Serien die nicht vollendet werden...

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  • Sicherlich kennen einige von euch diese Problematik:


    Da wird wochenlang auf diversen Sendern eine neue "Erfolgsserie" aus den USA beworben. Die Spannung steigt und die Freude ist gross wenn die Serie dann endlich startet! Und dann gefällt einem die auch noch, die erste oder zweite Staffel endet dann gerne noch mit einem Cliffhanger und man freut sich auf die nächste Staffel. Gespannt schaut man sich in diversen Internetportalen nach Informationen zur neuen Staffel und dann ist die überraschung gross, gefolgt von einem hohen Frustfaktor: Die Serie wurde mangels Zuschauerzahlen eingestellt.


    Dieses Phänomen gibts in letzter Zeit immer wieder bei diversen Serien. Da ich gerne Scifi Serien schaue fällt es mir dort besonders auf. Star Trek Enterprise nach der 4. Staffel abgesetzt, Stargate Universe nach der zweiten Staffel abgesetzt, V - Die ausserirdischen Besucher nach der zweiten staffel abgesetzt, Terra Nova nach der ersten Staffel abgesetzt ( nach derzeitigen Informationen ). Um mal ein paar Beispiele zu nennen. Aber auch die Anime- und Mangafreunde unter uns kennen sicherlich dieses Problem


    Teilweise werden diese Serien mit grossem Aufwand produziert um sie dann einfach fallen zu lassen wenn die Zuschauerzahlen in den USA nicht eine gewisse Quote erfüllen. Das diese Serien dann in anderen Ländern teilweise Prächtig laufen und sich hoher Quoten erfreuen interessiert die Produzenten offenbar herzlich wenig.


    Mich stört dieser Umstand ganz gewaltig. Ich habe keine Lust immer wieder neue Serien angeboten zu bekommen bei denen man dann fast schon von ausgehen kann das sie niemals abgeschlossen werden. Mir würde es dabei ja schon reichen wenn ein Film die Serie beendet, das würde sich besonders bei Serien anbieten, die zumindest schonmal über eine Staffel hinausgekommen sind. Alternativ könnte man Serien auch so gestalten das jede Staffel die Handlung komplett abschliesst, dann könnte man entweder noch einen oben drauf setzen oder eben die Serie absetzen - ohne das am ende ungewollt Fragen offen bleiben. Leider Gottes denken die diversen Verantwortlichen nicht so weit, was dazu führt das wir immer wieder neue aber unfertige Serien um die Augen geschmissen bekommen.
    Auch wäre es denkbar das man evtl. auf diese Vielzahl an Serien verzichtet, statt 10 neuen evtl. nur 2 startet, diese dafür dann aber auch bis zu einem Ende führt. Aber da sehe ich dank Geldgier auch eher wenig Hoffnung...


    Dann kommt noch dazu das dann unsere Sender, wie z.B. Pro7 oder RTL2, solche serien wie wild einkaufen, teilweise wohlwissend, das diese wohl nicht besonders langlebig sind. Auch hier denke ich mir, das sowas unnötig ist. Wenn die Produzenten solcher Abrissserien sich sicher sein können das ihre Werke trotzdem abgenommen werden, dann werden sie auch weiterhin zu viel erschaffen.


    Ich denke, man sollte diesem Wahnsinn ein Ende setzen. Ich überlege mir schon ob ich nicht besser direkt darauf verzichten sollte mir diverse Serien anzuschauen, geschweigedenn mir die DVD's zu kaufen, da ich echt keine Lust mehr auf diese Unfertigen Werke habe.


    Kennt ihr das Problem auch? Was haltet ihr davon? Habt ihr noch weitere Beispiele für Serien oder Anime die eingestampft wurden? Tobt euch aus.

  • Da bist du wirklich nicht der einzigste der bei sowelchen wie du es nanntest "Abrissserien" Rot sieht.
    Ich habe auch mit Spannung "V-Die Besucher" und "Terra Nova" verfolgt und bin genauso wie du eher gefrustet das es einfach kein richtiges Ende gab, keine 2. Staffel ausgestrahlt wird.


    Mich nervt es einfach nur weil man einfach die Lust daran verliert sich Serien anzuschauen die "frisch" ausgestrahlt werden und groß angekündigt werden.
    Wo bleibt da bitte die Freude auf die nächste Folge wenn man bereits weiß das nach der und der Folge nichts mehr kommt?
    Ich HASSE offene enden, ob nun bei Anime oder normalen Serien. Ich HASSE es einfach. Und was ist eine Serie ohne fortsetzung, ohne ende? Ein offenes Ende!


    Warum zur Hölle werden diese Serien so groß mit Pauken und Trompeten angekündigt wenn es keine Zukunft für diese gibt? Ich finde das einfach mehr als sinnlos und werde mir auch in Zukunft zweimal überlegen ob ich mich dazu entschliesse eine "Abrissserie" anzuschauen.


    Ich hoffe das in Zukunft gar keine Serien mehr in Deutschland ausgestrahlt werden die keine fortsetzungen haben. Sonst macht TV schauen keinen Spaß mehr meiner Meinung nach..


    LG.: Tarmin

  • Naja, ich denke die Romantik des definitiven Beendens einer Geschichte ist beim westlichen Publikum eher ein Anspruch, als beim fernöstlichen. Gerade der Vergleich zu Anime und Manga zeigt, dass nicht wenige dieser Produktionen bewusst offen gelassen werden um Interpretationsspielraum zu bieten. Der Asiate scheint in seiner Auffassung zum Ende einer Geschichte also eine andere Grundeinstellung zu haben, als der Europäer. Das ist schon recht frühzeitig im Medium der Literatur bemerkbar. Während die westlichen Hausmärchen meistens mit einem Happy End aufwarten, sind chinesische und japanische Märchen sehr eigenwillig strukturiert. Meistens haben sie nicht mal einen Plot geschweige denn eine Moral oder Pointe am Ende.


    Ein Super-Beispiel für das unterschiedliche Medienverständnis eines gelungenen Abschlusses bietet David Lynchs Serie "Twin Peaks". Die Serie war Ende der 80er ein gewagtes Projekt. David Lynch war in seinem künstlerischen Anspruch bezogen auf die Masse von TV-Zuschauern ein umstrittener Regisseur. Es war ein Experiment bereits bezogen auf den Pilotfilm. Bei einem Pilotfilm ist schliesslich noch nicht klar, ob das Projekt in Serie gehen kann. Und da Lynch keinerlei Verlust in der Videoauswertung haben wollte, hielt er sich die Option offen, den Film bei Nichterfolg für einen Serienstart auf Video zu veröffentlichen. Das offene Ende des Pilotfilms beliess er für das asiatische Publikum so wie es ist, aber er drehte ein abschliessendes konventionelles Ende für die westlichen Zuschauer. Schon er war sich damals der unterschiedlichen Auffassungen bewusst. Nun hatte der Pilotfilm jedoch seine Quote gehalten und das Projekt ging in Serie und brachte es auf zwei Staffeln und einen Kinofilm (der, nur für Interpretationswütige Aufschluss und Abschluss bereitet). In Japan war die Serie ein so großer Erfolg wie nirgendwo auf der Welt. Im Westen hingegen empfand die meisten den Abschluss als verstörend und nur noch eine kleine Fangemeinde ist bis heute damit beschäftigt die Geheimnisse der Symboliken der Serie zu ergründen. Vor allem: Immer mit der Prämisse auf eine Fortsetzung in welcher Form auch immer zu hoffen. Immerhin sind schon 20 Jahre nach Abschluss vergangen. Und es wird mittlerweile spekuliert ob noch eine Fortsetzung in Comic-Form kommt. Warum? Weil der westliche Zuschauer (soviel Spass auch er beim Interpretieren hat) sich nicht mit einem unkonventionellen Ende zufrieden geben kann.


    Ähnliches war auch nochmal 20 Jahre vor Twin Peaks bei "The Prisoner" zu beobachten.


    Ein ähnliches Ergebnis wie "Twin Peaks" erzielt Lars von Triers Serie "Riget" eher unfreiwillig. Eigentlich war die Serie mit einem definitiven Ende geplant. Da allerdings zwischen der Produktion der zweiten und möglichen dritten Staffel zwei Hauptdarsteller verstarben, lehnte von Trier es ab, die Serie mit anderer Besetzung zu beenden. Steven King kaufte die Rechte an der Serie und verfilmte sie neu als "Kingdom Hospital" und hier haben wir ein Ende, wie es kitschiger nicht sein kann. Da stellt sich die Frage ob man beim dänischen Original ein derartiges Ende gehabt, geschweige denn gedulded hätte? Die Asiaten sicherlich nicht. :)


    Soviel zu asiatischem Medienverständnis. Ich als kritischer westlicher Zuschauer habe eine andere, aber dennoch differenzierte Auffassung zu der Problematik. Ich persönlich bevorzuge lieber eine abgesetzte Serie, als eine schlecht beendete. Seien wir doch mal ehrlich: Viele Produktionen sind nicht darauf ausgelegt, eine große Geschichte zu erzählen und mit einem vorgesehen Abschluss zu beenden. Stattdessen muss sich früher oder später eine, nennen wir es "Notlösung" ausgedacht werden. Und je nach Vorankündigung wird diese den Zuschauern nur selten bis gar nicht gerecht, selbst wenn sie als Ende beabsichtigt ist. Schauen wir uns "Lost" an. 6 Jahre lang führten uns die Produzenten und Regisseure an der Nase herum und behaupteten innerhalb ihrer Fan-Nähe großspurig sie hätten DEN Masterplan um das ganze vollständig aufzulösen und zu beenden. Dementsprechend interpretierten alle Fans freudig in den Foren oder in ihrem Kopfe vor sich hin und freuten sich....ach, was freuten sie sich.... und dann kam ein Ende, von dem keiner der Regisseure behaupten kann, es wäre von vornherein so geplant gewesen. Die Serie ist abgeschlossen, aber hinterlässt die meisten Zuschauer doch mit gemischten Gefühlen und offenen Fragen zurück. Nach wie vor.


    Nun wurde das Beispiel der Science Fiction-Serien aufgebracht. Ich liebe auch Science Fiction im TV. Aber seien wir mal ehrlich: Welche SciFi-Serie wurde je zufriedenstellend beendet. "Babylon 5" höre ich jemanden rufen, aber gerade diese Serie war zwar ambitioniert aber immer mit Zuschauerzahlen und Produktionskosten kämpfend. Es gleicht fast einem Wunder, dass dieses hochgesteckte Ziel erreicht worden ist. Und gerade im Bereich von "V" hätte man es wissen müssen. Immerhin war schon die alte Serie nicht erfolgreich genug und blieb nach einer TV-Staffel offen. Das Phänomen der Absetzungen ist nichts neues. Oftmals ist es für den Regisseur bei Abschlussdreh der letzten Staffelepisode ausserdem nicht ersichtlich ob die Serie auf ein Jahr verlängert wird oder nicht. Der Kniff des Cliffhangers wird eingesetzt, weil sie sich erhoffen, die Produktion für eine weitere Staffel zu erpressen.
    Weiter zu Science Fiction: Firefly ist zum Beispiel ein tolles Beispiel. Eine Staffel, vom Sender lieblos durcheinandergesende, in kleiner erster Auflage auf DVD herausgeramscht. Ein erfolgloses und gesheitertes TV-Projekt. Und plötzlich überschlagen sich die Verkaufszahlen der DVDs und spielen soviel ein, dass der Regisseur sich mit einem Kinofilm bei der Fangemeinde bedankt. Aber das ist die Ausnahme...Sliders, Tripods, Earth 2....alles Serien die nicht einschlugen und nie beendet werden.


    Es hat schon allerhand Petitionen gegeben. Im Fall von Jericho oder auch im Fall von Carnivale, so dass verlängert werden konnte. Aber da muss sich halt jeder drüber einig sein.


    Mir wie gesagt stinkt ein schlecht dazugedachtes Serienende mehr als ein offenes Ende. Einfach weil ich auch den unglaublichen Druck verstehen kann, dem die Autoren und Produzenten ausgesetzt sind. Für diese Menschen ist es halt ebenso höhere Gewalt, wenn ihre Idee in den Mülleimer wandert.

  • Was du schreibst, finde ich echt interessant, aber IMHO gibt es trotzdem noch einen Unterschied zwischen einem gewollten/geplanten offenen Ende und einem ungeplanten oder noch gerade schnell zusammen gebastelten Ende wie eben bei Star Trek Enterprise.
    Ich fand es auch ärgerlich bei Timecop (8 Folgen) und Raven (1 Staffel).


    Das Gegenteil davon mag ich aber auch nicht - also Serien, die künstlich in die Länge gezogen werden, weil sie gut laufen wie z.B. Stargate SG1 und X-Files.


    Es geht heute leider nicht mehr darum eine gute Geschichte zu erzählen, sondern nur noch ums Geld. Das ist echt schade...

  • Ja, manche Serien laufen sich einfach tot. Das von Dir genannte Akte X ist ein gutes Beispiel. Die letzte Folge ist im Grunde genommen nur eine Farce auf die Situation des Totlaufens.



    Gerade das war ein einziges Ad Absurdum. Die Serie geht über 9 oder 10 Staffeln, hat als Aufhänger die großen X-Akten, deren Inhalt den Protagonisten und die Zuschauer interessiert um dann am Ende zu sagen "Ach nee, doch nicht!" zeigt, wie unwichtig der Aufhänger der ersten Seasons im Verlauf geworden ist.


    Man nannte den Effekt lange Zeit "Jumping the Shark" und neuerdings "Bonethefish". Sogar bei Wikipedia findet sich ein Eintrag darüber. Am heftigsten für den Effekt finde ich die Serie "Sliders". Innerhalb von nur 5 Staffeln hat man es geschafft nach und nach das komplette Team an Schauspielern auszutauschen bis auf den unwichtigsten und das ganze dann auch nicht zum Abschluss gebracht.


    Bei Ausgerechnet Alaska (sehr erfolgreich in den USA und Kanada / bei uns eher Geheimtipp) wollte man die Serie auch noch weiter spinnen durch den langsamen Ausstieg des Hauptdarstellers in der 6ten Staffel und die Einführung eines neuen. Es wurde versucht behutsam sich die Klinke in die Hand zu drücken, aber es hat nicht geklappt und die wirklich erfolgreiche Serie wurde eingestampft.


    Ja gut, es gibt unterschiedliche Serienkonzepte, wie Du schon sagst, Keisuke. Die einen versuchen Dich durch einen roten Faden für jede weitere Folge zu begeistern und andere setzen halt bewusst auf seichte Unterhaltung, so dass jede Folge ihre eigene Geschichte darstellt.


    Ich bin mir aber nicht dessen bewusst, dass die in Serie erzählten Geschichten früher besser gewesen sind. Ich glaube die eine oder andere Kinderkrankheit hatten sie zu jeder Zeit. Ich glaube aber, dass durch die Tatsache, dass Serienproduktionen mit immer größerem, fast schon kino-nahem Aufwand produziert werden, von den Zuschauern auch Ansprüche kommen, die der Umsetzung nicht gerecht werden können.


    Es gibt eine Idee aus der Serienproduktion, die sich "High Concept" nennt und bei der es darum geht, im Vorfeld Charaktere in die Serie einzubauen, so dass möglichst viele Schichten an Zuschauern erreicht werden können. Das ging vielleicht bei "Lost" auf und zu Anfang auch bei "Heroes" oder "The 4400", aber im Laufe der Jahre ist dieses Konzept für die Zuschauern auch schon zu durchsichtig geworden, weshalb neuere Serien mit einem "High Concept" nicht mehr die Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie eigentlich verdienen würden. Zum Beispiel "Flash Forward", "The Nine" und "The Event" wurden trotz "High Concept" alle nach einer Staffel eingestampft. Der Zuschauer sieht "Ah, schon wieder eine dieser Serien, wieder ein Dunkelhäutiger...wieder ein Asiate....wieder ein Übergewichtiger....Wieder ne Zicke....ein Assi....ein körperlich behinderter....kennen wir doch schon alles" und es wird abgeschaltet.


    Denn das gute neue Konzept wird auch irgendwann mal zu der alten Kamelle.


    Jedenfalls fallen mir nur wenig Serien vor 1980 ein, die vom Storytelling besser funktionierten, als es heutige Produktionen potentiell können, wenn man sie denn lässt.

  • Du kennst dich ja echt aus. ^_^


    Ich gebe zu, dass die letzte US Serie, die ich mir angesehen habe, Stargate Atlantis war - die neueren haben mich kaum interessiert. Bei 4400 und SGU habe ich einige Folgen gesehen, weil ich die Idee gut fand - die Umsetzung hingegen nicht.


    Ich lege viel wert auf die Persönlichkeit und die Entwicklung der Figuren - leider wird IMHO sowohl im Anime Bereich als auch im Bereich US Serien immer weniger wert darauf gelegt - der Schwerpunkt liegt mehr darauf, dass es immer abgedrehter und immer actionreicher sein muss.
    Vielleicht hat das ja auch was mit den den sinkenden Quoten und dem Abbruch der Serien zu tun. Wenn die Figuren immer noch genauso unentwickelt (bzw. farblos) sind wie zu Beginn der Serie, dann können sie mit Action allein die Zuschauer nicht auf Dauer an den Fernseher fesseln.

  • ich finde..bevor man anfängt eine serie zu produzieren, sollten sich die verantwortlichen erst mal gedanken über die story machen - von anfang bis ende genau planen ( kleinigkeiten, wie filler oder nebenhandlungen lassen sich dann immernoch einbauen oder weglassen ). dazu müssen die charaktere stehen, nicht nach und nach neue, sondern ein fester stamm. nebencharaktere können nach belieben kommen und gehen. ansonsten...keine experimente. dann könnte man die story noch so auslegen das der handlungstrang nicht 8,9 oder 10 staffeln braucht sondern nach 3-4 staffeln beendet ist. und dann halt wie schon angesprochen, wir brauchen nicht zig neue serien im jahr, lieber eine überschaubare zahl, dafür aber mit einem zufriedenstellenden ende.


    bei ST ENT z.b. wurde die serie nach 4 anstelle der geplanten 7 Staffeln eingestellt. es gab zwar einen abschluss, aber der war mehr als halbherzig...und ein handlungsstrang der gerade ins rollen kam hat sein ende im nirgendwo gefunden.


    ich gebe aber auch den zuschauern eine gewisse teilschuld am übel. die erwartungen die viele haben können einfach nicht gedeckt werden. wenn irgendwas nicht passt, ein teil des casts unsympathisch ist, die story nicht ganz verstanden wird, die action oder die special effects nicht passen wird eine serie gerne gleich weggezappt...es wird ihr keine chance gegeben sich zu entfalten.
    das war z.b. bei ENT so. sie spielte vor TOS ( die erste star trek serie ) dem liebling aller trekkies, und war anders. es sah alels viel moderner aus, dazu war die menschheit bzw die föderation eben nicht das maß der dinge..ja sogar über die NX-01 ( die erste enterprise ) wurde hergezogen...weil sie den leuten nicht alt genug aus sah und der Akira Klasse aus TNG ähnelte und dementsprechend nicht originell genug war. es war einfach nur traurig die kommentare einiger möchtegern trekkies zu lesen. interessanter weise zählt die 4. und damit letzte staffel von ENT zu einer der besten überhaupt im star trek universum. sie wurde von den fans für gut befunden...dummerweise zu spät, das ende war besiegelt. auf einmal wollten dann eben jene nörgler eine fortsetzung sehen...
    den zuschauern scheint in zeiten des hartz4 fernsehens die gabe abhanden gekommen zu sein sich auf was neues und niveauvolles einzulassen.


    dagegen fand ich das konzept von Battlestar Galactica klasse. spannende Story, ein roter faden der durch die ganze serie ging, keine filler und auf wenige staffeln ausgelegt. auch BSG wurde von fans der alten galactica serie zerlegt, trotzdem wurde sie zu einem ende geführt und am ende wars eine der besten serien die ich bisher gesehen habe und fand sie auch noch weit besser als das original.
    das prequel zur BSG, Caprica, erlitt aber wie viele andere serien nach nur einer staffel einen schnell tot.

  • Was Enterprise betrifft, gebe ich dir recht. Die ersten drei Staffeln sind irgendwie ziemlich an mir vorbei gerauscht und die vierte hat mich dann echt gefesselt und danach war Schluss. :-(
    Aber ich glaube eine Serie, die chronologisch während oder nach den anderen ST Serien angeordnet gewesen wäre, wäre mit dem modernen Design vermutlich den Fans einfacherer zu verkaufen gewesen. Ich war anfangs auch etwas irritiert von dem Stilbruch, aber letztendlich konnte ich mich gut damit arrangieren. Das Opening zum Beispiel finde ich letztendlich echt toll, obwohl damals mein erster Gedanke war: Nicht von Jerry Goldsmith und dann auch noch ein Pop Song?!?

  • Ja, das sind halt diese dicken, fetten Franchises. Ich glaube Neulinge trauen sich einfach nicht an Star Trek ran. Irgendwie wirkt die Serie auch wie ein Buch mit sieben Siegeln. Im TV hat man nie das Glück den Anfang einer Serie zu sehen, wenn dann nur mitten in eine Folge reinzuzapen und dann hat der Uneingeweihte und möglicherweise ungeduldige Zuschauer das Pech, dass keinerlei Erklärung für einzelne Rassen, Personen oder Gegebenheiten geliefert wird. Ich glaube BSG konnte nur so erfolgreich werden, weil keiner der Neueinsteiger groß was von der alten Serie gesehen hat. Also waren weniger Berührungsängste da, sich mal ranzutrauen. Während es hingegen schwer ist, die Motivation für das Schauen einer neuen Star Trek-Serie aufzubringen, wenn man noch nichts davon gesehen hat, ausser mal in eine der Produktionen aus den reingeschaltet zu haben. Die Hardcore-Fans freuen sich auf Wiedererkennungswert und bekommen ihn nicht, die angepeilten neuen Zuschauer werden nicht erreicht, weil sie Angst haben, dass Vorkenntnisse von ihnen erwartet werden. Ich zum Beispiel kenne lediglich den Großteil der Folgen aus den 60ern und das war es auch schon. Mir wäre es nie in den Sinn gekommen, in DS9 oder Voyager oder gar Enterprise reinzuschauen, weil ich das Gefühl habe, dass mir Background fehlt. Also wenn ich jemals Star Trek schaue, dann lediglich von Anfang bis Ende, so wie ich das bei Doctor Who gemacht habe.


    Aber darum geht es ja jetzt nicht primär, aber sekundär ist jedenfalls an Zuschauern wie mir zu sehen, warum solche Serien wie Enterprise abgesetzt werden. Die Serie hat mich nicht erreicht, weil ich Berührungsängste hatte.


    Ich glaube, was Serien brauchen, ist jedenfalls eine gute Werbekampagne und weniger Auswahl. In Zeiten als das Fernsehen noch Luxusgut war und man 2 Sender gerademal zur Auswahl hatte, nannte man gewisse Serienkonzepte noch "Straßenfeger", weil zu einer bestimmten Uhrzeit keiner mehr auf den Straßen zu sehen gewesen ist. Das Rauschen ist heutzutage hingegen so stark geworden, dass man nicht mehr filtern kann, was noch gut und was weniger gut ist.


    Vielleicht sollte man sich was das Grundgerüst von TV-Serien angeht eher stärker am Konzept der Telenovela orientieren. Denn hier steht von Anfang an das Ende fest und alles dazwischen ist lediglich Filler bis zur Beendigung der Serie und dem vorgefertigen Ende. Fällt mir allerdings schwer einzuschätzen, ob sich das übertragen liesse.


    Oder auch schön: In asiatischen Ländern ist das erfolgreichste Serienkonzept immer noch das Dorama. Dorama haben einen Umfang zwischen 7 bis 20 Folgen und konzentrieren sich nur auf die handlungsrelevante Ebene, sowie die Entwicklung der Charaktere und der Geschichte. Etwas vergleichbares gab es hin und wieder mal im Westen unter dem Aspekt der Mini-Serie, aber insgesamt hat sich die Idee bei uns nie so dominant durchgesetzt, wie in Asien. Schade eigentlich. :S

  • Also ich hatte kein Problem mich an Star Trek ranzutrauen. Durch meinen Vater hatte ich hin und wieder mal eine TOS und TNG Folge gesehen und war mit ihm zu Star Trek Kinonächten - kannte also auch die Filme. Aber so richtig regelmäßig habe ich erst mitten in Voyager angefangen. TNG und die ersten Staffeln von Voyager habe ich dann später noch nachgeholt. Von TOS hat sich irgendwie nie ergeben und bei DS9 sind mir fast alle Figuren unsympathisch.


    Das Format Telenovela/Dorama ließe sich glaube ich eher noch hier in Dtl. umsetzen. In den USA wird man wohl eher nicht davon abkommen eine Serie erst mal am Publikum auszuprobieren. Denen geht es zu sehr ums Geld, als dass sie eine gut laufende Serie mit dem beschlossenen Ende beenden würden und eine schlecht laufende Serie bis zum beschlossenen Ende weiter führen würden.

  • Naja, ich denke die Romantik des definitiven Beendens einer Geschichte ist beim westlichen Publikum eher ein Anspruch, als beim fernöstlichen. Gerade der Vergleich zu Anime und Manga zeigt, dass nicht wenige dieser Produktionen bewusst offen gelassen werden um Interpretationsspielraum zu bieten. Der Asiate scheint in seiner Auffassung zum Ende einer Geschichte also eine andere Grundeinstellung zu haben, als der Europäer. Das ist schon recht frühzeitig im Medium der Literatur bemerkbar. Während die westlichen Hausmärchen meistens mit einem Happy End aufwarten, sind chinesische und japanische Märchen sehr eigenwillig strukturiert. Meistens haben sie nicht mal einen Plot geschweige denn eine Moral oder Pointe am Ende.


    Dazu muss man aber sagen, dass europäische Märchen sehr sehr selten ein Happy End haben. So gut wie nie… Habe ein dickes Buch voller Märchen hier, da kann man vielleicht zwei lesen, dann ist man recht deprimiert. Die amerikanischen Versionen der Märchen (Walt Disney) sind dann doch immer sehr geschönt ^^

  • Zitat

    Dazu muss man aber sagen, dass europäische Märchen sehr sehr selten ein Happy End haben. So gut wie nie… Die amerikanischen Versionen der Märchen (Walt Disney) sind dann doch immer sehr geschönt

    Hmmm, mal schauen. "Schneewittchen und die 7 Zwerge" endet sowohl bei Disney, als auch bei den Brüdern Grimm gut. "Cinderella/Aschenputtel" auch. "Dornröschen" auch. "Rapunzel" auch. "Küss den Frosch" weicht soweit vom Hausmärchen-Original ab, als dass der Frosch nicht geküsst, sondern gegen die Wand geworfen wird, weil er immer fordernder auftritt. "Die kleine Meerjungfrau" nicht, aber die ist auch kein Volksmärchen, sondern ein Kunstmärchen, daher können wir das nicht zählen. Im Allgemeinen hast Du insofern recht, dass Disney viele literarische Vorlagen verhunzt, und auf Happy End bürstet. Doch leider nicht in Bezug auf die Verfilmung seiner Hausmärchen.


    Also da ich beruflich recht viel mit Märchen zu tun habe, würde ich schon sagen, dass die meisten Märchen die ich gelesen habe ein Happy End aufweisen. Aber Du kannst ja mal konkrete Beispiele nennen.


    Ich denke, dass die unterschiedliche Erzählweise von Märchen stark ausschlaggebend ist für die Tendenz des heutigen Geschichtenerzählens innerhalb von Serien und Filmen, und daher passt das schon recht gut in dieses Thema.

  • Bei Schneewittchen bekommt die Hexe z.B. glühende Schuhe angezogen und muss tanzen, bis sie stirbt. Klar, für Schneewittchen und das Prinzlein ist das ein Happy End, aber allgemein ist das nicht sehr "happy".


    "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen" von Hans Christian Andersen bietet ja auch nicht gerade das fröhlichste aller Enden.


    Ich müsste mal meine Unterlagen aus dem Deutsch-LK raussuchen, da waren eine Menge Beispiele dafür, dass Märchen, besonders in der ursprünglichen Fassung, oft sehr grausam waren (und auch oft ziemlich fies endeten). "Das Mädchen und der Vampir" ist ja auch durch und durch düster, auch wenn es am Ende recht gut ausgeht.

  • Ich fand V-Die Besucher voll geil und dann weg -.-

    IHR mit eurem Agressiven Metal ihr müsst immer schreien -.-
    Bei Hip-Hop ist es anders es kann laut, ruhig, langsam, schnell, tief und es kann runterziehen, Gute Laune machen, manchmal chillts einfach auch nur. Da is für fast jeden was dabei :b


    (Ist nicht böse gemeint :D)

  • Dark Matter ;-(


    Die Serie wurde (wenn ich mich recht entsinne) nicht fortgesetzt, da sie nicht über die Einschaltquoten finanziert wurde sondern durch die Werbung. wie genau das funktioniert haben soll, weiß ich leider auch nicht. Aber es ist auf jeden Fall schade um eine gute Serie, die niemals fortgesetzt wird. Denn wäre es nach den Einschaltquoten gegangen, so hätte es locker eine 4 Staffel gegeben.

  • Firefly

    Das Firefly abgesetzt wurde hat mich am meisten geärgert, ich kann es einfach nicht nachvollziehen.


    Stargate Atlantis

    Die Serie wurde auch nur abgesetzt weil der Sender das hirnrissige Prinzip hat jede Serie nach der fünften Staffel abzusetzen, egal wie gut die Einschaltquoten sind.


    Battlestar Galactica Blood and Chrome.

    Hätte das Potential gehabt zu einer weiteren genialen Battlestar Serie.

    Auch wenn mir der Film gefallen hat denke ich für den Pilot war der nicht so gut gewählt und man hätte sich mehr auf kämpfe im Weltraum und Ereignisse auf den Schiffen fokussieren sollen, also das was Battlestar Galactica eigentlich ausmacht und keine Zwei Mann Geheimoperation auf einem Eisplaneten.


    Viele meiner Lieblingsserien im Scifi Genre wurden leider viel zu früh abgesetzt.

  • @AntiFeind Ja, Dark Matter tat echt weh. V.a. weil die Serie von vorne herein auf 5 Staffeln ausgelegt war. Also keine endlos Serie, die einfach läuft, so lange sie laufen gelassen wird, sondern eine von vorne herein geplante Serie. Das letzte, was ich gelesen hatte, war, dass die Produzenten sogar nach längerer Zeit eine Möglichkeit gefunden hatten, weiter zu machen - nur waren da die meisten Schauspieler (verständlicherweise) schon in anderen Verträgen. :(

  • Pushing Daisies. Ich habe diese Serie geliebt, sie war einfach entzückend und das Konzept mit dem Protagonisten, der Tote zum Leben erwecken konnte, um sie nach deren Mörder zu fragen, war erfrischend und hat Spaß gemacht. Die Hintergründe waren entweder sehr düster oder überdreht bunt, der schwarze Humor war wohlplatziert und Lee Pace ging in der Rolle des Kuchenbäckers echt auf. Ich gönne es ihm total, dass er Thranduil aus Hobbit/Herr der Ringe spielen durfte.


    Die Serie wurde leider nach zwei Staffeln abgesetzt und hatte nie ein richtiges Ende bekommen. Sie endet einfach, als wenn man sich drauf vorbereitet hätte, dass Staffel drei nachgeschoben wird. Wurde sie aber nie. Grund: der damalige Autorenstreik Hollywoods. Ich glaube auch andere Serien mussten darunter leiden. Schade. Der Macher der Serie hatte ja mal gehofft, einen abschließenden Film drehen zu können, ähnlich wie bei Firefly, und die Schauspieler haben auch zugegeben, total Bock drauf zu haben. Aber passiert ist bis heute leider nichts.

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    "There's no way in hell I'm gonna do what you want."