Homosexualität und Transsexualität

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  • ...und für mich ist Homosexualität das normalste auf Erden und ich bin froh darüber, dass es auch viele gibt, die das auch so sehen.


    Wenns nur so wär; Heute hab ich aber manchmal das Gefühl, manche Leute sehen es als Religion, als Bewältigungsstrategie oder sicher oft genug auch nur dazu, damit der Pöbel was zum Aufregen hat und nicht auf die Idee kommt sich mit den brennenderen Problemen der Welt zu beschäftigen

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • ...und für mich ist Homosexualität das normalste auf Erden und ich bin froh darüber, dass es auch viele gibt, die das auch so sehen.


    Wenns nur so wär; Heute hab ich aber manchmal das Gefühl, manche Leute sehen es als Religion, als Bewältigungsstrategie oder sicher oft genug auch nur dazu, damit der Pöbel was zum Aufregen hat und nicht auf die Idee kommt sich mit den brennenderen Problemen der Welt zu beschäftigen


    Die brennenderen Probleme der Welt?

    Das ist die Art von Bagatellisierung, die niemandem hilft und dafür sorgt, dass die Gesellschaft sich nicht weiterentwickelt. Ist der Klimawandel ein drängenderes Problem als ein Leben frei von Diskriminierung für queere Menschen? Für heterosexuelle Cis-Dudes sicherlich. Für queere Menschen ist das vermeintlich kleinere Problem aber ein täglicher Kampf, der bis hin zum Suizid führen kann. Unsere Lebensrealitäten unterscheiden sich durch unsere gesellschaftlichen Privilegien zuweilen massiv voneinander und wenn man nur den eigenen Horizont berücksichtigt, ignoriert man die Leiden anderer.

    Ja, queere Menschen sind heutzutage sichtbarer als noch in den 90ern. Das liegt aber auch daran, dass die Gesellschaft in weiten Teilen offener geworden ist. Wer sich tatsächlich an der Sichtbarkeit von bspw. Homosexualität stört, wird der Toleranz, die er oder sie sich auf die Fahne geschrieben hat, nicht gerecht.

  • Uhhhh, bin ich mal wieder nicht auf rohen Eiern gegangen, wo doch so viele Schöngeister so tolerant geworden sind. Naja ist so, kann ich mit leben.

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    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Ich als betroffene von Intoleranz kann nur zustimmen, dass das wirklich keine Lappalie ist.

    Bin selbst zwar nicht Homo- oder Transsexuell, aber ich bin Asexuell und gefühlt wird das nach wie vor noch am wenigstens gesehen und toleriert von den Menschen. Bin außerdem auch Bi-romantisch, was die Menschen aber weniger zu stören scheint.

    Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich mir das typische Bullshit-Bingo geben musste. Am häufigsten war es "Aber liebst du dann deinen Partner überhaupt, wenn du keinen Sex mit ihm hast?", "Aber das gehört doch nunmal dazu, sonst ist es ja gar keine richtige Beziehung" oder "Ach, du hast einfach nur noch nicht den richtigen gefunden!" und nicht ganz so häufig, aber häufig genug "Schonmal über Sexualtherapie nachgedacht?".

    Es ist einfach furchtbar ermüdend, nervtötend und auch zum Teil verletzend. Man fühlt sich einfach scheiße bei solchen Aussagen und gerade wenn man dann auch schon vorbelastet ist zwecks Depressionen, Ausgrenzung o.ä. kann das u.U. dann eben auch mal wieder zu Rückfällen führen.


    Ich will gar nicht bestreiten, dass viele da einfach auch gern mal übertreiben und versuchen wollen, die Toleranz zu erzwingen, was eben auch nicht richtig ist, denn mit Zwang erreicht man gar nichts außer Frustration und mehr Ablehnung. Dennoch ist und bleibt es ein wichtiges Thema. Ich finde nicht, dass das psychische Wohlbefinden von Menschen irgendwie unter Sachen wie Umweltschutz gestellt werden sollte oder sonst etwas. Es IST eines der brennenden Probleme dieser Welt.


    Das es jetzt gefühlt mehr Leute gibt, die nicht Hetero oder Cis sind, liegt auch einfach nur daran, dass 1. früher sich die Menschen einfach nicht getraut haben, sich öffentlich zu outen und 2. wir nunmal heutzutage Social Media haben wodurch man einfach mehr mitbekommt, da muss man nicht mal selber angemeldet sein, reicht wenn man Freunde, Bekannte, Verwandte hat, die dort angemeldet sind und in der eigenen Gegenwart darüber reden.

  • Weil das leider heutzutage die Diskussionsart bei solchen Themen ist, man will sich einfach nur als "guter Mensch" darstellen, weshalb man bevorzugt mehr in Sachen reininterpretiert um Diskussionen anzuheizen und andere möglichst schlecht darstellen kann, läuft nicht nur hier so, sondern wesentlich schlimmer im Netz, ich sag nur Shurjoka und Co., da hast du Leute die sind sogar noch gestörter drauf um Ihre Ansichten und Ihre Tadel bei anderen durch zu bekommen.

    Merke ich schon. Zugegeben, meine Formulierung war etwas unglücklich, aber ich habe dennoch nirgendwo behauptet, dass so extrem schlimme Sachen nicht passieren und mein Punkt war ja wie gesagt das Ausgrenzung allein schon schlimm genug ist, alles was noch ins extremere geht dann ja wohl selbstverständlich auch.

  • Bin selbst zwar nicht Homo- oder Transsexuell, aber ich bin Asexuell und gefühlt wird das nach wie vor noch am wenigstens gesehen und toleriert von den Menschen.

    Am wenigsten gesehen ja, aber es ist auch einfach am wenigsten sichtbar und am ehesten mit dem Heteronormativ vereinbar. Ist ja irgendwie auch besser dass es für wenig Aufsehen sorgt weil es zeigt dass es kaum jemanden stört.

    Aber am wenigstens toleriert würde ich gar nicht sagen. Die von dir genannten Beispiele zeigen ja weniger Intoleranz und eher Ignoranz. Ich sehe jetzt nicht dass Asexuelle in der Gesellschaft ausgegrenzt werden, aber ich sehe dass sie oft Missverstanden werden.

    Auch ich habe anfangs nicht verstanden wo das Problem ist. Ihr habt wenig bis kein Interesse an Sex, na und? Aber das Hauptproblem was ich irgendwann erkannt habe war wenn Leute, wie du auch, asexuell aber nicht aromantisch sind. Man will eine Beziehung, aber keinen Sex. Und da ist es nunmal schwer jemanden für eine Beziehung zu finden, da den meisten Menschen Sex in einer Beziehung nicht unwichtig ist. Da habe ich dann doch verstanden womit ihr zu kämpfen habt. Aber auch das war einfach Ignoranz.

  • Am wenigsten gesehen ja, aber es ist auch einfach am wenigsten sichtbar und am ehesten mit dem Heteronormativ vereinbar. Ist ja irgendwie auch besser dass es für wenig Aufsehen sorgt weil es zeigt dass es kaum jemanden stört.

    Aber am wenigstens toleriert würde ich gar nicht sagen. Die von dir genannten Beispiele zeigen ja weniger Intoleranz und eher Ignoranz. Ich sehe jetzt nicht dass Asexuelle in der Gesellschaft ausgegrenzt werden, aber ich sehe dass sie oft Missverstanden werden.

    Auch ich habe anfangs nicht verstanden wo das Problem ist. Ihr habt wenig bis kein Interesse an Sex, na und? Aber das Hauptproblem was ich irgendwann erkannt habe war wenn Leute, wie du auch, asexuell aber nicht aromantisch sind. Man will eine Beziehung, aber keinen Sex. Und da ist es nunmal schwer jemanden für eine Beziehung zu finden, da den meisten Menschen Sex in einer Beziehung nicht unwichtig ist. Da habe ich dann doch verstanden womit ihr zu kämpfen habt. Aber auch das war einfach Ignoranz.


    Da hast du wohl recht. Aber ich bin dennoch schon häufiger tatsächlich auf Menschen getroffen, die sich an meiner Asexualität gestört haben und ich habe mich immer gefragt warum, weil es ist doch mein Leben und wenn ich das nicht möchte, ist das meine Sache, dennoch gab es Menschen, die mir das unbedingt einreden wollten, dass ich es doch aber brauche usw. Darunter auch Menschen die weder romantisch noch sexuell überhaupt an mir interessiert waren. Aber überwiegend waren diese Personen Männer, die mich wohl unbedingt ins Bett kriegen wollten.. und dann dadurch, dass ich das eben nicht wollte, auch nix mit mir zu tun haben wollten.
    Ein Onlinekumpel hört auch niemals auf, zu sagen, er würde es ja doch gerne mal versuchen wollen, ob ich nicht doch will und meint, er kann sichs halt nicht vorstellen und denkt, es müsste nur einer mal richtig versuchen und sanft mit mir umgehen und leider ist das ein sehr alltägliches Problem, gerade weil Sex gesellschaftlich als so normal und einer Beziehung zugehörig angesehen wird.
    Und von der Scheiße, die ich deswegen mit meinem Ex durch hatte, fang ich lieber nicht an, vor allem wegen Triggergefahr..


    Natürlich, ist bei weitem nicht so schlimm wie Hetzjagden, Todesstrafen o.ä aber das heißt ja nicht, dass es gar nicht schlimm oder belastend für Betroffene ist. Bin auf einer anderen Seite in einer Gruppe für Menschen wie mich und alle berichten dasselbe, was ich gerade geschrieben habe. Sie fühlen sich dadurch ebenfalls sehr belastet und von ihrem Umfeld wenig bis gar nicht akzeptiert, weils einfach keiner, der nicht betroffen ist, verstehen will/kann, wie man "das normalste und schönste auf der Welt" nicht wollen kann. Und wie du sagst, ist es schwer, einen passenden Partner zu finden. Ich hatte dahingehend Glück, viele andere haben es sicher nicht.


    Aber gut, das ist sicher etwas OT gerade ^^

  • 2. wir nunmal heutzutage Social Media haben wodurch man einfach mehr mitbekommt, da muss man nicht mal selber angemeldet sein, reicht wenn man Freunde, Bekannte, Verwandte hat, die dort angemeldet sind und in der eigenen Gegenwart darüber reden.

    Ist tatsächlich auch ne Sache, die ich ziemlich interessant finde. Wenn ich im Internet unterwegs bin, sind irgendwie so 90% der Leute in irgendeiner Hinsicht Teil der LGBTQ Community (unteranderem wahrscheinlich auch, weil Algorithmen mich nun einmal mit in diese Blase stecken). Die Anzahl queerer Menschen, die ich jedoch im echten Leben kennengelernt habe, ist ziemlich überschaubar.


    Ihr habt wenig bis kein Interesse an Sex, na und?

    Nochmal kleiner Reminder, dass Asexuell nicht zwingend bedeutet "kein Interesse an Sex". Das ist so das typischste, was man halt davon mitbekommt. Asexualität bedeutet jedoch auch die Abwesenheit sexueller Anziehung. Daher gibt es durchaus asexuelle Menschen, welche Sex haben - manche weil es ihnen eben gefällt, andere um Kinder zu bekommen und wieder andere eben aus dem simplen Grund, dass sie Sex gegenüber neutral eingestellt sind und ihrem Partner so eine Freude machen wollen (ist ja auch eine Option, bedeutet nicht gleich dass die andere Person gezwungen wird/sich unwohl fühlt).

    Ist einfach oft so ein Aspekt, der ziemlich ignoriert wird, auch innerhalb der LGBTQ Community werden Sex-positive Asexuelle öfters mal vergessen, wenn nicht sogar "ausgeschlossen". :frosch:

    Life may be scary, but it's only temporary
    Ba-dum ba-dum,
    Ba-dum ba-dum, Ba dum ba-dum

    Ba-da da da da

    Ba-da da-da da da-da
    Ba-dum ba-da, ba-dum ba-da

  • Ein Glück, wenn man keiner ist. Auch wenn mich der Umstand, dass ich nur tolerieren kann was in mein eigenes Weltbild passt seltsamerweise doch trotzdem scheinbar so oft mit so vielen von ihnen verbindet. :sir:

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    that my soul cannot resist

  • Ich als queere Person habe natürlich nichts gegen Homosexualität oder Transsexualität an sich. Jeder Mensch sollte unterm Strich so leben dürfen, wie diese es für richtig halten und sollten eben auch kein Hass oder Hetze durch andere erfahren. Natürlich sieht es in manchen Ländern und sogar in Deutschland teilweise noch ganz anders aus und es ist auch positiv, dass man Sichtbarkeit für diese Menschen schaffen möchte. Aber manchmal wird in meinen Augen auch etwas übertrieben. Letztendlich habe ich schon immer einen großen Bogen um die Community gemacht und war auch nie wirklich in gewissen Kreisen unterwegs, weil mich gewisse Ansichten und Persönlichkeiten einfach nur cringen.


    Auch im Internet trifft man auf Menschen, die ihre queere Identität extrem ernst nehmen und auch sehr radikale Meinungen fahren, wo Interaktion mit ihnen kaum Spaß macht. Ich selbst halte nichts davon, wenn man seine komplette Identität auf das Geschlecht oder eben auf seine Sexualität aufbaut und das auch nach außen hin dick aufträgt. Solche extremen Menschen machen es oftmals für den anderen ruhigeren Teil der Community schwierig, die einfach nur in Ruhe leben möchten. Vor allem bei Transsexualität scheiden sich mittlerweile auch oft die Geister und es entstehen richtige Kriege zwischen betroffenen Personen, die unter sich auch andere Meinungen vertreten. Es ist schwierig, vor allem aber im Internet, wo es im rl oft freundlicher zugeht.


    Ich finds halt auch offen gesagt schade, dass die "Norm", also Heterosexualität, so negativ dargestellt ist. Ich meine, die Flagge ist einfach komplett schwarz und grau, wie schade ist das denn bitte...? :(


    Ich merke, dass ich eigentlich einen total krassen Roman zu diesem Thema verfassen könnte, aber unterm Strich: Ich bin tolerant was dieses Thema angeht (Leben und leben lassen, I dont care), aber ich hinterfrage auch gewisse Sachen gerne kritisch für mich selbst, die ich nicht ganz so nachvollziehen kann. In manchen Fällen macht es mich dann trotzdem zu einer homophoben und transphoben Person, what can I do. :ugly: