Wenn du sagst, dass eine Gleichheit nicht möglich ist und die Meritokratie das ist was wir anstreben sollten dann befürwortest du lediglich das man Glück haben muss um diese Qualifikation erreichen zu können. Eigenes Erstreben und Verlangen ist nun nicht mehr nötig. Hattest du Pech und bist in einer schlechteren sozialen Schicht aufgewachsen? Dann ist man in der Hierarchie ganz unten und ein hocharbeiten ist nicht möglich, da wir nicht alle gleich sind und irgendjemand ja mehr Talent, Glück und Standard hat um in der Elite herrschen zu können.
Mann ist das nihilistisch.
Talent und Können sind in der Bevölkerung ungleich verteilt. In einer perfekten Meritokratie wären also auch Reichtum und Mach ungleich verteilt. Die mit Können und Talent sind berechtigt und verdienen es konsequent Reichtum und Macht zu besitzen. Das ist einfach nur unfair. Eine Person mit natürlichen Fähigkeiten verdient ihr Gewinn genauso wie eine Person die ein Mangel an den Fähigkeiten diesen Gewinn verdient. Weil keine der beiden Personen einen Verdienst dafür geleistet haben. Oder anders gesagt: Eine Person sollte nicht dafür belohnt werden, geboren zu sein.
Nebenbei wer sagt denn auch das in einer Meritokratie die Elite nicht bestechbar und korrupt ist?
Ich muss irgendwie auch an das Kastensystem in manchen Kulturen denken. Entweder man wird in einer reichen Kaste mit hohem Ansehen geboren und hat Glück oder man wird in einer unteren Kaste geboren und ist Abschaum. In Indien gibt es zwar auch mittlerweile eine Art demokratisches System, das Kastensystem dort ist jedoch immer noch sehr dominant, sodass man nahezu gar keine Chance hat daraus zu kommen. Es sei denn man hat das Glück als Waise von irgendeiner westlichen Familie adoptiert zu werden denen das Kastensystem fremd ist und es dementsprechend egal ist aus welcher Kaste das Kind stammt. Das wäre eine per Gesellschaft festgeschriebene Ungleichheit, die ich nicht so toll finde.
Da bin ich ein ganz klarer Befürworter der Chancengleichheit. Jeder sollte die gleichen Startbedingungen haben oder zumindest angemessene Möglichkeiten bekommen, um aus seinem Leben was zu machen und auf das Leben gut vorbereitet zu werden.
In Deutschland wird dieses Prinzip mehr oder weniger verfolgt.
Das ist nicht selbstverständlich. Selbst in Ländern wie den USA ist mancherorts Chancengleichheit nicht immer gegeben, wobei es da nicht völlig aussichtslos ist.