Pflichtdienst für junge Menschen?

  • Zudem haben wir genügend Beispiele wo der Staat Zwang ausübt und darüber wird sich auch nicht aufgeregt. Wir müssen unsere Steuern bezahlen, wenn nicht werden wir gezwungen. Während Corona wurden uns zahlreiche Auflagen auferlegt und wer sich nicht daran gehalten hat, wurde dazu gezwungen. Wer sich nicht an die Gesetzte hält, wird dazu gezwungen und auch bestraft.


    Naja, was Gesetze betrifft kann man das nicht vergleichen. Theoretisch muss man sich nicht an die Gesetze halten, es müssen einem dann nur die Konsequenzen halt klar sein. Und Gesetze sind schon wichtig, sonst bricht ja die reinste Anarchie aus, Mord, Diebstahl etc würde nicht mehr geahndet werden und vermutlich wäre das unser aller Untergang (mit Betonung auf vermutlich, denn es ist eine Mutmaßung). Und bei Corona wren die Regelungen auch sehr wichtig, denn es gibt schon sehr viele Risikogruppen und trotz der Regelungen gab es etliche Tode durch diese Krankheit, sie einfach ihren Lauf nehmen zu lassen wäre absolut unverantwortlich. Zudem waren es ja nur temporäre Einschränkungen und Auflagen.


    Pflichtdienst finde ich halt schwierig schon allein weil nicht jeder Mensch die gleichen Voraussetzungen hat und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man oft nicht sehr leicht an irgendwelche Atteste kommt.

    Das nächste was für mich dagegen spricht ist die psychische Belastung. Der eine ist viel anfälliger für Depressionen oder Burn-Out als der andere und ein Zwang zu irgendeinem Dienst könnte bei vielen psychische Krankheiten zur Folge haben. Mich persönlich würde es vermutlich in den Suizid treiben, bei mir reicht oft schon die kleinste Sache dafür. (Wurde ja mit 21 in eine Ausbildung reingezwungen, Folge: ich hätte es fast getan). Klingt jetzt vielleicht wie Überdramatisierung, aber wenn man sich mal die Zahlen anschaut, wie viele Menschen heutzutage an Depressionen und anderen psychischen Krankheiten leiden, sollte das eigentlich schon ein Weckruf sein, generell was an unserer Form der Gesellschaft zu ändern. Und ich meine, Menschen begehen für weitaus weniger Suizid.


    Generell denke ich, wenn jemand halt einfach nicht arbeiten und/oder einen Dienst leisten möchte, dann kann man denjenigen eh nicht zwingen, denn Menschen wehren sich nun einmal dagegen. Und wenn ich mir die Generation Klimakleber so angucke, wage ich zu bezweifeln, dass die sich zu Pflichtdienst zwingen lassen werden. Ich sehe die da schon Streikschilder malen und irgendwelche Radikalen Maßnahmen aushecken.


    Was man eher machen könnte, wäre es den Leuten schmackhafter zu machen oder sie anderweitig dazu zu motivieren, damit sie von sich aus sich dafür entscheiden. Bei Zwang sehe ich eher, dass es zu noch überfüllteren Psychiatrien und höheren Suizidraten führen wird. Oder zu mehr Protestgruppen, die Radikale Maßnahmen ausführen um sich gegen sowas zu wehren. Vielleicht auch beides. Ich kann das allerdings nicht auf irgendwelche Fakten stützen, das sagt mir nur mein Verstand nach Beobachtung der Menschen.

  • Woher wisst ihr dass es denn so ist?


    Das sind Vermutungen, dass "lauter Menschen die unmotiviert dabei wären", aber keine Tatsache oder? Warum mich solche Pauschalisierungen stören ist der Umstand das hier ein Verhalten hineininterpretiert werden, ohne dass sie auf Fakten beruhen, sondern das sind Mutmaßungen wie Menschen reagieren könnten.

    Hach, hach.

    Gegenfrage: Woher willst du wissen, dass dem nicht so ist?
    Deine Erfahrungsargumente aus dem Jahr 2011 sind da nicht wirklich aussagekräftig

    Scheinbar ist es in der heutigen Zeit doch nötig, weil es immer weniger Leute gibt, die von sich aus etwas freiwillig machen möchten.

    Das ist absoluter Unsinn. Das FSJ wird schlecht bezahlt und bietet schlechte Arbeitsbedingungen sowie harte Arbeit. Wenn man diese Punkte verbessert und fairere Bedingungen schafft, werden viele junge Menschen gerne ins FSJ eintreten, um eine neue Perspektive zu erhalten.


    Es ist lächerlich und zeugt von Unfähigkeit, ein Pflichtprogramm einzuführen, um Personalmangel aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen zu lösen. Stattdessen sollten diejenigen, die in den Dienst treten, motiviert und sich bewusst sein, dass die Arbeit viele Menschen betrifft.


    Du hast dich zu diesem Thema bereits geäußert ,worauf ich auch antwortete, aber diese Punkte vollständig ignoriert.
    Ich verweise gerne auf meinen letzten Beitrag, in dem ich näher darauf eingegangen bin.


    Insgesamt benötigt dieses Thema mehr Offenheit und Input als nur Erfahrungsberichte, da diese oft subjektiv und einseitig sind.

    Welcher "normale" Student kann denn bitte sagen, dass er für die Zeit seines Studiums, ein komplettes Gehalt bekommt, freie Unterkunft und alle Kosten getragen werden?

    Hast du nicht zuletzt gesagt, dass Studenten auf der faulen Haut liegen und vom Geld der Eltern oder dem Staat leben?

    Dabei bekommen die wenigsten Bafög und mehr als die Hälfte arbeitet neben dem Studium.

    Das Ablehnen eines möglichen Pflichtdienstes ist in meinen Ohren also nur Jammern und beklagen, weil man auf einmal etwas Leisten soll und man einfach nur zu bequem dazu ist.

    Notiert.

    Also sind alle diejenigen, die dagegen sind, Leute, die sich zu bequem sind. Es geht nicht darum, dass es ein harter Eingriff in einen Lebensabschnitt ist, der vielleicht nicht die eigenen Interessen vertritt und aufgrund eines Pflichtdienstes aufgezwungen wird, um ein Problem zu lösen, bei dem eher die Wurzel des Problems umgangen als aktiv gelöst wird.

  • Also sind alle diejenigen, die dagegen sind, Leute, die sich zu bequem sind.


    Ich hab oft das Gefühl, das solche Behauptungen von wegen "Wer das nicht will ist halt faul" immer nur von Leuten kommen, die immer körperlich und psychisch fit sind/waren und nie erlebt haben, wie es anders sein kann. Solche Aussagen sind absolute Plattitüden. Generisches Bullshitbingo vom feinsten und ne Einstellung aus dem letzten Jahrhundert.



    um ein Problem zu lösen, bei dem eher die Wurzel des Problems umgangen als aktiv gelöst wird.


    Eben. Deswegen sage ich ja, sollte man solche Sachen einfach besser gestalten, das macht es den Leuten schmackhafter. Wer will denn gern irgendwo sich die Knochen abrackern, dafür schlecht/gar nicht bezahlt werden und dazu noch miese Arbeitsbedingungen haben? Damit können nur die aller wenigsten umgehen. Und das hat auch nix mehr mit "nureißdichabermalzusammenhimmelherrgottnocheins!" zu tun. Wenn man die Wurzel des Problems löst, löst sich auch das andere.

  • Wir haben uns ein soziales Klima geschaffen, das soziale Arbeit abwertet (siehe Bezahlungen und der Mangel an Lehrer*innen, Erzieher*innen, Hebammen und Pflegekräften im Allgemeinen) und es unterstützt, wenn man schnell viel Geld ohne Rücksicht auf die Umwelt machen will. Der Zug mit dem "freiwilligen Engagement" ist leider abgefahren.

  • Das sind Vermutungen, dass "lauter Menschen die unmotiviert dabei wären", aber keine Tatsache oder? Warum mich solche Pauschalisierungen stören ist der Umstand das hier ein Verhalten hineininterpretiert werden, ohne dass sie auf Fakten beruhen, sondern das sind Mutmaßungen wie Menschen reagieren könnten.

    Dann zeig du uns doch mal, dass es nicht so ist?


    Es ist eine logische Schlussfolgerung, natürlich öffnest du dem ein oder anderen Menschen damit die Augen, aber wenn du Leute in etwas reindrängst, worauf Sie so gar keine Lust haben, sollte klar sein, wie das überwiegend ausgeht, wie man die Erkenntnis ziehen kann?, gesunder Menschenverstand.

    Das Gegenteil ist doch der Fall, du musst belegen können das es so ist, ich habe den Belge aus den Erfahrungen und Fakten aus der Vergangenheit gebracht. Du hingegen hast nur Schlussfolgerungen die Du ziehst. Das ist gerade so als wenn du sagst, die Erde ist eine Scheibe, ich belege mit Fakten das das nicht stimmt und die Erde rund ist und forderts mich auf abermals auf das ich dir zeigen soll, dass sie rund ist? Wie gesagt, nenne du bitte Fakten die deine Vermutung unterstützen, denn daran haperts nicht an den Tatsachen meiner Aussage. ^.^

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Pflichtdienst finde ich halt schwierig schon allein weil nicht jeder Mensch die gleichen Voraussetzungen hat und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man oft nicht sehr leicht an irgendwelche Atteste kommt.

    Das nächste was für mich dagegen spricht ist die psychische Belastung. Der eine ist viel anfälliger für Depressionen oder Burn-Out als der andere und ein Zwang zu irgendeinem Dienst könnte bei vielen psychische Krankheiten zur Folge haben. Mich persönlich würde es vermutlich in den Suizid treiben, bei mir reicht oft schon die kleinste Sache dafür. (Wurde ja mit 21 in eine Ausbildung reingezwungen, Folge: ich hätte es fast getan). Klingt jetzt vielleicht wie Überdramatisierung, aber wenn man sich mal die Zahlen anschaut, wie viele Menschen heutzutage an Depressionen und anderen psychischen Krankheiten leiden, sollte das eigentlich schon ein Weckruf sein, generell was an unserer Form der Gesellschaft zu ändern. Und ich meine, Menschen begehen für weitaus weniger Suizid.

    Du keine Frage, wer krank ist oder medizinische Probleme hat, sollte und muss auch keinen Dienst leisten. Das war auch schon vorher so. Dafür gab es die Musterung bzw. die ärztlichen Untersuchen vor so etwas. Es gibt einen gewissen Protzentsatz, die dann entweder bedingt einsatzfähig waren, die dann nur für sie zulässigen Dienst (eingeschränkter Dienst z.B. Als Schreibkraft) oder dann sogar als Dienstunfähig entlassen wurden und gar keinen Dienst leisten mussten.

    Daher müssen also Menschen, die gesundheitliche Einschränkungen haben auch keine Sorgen haben, das sie trotz allem Dienst leisten müssten. Schon allein wegen eventuelle Haftungsansprüche, wenn dann etwas passieren würde, werden die Leute vorher untersucht um damit sicher zu stellen, dass gesunde Leute Dienst tun und auch wieder so entlassen werden. Denn wenn da während des Dienstes etwas passieren würde, muss die dann dafür aufkommen.


    Also bitte, nicht immer Schreckgespenster an die Wand malen, die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass niemand, der aus irgend welchen gesundheitlichen Gründen Einschränkungen hatte, auch Dienst tun musste. Bei euren Schilderungen und Annahmen kommt es mir fast so vor, als wenn bei euch Bilder aus dem Mittelalter vorschweben, wo alle Leute mit vorgehaltener Waffe aus den Häusern getrieben werden, um sie auf dem Marktplatz zu versammeln, wo sie dann begutachtet, auf Karren verladen um sie dann als Leibeigene in die Minen zu schicken.


    Wenn man mit solchen Befürchtungen und Vorstellungen an das Thema geht, ist mir die Haltung dazu vollkommen verständlich. Darum wäre es vielleicht sinnvoll, wenn man mal die ganzen Gerüchte und falschen Mutmaßungen bereinigt und offen mit dem Thema umgeht.


    Hier mal etwas zu der ganzen Sache aus Wikipedia zitiert: (Achtung, das war alles geltendes Recht / Praxis bis 2011. Dann wurde ja die Wehrpflicht ausgesetzt.) https://de.wikipedia.org/wiki/Wehrpflicht_in_Deutschland


    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

    2 Mal editiert, zuletzt von DareMo ()

  • Das Gegenteil ist doch der Fall, du musst belegen können das es so ist, ich habe den Belge aus den Erfahrungen und Fakten aus der Vergangenheit gebracht. Du hingegen hast nur Schlussfolgerungen die Du ziehst.

    Blöd nur für dich, dass das auch Fakten sind die ich aus meinem Umfeld habe und ich daraus schlussfolgern kann, dass das in den letzten Jahren nicht besser geworden ist.

    Aber lass mich raten, in deiner Bubble ist so oder so alles nur wie du dir das vorstellst?

    Deine Bubble besteht aus deinem persönlichen Umfeld, also aus einer Handvoll Leute. Die Zahlen von Wehpflichtigen reicht von 1956-2011. Da haben mehrere Millionen Leute Dienst beim Bund und im Zivildienst geleistet. Also wer sitzt in einer Bubble und legt sich das so zurecht wie es ihm gefällt? :pillepalle:


    Hach, hach.

    Gegenfrage: Woher willst du wissen, dass dem nicht so ist?
    Deine Erfahrungsargumente aus dem Jahr 2011 sind da nicht wirklich aussagekräftig

    Ähm ist ja auch logisch oder? Schon aufgefallen das es seit 2011 keine Wehrpflicht mehr gibt? :pillepalle:


    Und so lange ist 2011 nun auch noch nicht zurück. Erkläre dann bitte, wo du ein Problem darin siehst, diese Fakten zu rate zu ziehen? Man kann nur soweit zurückgreifen, solange man diese Daten erfasst hat. Seit 2011 gibt es nur den freiwilligen Dienst und daraus kann man ja keine Schlüsse auf eine Dienstpflicht ziehen. Also weniger Polemik. (';

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von Ryomou () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von DareMo mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Und so lange ist 2011 nun auch noch nicht zurück. Erkläre dann bitte, wo du ein Problem darin siehst, diese Fakten zu rate zu ziehen?

    Nochmal.

    Das sind keine Fakten. Das sind Erfahrungsargumente.

    Auch ist 2011 12 Jahre her. Als wir 2011 hatten, hatten wir vor 12 Jahren 1999.

    Das war vor dem Euro. Nur damit du ein Verständnis hast, dass 2011 doch schon recht lange her ist.


    Hier mal ein wirklicher Funfact:

    Viele sind sogar für die Wehrpflicht. Nur sind lustigerweise ein Großteil derer, die dem zustimmen über 50 und geben Kommentare wie

    Zitat

    Früher gab es eine Wehrpflicht für Männer. Heute befürwortete ich zu 100 Prozent einen sozialen Dienst für alle m/w/d und was es sonst noch gibt. Wenn ich sehe, wie lange z.T. studiert und nichts in die Kassen eingezahlt wird, frage ich mich, wer mal meine Rente finanzieren soll

    Zitat

    Ein Jahr für junge Leute, um den wahren Alltag kennenzulernen, halte ich für gut und sinnvoll.

    Solche Kommentare geben einen sehr guten Eindruck, dessen welche Personen dafür sind.

    Ignoranz, Sturheit und absolute Bequemlichkeit führen dazu, dass man sich auf den eigenen Fehlern aus der Vergangenheit ausruht, anstatt aus ihnen zu lernen, und diese dann auf Jüngere abwälzt und ihnen aufzwingt.

  • Wenn ich so die letzten Beiträge so überfliege , wird immer von schlechten Lohn und Arbeitsbedingungen besprochen , warum der soziale Dienst unbeliebt ist.

    Aber keiner schreibt von diesen realen Beispiel:

    Ich kenne jemanden der Krankenhaus arbeitet, die muss ich täglich2 bis 3 von den Patieinten (oder Kunden ) sich anhören, dass Sie nicht von ihr versorgt werden wollen, weil sie nicht deutsch ist und mit einer Klage gedroht. ( Ja sie ist Vietnamesin , spricht fließend deutsch und ist hier sogar in Deutschland geboren.)

    Auch weißt ich , dass die Krankenhäuser ins Ausland (Vietnam, Thailand,und andere asiatische Staaten )gehen um nach Pflegepersonal suchen, weil kein Einheimischer diesen Beruf ausüben will.

  • Nach der heutigen Deutung kann ich sagen, dass es sich hierbei um übertreibende nervtötende Menschen handelt, die sich angeblich für Political Correctness einsetzten.

    weil nur die eigene woken Bubble ist die richtige.

    ich mein wenn man in seiner kleinen Bubble nur der Meinung ist

    Klingt irgendwie alles sehr nach Alt-Right-Gerede. Wo genau ist diese Bubble? Ist sie hier mit uns in einem Raum?

  • Es geht hier ja um zwei Dinge: Personalmangel auszugleichen und "die Gemeinschaft stärken"

    Auch ich bezweifle ganz stark, dass sich durch Verpflichtung irgendetwas in die gewünschte Richtung ändern würde. Allerdings ist mMn die interessantere Frage, ob der Staat überhaupt das Recht haben sollte, (erwachsene) Menschen zu erziehen, vor allem, weil ja dadurch ganz automatisch die Freiheit der jeweiligen Individuen eingeschränkt wird. Warum sollte das Recht eines jeden Einzelnen, selbst darüber entscheiden zu können, ob, in welcher Weise und in welchem Umfang er sich engagieren will, geringer gewichtet werden, als das Ziel, die Gemeinschaft zu stärken?

    Bei der Formulierung "die Gemeinschaft stärken" stellen sich bei mir allerdings die Nackenhaare auf, da hier anscheinend eine leere Worthülse benutzt wird, um Menschen auszubeuten, weil der Staat es nicht auf die Reihe bekommt, für bessere Arbeitsbedingungen in den entsprechenden Berufen zu sorgen. Ich denke, das wird -wenn überhaupt- erst dann passieren, nachdem irgendwann alles komplett zusammengebrochen ist.


    An diesem Punkt sind wir aber noch nicht. Ein Pflichtdienst würde letztendlich überwiegend zu einem erheblichen Widerstand führen. Etliche Menschen würden sich ein Attest verschaffen oder andere Wege finden, diesen Dienst nicht ableisten zu müssen. Völlig verständlich mMn, denn der Staat greift beispielsweise durch die Schulpflicht (in einem miesen Bildungssystem wohlgemerkt) bereits genug in die Freiheit der Menschen ein. Es ist auch völlig irrelevant, wie das früher (™) mit der Wehrpflicht war, wie viele Menschen diesen "ohne zu meckern" brav abgeleistet haben. Die Zeiten ändern sich nunmal, heute lassen sich die Menschen weniger rumschubsen und verarschen.

    Da bringt es auch nichts, wenn die Befürworter als letzten Ausweg noch raushauen, wer so einen Dienst nicht machen will sei egoistisch, asozial und/oder ein Jammerlappen. Uhh...

  • Also bitte, nicht immer Schreckgespenster an die Wand malen, die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass niemand, der aus irgend welchen gesundheitlichen Gründen Einschränkungen hatte, auch Dienst tun musste. Bei euren Schilderungen und Annahmen kommt es mir fast so vor, als wenn bei euch Bilder aus dem Mittelalter vorschweben, wo alle Leute mit vorgehaltener Waffe aus den Häusern getrieben werden, um sie auf dem Marktplatz zu versammeln, wo sie dann begutachtet, auf Karren verladen um sie dann als Leibeigene in die Minen zu schicken.


    Naja, ich sprach jetzt aber davon, dass man Menschen mit so einem Zwang krank macht. Wir haben nun einmal alle unseren eigenen Willen. Erst werden sie psychisch krank und das wiederum löst auch physische Krankheit aus - spreche aus Erfahrung und das ist wissenschaftlich belegt. (und andersrum funktioniert das ganze auch)


    Du erwähntest ja die Corona-Regelungen.. haben die denn nicht schon deutlich genug gezeigt, wie Menschen auf Zwänge reagieren? Wir sollten zu Hause bleiben - Die Leute sind trotzdem rausgegangen. Wir sollten Masken tragen - Wie viele haben die Maske nicht so getragen, wie man sie tragen sollte? Wie viele haben, wenn keiner hinguckte, die Maske runtergezogen? Wie viele haben sich geweigert, sie zu tragen?

    Es wurden Demos veranstaltet gegen diese Regelungen (und ich kenne eine persönlich, die bei sowas mitgemacht hat), es wurden Anti-Corona Partys gefeiert, nicht nur von 2 oder 3 Leuten, sondern von hunderten pro Party. (besagte Person, die ich kenne, hat auch bei sowas mitgemacht). Die Impfung gegen Corona wollte man zur Pflicht machen, sprich die Leute dazu zwingen. Reaktion? Proteste.

    Geh mal auf Twitter, such nach irgendeinem Thema wo es um Zwänge/Pflicht geht und schau dir an, was die Menschen schreiben. Das ist DER Ort, an dem Menschen ihren Unmut äußern. Und dann erzähl mir noch mal, dass die meisten kein Problem mit Pflichtdiensten hätten. Wenn die schon temporäre Regelungen nicht mitmachen und sich dagegen wehren.

    Btw sind die Zahlen der Anmeldungen für psychiatrische (Tages-)Kliniken seit dem Beginn des ersten Lock-Down stark gestiegen. Die Menschen kamen damit nicht klar. Ich weiß das, weil ich während der Corona Zeit schon insgesamt 3 mal auf der Warteliste stand, Monate lang. Selbst davor wartete man schon 2 Monate, dann wartete man auf einmal doppelt so lange oder länger. Während ich dann mit den ganzen Leuten in der Klinik war, äußerten sehr viele dass ihnen das alles zu schaffen macht, die Regelungen, die Maskenpflicht, die Lock-Downs, weil sie sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlten. Was ich sehr gut nachvollziehen kann. Jemanden gegen den Willen in irgendeinen Dienst zu stecken ist die selbe art von Freiheitseinschränkung. Das Recht zur freien Entscheidung wird den Leuten entzogen, in einer Zeit, wo man großen, SEHR großen Wert auf die freie Entscheidung legt. Im letzten Jahrhundert war das Mindset dazu natürlich anders, heute ist es das aber schon lange nicht mehr, schon gar nicht bei jungen Leuten.


    Also ich persönlich brauche da nicht mehr Beweise, um gegen einen Pflichtdienst zu stimmen.


    Und wie eben schon gesagt wurde, ignoriert man dabei die Wurzel des Problems.. Das ist, als würde man bei einer Krankheit nur die Symptome bekämpfen, aber nicht die Krankheit selbst. Es nennt sich reflektieren. Mit einem Pflichtdienst hat man gar nicht über das Problem reflektiert sondern nur die billigste, bequemste Umgangsweise gesucht. Das Problem ist nicht, dass Leute sich zu bequem sind einen Dienst anzutreten, das Problem ist, dass der Staat sich zu bequem ist, irgendwas zu ändern. Leuten einen Zwang auferlegen geht ja schneller und ist leichter, als das Übel mal bei der Wurzel zu packen. Ich würde hier die Schuld nicht bei den Menschen suchen, die solche Dienste nicht machen wollen.

  • Wenn ich deine Nachrichten und die von DareMo lese (also das beruht halt auf dem was ich in den letzten Monaten von euch gelesen habe), würde ich euch in diese Bubble reinschieben.

    Erneut: Was für eine Bubble bitte? Was ist das? Ein Ding?

    dass Leute Dinge differenziert sehen, das gibt es nicht

    Du denkst also, die um Differenzierung und Komplexität bemühte "woke bubble" sieht Dinge nicht differenziert? hm. Ergibt das Sinn?


    Allerdings ist mMn die interessantere Frage, ob der Staat überhaupt das Recht haben sollte, (erwachsene) Menschen zu erziehen, vor allem, weil ja dadurch ganz automatisch die Freiheit der jeweiligen Individuen eingeschränkt wird. Warum sollte das Recht eines jeden Einzelnen, selbst darüber entscheiden zu können, ob, in welcher Weise und in welchem Umfang er sich engagieren will, geringer gewichtet werden, als das Ziel, die Gemeinschaft zu stärken?

    Diese Frage kann ziemlich leicht mit "Ja" beantwortet werden, da er genau das tut, in diversen Lebensbereichen. Schule, Strafrecht, Verbote, Anreize und Subventionen, Steuer und vieles, vieles mehr. Ob eine solche Pflicht etwas nützen würde, steht auf einem anderen Blatt.


    Was das recht des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft angeht: Das Recht des Einzelnen wäre ohne Gemeinschaft nicht denkbar, ist also ein Recht zweiter Ordnung, dass sich aus der funktionierenden Gemeinschaft ableitet, welche es schützt. Ich denke, dass hier der Gemeinschaftssinn deutlich stärker wiegt, ganz generell.

    Einmal editiert, zuletzt von Aerishi () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Incubus mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Diese Frage kann ziemlich leicht mit "Ja" beantwortet werden, da er genau das tut, in diversen Lebensbereichen. Schule, Strafrecht, Verbote, Anreize und Subventionen, Steuer und vieles, vieles mehr.

    Klar. Ganz ohne Vorschriften und Pflichten geht es natürlich nicht, und das sollte mein Beitrag auch gar nicht aussagen. Jedoch denke ich, dass weitere, zusätzliche Verpflichtungen (wie eben ein Pflichtdienst) ungerechtfertigt wären.

  • Ja genau, bei den extremen Leuten, von denen ich gesprochen habe ist das definitiv so, würde es nicht so sein, gäbe es deutlich weniger Ausschreitungen in Diskussionen, weil man nicht haargenau schwarz und nicht haargenau weiß entpsricht.

    Ja, man, ich weiß nicht, ob das wahr ist oder einfach nur eine Strategie, um dem Gegenüber die Meinungsfähigkeit abzusprechen ("Extremist, Woke Bubble, Schwarz/Weiß, "Gutmensch" ..."). Finde, wenn alle bei den Argumenten bleiben, statt die Personen zu labeln, welche die Argumente vorbringen - z.B. als Woke, Gutmensch oder Extremist - dann kommen wir gut weiter.

  • Der hat zu folge, dass man jedem ebenfalls einen Stempel aufsetzt, der nicht genau der gleichen Meinung entspricht, find ich richtig gut,

    Ja, das merkt man. "Gutmensch" ist so ein Stempel und soll die Position des Gegenüber untergraben.

    Hauptsache ich kann mich als guten Menschen ansehen und dich als schlechten.

    Wer sagt das denn überhaupt?

    Aber ja die Extremen sind ja die armen Leute, die immer missverstanden werden.

    Und wieder ein Stempel...

  • Also um zum Thema zurück zu kehren (da wir schon etwas sehr Off-Topic sind und ich nicht weiß ob wir passend hierfür ein Thread haben)

    Dafür gibt es von mir ein Däumchen nach oben!


    Thema hier ist: Pflichtdienst für junge Menschen. Alles Andere hat hier nichts zu suchen. Für Anderes darf man gerne neue Themen eröffnen oder die Diskussion in private Bereiche verlegen (z.B. PN), falls der Diskussions- und Belehrungsbedarf zu enorm sein sollte.


    Und wie üblich: respektiert die Meinungen Anderer, auch wenn sie nicht eurer eigenen Meinung entspricht.