"Zwangslesen" in der Schule

  • In der Schule habe ich damals nie gerne die Bücher für den Deutschunterricht gelesen . Man hatte uns zwar demokratisch auswählen lassen, welches Buch wir lesen wollen, aber auch wieder nur eine vom Lehrer zusammengestellte Liste aus Büchern. Waren fast nur Liebesdramen. Ich lese im Allgemeinen gerne und oft Bücher, weil ich die Geschichten darin erleben möchte und eine gute Abwechslung zum Alltag darstellen. Im Unterricht analysiert man eben mehrere einzelne Textpassagen bis ins genaueste und das ist dann für mich zu viel, da mir sowas überhaupt nicht gefällt und auch nicht viel damit anfangen kann. Was interessiert mich denn was der Autor zwischen den Zeilen geschrieben hat und damit meinen könnte? Das dann auch noch beweisen, warum der Autor so denkt und weils so Spaß macht, abschließend noch eine Erörterung hinterher. Gibt echt nichts schlimmeres. Da war ich jedes mal froh, wenn ich den erlösenden Ton der Glocke gehört habe.


    Das ist nur meine subjektive Meinung und soll das Lesen von Büchern im Unterricht nicht schlecht machen, da das bestimmt seine Daseinberechtigung haben wird. Auch kann ich mir gut vorstellen, dass daraus einen Nutzen zu ziehen ist und den einen oder anderen zum Lesen animieren kann. Oder zumindest damit kein Erwachsener in dieser Gesselschaft existiert der meint er habe noch nie ein Buch gelesen.

  • Ist das nicht der einzige Grund, weshalb diese überhaupt gelesen werden.Du kannst nicht erwarten, dass ein paar Kids auf Anhieb alles verstehen.
    Wenn nicht jeder Mist analysiert wird, liest der Großteil einfach darüber hinweg und verpasst so jeglichen Subtext.
    Deshalb zeigt man ihnen, wie es richtig geht. Ist für mich auch Aufgabe der Schule.

    Ich habe nie gesagt, dass man alles auf Anhieb verstehen sollte, und ich sehe auch ein, dass Analysen zum Verstehen durchaus hilfreich und sinnvoll sind. Das ändert jedoch nichts daran, dass sie mir keinen Spaß machen und ich sie nervig finde, aber da muss ich halt durch!

  • Der größte Horror den ich mir durchlesen musste war Medea von Euripides....


    Den ganzen Unsinn dann noch analysieren, wofür könnte der fliegende Drachenwagen stehen, warum benutzt er hier eine Alliteration....ich glaube der Kerl hat einfach die falschen Pilze aus seinem Garten gefuttert....


    Dicht gefolgt von "The World Is Flat: A Brief History of the Twenty-First Century" auf englisch....auch wenn ich mich sonst sehr für die Wirtschaft interessiere, das Buch bestand mehreren hundert Seiten geschwafel eines Fans des Kapitalismus und glühenden Befürworters des Irakkriegs.....



    Positives Gegenbeispiel ist "Die Physiker" von Dürrenmatt, das hat mir sehr gut gefallen und zu meinem Glück kam das Buch dann auch in der Abschlussprüfung dran :thumbup:

  • Ich hasse dieses Zwangslesen in der Schule. Ich finde man keinen zwingen zu lesen, dass muss jeder für sich selber entscheiden. Zum Beispiel ich lese liebend gern, egal ob Manga oder Buch. Nur ein Buch zu lesen, was man überhaupt nicht mag und langweilig findet ist blöd. Ich musste schon viele Bücher lesen.


    5. Klasse: "Die Insel der blauen Delphine" dazu mussten wir jedes Kapitel zusammen fassen und diese Zusammenfassung musste eine Seite lang sein.. Ich mochte dieses Buch nicht. Einfach weil es für mich zu langweilig geschrieben war und es mich überhaupt nicht gerührt hatte.


    8. Klasse : " Der gelbe Vogel" dazu sollten wir ein Lesetagebuch führen. Was mich überhaupt nicht gestört hatte, weil ich dieses Buch echt mochte.


    9. Klasse " Der Schicksal ist ein mieser Verräter" dazu sollten wir auch ein Lesetagebuch führen. Für mich war das Buch das Schlimmste... Es tut mir leid für jeden der das Buch mag.. Aber ich hasse es.. Ich mochte die Story überhaupt nicht.


    10. Klasse " Shakespeare - Romeo and Juliet in English" das muss ich jetzt lesen. Dazu jede Szene zusammen fassen und Vokabeln aufschreiben. Dieses Buch mag ich auch nicht.. ich kann nicht beschreiben warum.. sonst habe ich überhaupt kein Problem Romanze Bücher zu lese aber diese zwei, kann ich überhaupt nicht leiden und ihr Jungs tut mir dann auch leid wenn ihr sowas lesen müsst.


    Ich finde zum Abschluss Zwangslesen wie gesagt blöd, weil man sowieso nicht den Geschmack von allen treffen kann.

  • Musste für meine Abschlussprüfung Homo Faber durchlesen.
    Homo Faber ist auch einer der Bücher die viele kennen und viele auch nicht mögen.
    Mich mit inbegriffen.
    Bin kein Fan vom Zwangslesen.
    Man sollte den Schülern, mit Einschränkungen, selbst überlassen was sie lesen und wozu sie eine Analyse schreiben.
    Mal abgesehen davon sind die Bücher oft die gleichen Klassiker welche seit 30 Jahren schon behandelt werden.
    Homo Faber wurde schon totanalysiert.

  • Gab es bei uns eher selten und wenn muss ich sagen habe ich es auch nicht gemacht. Wenn wir dazu dann irgednetwas halten mussten habe ich meistens nur shcnell ne zusammen fassung des Buches gesucht oder shcnell mal überflogen.. oftmals waren es auch fragen wo es um dei eigene Meinung ging und die Situaton wurde schon so halb in der frage erklärt.

  • Homo faber ist ein fantastisches Buch, allerdings habe ich es gelesen, bevor es in der Schule analysiert wurde.
    Als es dann im Unterricht thematisiert und, wie du schon sagst, "totanalysiert" wurde, habe ich komplett die Lust darauf verloren. Ich kann mich einfach nicht mehr für einen Roman begeistern, wenn mir Lehrer und Experten vorgeben, was sich der Autor denn bei jedem Satz gedacht hat. Lasst mich doch selber denken und die Geschichte einfach genießen!


    Generell finde ich es gut, dass in Schulen noch Bücher/Romane gelesen werden. Nur die strikte Vorgabe, welche Bücher, könnte ein wenig aufgelockert werden.

  • Ich verstehe das generelle Rumgeheule wegen Zwangslesen in der Schule nicht. Wenn man kein Bock aufs Buch hat, soll man sich eben ne Zusammenfassung reinziehen. Klar, das ganze Analysieren ging mir auch aufn Sack, aber was soll man sonst noch in späteren Klassen großartig in Sprachfächern lernen? Wenngleich 90% noch einmal Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammtik lernen sollten.




    Nur die strikte Vorgabe, welche Bücher, könnte ein wenig aufgelockert werden.

    Ich war auf zwei verschiedenen Gymnasien in zwei unterschiedlichen Bundesländern, und bei keinem von den beiden waren die Schullektüren - zumindest überwiegend - bis zu Oberstufe strikt vorgegeben. Das war immer lehrerabhängig, sodass man auch mal gegen ein Buch protestieren konnte, wenn niemand darauf Bock hatte.
    Wieso die Bücher in der Oberstufe, die in den Abiprüfungen drankommen, strikt vorgegeben sind, versteht sich von selbst.

  • Hallo,


    ich lese gerne und viel. Ansonsten stimme ich Alex zu, ein gewisses Mitspracherecht ist sicherlich hilfreich und ansonsten ist es eine Hausaufgabe.


    Wirklich gerne gelesen habe ich von der Schullektüre eigentlich fast nichts, das meiste ging so. Besonders schlimm empfand ich Kafka und mit etwas Abstand Brecht.


    Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum jemand freiwillig Kafka liest. Das ist eher ein Autor, um Leuten das Lesen zu verleiden. Ah wären alle seine Werke bloß in der Papiermühle gelandet...