Gendergerechte Sprache - Gendert ihr, oder haltet ihr nichts davon?

  • Gendert ihr, oder haltet ihr nichts davon? 61

    1. Ich halte nichts vom Gendern (42) 69%
    2. Ich finde Gendern sinnvoll (10) 16%
    3. Egal (9) 15%

    (Möchte nur anmerken, dass ich diesen Thread nicht erstellt habe :D Sonst würde mein "Startbeitrag, der eigentlich ein normaler Beitrag ist" anders aussehen und vom Kontext her anders klingen :3 Ich ändere trotzdem nichts mehr daran.)

    Ich halte die Gendergerechte Sprache für dumm/lächerlich! (Keine Ahnung ob es jetzt nun wirklich kontrovers is ^^")

  • Ich halte die Gendergerechte Sprache für dumm/lächerlich! (Keine Ahnung ob es jetzt nun wirklich kontrovers is ^^")

    Ha, ulkig, gerade hatte ich überlegt, ob ich mal schaue, ob es dazu schon einen Thread hier gibt. Aber eigentlich will ich ja auch nur Dampf darüber ablassen, was für absurde Formen das annimmt :ugly: Ich verkneifs mir vielleicht besser.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Ich halte die Gendergerechte Sprache für dumm/lächerlich! (Keine Ahnung ob es jetzt nun wirklich kontrovers is ^^")

    Ha, ulkig, gerade hatte ich überlegt, ob ich mal schaue, ob es dazu schon einen Thread hier gibt. Aber eigentlich will ich ja auch nur Dampf darüber ablassen, was für absurde Formen das annimmt :ugly: Ich verkneifs mir vielleicht besser.

    Meiner Meinung nach, könnte man wirklich einen Thread dafür erstellen! Da gibt es Wörter, da fasse ich mir an den Kopf.. Muttermilch war ja auch sehr "beliebt" :D Dann die etliche Diskussionen darüber.. xD

  • Meiner Meinung nach, könnte man wirklich einen Thread dafür erstellen! Da gibt es Wörter, da fasse ich mir an den Kopf.. Muttermilch war ja auch sehr "beliebt" :D Dann die etliche Diskussionen darüber.. xD

    Auch an die, auf die du dich beziehst: Habt ihr euch mal ernsthaft mit den Gründen für eine gendergerechte Sprache auseinandergesetzt? Ich meine... so richtig? Nicht über Hörensagen, die Bildzeitung oder Forenkommentare?

  • Ja, ich habe mich damit auseinander gesetzt. Oft genug mit Freunden oder sonst wo. Es soll ja als Beispiel das Denken der heutigen Kinder ändern, wenn sie einen bestimmten Berufsweg gehen möchten. Weil viele Berufe als Typisch Männlich/Weiblich gesehen werden usw. Macht für mich teilweise Sinn.


    Dennoch bin ich der Meinung, dass man die Sprache nicht unnötig verändern sollte, bzw. noch komplizierter machen als es eh schon ist. Selbst ich habe bis heute meine Probleme (aus Gründen), wäre daher eher ein Schlag in die Fresse. Wenn ein Kind etwas werden möchte, dann wird er diese schon nachgehen. Dafür gibt es als Beispiel die Berufsberatung. WENN man diese Möglichkeit nutzt.


    Wenn es rein um die Berufe geht, kann man sich noch darüber streiten. Dafür gibt es bestimmt bessere Lösungen. Mir reicht das *innen am Ende, klingt weiblich genug. Aber so kleinliche Sachen wie die Muttermilch oder eben andere Dinge, sollte man schon die Finger davon lassen. Heutzutage fühlen sich Leute wegen den kleinsten Dingen angegriffen und sowas nervt einfach. Daher kommt mein "Hass" gegen die Gegenderte Sprache.


    Mehr habe ich nicht zum hinzuzufügen! :) Done - Out.

  • Habt ihr euch mal ernsthaft mit den Gründen für eine gendergerechte Sprache auseinandergesetzt? Ich meine... so richtig? Nicht über Hörensagen, die Bildzeitung oder Forenkommentare?

    Ja.

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  • Ja, ich habe mich damit auseinander gesetzt. Oft genug mit Freunden oder sonst wo.

    Ja.

    Ich rede eher von den tatsächlichen Begründungen, warum überhaupt Sprache so wichtig ist und was diese Änderungen bewirken, also die Theorien hinter der gendergerechten Sprache. Immerhin wird das von staatlicher Seite gefördert, ihr denkt ja wohl nicht, da arbeiten nur Idioten, oder?

  • Ich rede eher von den tatsächlichen Begründungen, warum überhaupt Sprache so wichtig ist und was diese Änderungen bewirken

    Ich will nicht behaupten, dass ich alle möglichen Studien, Artikel oder was auch immer es sonst dazu gibt, kenne, aber ich habe mich damit befasst, wie die Sprache das Denken beeinflusst und umgekehrt. Gründe fürs Gendern und dagegen. Ob das für deine Begriffe ein ausreichendes befassen war/ist, weiß ich natürlich nicht und ist auch für dich durch diese knappe Beschreibung sicher schwer zu beurteilen.

    Genau so weiß ich nicht, woher und in welchem Umfang du deine Informationen hast.


    Immerhin wird das von staatlicher Seite gefördert

    Das heißt ja nichts. Ich glaube auch nicht, dass alle, die dafür sind, Idioten sind.


    Das ist ein komplexes Thema und ich glaube nicht, dass es eine einfache Antwort gibt.

    Bei manchen Sachen kann ich mittlerweile aber einfach nur noch mit den Augen rollen.


    Ich führe gerne eine ernsthafte Diskussion über das Thema, aber nicht über Text. So viel Zeit, auf dem Handy rumzutippen, habe ich dann doch nicht.


    Edit: Incubus Wenn du lesenswertes zu dem Thema zur Hand hast, gerne her damit. Ich lerne bei diesem Themenkomplex gerne dazu.

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    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

    Einmal editiert, zuletzt von Eclipse ()

  • Edit: Incubus Wenn du lesenswertes zu dem Thema zur Hand hast, gerne her damit. Ich lerne bei diesem Themenkomplex gerne dazu.

    Also, hier etwas Akademisches, das aber im Grunde nur zur weiterführenden Lektüre sinnvoll ist:


    Uni Bremen: https://www.uni-bremen.de/chan…chlechtergerechte-sprache

    Uni München: https://www.frauenbeauftragte.…etenz/sprache1/index.html


    Zwar Wikipedia, eignet sich aber zur generellen Einführung in die "linguistische Wende": https://de.wikipedia.org/wiki/Linguistische_Wende


    Eine wirklich außerordentlich gute wissenschaftliche Quelle, die z.B. auch in Doktorarbeiten zitiert werden darf (Stanford Encyclopedia of Philosophy), ist aber alles englisch:

    Feminist Perspectives on Sex and Gender (Stanford Encyclopedia of Philosophy)

    Philosophy of Linguistics (Stanford Encyclopedia of Philosophy)


    Ist wohl nur was für wirklich sehr interessierte...


    Einige ganz gute und interessante Standpunkte bei unserer Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/gesellschaf…te-sprache-und-geschlecht


    Mehr als zwei Geschlechter | bpb
    Warum ist die binäre Zuschreibung in "männlich" und "weiblich" zentrale Norm der meisten Gesellschaften? Welche Alternativen gibt es zur…
    www.bpb.de


    Das ist alles nicht vollständig und ziemlich verstreut, aber es gibt eben nicht den einen Lexikonartikel, zumindest nicht mehr in unserer Zeit :D

  • Danke dir. Da bin ich heute Abend beschäftigt :D


    es gibt eben nicht den einen Lexikonartikel, zumindest nicht mehr in unserer Zeit :D

    Da stimme ich dir zu.

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  • Ich halte die Gendergerechte Sprache für dumm/lächerlich! (Keine Ahnung ob es jetzt nun wirklich kontrovers is ^^")

    Nö, gibt afaik Studien nach denen das 80% der deutschen Bevölkerung ebenfalls so sehen.

    _______ Jack of all trades, master of none.

    m̵̡̛̜̭̻̪͔̜̞̲̳͉̫̮̹̬ͬ͋̓̌̐̀̓̿̀ͣ̅̿ͩ̚̚͘̕͢͢͜͟͡͝͝҉̡̨̨̡̪͉ͮͩͥ̋͘͢á̶̛̪̜̪̰͛̄̈̾͊̓ͧ̕͝ͅtr̟̟͆͠͡i̸̠͙̓҉̸̷̧̧̧̲̟͍͎͔͎̥̲̗̼̫̥̦̦͉̹̦̤͉̱̳͚͖͈͔̀͛̉͐ͦ̉ͦ̐̐ͧͥ̓ͭ̉ͩ͌͛̎̌̉̐ͮ̒̍́͑̀̿̅̐ͬ̏̀̚͘͢͟͢͟͝͠͠͡x̙͖̠̹̫̞̫͈̟̂̉ͩͧ̏̎ͮ͐͐ͩ̒ͪ̃̅͘͟ͅ--̞̾̉̃.̶̭̖ͫ͢-̧͞.̟-̻̑.͙̇-̣͍̬ͮ͜.͎̜͜-̤̭̈͐̐.̲-͐.̶̏-.̙̔̿̃̎-̲̈́ͤ͞.̇


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  • Ich verstehe generell nicht, aus welchem Grund das Thema gendergerechte Sprache überhaupt derart polarisiert und monatelang von allen Seiten immer wieder durchgekaut werden muss, bis wirklich alle ihren Senf dazu gegeben haben. Wer nicht gendern will, soll es lassen und wer gendern möchte, soll das tun. Wo liegt das Problem.

  • Wo liegt das Problem.

    Das Problem liegt darin, dass es eben nicht überall freiwillig ist, sondern oft auch vorgeschrieben wird, und daher die (mMn) nachvollziehbare Befürchtung besteht, dass sich die Pflicht zu gendern nach und nach ausweitet.

    _______ Jack of all trades, master of none.

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  • Ich persönlich finde es an sich schon wichtig, dass man bei allgemeinen Anreden, besonders in der Öffentlichkeit und im professionellen Bereich, jede Person mit einbezieht.


    Vom Gendersternchen selber halte ich aber auch nicht so viel, vor allem ist da ja momentan das Problem, dass nichts einheitlich ist und alle so machen, wie sie denken. Hört sich beim Reden auch immer sehr abgehackt an. Ist doof und hoffentlich einfach nur eine Notlösung.

    Ich persönlich würde mir einfach mehr neutrale Wörter/Formulierungen wünschen. (Und nein, das generische Maskulinum/Femininum ist keine neutrale Form, auch wenn uns das besonders beim Maskulinum gerne so beigebracht wurde).


    Sowas in den Sprachgebrauch reinzubekommen ist mühsam, ja. Merk ich selber. Aber das ist alles 'ne Sache der Gewohnheit und wenn vor allem Kinder das irgendwann nicht mehr anders lernen ist's für die auch ganz normal.

    Sprache verändert sich und wenn es in Richtung tolerantere Sprache geht, kann das imo auch gerne etwas erzwungen werden.

    Hab das grundsätzliche Problem damit aber auch nie verstanden.

    The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

  • Ich finde das die Gendersterne nicht gut.


    1.) Stört den Lesefluss


    2.) Entspricht nicht der Grammatik


    3.) Wenn es verbindlich gemacht wird, finde ich es daneben. Ich habe so das Gefühl, da wollen bestimmte Leute alle zwangsbeglücken, obwohl es viele Leute gibt, die die Sterne ablehnen und es auch alternativen dazu gibt.


    4.) Ich glaube auch nicht, dass es Kindern, das Erlernen der Sprache leichtermacht.


    By the way: Ich bin jetzt nicht irgendwie Chauvi oder homophob. Ich finde neutrale Begriffe wie "die Studierenden" wesentlich besser: Liest sich gut und es sind auch alle eingefangen.

    Ich habe dazu auch mal unsere (lokale) Frauenbeauftrage befragt. Es gibt entsprechende Dokumente dazu. Diese geben Formulierungshilfen.

  • Wo liegt das Problem.

    Das Problem liegt darin, dass es eben nicht überall freiwillig ist, sondern oft auch vorgeschrieben wird, und daher die (mMn) nachvollziehbare Befürchtung besteht, dass sich die Pflicht zu gendern nach und nach ausweitet.

    Für mich persönlich ist da auch noch das Problem das so die Kommunikation nochmal verkompliziert und verkrampft wird. Zudem handhabt es jede Person anders. Ob nun "/", "*", Umformungen wie "Studierende" oder "ArbeiterInnen". Zuletzt noch das generische Femininum. Letzteres können manch Medium wie Zeit Online auch nicht wirklich konsequent durchziehen. So hat man ein ziemliches Potpourri aus vielen verschiedenen Ansätzen bei dem man sich streitet was denn nun wirklich optimal ist.


    Solange man sich da nicht einig wird erhöht das bei vielen auch nicht die Akzeptanz von gendergerechter Sprache. Eine andere Geschichte wären da etwa die Begrifflichkeiten mit den Coronavirus Mutationen. Anfangs noch mit "Land-X-Variante" betitelt wechselte man zu "Alpha/Beta/Delta-Variante" u.a.. Hatte sich auch recht schnell etabliert, da sich weltweit alle einig waren mit den neuen Begrifflichkeiten. So hatte es die Bevölkerung weitestgehend dann auch übernommen.

  • 1.) Stört den Lesefluss

    Ein recht kleines Übel dafür, dass sich alle Menschen angesprochen fühlen dürfen? Ich meine, dein Komfort in allen Ehren, aber du als Vielleser wirst es sicher verzeihen, wenn alle Menschen sprachlich repräsentiert sind, da du um die Macht der Worte weißt.


    2.) Entspricht nicht der Grammatik

    Wo steht das? Im Grammatik-Gesetz? Sprache ist im Fluss, sie verändert sich und passt sich den Gebräuchen an, nicht umgekehrt.


    3.) Wenn es verbindlich gemacht wird, finde ich es daneben. Ich habe so das Gefühl, da wollen bestimmte Leute alle zwangsbeglücken, obwohl es viele Leute gibt, die die Sterne ablehnen und es auch alternativen dazu gibt.

    Reaktanz. Du hast halt leicht reden, weil du selbst nicht betroffen bist.


    4.) Ich glaube auch nicht, dass es Kindern, das Erlernen der Sprache leichtermacht.

    Aber auch nicht schwerer. Darauf kommt es beim Spracherwerb nicht an. Ansonsten könnten wir doch Geschlecht komplett abschaffen, wie in Teilen in den angelsächsischen Ländern? Ist dann nämlich noch leichter!


    Für mich persönlich ist da auch noch das Problem das so die Kommunikation nochmal verkompliziert und verkrampft wird.

    Das kriegen Menschen schon hin, Deutsch ist an sich eine sehr komplexe Sprache, das kriegen wir doch auch hin?


    Zudem handhabt es jede Person anders.

    Ist halt noch im Aushandlungsprozess, es wird sich etwas durchsetzen.

  • Sprache [...], sie verändert sich und passt sich den Gebräuchen an, nicht umgekehrt.

    Witzigerweise ist das ja eher ein Gegenargument gegen Gendersprache. Wenn die Sprache sich ja nach und nach den Gebräuchen anpassen würde, dann müsste man das Gendern ja nicht pushen und/oder vorschreiben. Das würde sich doch dann ganz von alleine durchsetzen?

    Ansonsten könnten wir doch Geschlecht komplett abschaffen, wie in den angelsächsischen Ländern? Ist dann nämlich noch leichter!

    Das wäre tatsächlich ein sinnvollerer Ansatz, wenn auch ein deutlich gröberer Eingriff in die Sprache. Ob man dann überhaupt noch von Deutsch sprechen könnte wäre da schon fast eher die Frage.

    Aber auch das wäre widerum ein künstlicher Eingriff in die Sprache, und wie du ja bereits angemerkt hast - die Sprache sollte sich den Gebräuchen anpassen, nicht umgekehrt.


    3.) Wenn es verbindlich gemacht wird, finde ich es daneben. Ich habe so das Gefühl, da wollen bestimmte Leute alle zwangsbeglücken, obwohl es viele Leute gibt, die die Sterne ablehnen und es auch alternativen dazu gibt.

    Reaktanz. Du hast halt leicht reden, weil du selbst nicht betroffen bist.

    Als jemand, der die Spache tagtäglich nutzt, würde ich ihn schon in den Kreis der Betroffenen aufnehmen. Natürlich nicht als eine der Personen, die sich durch die etablierte Sprache nicht angesprochen / inkludiert fühlt, aber eben als jemanden, der sich durch die abgeänderte Sprache gestört fühlt.

    Da beides einfach nur Gefühle sind, und hier niemandem tatsächlich ein Leid zugefügt wird, würde ich hier schon grundsätzlich erstmal beide Personenkreise als legitime Betroffene ansehen.


    Ansonsten ist der Punkt "Reaktanz" ein interessanter: Es gibt Theorien, dass der Versuch gegenderte Sprache zu verbreiten, in weiten Teilen der Bevölkerung zu einer Reaktanz führt bzw. führen könnte, die sich dann eben über die Sprache hinaus auch allgemein gegen Gleichberechtigung richten könnte, und Gendern somit mittelbar sogar eher schlechter als besser für queere Bevölkerungsgruppen sein könnte. (Zumindest, sofern man es erzwingt.)

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  • Witzigerweise ist das ja eher ein Gegenargument gegen Gendersprache. Wenn die Sprache sich ja nach und nach den Gebräuchen anpassen würde, dann müsste man das Gendern ja nicht pushen und/oder vorschreiben. Das würde sich doch dann ganz von alleine durchsetzen?

    Sprache verändert sich ja nicht losgelöst von der wirklichen Welt, als magische Entität die herumschwirrt, sondern immer in Bezug auf reale Verhältnisse. Hier sind es insbesondere die sozialen Verhältnisse, die den größten Motor darstellen, Distinktionssprache, Soziolekte usw. Und da es mittlerweile eben die "Erfindung der Frau in der Öffentlichkeit" gegeben hat, Menschen viele Geschlechter haben können und überhaupt Gleichheit zu unseren westlichen moralischen Idealen gehört, wird die Sprache heute anders gebraucht, nämlich als Repräsentantin unserer Werte von Gleichheit, Demokratie, Sichtbarkeit. Mit "Gebrauch" ist wohl kaum das "Deutsch" gemeint, dass Leute für ihre Stammtischdebatten nutzen, "Gebrauch" ist keine Frage der Quantität, sondern Qualität.


    Das wäre tatsächlich ein sinnvollerer Ansatz, wenn auch ein deutlich gröberer Eingriff in die Sprache. Ob man dann überhaupt noch von Deutsch sprechen könnte wäre da schon fast eher die Frage.

    Aber auch das wäre widerum ein künstlicher Eingriff in die Sprache, und wie du ja bereits angemerkt hast - die Sprache sollte sich den Gebräuchen anpassen, nicht umgekehrt.

    Hier das gleiche wie oben: Gebrauch ist orientiert an unseren Vorstellungen, Wünschen und nicht zuletzt an unseren moralischen und politischen Werten, die - anders als es vielleicht manche illusionär umdeuten - sehr wohl Gleichberechtigung und Repräsentanz befürwortet, daher wird es auch von offizieller Staatsseite praktiziert. Wenn wir 20 Millionen ungebildete Sprachnutzer*innen haben, geben die ganz bestimmt nicht den Gebrauch vor, nur weil sie der Meinung sind, dass eine sprachliche Repräsentanz unsinnig ist. Gebrauch =/ quantitative Nutzung.


    Als jemand, der die Spache tagtäglich nutzt, würde ich ihn schon in den Kreis der Betroffenen aufnehmen.

    Ne. Er ist sprachlich zu 100% repräsentiert. Aus dieser Position lässt es sich eben leicht gegen eine faire Repräsentanz argumentieren, warum auch nicht? Der Status Quo dient grundsätzlich denen, die profitieren. Glücklicherweise werden unsere Behörden und der soziale Sektor nicht von Menschen geführt, die einen solchen Gebrauch von Sprache befürworten, sondern ganz eindeutig eine sprachliche Repräsentanz und Gleichheit forcieren.