Peinlich, Anime-/Manga-Fan zu sein?

  • Ich persönlich denke Anime und Manga haben sich mittlerweile gut in der Gesellschaft etabliert und werden nicht mehr nur als Unterhaltung für Kinder/Teenager angesehen.

    Von meinen Freunden sind eigentlich auch alle begeisterte Anime gucker und 2 bekannte die auch schon über 30 sind wurden, wie ich erfahren habe, kürzlich erst zum Weeb konvertiert. :muha:

    Die Leute die ich bisher getroffen habe, die Animes verachten, haben meist selber ziemlich suspekte oder langweilige Hobbys.

  • Beispiel: Gespräch mit einer Bekannten vor einiger Zeit. Sie fragte mich, was ich so schaue, darauf meinte ich, dass ich u.a. Animes schaue.

    sie: "Ah nee, mit Zeichentrick kann ich gar nichts anfangen".

    ich: "Mir gefallen die Geschichten meist viel besser als zB die von Hollywoodfilmen"

    sie: "Ich kann mit Zeichentrick nichts anfangen"

    Ist wie ich finde ein klares Statement. Wenn jemand kein Interesse an Zeichentrick hat ist das eben so. Dann macht das auch keinen Sinn dieses Thema weiter zu vertiefen. So ist das eben.

    Ich hatte zu meiner Schulzeit auch einen Kumpel, der ein richtiger Metal-Fan ist. War anfangs noch höflich, da ich dem nicht vor dem Kopf stoßen wollte mit dem Ergebnis, dass er mir alle möglichen Metal-Richtungen empfohlen hatte und mir immer wieder CD's verliehen hatte. Dabei hatte ich einfach kein wirkliches Interesse an dieser Musik-Gattung gehabt. Am Ende hatte ich es ihm dann offen gesagt und damit war das Thema erledigt.


    Oder hättest du dieses Gespräch in die Richtung weitergeführt, wenn ja, wie und warum? (würde mich echt mal interessieren)

    Wie in dem obigen Fall deutlich gemacht macht es keinen Sinn mit jemanden über etwas zu quatschen wofür er kein grundsätzliches Interesse hat. Mann kann natürlich einmal versuchen der Person etwas zu empfehlen wo man meint, dass diese es vom Genre und Inhalt her ansprechen könnte, aber wenn die Person da nicht anbeißt dann sollte man es dabei belassen. Denn dann würde man anfangen der Person gegen dessen Willen etwas aufzuzwingen. Klar gehört eine gewisse Offenheit dazu, aber ich gräme mich auch nicht wenn es die Person eben nicht ist. Dann findet man andere gemeinsame Interessensgebiete oder eben auch nicht und geht wieder getrennte Wege.


    Ach ja. Das heißt jedoch nicht, dass man irgendwann damit aufgeben sollte das Thema Anime anzusprechen. Ist wie mit Angeln. Irgendwann beißt dann doch einer an, aber es gibt auch öfters Momente wo direkt abgeblockt wird. Meiner Erfahrung nach sollte man bei sowas immer ruhig, ehrlich und anbietend erscheinen. Nie als jemand, der sein Hobby jemanden aufdrängen will wie du schon angemerkt hattest. Wenn ein klares Nein kommt dann muss man es so akzeptieren.

  • Besonders wenn man vergleicht, wie exotisch die Themen Anime und Manga noch in den 90er-Jahren waren, ist dies alles doch ein großes Stück in die Mitte der Gesellschaft gerückt.


    Heute haben Animes schon längst nicht mehr den fremdartigen Anschein, den sie noch vor 20 Jahren hatten. Den Eindruck macht es zumindest auf mich.

    Allein der Umstand, dass Mangas auf Events wie z.B. der Frankfurter Buchmesse zum festen Angebot gehören, zeigt, dass mit den Jahren natürlich auch die Menge an potenziellen Konsumenten wächst.

  • So ein bisschen peinlich ist es mir schon noch. Es stimmt zwar, das Anime etwas massentauglicher über die Jahre geworden sind, aber die ganzen Vorurteile darüber (kindisch usw.) gibt es halt immer noch.


    Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich mit den "typischen " Anime-Fans auch gar nicht wirklich assoziiert werden möchte. Ich bin auch eigentlich innerhalb der Anime-Community eher ein Außenseiter.

  • nö, Peinlich oder Fremdschämen ist es bei mir nicht. Ich spreche sogar ziemlich offen darüber. Wenn es jemanden nicht gefällt, dann nicht. es gibt soviele andere Themen die man dafür besprechen kann. Ich verstecke mich davor garnicht, ich stehe dazu was ich gucke. Es kommt immer darauf an wie man einem die Sektion Anime erklärt.

  • Ich denke Animes sind beliebter und verbreiteter als mancher vielleicht annimmt. Netflix, Amazon, TV Now und die zahlreichen Anime- Streamingdienste gibt es nicht zufällig, dahinter steht ein Markt, auch in Deutschland,


    Manche Interessen werden sicher nicht alle gleich direkt preis gegeben, generell wird man doch erst offener wenn mein Gegenüber oder in der Gesellschaft in der ich mich befinde nicht borniert daher kommt.


    Gerade durch die Coronakrise und dem damit verbundenen Lockdown werden vielleicht zusätzlich ein paar neue Fans dazu gekommen sein.


    Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, einfach Animes wie "Black Lagoon, Golden Boy und Co." präsentieren und schon finden es die wenigsten noch all zu sehr kindisch.



    Meiner Ansicht nach sind Animes durch das Streaming -Zeitalter, den immer breiter werdenden Artdesigns und Angebote verschiedenster Genre immer präsenter und akzeptierter. (': Aber klar, ein paar bornierte Menschen wird es immer und überall auf der Welt geben, aber mit denen muss man sich zumindest privat nicht unbedingt abgeben.

  • Wieso sollen wir uns peinlich fühlen. Anime oder Manga ist wie Filme oder Fernsehrserie anständige Unterhalltung. Bloß dass ich hier in der Gemeinde nicht viel gleichgesinnte treffen kann heißt doch nicht dass ich mir hier nicht mit den Anime Freaks im Forum Gedanken austauschen kann.

  • Schämen muss man sich dafür nicht, aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist das leider auch kein Hobby, dass von der breiten Gesellschaft mit Fußball, Sport, Shoppen etc. als gleichwertig angesehen wird. Es ist eben ungewöhnlich und einige haben dazu eben einen ganz gruseligen Bezug.


    Wenn ich mal erähnt habe, dass ich dieses Hobby mag und jemand anfängt über "diese abartigen Tentakel-Pornos" zu schimpfen, muss ich mich ja eher fragen, was mit der Person mir gegenüber nicht stimmt, wenn das das einzige ist, was ihr dazu einfällt (denn ganz ehrlich, habe ich noch nie einen gesehen und habs auch nicht vor). Es gibt aber auch Ausnahmen, die dann aufrichtig interessiert sind und mich fragen, wie ich denn auf so ein interessantes Hobby gekommen bin.


    Die ganzen gewaltvollen Erlebnisse mit Jugendlichen lasse ich jetzt mal außen vor, da ich heute Nacht ohne Alpträume schlafen will.



    Also - schämen muss man sich nicht, aber man muss es im Arbeitsleben auch nicht rausposaunen und sein ganzes Büro wie die eigene Wohnung dekorieren, sonst hat man schnell den Ruf vom "Freak" weg und das muss ja nicht sein.

    Hast du keine Zweifel daran

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    SymphonicSuite[AoT]Part2-1st: ətˈæk 0N tάɪtn (WMId)

  • Ich fühle mich damit nicht wohl. Mir ist es peinlich, solange ich mich in der Gesellschaft frei bewegen will.

    Wenn ich dann unter meinesgleichen bin, dann ist das für mich das normalste der Welt und ich fühle mich damit

    gut. Dann kommen mir diese Gedanken von "was sollen die Leute denken" auch gar nicht.

    Tief in mir liebe ich dieses Hobby. Und meine Wohnung zeigt das auch ganz deutlich.

    Normalo Bekannte, Familienmitglieder würde ich allerdings inzwischen nicht mehr in meine Wohnung lassen.

    Denn da wird einfach das Ausmaß dessen sichtbar, was ich all die Jahre heimlich liebe.

    Wenn mich jemand fragt, ob ich Animes gucke oder Mangas lese, weil ich offen zugebe Interesse an Japan zu haben,

    dann verneine ich das auch nicht. Aber...es bleibt ein unangenehmes Gefühl und ich versuche schnell umzuschwenken oder

    klar zu machen, dass Japan noch so viel mehr ist, als nur Anime/Manga, um möglichst nicht weiter drüber reden zu müssen.

    Mein Äußeres verrät den meisten aber bereits, was ich für jemand bin.

    Und sie fangen schnell an zu Urteilen oder fragen komische Sachen, wie z.B.: "Guckst du auch Hentais?" oder sowas...

    Wo ich mir denke: "Hast du nichts besseres zu tun?"

    In meinem Kopf hat sich daher festgesetzt: Die Gesellschaft ist ein Sex-besessener, Fußball-bekloppter Haufen Scheiße.

    Und ich wäre gern kein Teil von der Menschheit.

    Im nächsten Leben werde ich Katze und klatsch denen ordentlich meine Krallen um die Ohren.

    あたしヴァンパイア

    いいの?吸っちゃっていいの?


    **************************


    Warum schreiben Menschen?


    Weil sie in ihren Geschichten jenen Menschen begegnen, die sie (wieder-)treffen wollen.

  • Das Anime das Problem allein ist denke ich auch nicht. Also, dass OyakoDon das damit gemeint hat.

    Diese Leute "arbeiten" damit, wenn man eben doch noch ansatzweise darin gefangen ist drauf zu achten, was andere von einem halten.


    Dass du damit deine Probleme nie so hattest, weil du einfach die nötige Stärke ausstrahlst ist das was gutes.

    Ich kenne genug, die können es nicht. Je nach Erfahrung hält man sich da zurück, oder macht sich eben angreifbar.

    Und ich schäme mich auch für die ganzen richtig verklatschen Anime-Fans.

    Denn auch das finde ich, fällt auf jemanden zurück, der das so schön für sich lebt und nicht nach außen trägt.


    Und: JA auch für Pauschalisierung werde ich doof angeguckt. Nur ist mir DAS ziemlich egal. Denn das tu ich auch nur, weil ichs nicht nachvollziehen kann.

    Egal wie oft mir Fußballbegeisterte einen vorschwärmen.

    Und ich bin auch nicht plötzlich heuchlerisch begeistert nur weil WM, EM oder sonst was ist, so wie sehr viele Leute.

    Das verstehe ich dann auch nicht. Aber das muss ich nicht verstehen.

    Das ist eben Gesellschaft.

    あたしヴァンパイア

    いいの?吸っちゃっていいの?


    **************************


    Warum schreiben Menschen?


    Weil sie in ihren Geschichten jenen Menschen begegnen, die sie (wieder-)treffen wollen.

  • Und ich schäme mich auch für die ganzen richtig verklatschen Anime-Fans.

    Denn auch das finde ich, fällt auf jemanden zurück, der das so schön für sich lebt und nicht nach außen trägt.

    Darüber hatte ich mir auch mal eine Weile Gedanken gemacht. Mittlerweile sehe ich das etwas weniger eng. Zugegeben wirken manch Animefans auf Cons schon etwas "Lost". Ich erinnere mich da an ein paar Youtube Kommentare unter einem Synchronsprecher Q&A auf einer Con, die etwas zu den Fans, die die Fragen gestellt hatten geschrieben haben. Das waren jetzt nicht die typischen Hater oder so. Es waren selbst Animefans soweit ich das beurteilen kann und die hervorstechenden Fans fielen ihnen schon da selber auf.


    Ich denke aber, dass es der falsche Weg ist wegen irgendwelcher "verklatschten Fans" sich selber nun in der Hinsicht für sein Hobby zu schämen. So macht man sich nur selber klein und schiebt sein Hobby schon von sich aus in die Schmuddelecke und genau das merken die anderen auch. Die schrägen Fans fallen ohnehin mehr auf. Da ist es immer gut, wenn man selber ein Gegenbild zum "typischen Animefan" anbietet.

    Kann aber verstehen, dass sowas einem sehr schwer fällt, wenn man selber kein großes Selbstbewusstsein oder irgendeine Form von Selbstachtung hat. Ich selber hänge mein Interesse jetzt auch nicht an die große Glocke, aber wenn jemand fragt oder das Thema aufkommt würde ich das auch nicht mehr verleugnen und verlegen drauf reagieren. So können auch interessante Gespräche entstehen meiner Erfahrung nach.


    Und: JA auch für Pauschalisierung werde ich doof angeguckt. Nur ist mir DAS ziemlich egal. Denn das tu ich auch nur, weil ichs nicht nachvollziehen kann.

    Egal wie oft mir Fußballbegeisterte einen vorschwärmen.

    Zunächst einmal bin ich selber kein Freund von Pauschalisierungen, egal in welcher Richtung. Mittlerweile habe ich aber gelernt, dass einige da nicht anders können, ob aus vergangenen Erfahrungen oder sonstiges. Ich kann nur soviel sagen, dass ich auch nicht alles mag, aber die Interessen anderer respektiere. Beruht alles auf Gegenseitigkeit (im Idealfall). Man sollte seine eigenen Hobbys und Interessen anderen nicht aufdrängen, wenn diese merklich kein Interesse daran haben. Nicht das du zu diesen Leuten gehörst. Sagst ja selber, dass du dein Hobby in erster Linie für dich selber auslebst.


    Gibt übrigens auch Animefans, die zugleich auch Fußballfans sind und genauso wenig wie wenn du nachvollziehen kannst was an Fußball so toll ist werden es andere ebenso wenig nachvollziehen können was an Animes so toll sind. Man kann also (leider) nicht erwarten das jeder das alles nachvollziehen oder verstehen kann. Meine Eltern verstehen etwa auch nicht warum ich Animes so toll finde, aber sie lassen mich damit in Ruhe und tolerieren das auch. Wenn er einer damit nicht klar kommt würde ich der Person auch anbieten, dass wir auf dieses Thema nicht mehr zu sprechen kommen


    Im Grunde genommen kann man zu jedem Hobby oder Leidenschaft was gegen sagen oder einen dafür aufziehen. Je nachdem welcher Person man gegenübersteht. Ob man nun Briefmarken sammelt, Steine poliert, Comics liest, Skateboard fährt, Metal-Fan ist usw.. Ich bin selber großer Motorsportfan, früher sogar auch mehr Formel 1 Fan und in dem Bereich hab ich auch schon Dutzende Kommentare gehört, die mir selber auch zum Halse raushängen. Andere können nicht nachvollziehen was daran so toll ist und heben da ständig die gleichen Vorurteile und Klischees hervor.

    Auch deshalb habe ich gemerkt, dass es sinnlos ist seine Hobbys zu verstecken. Ich gehe damit offener um und wer damit ein Problem hat ist es mir

    gleichgültig. Dann ist das eben so.


    Edit: Ach ja. Was ich auch noch sagen möchte ist, dass ich meine Hobbys und Interessen mittlerweile nicht mehr als Makel betrachte, die man verstecken sollte sondern als Teil meiner Persönlichkeit wahrnehme. Was mich aus macht, was mich besonders macht, was mich hervorhebt. Ob ich nun schon seit mehr als 10 Jahren Animes sammle und noch viel länger Animes gucke, mich schon seit Jahren intensiv mit deutscher Filmsynchronisation beschäftige oder eben mal an einem Wochenende durchgehend mir die Nacht bei einem 24 Stundenrennen um die Ohren haue und meinen Lieblingsrennfahrern entgegenfiebere usw..

    Es wäre da in dem Sinne auch langweilig, wenn bei einem alles gewöhnlich ist und man sich selber "normal" glattbügelt.

  • Und ich schäme mich auch für die ganzen richtig verklatschen Anime-Fans.

    Denn auch das finde ich, fällt auf jemanden zurück, der das so schön für sich lebt und nicht nach außen trägt.

    Darüber hatte ich mir auch mal eine Weile Gedanken gemacht. Mittlerweile sehe ich das etwas weniger eng. Zugegeben wirken manch Animefans auf Cons schon etwas "Lost". Ich erinnere mich da an ein paar Youtube Kommentare unter einem Synchronsprecher Q&A auf einer Con, die etwas zu den Fans, die die Fragen gestellt hatten geschrieben haben. Das waren jetzt nicht die typischen Hater oder so. Es waren selbst Animefans soweit ich das beurteilen kann und die hervorstechenden Fans fielen ihnen schon da selber auf.


    Ich denke aber, dass es der falsche Weg ist wegen irgendwelcher "verklatschten Fans" sich selber nun in der Hinsicht für sein Hobby zu schämen. So macht man sich nur selber klein und schiebt sein Hobby schon von sich aus in die Schmuddelecke und genau das merken die anderen auch. Die schrägen Fans fallen ohnehin mehr auf. Da ist es immer gut, wenn man selber ein Gegenbild zum "typischen Animefan" anbietet.

    Ich weiß jetzt nicht so genau, was die in den vorherigen Postings gestartete Abgrenzung von "verklatschten" Fans soll. Wieso weißt man explizit auf diese "Gruppe" hin? Das klingt danach, dass sich jemand über andere erheben möchte. Aber womit denn? Damit sich zurück zu halten und möglichst wenig darüber zu sprechen? Aber innerhalb der Community spielt man den Obermacker, weil man angeblich nicht ganz so seltsam ist und sich von Cosplayern abgrenzen kann? :D

    Wenn jemand sein Hobby auslebt und daran Spaß hat, dann finde ich das in erster Linie gut. Ich kritisiere auch nicht 60jährige Fussballfans, die in vollem Merchandise/Werbeaufzug rumlaufen und in ihrem Leben nie richtig Sport gemacht haben. Manche Vereine machen auf Trikots Werbung für zweifelhafte Firmen (z.B. Gazprom), die wirklich Dreck am Stecken haben. Nur ist in dem Moment klar, dass es diesen Fans darum gar nicht geht.

  • Ich würde sagen, das ganze kommt eben daher, dass die negativen Fans (egal wovon) eben mehr auffallen.


    Fußball-Fans - hat man schlechte Erfahrungen gemacht, fallen einem diese besoffenen Pöbler ein, wegen denen extra eine Hundertschaft der Polizei (!) anrücken muss, damit die den Fans der anderen Mannschaft nicht die Fresse polieren. Die sind auch nicht grade friedlich und pöbeln auch alles außerhalb ihres Fußball-Fanatismus an. "EY, guck mal! Ein Grufti!! Lass ma die blöd anmachen, weil die anders ist"

    Und dann gibt es sicherlich viel mehr Fußball-Fans, die zu Hause oder in der Kneipe das Spiel gucken und sich dort ausleben.


    Anime-Fans - hier hab ich persönliche Erfahrung, die ganz gut zum.Wort "verklatscht" passen: Die erste Community, in die ich geraten bin, waren private animexx-Treffen in Düsseldorf um 2008/2009 - da war ich selbst Teenager. Und dort bin ich dann auf aufgedrehte Leute getroffen, mit denen man nicht mal ein Gespräch führen konnte. Weil die lieber laut rumgebrüllt haben, alles in vermeintliche "uke" und "seme" eingeteilt haben und sich einfach total daneben benommen haben, sodass sich normale Menschen (im japanischen Garten Düsseldorf) auch mal so gestört gefühlt haben, dass das Ordnungsamt unser Treffen aufgelöst hat. Und davon gibt es leider immer noch viele, die sich einfach nicht normal.verhalten und in den japanischen Supermärkten und anderen Geschäften rumbrüllen und Unordnung machen etc. Und solche Leute fallen eben mehr in der Gesellschaft auf, als wenn einer ganz friedlich im Anime-Shirt durch die Gegend läufr und friedlich sein Leben führt. Auf der Arbeit konnte ich mir auch schon Anekdoten anhören, was mein Kollegium so am Japan-Tag gesehen und erlebt hat und bekomme dann immer die Aussage, dass die ja sowas von mir nicht erwartet hätten. Als würde ich mit 27 Jahren mit eben diesen - meist Jugendlichen - "verklatschten" Leuten zusammenhängen.


    Da geht es also nicht um ein "Erheben über andere", sondern um das.schlechte Image in der Gesellschaft, was durch solche Leute und so Kack-Medien wie RTL zustande gekommen ist. Wie @Thylraz schon sagte, kann man als Fußball-Fan bedenkenlos über die Straße laufen ohne das einem was passiert. Lauf als Anime-Fan über die Straße und begegne einer Gruppe gelangweilter Idioten und du traust dich danach erstmal nicht mehr raus.


    Ende

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  • Interessantes, aber für mich doch intuitiv ein recht einfaches Thema: Nein, es muss natürlich nicht peinlich sein Manga/Anime-Fan zu sein! Warum auch? Es gibt natürlich Interessen, die man "übertreiben" kann und zwar immer dann, wenn sie - entweder im exzessiven Maße oder aber auch aufgrund ihrer grundsätzlichen Natur - einem selbst oder anderen Menschen Schaden zufügen, wobei generell im Fall von Selbstschädigung ein gewisser "neutraler" Bereich besteht, solange der Trade-off eigenverantwortlich abgewogen werden kann bzw. die Illusion besteht, dass dies möglich ist. Manga/Anime sehe ich da aber lange nicht - da sind die schon genannten Fußballfans schon problematischer, wenn es z.B. zu Hooligangewalt kommt. Der durchschnittlich trinkende Partygänger gehört auch schon zu dem "neutralen" sich selbst schädigenden Bereicht.

    Warum also soll Freude an Anime und Manga peinlich sein? Es gibt keinen Grund dafür! Übrigens: Ich selbst bin weder Anime- noch Mangafan (bei mir sind JRPG's sehr präsent) und daher lasst mich ruhig eine Perspektive von (halb-) außen einnehmen und sagen: Ich weiß, dass es viele Genres gibt, die sich weit genug unterscheiden, dass es sich verbietet alles in einen Topf zu werfen, aber lasst uns nur für diesen Moment mal annehmen jemand ist ein riesen Fan von Serien die mich, würde ich sie konsumieren würde, nervig fände und nehmen wir noch weiter an, diese Person verhält sich (wie auch bereits angesprochen) extrem auffälig; meinetwegen quietschbund gekleidet und Klischeevokabular: WAS soll dann MEIN Problem sein? Also Ehrlich, ich kann mir kein echtes Problem vorstellen! Gut, im Worst-Case-Szenario werde ich von etwas abgelenkt, auf dass ich mich grade konzentrieren möchte, aber in der Öffentlichkeit erwarte ich im Regelfall eine gewisse Irritationstoleranz - der Moment geht doch auch vorbei! Natürlich kann auch dies mal echt überzogene ruhestörende Ausmaße annehmen, wie @OyakaDon es beschreibt. So etwas extremes ist mir zwar persönlich im Zusammenhang mit Anime/Mangafans noch nie aufgefallen, aber wenn das Ordnungsamt die Versammlung aufgelöst hat gehe ich erst einmal davon aus, dass es seine Berechtigung hatte. Im Regelfall gibt es jedoch kein echtes Problem und es ist dann doch schön, dass dieser Mensch grade glücklich mit sich selbst ist! Alles gut!

    Die Frage aber, die hier ja auch behanelt wurde, ob man ein Interesse daran haben kann dieses Hobby zu "verschleiern" ist leider eine andere Frage und hängt auch vom Zusammenspiel verschiedener Faktoren ab, von persönlichen Faktoren, wie der Frage wie sicher man sich in sich in den eigenen Schuhen fühlt (wem tatsächlich Fremdbewertung sehr ernst ist, dem mag schon bspw. ein Lachen über ein vermeindlich "kindisches" Outfit weh tun), bis zu externen Faktoren wie dem jeweiligen Umfeld (wenn man sich einer agressiven Gruppe gegenüber sieht, die nur nach einem Grund sucht irgendwelche aufgestauten Emotionen an anderen Menschen auszulassen, kann man so selbstbewusst sein, wie man will - in erster Linie möchte man heil' nach Haus). Hat man tatsächlich Grund zur Annahme, dass man psychische oder sogar physische Verletzung erfahren wird, wenn man sein Interesse an Manga/Anime bekannt gibt, so gibt es also auch eine intrinsische Motivation dies zu unterlassen. Dieser Schutzmechanismus sollte dann jedoch nicht darüber hinaus mit Scham gekoppelt werden. Auch darin liegt aus meiner Sicht kein Sinn: Wieso sollte sich jemand dafür Schämen, dass ANDERE dessen Hobby zum Mobbinganlass nehmen?

    Es hilft an dieser Stelle übrigens auch überhaupt niemanden sich noch untereinander zu spalten und diejenigen, welche das Hobby, schreiben wir mal, etwas "prägnanter" ausleben, für die schlechte Wahrnehmung (mit-)verantwortlich zu machen. Da sollte man in der Szene doch besser den Zusammenschluss suchen, denn seien wir mal ehrlich: Es rettet niemanden "Sündenböcke" vor den Bus zu werfen, wenn andere einfach nur einen Grund dafür suchen übergriffig zu werden. Die finden schon ihren Grund. Schulterschluss auch mit den Teilen der Szene mit denen man sich vielleicht nicht ständig identifizieren kann (was ja völlig legitim ist!!! Jeder hat seinen eigenen Stil!) ist da schon wichtiger.

    In einem Punkt möchte ich dann dennoch auch "die Anderen" in Schutz nehmen: Den ein oder anderen befremdlichen Blick und die ein oder andere naive Frage wird es immer geben und ich behaupte dies sollte auch kein Problem sein. Der Mensch ist so gestrickt, dass ihm Dinge auffallen, die in der eigenen Lebenswelt "aus dem Rahmen" fallen. Jeder normale Mensch reagiert auf die eine oder andere Weise auf etwas, was für die eigene Wahrnehmung ungewöhnlich ist, stets verbunden mit mehr oder weniger plötzlicher Aufmerksamkeit (weswegen die Blicke auch so komisch wirken oder ein seltsames, vorbewusstes Grinsen nicht zwingend unterdrückt werden kann). Das muss auch so sein, weil es in der Entwicklungsgeschichte des Menschen weniger vorteilhaft gewesen wäre nicht auf ungewöhnliches zu reagieren - schnell zu reagieren war im Zweifel wichtiger als 100% akkurat zu reagieren. Natürlich kann sich keiner dazu verpflichten sich über irritierte Blicke zu freuen, aber zu verstehen, dass diese erst einmal ganz normal sind, wenn man selbst sich wahrnehmbar von der Norm unterscheidet, kann dabei helfen diese Blicke zu verstehen. Zu irritierten Blicken kommen dann natürlich noch neugierige Blicke hinzu (manchmal sogar direkt im Anschluss). Und auch Neugier ist menschlich und muss nicht zwingend negativ aufgefasst werden, wenn man sie hervorruft. Ich glaube, dass die überwiegende Mehrzahl an Blicken überhaupt keinen abwertenden oder gar "bösen" Hintergrund hat. Wenn ich mal ne Gruppe Cosplayer sehe, schaue ich auch mal drüber, ob ich irgendwelche Final Fantasy Charaktere finde oder bewundere mal das ein oder andere Kostüm aus der Ferne. Die naiven und vielleicht auch mal etwas unglücklichen Fragen kommen halt daher, dass diejenigen einfach wortwörtlich keine Ahnung haben. Wenn es dann Neugier ist, die hinter einer unglücklichen Frage steht, dann kann man ja aufklären.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Wer Freude an Animes und Manga hat muss sich dafür nicht schämen.

  • Was ich im übrigen auch schon öfters (zumindest im Netz) mitbekommen habe, sind halt Fans, die echt meinen weil Sie Anime gucken, sind Sie was besseres, als andere Menschen.

    Im Sinne von, "durch Anime habe ich gelernt ein soziales Wesen zu sein, andere Menschen könnten niemals so sozial sein wie ich", das ist btw. so ein Cringe-Faktor, wo ich mir halt auch denke, "uff trag das bitte so niemals nach außen, wenn du mit "Unwissenden" redest", die denken nachher auch, in was für ein Wahn man da verfällt wenn man Anime guckt. xD

    Mir erschließt sich nicht, warum man zu solch einer Erkenntnis gelangen kann, dass wenn man Anime schaut, ein "besseres" Wesen sei (?) Wie kommen diese Personen darauf? Wenn ich von mir ausgehe, bin ich durch das Schauen von Anime keineswegs sozialer geworden, eher im Gegenteil. Ich nutze Anime, um der Gegenwärtigkeit zu entfliehen, ergo, füge ich mich dadurch immer weniger in die Realität/Gesellschaft ein.

  • Mir erschließt sich nicht, warum man zu solch einer Erkenntnis gelangen kann, dass wenn man Anime schaut, ein "besseres" Wesen sei (?) Wie kommen diese Personen darauf? Wenn ich von mir ausgehe, bin ich durch das Schauen von Anime keineswegs sozialer geworden, eher im Gegenteil. Ich nutze Anime, um der Gegenwärtigkeit zu entfliehen, ergo, füge ich mich dadurch immer weniger in die Realität/Gesellschaft ein.

    Wenn ich mir das gesalbte Gerede von diesen Leuten anhöre, scheinen diese zu meinen, dass das was mit der Ausstrahlung von diversen Eigenschaften zu tun zu haben.

    Freundschaft, Ehrlichkeit usw. also all das, was man so in diversen Anime kennt, diese extreme Darstellung von Freundschaft und Co., btw. sieht es aber auch bei mir so aus, ich gucke die Anime, gerade dass ich mich in diese Welt mal flüchten kann, wo es so übertrieben dargestellt wird, ich halte zwar auch einen Teil unserer Gesellschaft für verkorkst, aber die Ansicht hatte ich auch schon in früheren Jahren, dafür brauch man einfach kein Anime.

    Da hast du recht, dass man dafür keine Anime braucht und sonderlich sozial (wie es als durchschnittlich eingestuft wird) war ich noch nie. Es wäre schön, wenn sie diese angepriesenen Eigenschaften tatsächlich umsetzen, ohne dies betonen zu müssen. Wenn ich mich beleuchte, würde ich behaupten, dass ich wenige Dinge aus Anime gelernt habe bzw. dadurch Gedankengänge angestoßen wurden, die ich so vielleicht nicht beachtet hätte.


    Aber um auf das Grundthema zurück zukommen: ich bin weder stolz darauf, noch ist es mir peinlich. Ich schaue es, weil es mir gute Gefühle bereitet und es auch unter den vermeintlich "Gestörten" Juwelen gibt, deren Bekanntschaft motivieren kann, sich wieder mehr in das soziale Gefüge zu integrieren. In jeder "Gruppe" finden sich solche und solche. Das solche Züge zum Tragen kommen, hat meiner Meinung nach wenig mit dem Schauen von Anime zu tun. Das Potential zu solchem "Quatsch" hatten sie auch vorher schon inne.

  • Aber um auf das Grundthema zurück zukommen: ich bin weder stolz darauf, noch ist es mir peinlich. Ich schaue es, weil es mir gute Gefühle bereitet

    Ist bei mir genauso. Ich gucke Animes, weil ich unterhalten werden möchte und eventuell eine gute Geschichte mit guten Charakteren schön animiert zu sehen. Ist bei anderen Medien auch nicht viel anders.

    Stolz bin ich auf Hobbys die ich aktiv betreibe wie eben eigene Geschichten schreiben, Blogartikel oder wenn ich mich beim Joggen merklich verbessert habe aber doch nicht dafür irgendetwas passiv zu konsumieren.

  • Also um ganz ehrlich zu sein, peinlich sollte es dir definitiv nicht sein, definitiv ist das Thema Anime/Manga in Deutschland mal als Beispiel kein sooo großes und etabliertes Hobby, daher kommt es öfter zu vielen Fragen oder gar abwertenden Kommentaren, da viele sowas nicht kennen oder einfach doofe Erfahrungen gemacht. Klar wenn du jetzt Figuren sammelst oder dein Zimmer/Wohnung Anime lustig gestalten hast, klar wirkt das komisch und befremdlich auf manche [Nicht alle], die verstehen dann zwar vieles nicht, aber es ist nix wofür man sich schämen muss, eher ist es etwas worauf man stolz sein kann.


    Denn A das Hobby hat nicht jeder, B es bildet auch ein Stück weit zu Beispiel im Bezug auf Sprache und C ist in meinen Augen die Anime/Manga Community einer der wenn nicht sogar die toleranteste Community überhaupt.


    Schäm dich nicht, wir stehen hinter dir mit Katzenohren und Samurai Schwertern:P

    Hiermit bekommst du von mir einen Keks 🍪 und eine warme Milch🥛, fühl dich gegrüßt :3



    Ich wünsche dir einen tollen Tag:D

  • ... und C ist in meinen Augen die Anime/Manga Community einer der wenn nicht sogar die toleranteste Community überhaupt.

    Nein, einfach nur nein.😅

    Das habe ich mir früher auch gerne eingebildet, das ist für mich eher nur Schein als Sein.😅

    Kann nur von meinen Erfahrungen sprechen, bisher hatte ich den Eindruck.

    Hiermit bekommst du von mir einen Keks 🍪 und eine warme Milch🥛, fühl dich gegrüßt :3



    Ich wünsche dir einen tollen Tag:D