Bin auch der Meinung: "Zwingt die Schüler zu ihrem Glück!"
Wenn ich mir anschau (oder anhören muss!), wie sich manche Jugendlichen oder auch (junge) Erwachsene durch die einfachsten Texte stottern, läuft's mir eiskalt den Rück runter. Die Leute verstehen nämlich meist auch gar nicht, was sie da eigentlich lesen.
Schullektüren sind was für die Allgemeinbildung. Man befasst sich mit nicht ganz so einfachen Texten, die sehr bild- und symbolstark geschrieben wurden und versucht, die Bedeutung dessen zu erfassen und in eigenen, verständlichen Worte zu formulieren. Desweiteren lernt man, dass die Handlung eines Buches nicht immer von einer Bettgeschichte zur nächsten springen muss, wie es heute leider bei zu vielen Büchern der Fall ist.
Neben dem Lesen wird auch das Schreiben und sogar die Sprache mit beeinflusst. Leute, die "Geh ma Pause ALDI!" sagen oder in ähnlich abgehackter Manier sprechen, haben wahrscheinlich noch nicht so viele Bücher in ihrem Leben gelesen.
Im Eingangspost war etwas von einem 500-Seiten-Wälzer für ein Referat gestanden: Ok, das ist heftig. Bei uns hatten die Referatbücher maximal 250 Seiten oder so, außer wir haben eines aus unserem eigenen Fundus gewählt, dann durften es gerne auch mehr sein. Meines in Fach Deutsch hatte, glaub ich, gute 400 Seiten - ich hatte es aber schon gelesen und eben gemocht - in Englisch habe ich mir eins mit knapp 200 Seiten ausgesucht. Da war die Auswahl auch nicht soo toll, aber ok.
Man sollte das Beste draus machen.
Ich mein, hallo? Ich soll ein Referat über "die Lunge" halten - ohne Buch, aber nicht nur über die poplige Anatomie und Funktion sondern über das Gewebe, die Verarbeitung, die Diagnostik.... da könnte ich eine Doktorarbeit drüber schreiben. Na und?
Was man auch lernt: Mal in den sauren Apfel zu beißen. Es läuft nicht alles im Leben immer so ab, wie man es sich wünscht.
Man sollte das Lesen bzw. Referatmachen halt nicht auf den vorletzten Abend aufschieben. Einfach immer wieder ein bisschen was machen, beim Lesen immer einen Zettel dabeihaben und interessante Passagen und Zitate aufschreiben bzw. Notizen machen. Easygoing - man wächst an solchen Aufgaben, hat also nichts zu verlieren, außer vielleicht mal 20 Minuten Zeit am Abend, die man sonst mit gelangweiltem Rumgammeln verbracht hätte