Das "älter werden"

  • Ich für meinen Teil finde das "älter werden" an sich nicht schlimm. Es ist nunmal der Lauf der Dinge und gehört zum Leben dazu. Natürlich ist es nicht unbedingt schön, aber dramatisch finde ich es auch nicht. Klar wäre ich gerne nochmal 25 (Für mich die bisher beste Zeit meines Lebens), aber die Zeit lässt sich nun einmal nicht zurückdrehen. Wenn man jung ist und am Leben einfach Spaß haben kann, dann denkt man wohl weniger daran, was irgendwann mal sein wird. Zumindest ging es mir immer so.

    Aber je älter ich werde und auch umso älter die Menschen um mich herum werden, umso mehr denke ich doch darüber nach. Bisher kann ich für mich sagen, kann ich noch alles das machen, was ich möchte. Ich bin fit und gesund. Ich schaukel mit meinem Zwerg oder springe mit ihm Trampolin. Ich verhalte mich nach wie vor nicht meinem Alter entsprechend, wenn es nicht sein muss (auf der Arbeit ist es einfach nötig). Aber ich bin gern so alt, wie ich mich gerade fühle und ich bin gerne das Kind in mir, wie es so schön heißt. Aber wie lange kann ich das noch sein? Wenn ich meine Eltern anschaue, die sich auf Grund ihrer körperlichen Situation einfach nicht mehr so bewegen können, wie sie es vielleicht gerne möchten. Wobei meine Eltern schon noch sehr fit sind. Oder meinen Onkel, der deutlich älter ist als meine Mama und jeden Tag bei ihr vor der Tür steht, weil er seinen Haustürschlüssel sucht, dann macht mir das schon ein bisschen Angst. Noch kann ich das tun, was mir Spaß macht und wie es mir gefällt. Ich tanze, wenn ich Bock habe, ich wusel in meinem Gemüsebeet, ich spiele mit meinem Zwerg und es hindert mich nichts.

    Grundsätzlich habe ich kein Problem damit älter zu werden. Aber der Gedanke daran nicht mehr das tun zu können was ich will oder einfach nicht mehr klar im Kopf zu sein, ist schon gruselig. Früher war mir das egal und einfach noch nicht bewusst. Aber irgendwann kam einfach dieser Punkt und ich denke, der wird bei jedem so sein. Bei manchen eher und bei manchen später.

  • ich werde jetzt 32 im November und fühle mich wie 16, ich merke garnix. Im Gegenteil ich bin vitaler als ich es mit 16 jemals sein könnte. Ich glaube wenn man alles etwas "gelassener" sieht und mit Humor im Leben geht dann kann man nichts falsch machen.

    Dann komm mal in mein Alter. XD

    Mir geht's ja auch noch super, aber iwann spielt der Körper nun mal nicht mehr so mit, wie man es gerne hätte, egal ob man will oder nicht.

    Aber stimmt schon, mit Gelassenheit und Humor geht's immer besser und das betrifft nicht nur das "älter werden"

  • Ich finde es kommt immer drauf an in welchen Kreisen man unterwegs ist.

    Wenn ich hier unterwegs bin, fühle ich mich wegen dem jüngeren Altersdurchschnitt schon recht alt.

    Wenn ich mit anderen älteren unterwegs bin, dann fühle ich mich halt wie das Küken.


    Klar denkt man sich manchmal was man hätte anders machen können oder nochmal in die Vergangenheit zu reisen. Ich möchte aber meine Lebenserfahrung nicht missen, so ein bisschen Weisheit macht auch Spaß:)


    Ich habe aber an sich ein eher junges Wesen und das wird sich bis ins hohe Alter so durchziehen. Nur die Erfahrung und die Erkenntnisse werden halt mehr :)

    Jede Zeit hat was gutes für sich und es ergibt keinen Sinn, alten Zeiten hinterher zu heulen da es keine Chance gibt, sie zurück zu holen und daher verschenkte Trauer ist.

  • Was mir gerade in letzter Zeit wieder aufgefallen ist, ist wenn die Erwachsenen mit den Aussagen kommen "verhalt dich nicht so, das passt nicht zu deinem Alter" oder der gleichen.

    In meinem Umfeld habe ich halt wirklich viele Erwachsene Leute, die wirklich treu nach dem Motto gehen "wenn du erwachsen bist, dann musst du dirn Stock in den Arsch rammen und immer schön die Fresse verziehen".


    Grauenhaft, wenn man nicht mal Fratzen ziehen darf, dumme Witze machen darf, sich mal kindisch verhalten darf, ist ja alles blöd, wenn man erwachsen ist, da darf man sich nicht so verhalten.

    Diese Erwachsenen, man man man, wie man nur so langweilig sein kann. :P

    Einmal editiert, zuletzt von Trevor ()

  • Seit ich mit frischen 18 Jahren ins Berufsleben gestartet bin, hat sich mein Leben permanent verschlechtert. Seelisch und körperlich ging es abwärts und ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich mit diesem Leben noch anstellen soll. Leider bin ich noch nicht alt genug, um diese Situation und mich zu akzeptieren.

  • Seit ich mit frischen 18 Jahren ins Berufsleben gestartet bin, hat sich mein Leben permanent verschlechtert. Seelisch und körperlich ging es abwärts und ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich mit diesem Leben noch anstellen soll. Leider bin ich noch nicht alt genug, um diese Situation und mich zu akzeptieren.

    Kann es nachvollziehen, weil ich eine lange Zeit lang im Job auch nicht glücklich war.

    Woran liegt es denn, dass sich die Situation permanent verschlechtert? Vielleicht wäre es gut etwas zu ändern. Das meine ich jetzt komplett lösungsorientiert, weil man ist jung und das Leben kann so viel mehr bieten. Hast du irgendwelche Träume oder Ziele?


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    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

  • Als ich jünger war hatte ich einen festen Lebensplan für mich selbst. Ich wollte 3 Dinge um glücklich zu sein:

    Eine eigene Wohnung

    Einen festen Job

    Eine Familie mit Freundin und Kind

    Als ich schließlich vor 6 Jahren all diese Sachen bekam, war ich trotzdem nicht glücklich. Ich ließ die Jahre verstreichen, wurde älter, und war immer noch unglücklich. Jetzt bin ich 29, habe noch immer meine eigene Wohnung, einen festen Job und lebe allein mit meinem Sohn. Es ist hart, aber machbar.

    Sowas hätte ich mir vor 10 Jahren nicht vorstellen können. Ich hatte meinen Plan, war aber überzeugt das ich sowieso niemanden finden würde. Und jetzt möchte ich niemanden mehr finden. Es ist interessant wie schnell sich die Lebensperspektiven ändern. Manchmal frage ich mich was mein jüngeres Ich zu mir sagen würde wenn er sehen würde wo ich in meinem Leben stehe. Ich kann nur hoffen das er stolz auf mich wäre, dass wir einen Weg gesucht haben, uns unseren Ängsten und Problemen gestellt haben und an uns arbeiten wollen. Ich habe viele Fehler gemacht, Leute abgestoßen und verletzt die mir wichtig waren, und wurde von genauso vielen Leuten verletzt und verstoßen. Aber das älter werden hat mich ruhiger und nachdenklicher gemacht. Die Fehler die ich gemacht habe können nicht rückgängig gemacht werden, aber ich kann sie weiter bei mir tragen und mir mit eigenen Händen die Zukunft ergreifen die ich mir Wünsche. Und irgendwann wenn ich alt bin, alles gesehen und getan habe was ich möchte, kann ich mich zur Ruhe setzen und auf mein Leben zurückschauen und voller Stolz auf mein Ende warten. Zumindest wäre es schön wenn es so kommen könnte hehe

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    Bring forth miracles, to guide the world towards the ideal future.

  • Was sollte man zum Älter werden sagen? Es geschieht ganz automatisch, man kann nichts dagegen tun und es betrifft auch jeden. Sich dagegen zu stemmen macht keinen Sinn, es zu akzeptieren und anzunehmen dagegen schon.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Da das Älterwerden auf das eigene Ende hinausläuft, die Auflösung dessen, was wir als "Ich-Identität" bezeichnen, spiegelt es die Unausweichlichkeit des eigenen Todes, was Mensch erst einmal verkraften muss: Manche schaffen das irgendwie, andere brauchen dafür ihr Leben lang und viele, denke ich, sterben in großer Angst deswegen. Es ist ein komischer Gedanke, dass wir alle irgendwann in dieser Form nicht mehr sind. Auf der anderen Seite wird das eigene Bewusstsein maßlos überschätzt. Das Älterwerden ist eine Chance, sich irgendwie mit der Gewissheit anzufreunden, dass unsere liebgewonnenen Egos irgendwann nicht mehr existieren, dafür hat jeder buchstäblich sein Leben lang Zeit. Das ist alles andere als einfach, und mit Sinn und Logik ist dem Ganzen nur bedingt beizukommen.

  • Ich persönlich empfinde das erwachsen werden bzw. sein manchmal als "unangenehm". Es gehört aber zum Leben einfach dazu.


    Das Körperliche finde ich eig nicht mal schlimm. Im Gegenteil sogar, ich finde alte Fotos von mir schrecklich und ich mag mein "erwachseneres Aussehen" viel lieber. (und das obwohl ich mit meinen zarten 26 Jahren eine beachtliche Menge an grauen Haare besitze :lol: )

    Es ist viel mehr die Gesellschaft und das eigene Umfeld, die mir das Gefühl geben, dass das Altern scheisse und schlecht ist. Auch die damit verbundenen Erwartungen und Ansichten haben mich schon immer extrem genervt.

    Ich hasse es z.B. Verantwortung zu übernehmen (ganz besonders wenn es um andere geht). Viele interpretieren so eine Haltung oft als kindisch und unreif.

    Und über das Thema Anime & Manga = kindisches Hobby, brauch ich hier jetzt gar nicht anfangen, jeder hier im Forum wird schon seine Erfahrung damit gemacht haben.


    Im Großen und Ganzen finde ich das Alt werden aber großartig! Mit jedem neuen Tag ist man auch ein neuer Mensch. Manchmal ist man ein besserer und manchmal auch ein bisschen schlechterer Mensch und das ist völlig okay so.


    Es wäre doch langweilig, wenn wir unser ganzes Leben lang gleich aussehen und gleich denken.


    Ich bin sehr gespannt wie ich in meinen 30er oder 40er sein werde (wenn ich überhaupt so alt werden sollte).


    Also scheisst auf die Falten-Creme-Werbung und das ganze Anti-Aging-Gedöns und gönnt euch lieber nen Manga oder Anime.

  • Ich werde sehr bald 30 und da fangen die Gedanken natürlich an zu kreisen, was das älter werden betrifft.


    Ich fühle mich nicht alt. Körperlich manchmal schon, wenn man dann morgens aufsteht und als erstes der Rücken wehtut.. aber das hat weniger was mit dem Alter zu tun als mehr damit, wenn man zu wenig Bewegung hat. Da rostet man schneller ein. An dem Spruch "wer rastet, der rostet" ist schon was dran.


    Ich finde älter werden eher interessant, als erschreckend. (Außer es geht so auf 60+ zu)

    Ich vergleiche oft, wie ich früher war. Und denke so nach "Wie war ich mit 14, wie war ich mit 18, wie war ich mit 20" usw. Und ich stelle immer fest, wie krass man sich doch verändert. Mit 20 war ich noch der totale Anime- und Japansuchti. Ich hab Animesoundtracks rauf und runter gehört und japanische Musik im allgemeinen und war ein riesiger Fan von diesen Vocaloid-Viechern. Hab massiv gefangirlt. Den ganzen Tag hab ich nur Animes geguckt oder gezockt bis zum geht nicht mehr. Also Tagein-Tagaus nur am PC gehangen (außer wenn man arbeiten musste etc). Heute, mit fast 30.. Ich mag Animes und schaue immer wieder mal gerne welche, aber das fangirlen ist vorbei (Ja okay, Rimuru fangirle ich manchmal noch ein gaaaanz klein wenig hehe) und ich bin auch nicht mehr so JAPAN *-* mäßig eingestellt. Zocken tu ich immer noch gerne, aber nur äußerst selten mal wirklich mehrere Stunden durchgehend (bei Pokemon zb mach ich da immer ne Ausnahme und "darf" dann auch mal länger am Stück). Musik höre ich mittlerweile gar nicht mehr, zumindest nicht bewusst. Höchstens mal morgens beim fertig machen das Radio an, das irgendwas nebenbei dudelt. Oder eben wenn in Spielen Musik ist, dann lasse ich die auch an.. Ich sitze auch nicht mehr den ganzen Tag am PC. Mach ja auch Haushalt usw und hab mittlerweile auch Hobbys die nicht am PC stattfinden.. Ich guck dann immer nur mal zwischendurch mal irgendwo rein (hier zum Beispiel hehe).

    Mit 18 war ich noch Fan von Sängern und Bands und hab die vergöttert, mittlerweile geht mir jegliche Art von Promi gepflegt am Allerwertesten vorbei, weil ich nichts mehr davon halte, Leute auf ein Podest zu stellen. Hab damals auch sowas wie MTV EMAs geschaut, was ich heute nur noch als absoluten Schund ansehe.

    Mit so 16-17 hab ich fast nur Musiksender geschaut, wollte immer wissen was in den Charts so los ist, hab mir das immer alles auf den MP3-Player und später aufs Handy gezogen und morgens im Bus auf dem Weg zur Schule gehört.. Heut für mich absolut undenkbar, interessiert mich einfach so absolut gar nicht mehr.


    Also ja, schon interessant, wenn man dann ab und an mal zurückdenkt und vergleicht. Wie sich dann der Geschmack, Interessen, die Einstellung usw manchmal stark ändert.

  • Früher habe ich über das was meine Eltern gesagt haben gelacht, aka "früher war alles besser", mittlerweile denke ich halt auch einfach oftmals so

    Jup, geht mir auch so. Früher immer mit den Augen gerollt und "Boah Mama, es verändert sich nunmal alles" gesagt. heute guck ich mir die Jugendliche an und denke ""Ich verstehe meine Mutter". Ich brauch die ja nur reden hören mit "wallah diggah ich schwör" und möchte mich lebendig begraben. So hätten wir früher nie geredet. Wir haben an sich "normal" geredet und hatten nur so das ein oder andere Wort, wie z.B. "Alter", was wir mal eingebaut haben. So wie erwähnt haben nur die "Ghetto-Leute" geredet (wie wir sie liebevoll genannt haben). Heute redet irgendwie die ganze Jugend so. Da fühle ich mich dann doch schon extrem alt, weil zu "meiner Zeit" eben diese Redensweise uncool war.


    Und wenn ich mir immer so dieses ganze Zeug anschaue wie Tik Tok, Snapchat etc bin ich ganz froh dass meine Jugend dann doch eher von Chatrooms und Online-Communities (ich sag nur Knuddels oder SchülerVZ^^) oder ICQ und MSN geprägt war. Später vielleicht noch Skype.


    Ich finds auch immer cool dann zu jüngeren sowas sagen zu können wie "als ich so alt war wie du da gab es dies und das gar nicht" oder so. Wie meine Eltern immer, als ich noch ein Teen war, da kamen diese Sprüche immer und jetzt kann ich sie selber benutzen ^^

  • Bei mir wars genau so, dass man irgendwann mit diesem "Älter werden" konfrontiert wird und darüber nachzudenken beginnt. Mittlerweile denke ich mir immer öfters "Oh mist, das hast du vor so und so vielen Jahren gehört, geschaut, gespielt,..." und so weiter. Auf YouTube entdecke ich immer wieder nochmal Vidos oder Musikstücke, die bereits vor 10 Jahren rausgekommen sind und da wirds mir auch manchmal etwas komisch. Früher hat man sich über solche Themen absolut keine Gedanken gemacht, da hat man irgendwie in den Tag gelebt und sich nichts dabei gedacht wie man seine Zeit verbringt. Bei mir habe ich es gemerkt, je mehr Verpflichtungen für mich in meinem Leben hinzu kamen. Man hat auf einmal den ernst des Lebens, die Schulzeit - die teilweise so locker war - ist längst vorbei und man befindet sich im Arbeitsleben, hat eine Beziehung mit der es auch ernster ist wie zuvor. Ich habe mir eine Zeit lang auch öfters Gedanken darüber gemacht, dass man immer älter wird und die Zeit nicht mehr zurück drehen kann. Aber man beschönigt auch immer gerne das, was früher gewesen ist und dabei hat man es heute eigentlich genau so gut, wenn man mal mehr darüber nachdenkt. Ich tendiere aber gerne dazu in der Vergangenheit festzustecken und so, da ist es manchmal nicht so einfach. ^^''


    Was so generell Veränderungen angeht... die sind ganz normal. Das Thema Jugendliche ist nochmal ein anderes, aber ich war letztens auch arbeitsteschnisch in der Fußgängerzone unterwegs und mittags sind da Jugendliche aus der Schule um sich was zu Essen zu besorgen und das was ich dort sehe und höre finde ich auch teilweise unmöglich, aber naja. Das ist generell teilweise problematisch, da ich der Meinung bin, dass viele ihre Grenzen nicht kennen und eben auch wenig Respekt vor anderen Menschen mehr haben. Gibt immer wieder Situationen, die einfach mega unangenehm sind. Nja, Zeiten ändern sind und wenn wir ehrlich sind, sind Jugendliche auch eben Opfer der Gesellschaft, in denen es eben solche Medien wie Smartphones und deren Apps gibt, die teilweise eben toxisches Verhalten w/e fördern. Vor allem durch Corona und die Lockdowns hat man viel kaputt gemacht, aber wie gesagt wäre dies eigentlich nochmal ein ganz eigenes Thema.


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  • meine Eltern, sind so der Typ, die sagen, "wenn du erwachsen bist, sollst du nicht rumblödeln, immer ernst sein, dich für diverse Themen interessieren

    das kenne ich von einem Halbbruder von mir auch. Da soll man "Erwachsenensendungen" schauen, alles was gezeichnet ist, ist kindisch. Man darf keine Pullover mit Anime oder was auch immer drauf anziehen, weil kindisch. Und man muss sich entsprechend erwachsen benehmen, wie du sagst, bloß nicht mal albern sein oder so. Da denk ich auch immer, das er so das perfekte Beispiel des deutschen Spießbürger-Klischees ist. Also da bin ich lieber ein großes Kind und guck halt auch mal Kinderserien oder so.. so Stock-im-A.... mäßig will ich niemals sein.

    Ich finde halt echt nicht, dass es beim älter/erwachsen werden darum geht, ein bestimmtes Rollenklischee zu erfüllen. Man kann doch sein wie man will, sofern man damit keinem wehtut/schadet^^

  • Das trifft auch zu 100% zu, in solchen Ausmaßen kenne ich das auch nur von meinen deutschen Mitbürgern

    Oder? Ich kenn sowas halt auch nur von deutschen. IRL kenne ich aber auch (nehme ich an) nur deutsche.

    Da schäm ich mich manchmal fast dafür, deutsch zu sein.
    Ich treffe immer mehr Leute die sagen "das und das ist kindisch" als welche die sagen "joa ist doch nichts dabei, kann ja jeder machen wie er will". Im Internet dagegen wenn ich so mit Leuten aus aller herren Länder schreibe treffe ich da viel häufiger auf Toleranz und sogar auch häufiger auf Leute die dann sagen "ja mach/mag ich auch" ^^


    Vor allem hab ich oft das Gefühl, je weiter südlich in Deutschland, desto spießiger wird die Mentalität. Also hier im Norden sind die meisten dann doch eher gechillt und machen sich gar nicht so viel ne Platte, aber wenn ich mal so mit Leuten aus Süddeutschland schrieb, kam da immer diese "ich kann/mach/weiß es besser" Mentalität rübergeschwappt. Und auch dann öfter so Sätze "In deinem Alter sollte man...".
    Mein Vater ist der typische Klischee-Norddeutsche. Der sagt zu allem nur "Joa, und". Also wenn ich sage zb "Ich guck My little Pony" dann kommt von ihm "Joa, und?". Also er nimmt das immer alles voll gechillt. Mein Halbbruder dagegen würde antworten "Wie alt bist du, 12?". Also man merkt wir haben nicht denselben Vater xD Meine Mutter ist da auch oft eher so "naja, in deinem Alter noch sowas gucken". Und sie ist keine Norddeutsche, sondern kommt aus Sachsen-Anhalt. Aber zumindest akzeptiert sie es wenigstens auch wenn sie es nicht gut findet. Sie sagt dann immer "Naja musst du ja wissen". Aber mein Halbbruder.. der kennt einfach keine Akzeptanz. Und wenn das Erwachsen sein sein soll, dann will ich nicht erwachsen sein ^^

  • Ich hatte oft das Gefühl, dass ich „zu spät dran bin.“ Nach der Schule kam es mir so vor, als wüssten alle um mich herum schon welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchten. Das dachte ich zumindest. Im Gegensatz zu meinen Klassenkameraden fühlte ich mich unsicher und irgendwie zugleich verloren, weil ich zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung hatte, was ich eigentlich genau machen möchte. Mit der Zeit habe ich bemerkt, dass mich der berufliche Weg für den ich mich damals entschieden hatte, unglücklicher denn je machte. Nach langem hin und her grübeln hatte ich mich dazu entschieden die Ausbildung, die mir Tag für Tag Magenschmerzen bereitet hat, endgültig abzubrechen.


    Aber wie geht es nun weiter nachdem ich meine erste Ausbildung abgebrochen hatte? Was möchte ich beruflich überhaupt machen? Was liegt mir und was nicht? Tag und Nacht zerbrach ich mir den Kopf darüber. Ich war so unsicher und hatte Angst zu versagen. Ich hab mich bemüht, alles wieder gerade zu biegen, aber das ging nunmal nicht von heute auf morgen. Diese Zeit war schwierig für mich, aber danach schien es langsam wieder bergauf zugehen und ich habe eine neue Ausbildung angefangen, die mir sogar gefallen hat und welche ich auch erfolgreich abgeschlossen habe, aber den Drang mich ständig mit anderen zu vergleichen, konnte ich bedauerlicherweise noch nicht ablegen. Damals dachte ich, dass Leute aus meinem Umfeld, die in meinem Alter sind, alles im Griff haben, während ich erst die neue Ausbildung angefangen habe, mir gewisse Dinge im Leben überhaupt nicht leichtfielen, Selbstzweifel mich plagten und ich gerade dabei bin mich selbst zu finden. Ich habe leider zu sehr den Fokus auf andere Erwartungen und Vorstellungen gelegt. Ich dachte, ich werde erst gemocht und bekomme Anerkennung, wenn ich bestimmte Ziele im Leben erreicht habe. Dass jeder Mensch sein eigenes Tempo hat und andere Erfahrungen im Leben macht, habe ich damals irgendwie komplett außer Acht gelassen. Mein Weg ist nicht derselbe, wie der meiner Freunde, Schulkameraden oder Familienmitglieder. Unter ständigen Druck zu leben und im Glauben zu verharren, dass ich bis zu einer bestimmten Altersgrenze dieses und jenes unbedingt erreichen muss, um nicht als Versagerin abgestempelt zu werden, macht auf Dauer auch keinen Spaß.


    Mittlerweile bin ich 26 und muss mich hin und wieder dran erinnern, dass ich es mir erlauben darf in meinem eigenen Tempo an bestimmten Ereignissen zu reifen und zu wachsen. Es ist in Ordnung, sich die Zeit für sich zu nehmen, die man braucht. Ich muss nicht immer alles perfekt erledigen. Wenn ich mal etwas nicht gleich schaffe, ist das genauso in Ordnung. Das Älterwerden besteht wohl aus Höhen sowie Tiefen, die unseren Charakter und Lebenseinstellung prägen und ich glaube, wenn man bereit ist auch an den Misserfolgen im Leben etwas für sich persönlich dazuzulernen, kommt man schon ein Stück weiter.

    𝓦𝓲𝓽𝓱 𝔂𝓸𝓾,

    ──────⊱✿⊰──────

    𝓘 𝓯𝓮𝓮𝓵 𝓹𝓮𝓪𝓬𝓮.



    𝑰 𝒄𝒂𝒏'𝒕 𝒍𝒆𝒕 𝒈𝒐 𝒐𝒇 𝒚𝒐𝒖𝒓 𝒉𝒂𝒏𝒅, 𝒚𝒐𝒖𝒓 𝒉𝒂𝒏𝒅; 𝒊𝒕'𝒔 𝒔𝒕𝒊𝒍𝒍 𝒘𝒂𝒓𝒎.

  • Ruza

    Ich kann dein Posting wirklich gut nachfühlen. Ich habe mich auch immer früher nur mit anderen verglichen. Teilweise erwische ich mich noch heute dabei, wie ich denke "guck mal, dein kleiner Bruder studiert und was machst du? Sitzt auf deinen 4 Buchstaben nur zu Hause rum". Aber wie du schon sagst, jeder Mensch ist anders, man kann sich nicht mit anderen vergleichen, da andere ganz adnere Lebensumstände haben. Ich habe eben Einschränkungen die andere wie zb mein kleiner Bruder nicht haben, dadurch konnte ich nicht dasselbe erreichen bzw nicht genauso schnell. Und das ist in Ordnung. Finde das keine Schande. Es gibt viele die kriegen auch erst mit Ü30 oder sogar Ü40 die Kurve und finden erst da das richtige für sich. Man muss halt seinen eigenen Weg gehen und wenn man Älter wird, wird einem das auch nach und nach immer mehr klar.

    Als junger Mensch versteht man das vielleicht noch nicht so. Gerade weil das Gehirn sich eh noch entwickelt bis zum 25. Lebensjahr. Daher kann man mit 18 nicht so gut reflektieren wie mit 28.


    Und schau, immerhin hast du eine Ausbildung gemacht, das ist eine Errungenschaft, die sehr viele andere nicht erreicht haben. Ich z.B. hab nach meinem Abbruch keine neue wieder angefangen. Ich wusste auch nie wo ich hinwollte. Bzw ja, ich hab immer von einem Studium geträumt, aber die Türen dahin waren halt immer verschlossen und sonst konnte ich nichts finden was mir wirklich Befriedigung gab. Jetzt denke ich aktuell darüber nach meinen Traum vielleicht doch noch wahr werden zu machen, auch wenn es als armer Schlucker extrem schwer wird und ich auch noch erst mein Abi schaffen müsste. Und manchmal denke ich auch, dass es schon etwas "spät" ist, weil ich schon 30 werde aber dann höre ich davon, das Leute das mit 40, 50 noch machen, also why not? Mehr als ausprobieren kann man nicht und auch wenn man scheitert ist das keine Schande. Auch das sind Erfahrungen an denen man wächst und durch die man reifer wird.


    Ich fühle mich auch oft als Versager und als ich jünger war, konnte mir das auch keiner Ausreden. Heute weiß ich: Nein, ich bin kein Versager. Es steckt Potenzial in mir, ich hab es nur durch meine Handicaps erheblich schwerer, mein Potenzial zu nutzen und das ist nicht schlimm. Ich bin allein schon deshalb kein Versager weil ich es trotz meiner Handicaps durch jeden Tag schaffe, meinen Haushalt mache und so weiter.. und auch solche Sachen kann man anerkennen. Besonders da es jetzt mit fast 30 auch oft schwerer ist, als noch damals mit 20, als man vielleicht doch noch mehr ausgehalten hat.

  • Dass jeder Mensch sein eigenes Tempo hat und andere Erfahrungen im Leben macht

    Danke für diese Aussage. Ich merke nämlich, ich stecke auch noch so ein bisschen in dem Denken drin, dass man die (beruflichen) Erwartungen anderer erfüllen müsse, und das am besten noch vor den 30ern.

  • Die beruflichen Erwartungen des älter Werdens bedrücken mich eher nicht, dafür aber andere familiäre/gesellschaftliche Erwartungen.

    Ich bin nicht verheiratet, habe keine Kinder, habe kein Haus, noch nicht mal ein Auto.

    Meine Kollegen und Freunde, die in etwa in meinem Alter sind, haben teilweise alles davon.

    Eigentlich gehts mir damit ganz gut, aber manchmal fragt man sich schon, ob man nicht doch irgendwas falsch macht, oder verpasst.

    2B and 9S (gif) : r/nier

    "The time I was able to spend with you.

    It was like memories of pure light. Thank you..."