Ich als betroffene von Intoleranz kann nur zustimmen, dass das wirklich keine Lappalie ist.
Bin selbst zwar nicht Homo- oder Transsexuell, aber ich bin Asexuell und gefühlt wird das nach wie vor noch am wenigstens gesehen und toleriert von den Menschen. Bin außerdem auch Bi-romantisch, was die Menschen aber weniger zu stören scheint.
Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich mir das typische Bullshit-Bingo geben musste. Am häufigsten war es "Aber liebst du dann deinen Partner überhaupt, wenn du keinen Sex mit ihm hast?", "Aber das gehört doch nunmal dazu, sonst ist es ja gar keine richtige Beziehung" oder "Ach, du hast einfach nur noch nicht den richtigen gefunden!" und nicht ganz so häufig, aber häufig genug "Schonmal über Sexualtherapie nachgedacht?".
Es ist einfach furchtbar ermüdend, nervtötend und auch zum Teil verletzend. Man fühlt sich einfach scheiße bei solchen Aussagen und gerade wenn man dann auch schon vorbelastet ist zwecks Depressionen, Ausgrenzung o.ä. kann das u.U. dann eben auch mal wieder zu Rückfällen führen.
Ich will gar nicht bestreiten, dass viele da einfach auch gern mal übertreiben und versuchen wollen, die Toleranz zu erzwingen, was eben auch nicht richtig ist, denn mit Zwang erreicht man gar nichts außer Frustration und mehr Ablehnung. Dennoch ist und bleibt es ein wichtiges Thema. Ich finde nicht, dass das psychische Wohlbefinden von Menschen irgendwie unter Sachen wie Umweltschutz gestellt werden sollte oder sonst etwas. Es IST eines der brennenden Probleme dieser Welt.
Das es jetzt gefühlt mehr Leute gibt, die nicht Hetero oder Cis sind, liegt auch einfach nur daran, dass 1. früher sich die Menschen einfach nicht getraut haben, sich öffentlich zu outen und 2. wir nunmal heutzutage Social Media haben wodurch man einfach mehr mitbekommt, da muss man nicht mal selber angemeldet sein, reicht wenn man Freunde, Bekannte, Verwandte hat, die dort angemeldet sind und in der eigenen Gegenwart darüber reden.