Krieg bei uns? Was nun?

  • "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin." Ja schön wär's. Aber dann kommt der Krieg eben zu euch.


    Wir alle kennen die Bilder aus Afghanistan, aus Israel oder der Ukraine. Doch gerade der aktuelle Brennpunkt lässt Befürchtungen und Erinnerungen an andere Zeiten hochkommen. Viele Länder bereiten sich auf einen bewaffneten Konflikt zwischen der Ukraine und Russland vor. Doch was, wenn gleich noch mehr Länder mit hineingezogen werden? Und plötzlich herrscht auch im friedlichen Mitteleuropa Ausnahmezustand. Die Bundeswehr ist auf allen Straßen zu sehen, es gibt Ausgangssperren und einen neuen Run auf Klopapier. Was macht ihr jetzt?


    Beachtet, dass der Einleitungstext nur eine (weit hergeholte) Spekulation ist. Aber wir haben uns mittlerweile an den "Frieden" in Europa gewöhnt. Die ganzen Konfliktherde sind doch so weit weg. Was müssen wir also befürchten? Die folgenden Fragen dienen als grober Leitfaden. Der Ukraine-Konflikt kann in diesem Thema gerne als aktuelles Beispiel herangezogen werden.


    Wie realistisch seht ihr einen militärischen Konflikt, der Deutschland direkt erfasst?

    Zurzeit halte ich es für unrealistisch. Das Säbelrasseln des Westens und Russland halte ich zwar für überhaupt nicht deeskalierend. Aber so ein Krieg wäre es doch absolut nicht wert. Ich denke Sanktionen und die Stärke der NATO sorgen für genug Abschreckung. Und auch wenn es gefordert wird - dass sich Deutschland eher bedeckt hält, verringert meiner Ansicht nach das Risiko, dass wir zur Zielscheibe werden.


    Was aber, wenn diese Situation eintritt? Der Gegner ist bisher noch hunderte Kilometer entfernt. Aber er kommt näher.

    Ich würde erstmal zuhause sitzen und versuchen mein bisher normales Leben weiter zu leben. Vor einigen Jahren habe ich zwar gepreppt. Ein bisschen Zeug davon habe ich noch bei mir herumdümpeln. Aber Vorräte und vor allem Wissen, was in solch einer Situation zu tun ist, müsste ich mir in der Not erst wieder aneignen und eigentlich auch üben, ehe ich einen Bug Out mache. Vermutlich würde ich, wenn es wirklich nicht mehr anders geht meine sieben Sachen packen und losziehen. In einer Notunterkunft will nicht landen.


    Der Staat kann euch zum Hilfsdienst evtl. auch an der Waffe verpflichten. Was, wenn ihr einberufen werdet?

    Ich bin ehrlich und würde versuchen, mich vor dem Dienst zu drücken. Ähnlich wie, wenn ich zur freiwilligen Feuerwehr müsste, würde ich mir komplett fehl am Platz vorkommen. Von Stress und Demotivation geplagt. Ich weiß, dass es für das Gemeinwohl ist, aber ich bin dafür nicht der Typ. Fragt sich nur, ob Strafen mich dann zur Pflicht bewegen.

    Hab mich anders entschieden. Mit meiner jetzigen Mentalität werde ich mich mit Sicherheit für den Dienst an der Waffe melden und mich als Kanonenfutter verheizen lassen.


    Wie sieht's mit euch aus. Eigentlich hoffe ich, dass wir uns nie mit solchen Fragen beschäftigen müssen. Aber darüber mal nachzudenken wäre sicher nicht schlecht.

  • Ein weiterer großer militärischer Konflikt ist aktuell ziemlich unwahrscheinlich. Ob der Ukrainekonflik zu einem waschechten Krieg führen wird, werden wir in den nächsten Wochen und Monaten sehen. Wenn ja, wäre das dies aber "nur ein regionaler Krieg". Der Westen (EU, USA, NATO) wird sich bis auf Hilfslieferungen (Waffen, militärisches Material) raushalten, ggf. Russland sanktionieren. Ansonsten bleibt es beim Säbelrasseln in Form von mehr Truppen an den Ostgrenzen.


    Aktuell haben die großen Mächte kein Interesse an einem weiteren großen Krieg. Zum einen würde es massiv ins Geld gehen, die Wirtschaft würde extrem leiden, zum Anderen gibt es noch die nukleare Abschreckung - jede Partei weiß, dass es zu einer sofortigen Gegenreaktion käme, würde da jemand auch nur mit dem Gedanken spielen Nuklearwaffen einzusetzen. Wenn, dann käme es zu weiteren lokalen Konflikten und Stellvertreterkriegen.


    Russland ist auch nicht die größte Gefahr, die sehe ich eher in China. Russland hat ein paar nette Sachen, aber abgesehen von ein paar Prestigeprojekten ist das militärische Material weitgehend veraltet und rostet vor sich hin. Ein großangelegter langanhaltender Konflikt ist allein schon deshalb nicht in Russlands Interesse. China dagegen rüstet seit Jahren massiv auf, das Kriegsgerät wird moderner. Das Geld dafür kommt unter anderem von uns, denn viele Firmen und Wirtschaftszweige produzieren da und bringen Geld ins Land. Wenn das so weiter geht, wird es nicht lange dauern bis China mit den USA gleichziehen wird. Wenn China irgendwann beschließen würde sein Hoheitsgebiet auszuweiten oder sich Taiwan einzuverleiben, wird der Westen nur zuschauen, ein bissel protestieren, mehr wird aber nicht passieren. Schon jetzt führt die chinesische Regierung die Welt vor - kauft sich weltweit ein und gewinnt u.A. Einfluss, schickt Fischtrawler in die Hoheitgebiete anderer Staaten, usw. Wenn großer Krieg, Weltkrieg, dann wird eher China als Russland zu den treibenden Nationen gehören.


    Deutschland selbst wäre wohl auch nur mit dabei, wenn es entweder direkt betroffen wäre, oder aber EU oder Nato Staaten angegriffen wären, Ansonsten wird sich Deutschland raushalten. Aber gäbe es eine großangelegte Offensive auf deutschem Boden, hätte das Land selbst wohl wenig wirksames entgegenzusetzen. Die Schiffe fliegen nicht, die Flugzeuge rollen nicht und Panzer schwimmen nicht...ihr wisst was ich meine. Statt in das militärische Gerät zu investieren oder zumindest in die Instandhaltung wird lieber Geld in KITA's oder Umstandsuniformen investiert. Hier lägen die Hoffnungen dann bei den Verbündeten und je nachdem wie sie die Lage beurteilen würden und wie lange sie für Truppenverlegungen bräuchten. Bei einem sich länger anbahnenden direkten Konflikt, könnte die Lage natürlich anders aussehen, je nachdem wie die Vorbereitunsgzeit genützt würde.


    Wenn eine solche Situation eintreffen würde, würde ich wohl nicht viel machen können außer mich bestmöglich zu wappnen, sprich z.B. Vorräte anzulegen bzw zu erweitern. Käme es wirklich zu Kriegsaktionen auf deutschem Bodem wäre auch die Einberufung der wehrtauglichen Bevölkerung denkbar, käme es dazu, bliebe wohl nicht viel anderes übrig als mitzumachen oder rechtzeitig versuchen abzuhauen. Eine Weigerung käme sicherlich nicht gut. Ich könnte mir aber vorstellen, das Deutschland kapituliert bevor es soweit käme.


    Es gibt übrigens nicht wenige die vermuten die vermuten, dass der nächste große Krieg gar nicht militärisch geführt wird, sondern über die Wirtschaft oder das Internet. Einige sehen hierzu auch schon erste Anzeichen, andere meinen wir befänden uns schon mittendrin.

  • Ein gruseliger Gedanke, aber ich kann nachvollziehen, dass man darüber nachdenkt.


    Über das "Ob" oder "Wann" oder "Wie" oder "Wer" verliere ich mal eher keine Worte, denn zugegeben möchte ich in dieses Gedankenspiel nicht so tief einsteigen, ich hab so schon mit Panikattacken zu kämpfen, da würden mir solche globalen Gedanken nur noch fertiger machen.


    Was den Fall betrifft, dass es hier um uns herum wirklich zum Krieg käme... seit 2020 haben wir Notfallboxen auf dem Dachboden. Einen faltbaren Bollerwagen, ein paar Kanister Wasser, trockene und Dosenvorräte, Klopapier, Desinfektionsmittel, FFP2 Masken, Wasserreinigungstabletten, EPAs, Batterien, Kerzen und sowas und noch ein paar Dinge, die auf der Liste vom (nagelt mich nicht auf den Namen fest) Amt für Katastrophenschutz standen. Wichtige Papiere in beglaubigten Kopien und auch nen Satz Klamotten. Ein paar Tage kämen wir damit wohl hin.

    Für mich selber käme wohl irgendwie am ehesten Flucht in Frage, aber der Gedanke, dass meine Männer (Mann und Sohn) eingezogen würden, ist am Schlimmsten. Sohni ist bisher zu klein und bei meinem Mann (wenn auch Exsoldat) ist die Diensttauglichkeit mehr als fragwürdig. Ich selber wäre sowieso nicht im Geringsten einsatzfähig. Aber trotzdem würde ich eine Flucht definitiv vorziehen, auch wenn Notunterkunft usw alles andere als erstrebenswert wäre.

    Wäre ich allein (nicht verheiratet, ohne Kind), würde ich tatsächlich zusehen mir irgendwoher eine Waffe zu besorgen als letzten Ausweg.


    Jap, ich bleibe dabei... gruselig... aber leider ist es ein immer realer werdendes Gedankenspiel.

    ...better to be hated for who you are - than loved for who you are not...

  • Für einen Krieg ist der gesamte Globus zu instabil geworden. Sobald nur ein Glied in der Kette bricht, kollabiert das ganze System. Würde Deutschland angegriffen werden, würde das Herz Europas angegriffen werden und damit schon mal den ersten Kontinent ins Unheil stürzen. Das würde auch nicht lange dauern, weil Deutschland ist schlichtweg nicht kriegsfähig und quasi wehrlos ist, wenn die anderen EU-Staaten nicht herhalten.


    Damit wäre also eine europaweite Katastrophe vorprogrammiert. Mit Europa in Ruinen wäre dann auch der globale Markt hart getroffen, ergo, Amerikas Elend wird schlimmer und China bricht quasi die Hälfte seiner Konsumenten weg. Also globaler Totalausfall.


    Wie realistisch seht ihr einen militärischen Konflikt, der Deutschland direkt erfasst?

    Realistisch eher nicht, da ich oben zu genüge erläutert habe, warum das eine denkbar dumme Idee wäre.


    Was aber, wenn diese Situation eintritt? Der Gegner ist bisher noch hunderte Kilometer entfernt. Aber er kommt näher.

    Weiße Handtücher aus allen Fenstern hängen, Frauen verstecken und beten, dass man nicht erschossen wird und hoffen, dass die Frauen nicht gefunden und vergewaltigt werden. So einfach ist das. Keinen Widerstand leisten und Platz machen. Zivile Schäden so gering wie möglich halten. Vorräte beschaffen wäre jetzt ziemlich dumm, denn nun wäre Massenpanik ausgebrochen und die Leute würden jeden Supermarkt stürmen und Mitmenschen tottrampeln. Anarchie und so. Sofern keine Verbündeten kommen, ist das Spiel bereits zu Anpfiff gelaufen.


    Der Staat kann euch zum Hilfsdienst evtl. auch an der Waffe verpflichten. Was, wenn ihr einberufen werdet?

    Und was will er machen, wenn ich mich weigere? Die paar verbliebenen Soldaten und Polizisten werden an den Grenzen verheizt und da ist also niemand, der mich aus meinen vier Wänden bekommt. Oh nein, ich werde per Brief abgemahnt. Da muss ich erstmal drüber schlafen. /s


    Also mal im Ernst. Deutschland wäre komplett am Ende, wenn es direkt angegriffen würde. Die Bevölkerung besteht aus weichgespülten und heruntergewirtschafteten Menschen, die obendrein zum Großteil aus Rentnern und First-World-Problem-Piffis bestehen. Die würden sich eher selbst erschießen, statt auch nur einen Menschen zu ermorden. Entweder wird direkt kapituliert oder das Land wird plattgerollt und geplündert werden... schon wieder.

    "Thou'rt Tarnished, it semeth. Mother, wouldst thou truly Lordship sanction, in one so bereft of light?

    Yet... my purpose standeth unchanged.

    Those stripped of the Grace of Gold shall all meet death. In the embrace of Messmer's flame."

  • Der Staat kann euch zum Hilfsdienst evtl. auch an der Waffe verpflichten. Was, wenn ihr einberufen werdet?

    Ich bin ehrlich und würde versuchen, mich vor dem Dienst zu drücken. Ähnlich wie, wenn ich zur freiwilligen Feuerwehr müsste, würde ich mir komplett fehl am Platz vorkommen. Von Stress und Demotivation geplagt. Ich weiß, dass es für das Gemeinwohl ist, aber ich bin dafür nicht der Typ. Fragt sich nur, ob Strafen mich dann zur Pflicht bewegen.


    Der Staat kann euch zum Hilfsdienst evtl. auch an der Waffe verpflichten. Was, wenn ihr einberufen werdet?

    Und was will er machen, wenn ich mich weigere? Die paar verbliebenen Soldaten und Polizisten werden an den Grenzen verheizt und da ist also niemand, der mich aus meinen vier Wänden bekommt. Oh nein, ich werde per Brief abgemahnt. Da muss ich erstmal drüber schlafen. /s


    Also mal im Ernst. Deutschland wäre komplett am Ende, wenn es direkt angegriffen würde. Die Bevölkerung besteht aus weichgespülten und heruntergewirtschafteten Menschen, die obendrein zum Großteil aus Rentnern und First-World-Problem-Piffis bestehen. Die würden sich eher selbst erschießen, statt auch nur einen Menschen zu ermorden. Entweder wird direkt kapituliert oder das Land wird plattgerollt und geplündert werden... schon wieder.


    Wenn ich solche Aussagen lese, dann bin ich zu einem entsetzt und zum anderen tief enttäuscht, dass hier ein rein egoistisches Verhalten an den Tag gelegt wird. Den Nutzen unseres sozialen Systems wird gern die ganze Zeit in Anspruch genommen, aber wenn es darum ginge seinen eigenen Beitrag zu leisten, werden fadenscheinige Ausreden gesucht. Und dann wenn alles vorbei ist, sich dann wieder schön unter den Deckmantel der Gemeinschaft zu kriechen. Wie abstoßend ist das denn bitte?


    Sollte es je zu einer Mobilmachung kommen, und auch Zivilisten aufgefordert werden ihren Beitrag zu leisten, dann sollte jeder, wirklich jeder seinen Beitrag leisten so gut er eben kann. Auch wenn er nur klein und unscheinbar wirkt, so ist es in solchen Fällen wichtig, dass eben alle mitmachen. Denn egal wie groß oder klein der Beitrag ist, es hilft allen. Und Ihr könnt mir glauben, diejenigen die sich davor drücken würden, würden sehr schnell von einer Gemeinschaft ausgeschlossen. Denn wenn ich etwas aus meinen Auslandseinsätzen gelernt habe, Leute die so egoistisch und selbstsüchtig handeln, werden von einer Gemeinschaft die in Krisenzeiten lebt und zusammenhält, alles andere als gewertschätzt, um es mal ganz nett zu formulieren.


    Auch wenn ein solcher Fall sehr hypothetisch ist, so zeigt solches Verhalten wie asozial sich einige verhalten würden. Das es so ist. zeigt uns auch die aktuelle Corona-Lage mit den Ungeimpften. Sie handeln ebenfalls völlig egoistisch und entgegen der Gemeinschaft, aber wenn sie krank werden, ins Kranken haus kommen oder sogar auf die Intensivstation, dann nehmen sie die Hilfe der Gemeinschaft ganz selbstverständlich in Anspruch und verlassen sich darauf das ihnen geholfen wird, obwohl sie zuvor es schlicht abgelehnt haben, einen winzigen Beitrag in Form der Impfung, beizutragen, damit sie die Gemeinschaft nicht unnötig zur Last fallen. Zwei (bzw. drei) kleine Piekse hätten verhindern können, dass sie einen schweren Verlauf erleiden, aber nein, das ist ja zu viel verlangt. Das die dann aber über 2 Wochenlang dutzende Menschen im Krankenhaus binden, eine Unmasse an Medikamenten verbrauchen um ihr Leben zu erhalten und zu retten, ist ja kein Vergleich zu den kleinen Piesken. :wut:


    Darum geht mir echt die Hutschnur hoch, wenn ich solche Aussagen lesen muss. Wenn man Eure Hilfe einfordert, dann solltet ihr sie gefälligst auch leisten. Ihr müsst ja nicht gleich in Rambomanier den Feind im Alleingang abwehren, aber wenn ihr z.B. Hilfsleistungen bei der Versorgung von der Bevölkerung oder der Kranken leisten könnt, warum sollte das zu viel verlangt sein? Und wenn es nur das ist, dass ihr Lebensmittel ausliefert oder bereitstellt, den Rettungskräften bei alltäglichen Dingen vor Ort helft oder auch in einem Logistikzentrum bei der Lagerung und Verteilung notwendiger Materialien helft, damit leistet ihr einen wertvollen Beitrag. Das kann man von jedem Verlangen und das ist auch etwas was jeder leisten kann.


    Das ist meine ganz persönliche Meinung und werde mich dafür sicherlich nicht entschuldigen.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • @Puna : Ich bin eher pro jüdisch / Israel. Kritik an Israel ist ja wegen unserer Vergangenheit immer etwas problematisch.


    Regierungsbildungen in Israel sind ja immer schwierig.


    Ich bin allerdings eher gegen Netanjahu: a.) Wegen der Korruptionsgeschichten und b.) ist der mir zu sehr Machtpolitiker, Regierung um jeden Preis.


    Ich bin auch eher gegen die Siedler. Die Palästinenser waren / sind auch keine Waisenknaben. Aber sie durch Siedlungspolitik in die Enge zu treiben ist wie Öl ins Feuer gießen.


  • Zur einer Waffe würde ich nicht greifen. Ich würde mich drücken, ich liebe die Russen und auch die Ukrainer. Ich will nicht vergessen, dass jeder andere Mensch ist wie ich einer bin. Egal wie ungerecht und böse sie sein mögen, einen Menschenleben nehmen oder zu unterstützen kann ich mit mir nicht vereinbaren. Ich möchte in jeder Person das potential zum guten Herzen sehen, auch wenn es oft schwer fällt.

    Tja in einer "normalen" Welt würde das sicherlich funktionieren und da wäre eine solche Denkweise sicherlich wünschenswert. Glaubst du aber allen ernstes, dass du mit so einer Denkweise, einen mordenden Trupp Soldaten beeindruckst? Menschen sind in diesem Modus nicht für Menschlichkeit empfangbar, oder denkst du das Flehen der vielen Gefangenen an ihre Menschlichkeit hat die SS in den KZ´s dazu veranlasst, das Morden einzustellen? Oder die Russen in Butcha, wo sie einfach mordend durch die Straßen ziehen und jeden töten, den sie vor die Läufe bekommen? Denkst du der Panzerfahrer hätte sich davon beeindrucken lassen, wenn du an sein gutes Herz appellierst, dass er dann nicht einfach ein Auto überrollt?


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    So traurig es auch ist, das sind Extremsituationen und dort ist mit rationalen Argumenten nichts auszurichten. Von vorneweg sich hinzustellen und an das gute im Menschen zu appellieren ist einfach naiv und hat nicht mit der Realität zu tun, das zeigen einfach die Erfahrungen aus den letzten 2.000 Jahren Menschheitsgeschichte.

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    Albert Einstein

    2 Mal editiert, zuletzt von Freigeist () aus folgendem Grund: Provokation gegen andere ACGler

  • Ich finde trotzdem, dass man Putin sehr ernst nehmen sollte und das er Ukraine möglichweise wirklich einnehmen könnte.

    Das ist derzeit ein sehr unrealistisches Szenario. Es ist nichtmal wahrscheinlich dass Putin es überhaupt versuchen würde die Ukraine einzunehmen. Was sie jetzt wollen ist die eroberten Gebiete zu halten. Viele realisieren nicht dass Russland bereits fast die Hälfte der seit der Invasion im Februar eroberten Gebiete wieder verloren hat.


    Diese Karte hier veranschaulicht das ganz gut:

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    Die lila Gebiete waren schon vorher in der Hand Russlands. Die roten Gebiete seit Februar. Die weißen Gebiete hat Russland eingenommen aber seitdem auch wieder an die Ukraine verloren. In den ersten 2 Monaten hat Russland durch ihren Blitzkrieg viel Land gutgemacht aber seit Mai ist fast nur noch die Ukraine auf dem Vormarsch.


    Das heißt nicht dass es nur eine Frage der Zeit ist bis die Ukraine Russland komplett aus ihrem Land vertrieben hat. Das wahrscheinlichste Szenario ist dass sich irgendwann die Fronten so sehr verhärten dass ein Waffenstillstand abgemacht wird weil beide Seiten zu müde zu kämpfen geworden sind. Auch wenn man glaubt Russland hätte irgendwelche Mittel um die Ukraine in die Knie zu zwingen, sei es Atomwaffen, Drohnen oder deren modernste Panzer, dann würde Putin das eher einsetzen um einen Waffenstillstand zu erzwingen als eine neue Großoffensive zu starten.

  • Das ist derzeit ein sehr unrealistisches Szenario. Es ist nichtmal wahrscheinlich dass Putin es überhaupt versuchen würde die Ukraine einzunehmen. Was sie jetzt wollen ist die eroberten Gebiete zu halten. Viele realisieren nicht dass Russland bereits fast die Hälfte der seit der Invasion im Februar eroberten Gebiete wieder verloren hat.

    Prinzipiell geb ich dir Recht, es gibt aber durchaus noch Faktoren die das Kriegsgeschehen ändern können.

    Zum einen wäre da Weißrussland, auf dem Russland wieder Truppen stationiert. Rein zufällig ist da vor kurzem auch eine ukrainische Luftabwehrrakete gefunden wurden, die Weißrussland scheinbar als Provokation ansieht.

    Auch wenn sich Weißrussland offiziell aus dem Krieg heraushält, wäre das ein Grund um Pution zu Folgen und eine neue Front zu eröffnen, wo die Ukraine erstmal die Kapazitäten braucht um sie zu verteidigen.

    Dann gibt es noch weitere aktuelle Konflikte, wie zum Beispiel Taiwan-China, Serbien-Kosovo oder Nordkorea-Südkorea/Japan.

    Das sind alles Konflikte zwischen Verbündeten/ Freunden der USA und Russlands. Wenn die USA/Nato dann auch in andere Länder Waffen oder gar Truppen schicken muss, wird weniger für die Ukraine übrigbleiben und Russland könnte dadurch einen Vorteil haben (an anderen Stellen dafür Nachteile).

  • Das ist derzeit ein sehr unrealistisches Szenario. Es ist nichtmal wahrscheinlich dass Putin es überhaupt versuchen würde die Ukraine einzunehmen. Was sie jetzt wollen ist die eroberten Gebiete zu halten. Viele realisieren nicht dass Russland bereits fast die Hälfte der seit der Invasion im Februar eroberten Gebiete wieder verloren hat.

    Du hast insofern Recht, dass es in der aktuellen Situation so aussieht, dass es Putin so nicht möglich ist das ganze Land der Ukraine zu besetzen. Aber es ist nicht richtig, wenn du sagst, das Putin es nicht versuchen würde. Es war von Anfang an sein Ziel die gesamte Ukraine einzunehmen und das ist auch jetzt noch das vorrangige Ziel.


    nur weil es in der aktuellen Lage nicht so aussieht, so wird Putin nicht von diesem Ziel abrücken, die gesamte Ukraine einzunehmen. Die Frage ist vielmehr, wie weit ist er bereit zu gehen um dieses Ziel umzusetzen?

    Das er Gebiete verloren hat ist richtig und wie hat er darauf reagiert? Er setzt auf Bomben, Raketen und Drohnen auf die Infrastruktur. Der terrorisiert damit die Bevölkerung und wie sie so zermürben, die alte Taktik der verbrannten Erde. Wenn er die Gebiete nicht halten kann, dann sollen die Ukrainer sie auch nicht haben.

    Neben den verlorenen Gebieten attackiert er mit Raketen und Drohnen die restliche Bevölkerung, mit genau dem selben Ziel, Angst, Schrecken und Verzweiflung zu sähen, in der Hoffnung, wenn er sie im regulären Kampf nicht bezwingen kann, dass sie irgendwann auf Grund der völlig zerstörten Infrastruktur einfach nicht mehr Leben können. Kein Wasser, kein Strom, keine Heizung, keine Nahrung kein Nachschub, dass ist die langfristige Hoffnung Putins, wenn er weiter seine Taktik mit den ständigen Luftangriffen fortfährt.


    Und man darf nicht außer Acht lassen, dass die Drohung des Einsatzes von nuklearen Kampfmittel (ich spreche nicht von Atomraketen mit Mehrfachsprengköpfen zur Massenvernichtung) immer noch im Raum steht. Auch wenn sehr unwahrscheinlich, aber ist es so unwahrscheinlich, dass ein Mensch wie Putin, wenn er irgendwann keine andere Lösung mehr sieht, nicht auch auf dieses Mittel zurückgreift?


    Zur Zeit sieht es nach einer Pattsituation aus, die Frage ist, wer den längeren Atem hat. Sicher ist, dass Putin mehr Waffen, mehr Soldaten zur Verfügung steht und das er die Schäden nicht im eigenen Land zu ertragen hat, wie es die Ukrainer tun. Jedoch die Ukrainer haben einen sehr starken Willen ihr Land bis auf das Letzte zu verteidigen und solange der Westen die Verluste an Material und Waffen ausgleicht und damit die Ukraine am Leben erhält, besteht die Chance, dass sie sich so viele Vorteile sichern können, um Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen.


    Ich denke, dass Putin noch lange nicht am Ende ist und wir noch nicht gesehen haben, wozu er noch fähig ist. Man sollte ihn nicht unterschätzen und davon ausgehen, dass er zu allem breit ist, auch wenn es den Anschein hat, dass er keine Optionen mehr hätte. Ihn zu unterschätzen wäre de größte Fehler denn das haben wir bisher getan und er hat gezeigt, dass er bereit ist über Leichen zu gehen. Das hat sich nicht geändert und das wird er bis zuletzt auch so beibehalten.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von DareMo ()

  • Also mal im Ernst. Deutschland wäre komplett am Ende, wenn es direkt angegriffen würde. Die Bevölkerung besteht aus weichgespülten und heruntergewirtschafteten Menschen, die obendrein zum Großteil aus Rentnern und First-World-Problem-Piffis bestehen. Die würden sich eher selbst erschießen, statt auch nur einen Menschen zu ermorden. Entweder wird direkt kapituliert oder das Land wird plattgerollt und geplündert werden... schon wieder.

    Kann hier Northstrider voll und ganz verstehen, die meisten Leute sind Witzfiguren, die sich mit ner Waffe wahrscheinlich noch selbst erschießen würden, weil Sie nicht wissen wie man damit umgeht

    Interessanter Diskurs hier, wo Menschen zur Witzfigur werden, weil sie Waffengewalt und Mord ablehnen. Hier wird toxische Männlichkeit mit Härte verwechselt. Und dass in Deutschland Menschen heruntergewirtschaftet sein sollen, während anderswo Menschen buchstäblich verhungern... nicht unbedingt eine mehrheitsfähige Meinung, denke ich.


    Vielleicht mal von Wolfgang Borchert "Dann gibt es nur eins" (1947) lesen, der im Gegensatz zu euch in der Tat einen Krieg erlebt und erfahren hat, kleiner Hinweis am Rande.

  • Du hast insofern Recht, dass es in der aktuellen Situation so aussieht, dass es Putin so nicht möglich ist das ganze Land der Ukraine zu besetzen. Aber es ist nicht richtig, wenn du sagst, das Putin es nicht versuchen würde. Es war von Anfang an sein Ziel die gesamte Ukraine einzunehmen und das ist auch jetzt noch das vorrangige Ziel.

    Es war das Ziel die Ukraine in einem Blitzkrieg zu überrennen. Das ist fehlgeschlagen und jetzt können sie das nicht mehr wiederholen. Die Grenzen sind vermint, die Brücken zerstört und die Truppen vorbereitet.


    Und klar hat Russland noch einige Optionen, aber all diese kommen mit einem teuren Preis. Sie könnten wieder eine große Invasion starten. Aber sobald es den Anschein macht dass Russland die Oberhand gewinnt, wird der Westen seine Unterstützung erhöhen um dies zu verhindern. Und dann werden die sich wieder die Zähne an den Ukrainern ausbeißen.

    Beim Einsatz jeglicher Atomwaffen, selbst taktischer, würde sich nicht nur die Unterstützung des Westens erhöhen sondern auch die Unterstützung der Verbündeten, wie China und Indien, sinken. Auch das will er tunlichst vermeiden.

    Und das bombardieren der Infrastruktur stachelt die Ukrainer ja nur noch mehr an. Und gerade jetzt wo er wärmer wird sind diese Angriffe immer weniger wert. Im besten Falle erreicht man damit Friedensverhandlungen, was ja auch das ist was ich denke Putin erreichen will.


    Den Konflikt beenden mit den Landgewinnen die er jetzt hat. Dann kann er sich als Sieger darstellen und nur darum geht es ihm. Alles andere würde bedeuten einen hohen Preis zu zahlen und dann immernoch nicht garantiert die Ukraine einnehmen. Ich halte es für total unwahrscheinlich dass Russland es bis nach Kyiv schafft, aber genauso halte ich es für unwahrscheinlich dass die Ukraine die Krim zurückholt.

  • Ich halte es für total unwahrscheinlich dass Russland es bis nach Kyiv schafft, aber genauso halte ich es für unwahrscheinlich dass die Ukraine die Krim zurückholt.

    Genau das. Am Ende wird es wohl darauf hinauslaufen, dass Russland sich soweit zurückzieht, Gebiet zurückgibt - dafür aber die Krim behalten wird.


    Auch wenn uns das nicht passen wird, wäre das bis dato die "beste" Lösung.