den meisten hier eher zutreffen, als wahrhafte Liebe zu einer Anime-Figur. Man mag eben diesen oder jenen Charakter aus den unterschiedlichsten Gründen und sympathisiert mit diesem, schwärmt für diesen und "liebt" eben diesen.