Was haltet Ihr von der "neuen Art von Held" aka Schwächling?

  • Meinen Geschmack für tolle Charaktere hat z.B. Kyon aus Suzumiya Haruhi no Yūutsu ziemlich gut getroffen. Oder auch Mikiya aus Kara no Kyoukai. Das sind allesamt keine gefühlskalten Charaktere - regen einen (mich) aber nicht durch Memmenhaftigkeit auf.


    zu zweiteren kann ich nichts sagen, weil ich den Anime nicht kenne.
    Aber Kyon würde ich persönlich jetzt nicht in die Sparte "Schwächling" stecken irgendwie. :dntknw:

  • Ich auch nicht. Er ist eben exakt dazwischen, kein Schwächling aber auch kein Draufgänger.


    Ich finde es immer gut, wenn man einen Chrakter nicht richtig in die (eigentlich) allseits beliebten Stererotypes einordenen kann. :D


    Naja noch etwas ontopic:
    Es muss ja auch nicht immer der kindische Shonen Held oder badass Charakter sein finde ich.
    Solange der Charakter gut gemacht ist kann es von mir aus ruhig entweder der weinerliche Nichtskönner oder auch der sarkastische und eher ruhige Normalo wie Kyon z.b sein.

  • Naja noch etwas ontopic:
    Es muss ja auch nicht immer der kindische Shonen Held oder badass Charakter sein finde ich.
    Solange der Charakter gut gemacht ist kann es von mir aus ruhig entweder der weinerliche Nichtskönner oder auch der sarkastische und eher ruhige Normalo wie Kyon z.b sein.


    Bei den Schwächlingen habe ich wohl wahrlich eine stark ausgeprägt Abneigung, ich komme mit solchen Charakteren gar nicht klar, da regt sich in mir der Hass alleine vom Anschauen. :ugly: Sehr gerne mag ich hingegen Charaktere die mit sich selbst kämpfen und sich überwinden müssen, dabei aber nicht am rumheulen sind und mit Ihrem Konflikt somit auch etwas zu erzählen haben.


    Spontan würden mir darauf bspw. Batou aus den Ghost in the Shell-Filmen einfallen, auch Spike aus Cowboy Bebop oder Canaan aus dem gleichnamigen Anime.


    Man könnte es vielleicht so ausdrücken, dass für mich diese Memmenhaftigkeit ein schlechter Versuch ist einem Charakter Fülle zu geben - Grund genug das ich solche nicht ausstehend kann.

  • An sich habe ich keinerlei Problem damit, wenn der Protagonist einer Serie schwächlich und/oder weinerlich ist, wirklich wichtig ist jedoch, wie seine Rolle in die Story des Animes passt. Es kann auch ein selbstbewuster und willenstarker Charakter in einer nicht auf ihn zugeschnittenen Story vollkommen fehl am Platz sein und den Zuschauer zur Weißglut treiben. Es kommt im Endeffekt auf das gesamtpaket an. Natührlich hat man als Zuschauer aber auch Vorlieben und Abneigungen wodurch es dann ein bestimmter Charaktertyp eher einfacher oder schwerer hat, sich zu etablieren.


    Eine Entwicklung in die Richtung, das sich die eine oder andere Charakterart häuft sehe ich allerdings nicht. Vielmehr erscheinen durch die größere Auswahl an Serien (früher gab es ja deutlich mehr langläufige Serien und somit weniger einzelne) mehr extreme Beispiele, die einem dieses Gefühl vermitteln. Aber Extreme gab es schon immer und grundsätzlich werden sie nicht als Regel gezählt.


    Die Veränderung der Frauenrolle in Medien ist hingegen ganz einfach auf die Veränderung der geselschaftlichen Rolle der Frau zurückzuführen und vollkommen natührlich. Wobei hier auch deutliche Unterschiede zu sehen sind, je nach dem an welches Publickum sich die Animes richten. Während bei Aktion-Animes für ein allgemeines Publikum die starke weibliche Rolle mittlerweile üblich ist, wird bei Romance-Animes deutlich unterschieden, an welches Geschlecht diese gereichtet sind und die weiblichen Rollen entsprechend zugeschnitten. Bei Shoujo Animes sind die Hauptdarsteller auch eher tough und selbsbewusst (oder entwikeln sich zumindest in die Richtung). Bei Romance Animes, die eher für ein männliches Publikum gedacht sind (Harem als etwas extremeres Beispiel), können starke weibliche Figuren zwar vorkommen, den Vortritt haben aber meist eher die "heimischen", süßen weibliche Rollen. Quasi als unterschwellige Sehnsucht des Mannes zurück in die klassische Rollenverteilung.


    Die Disskusion über japanische Kultur greife ich hier aber nicht wieder auf, weil sie in diesem Post bislang einfach nur albern war.

  • Ehrlich gesagt habe ich auch kein Problem damit.


    Wenn der Protagonist am Anfang schwach ist, ist es in Ordnung. Man kann nicht von 0 auf 100 ultra stark werden. Auch in der Gefühlsebene.
    Klar das jeder Angst hat und das welche heulen. Ich finde es ganz normal.
    Wenn der Hauptcharakter schon am Anfang an stark wäre, wäre es irgendwie nicht mehr so aufregend. Dann würde es so ablaufen, dass ein neuer Feind auftaucht, der Hauptcharakter ihn besiegt und alle sind glücklich und zufrieden.. Ende -.-


    Das gute daran ist, dass der Protagonist mit der Zeit lernt, sich endlich mal zu verteidigen oder neue Herausforderungen anzunehmen. Er oder Sie entwickelt mehr Selbstbewusstsein, erlangt neue Stärke, vielleicht lernt er/sie auch neue Freunde kennen, wer weiss.
    Man sieht nachher wie der Protagonist sich nach und nach entwickelt hat.
    Und zum Schluss denkt man sich, von Nullpunkt bis zur Spitze hat sich der Protagonist hochgearbeitet, was für eine Leistung. Man müsste sich dann in den Protagonist hineinversetzen, wie viel er/sie durchmachen musste, um das alles zu erreichen. zB: Wie viel Schmerz,Leid und Blut vergießen musste, damit man das Ziel erreicht.


    Nervend wäre, wenn der Protagonist jedes Mal heulen würde und sagen würde ich schaffe das nicht oder einfach immer Angst hätte oder keine Veränderungen zulassen würde.
    Das wäre dann ziemlich langweilig, weil das alles monoton bleibt und irgendwann mal hat man keine Lust mehr den Anime zu gucken.


    Abwechslungen tun manchmal gut. =3


    "Warum verlangen die Menschen nur immer nach Kräften, die das Ende der Welt bedeuten könnten?" - Milla Maxwell

  • Ach ich sehe das ganze nicht so schlimm,in den 80er und 90er und Anfang 2000 waren Männer eher die Helden und nun sind mal die Frauen dran,das wird sich auch wider ändern mit der Zeit,zumal es ja auch Animes wie Highschool of the Dead gibt wo beide Geschlechter nicht grad schwach dargestellt werden.


    Auch in Hyakka Ryouran Samurai Girls ist der Mann nicht schwach dargestellt,er übernimmt nur nicht die Rolle des Kämpfers wie bei Freezing auch und Akame ga Kill hat auch Männer mit starken Persönlichkeiten die auch Kämpfer sind so wie die Frauen. Akame ga Kill und Highschool of the Dead sind schon ein kleiner schritt in die Richtung in der beide Geschlechter den Part des Kämpfers übernehmen.


    Zitat

    Wenn der Hauptcharakter schon am Anfang an stark wäre, wäre es irgendwie nicht mehr so aufregend. Dann würde es so ablaufen, dass ein neuer Feind auftaucht, der Hauptcharakter ihn besiegt und alle sind glücklich und zufrieden.. Ende -.-


    Das ist bei Alucard (Hellsing) der Fall,Alucard ist derart stark das er niemals einen wirklich richtigen Gegner hatte,nur im Manga war der Nazi General im ebenwürdig.Auch Inkognito war kein Gegner für Alucard.

  • Wenn der Hauptcharakter schon am Anfang an stark wäre, wäre es irgendwie nicht mehr so aufregend. Dann würde es so ablaufen, dass ein neuer Feind auftaucht, der Hauptcharakter ihn besiegt und alle sind glücklich und zufrieden.. Ende -.-


    Nervend wäre, wenn der Protagonist jedes Mal heulen würde und sagen würde ich schaffe das nicht oder einfach immer Angst hätte oder keine Veränderungen zulassen würde. Das wäre dann ziemlich langweilig, weil das alles monoton bleibt und irgendwann mal hat man keine Lust mehr den Anime zu gucken.


    Zu 1.)
    Ein Protagonist kann doch auch zu Anfang körperlich oder mental stark sein. Sagt doch niemand, dass der Antagonist nicht einfach noch stärker und klüger ist. Hat bei Death Note so doch perfekt geklappt. Ich gucke aus Geschmacksgründen keine Shonen-Anime, und finde es etwas langweilig, dass sich alle bei einer Charakterentwicklung auf einen Nichtskönner einstellen, der dann halt mir der Zeit der stärkste wird und irgendwann halt stärker ist. Viele gute Geschichten, auch in der Standardliteratur, fangen nicht mit einem schwachen Helden an, bspw. Sherlock Holmes (vs. Moriaty) oder Roland der Revolvermann von Stephen King.


    zu 2.)
    Genau das war mein Eindruck von Mirai Nikki bis ich den Anime abgebrochen habe (und auch nicht erneut versuchen werde) und Auslöser diesen Thread zu erstellen.

  • Email ist draußen, damit Tongue nur noch Animes mit Protagonisten produziert bekommt, die einzig allein die Charakteristik des selbstbewussten und bereits erfahrenen haben, da er aus der gesamten Menge des Publikums ganz genau weiß was die anderen wollen.


    Du argumentierst mit deinem letzten Post ungefähr so: "Das ist doch aber so viel bessaaa!" (grob ausgedrückt)


    Es gibt viele stereotypische Charakteristiken und die des Schwächlings war nunmal kurz "In" und weil das gut bei den Zuschauern ankam, wurde dies halt ausgebeutet und überproduziert. Letzte Season bzw. teilweise noch diese, war die Charakteristik des emotionslosen "coolen" total "in".


    Meide diese Art der Animes einfach, als dich darüber aufzuregen.


    Ich selber habe schon einmal erwähnt, dass ich nichts gegen die Rolle des "Schwächlinges" habe und sofern dieser auch zur Story/Stil des Anime passt, finde ich es gut.
    Mal davon abgesehen, dass Mirai Nikki der einzige Anime ist den ich kenne, der solch ein Weichei hat und dies derart überzogen hat, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren, wenn ihr weitere extreme Fälle dieser Art kennt.

  • Zunächst mal sehe ich den Hetare/Schwächling nicht unbedingt als "neu" an. Wenn man z.B. an einen Manga/Anime-Chara wie Yusaku Godai aus "Maison Ikkoku" (1980-1987) denkt oder an Keitaro Urashima aus "Love Hina" (1998-2001), dann entsprechen diese "Ronin"-Charas, die's nicht beim ersten Mal durch die Uni-Aufnahmeprüfung geschafft haben, doch eigentlich auch dem Hetare-Typus, oder? Scheint wohl so zu sein, dass das ab und an mal wieder in Mode kommt.


    Ich muss sagen, dass ich den Hetare in der Regel als ziemlich langweilig empfinde - was wiederum nichts darüber aussagt, wie ich den Manga/Anime finde, in dem der Hetare vorkommt: "Maison Ikkoku" ist stellenweise sehr traurig, meistens aber Takahashi-typisch zum Schießen komisch und witzig; auch bei "Love Hina" gibt es extrem lustige Szenen (vorausgesetzt, man hat kein Problem damit, dass es ein Harem-Manga/Anime ist, aber das gibt's in umgekehrter Konstellation ja auch - siehe Fushigi Yuugi). Ähnlich ist's bei Hetalia, da ist Italy einfach drollig und man kann sich über ihn vor Lachen wegschmeißen, aber ansonsten finde ich ihn ziemlich langweilig. (Also, nicht Hetalia, sondern Italy xD )


    Ob ich finden würde, dass ein männlicher Hetare in einen Nicht-Comedy-Manga/Anime passt, kann ich jetzt aber nicht beurteilen, weil mir dazu Beispiele fehlen. (Mirai Nikki kenne ich nicht.) Tendenziell nervt's mich aber eher, wenn irgendwer ständig rumheult, egal ob männlich oder weiblich (traf auch auf Bunny/Usagi am Anfang von Sailor Moon zu, auch wenn das schon manchmal drollig war - ich mochte trotzdem Rei am liebsten). Mal zu weinen ist ja kein Ding, aber doch nicht andauernd und wegen nix (o.k., weil sie gegen irgendwelche Monster kämpfen muss xD ) … Aber zum Glück bessert sich das ja mit der Zeit.


    Wenn sich die Frauenrolle in Japan in den letzten Jahren wirklich gewandelt hat, wie es in dem von dir, @tonguecat, erwähnten (aber leider nicht verlinkten, da wohl nicht mehr gefundenen?) Spiegel-Artikel stehen soll, kann ich aber nur sagen: Wurde ja auch mal Zeit, dass es nicht mehr als "völlig selbstverständlich" angesehen wird, wenn die Frau nur arbeitet, bis sie heiratet, und dann ihren Job aufgibt! Wenn der männliche Teil der japanischen Gesellschaft damit ein Problem hat, kann ich nur sagen: Get over it! Außerdem: Nur weil die Frauen sich nicht mehr in ihre Haushalts-Rolle drängen lassen wollen, heißt das ja nicht gleich, dass sie einen Hetare als Mann wollen :D

    "... and then off to violin-land, where all is sweetness and delicacy and harmony ..."
    -- Sherlock Holmes to Dr. John Watson in Arthur Conan Doyle's "The Red-Headed League"


    "Each of us has Heaven and Hell in him, Basil," cried Dorian with a wild gesture of despair.
    Oscar Wilde: The Picture of Dorian Gray. Chapter 13.

  • Schwächlinge als Held? Also ist nicht so einfach es kommt drauf an wie man sie einbaut.
    Es gibt den Unterschied zwischen schwächlich aber tapfer und dann die, die immer nur rum heulen. Also solange sie nicht immer rum heulen finde ich es nicht so schlimm allerdings wenn sie wirklich nur weinen bis auf die letzte Folge oder bis zumindest 12 Folgen. Wenn sie 12 Folgen weinen stört mich das doch und ich kann es nicht am Stück schauen. Danach habe ich auch keine Lust mehr doch meine Neugier ist stärker. Aber lieber einen Charakter der sich entwickelt als einer der schon alles von beginn an besiegt ^^

  • Schon ziemlich alt, dieses Thema... Was soll`s...

    wo der weinerliche männliche Hauptcharakter der einzige Grund war, warum ich diese Serie nach einigen Folgen abgebrochen habe.

    Erinnert mich an mich selbst mit "Neon Genesis Evangelion" bzgl. Shinji Ikari... xD

    Ich persönlich denke, dass diese Gesellschaftsentwicklung ein Grund für die Charakteränderungen in den Anime sind

    Sehe ich ähnlich und macht ja auch durchaus Sinn. Im Anime wurden ja schon immer gesellschaftliche Ereignisse aufgearbeitet, einbezogen oder auf sonst eine Art und Weise reflektiert, ganz egal, ob diese schon lange der Vergangenheit angehören, oder sich aktuell in der Gegenwart abspielen. Ob das oben angesprochene Problem und dessen Darstellung im Anime die Sachlage noch verschlimmert, würde ich eher bezweifeln...

  • Das Thema wird wohl nie so richtig alt werden. Insofern möchte ich auch noch was dazu sagen. Erstmals ist mir dieser Typus von "Held" in NGE aufgefallen in Form von Shinji.

    Wichtig ist mir, ob dieser Charakter Willens genug ist aus sich herauszuwachsen. Dann kann er auch etwas Schwäche zeigen. Denn nicht jeder ist automatisch gleich ein Hercules. Auch außerhalb von Anime gibt es diesen Heldentypus durchaus. Spätestens da hängt es davon ab wie gut der Charakter geschrieben ist.


    Wenn er gut geschrieben ist und man ihm genug Gelegenheiten bietet sich zu beweisen, zu bessern oder zu reifen und man so mit ihm mitfiebern und sympathisieren kann dann geht das ganze gut auf und man hat einen tollen Charakter an den man sich gerne erinnert auch wenn er nicht sonderlich stark ist und wo bei einem schon mal die Tränen fließen, wenn es hart auf hart kommt.

    Das solch ein Charakter schlecht geschrieben ist merkt man dann daran, dass die Autoren es nicht schaffen ihn für den Zuschauer begreifbar zu machen und in ihm nicht mehr als eine verweichlichte Memme sehen auf die man herabschaut. Auch Schwache Heldenfiguren müssen sich irgendwann den Respekt erkämpfen, um Eindruck zu machen. Es ist der Spagat zwischen körperlicher und vielleicht auch geistige Schwäche und Willensstärke, die diese Heldenfiguren erst interessant werden lässt.

    Eine Memme, die vor alles mögliche zurückschreckt und schlicht nicht bereit ist zu kämpfen und stattdessen ständig rum heult sind die, die mich ankotzen. Beispiele wurden hier schon genannt. Solche Charaktere fallen mir auch in einigen Harem-Anime auf. Diese sind dann meist super zurückhaltend, können gut kochen, schmeißen den Haushalt und sind einfach nur lieb. Der perfekte Hausmann, der natürlich keinen Finger bei den vielen Mädels rührt und schon mal den Eindruck macht als wäre er Asexuell. Keine Ahnung wie es euch da ergeht, aber da finde ich diesen Typus Charakter noch vielmehr zum kotzen und ich kann mir nur schwer vorstellen wie so einer überhaupt eine Schar an Verehrerinnen sammeln kann. Dann lieber das andere Extrem des unverbesserlichen Perverslings.


    PS: Ich merke übrigens, dass mir Heldenfiguren, die zwar körperlich schwach sind, aber einen unglaublichen Kampfeswille und Selbstbewusstsein haben oftmals sympathischer sind. Denke da gerne an Mumen Rider aus One Punch Man zurück. Im Vergleich zu vielen Gegnern ist er so zerbrechlich wie ein Streichholz, aber er steht immer wieder auf und kämpft, notfalls bis zum Tod. Kein Wunder, dass er unter der Bevölkerung ein absoluter Publikumsliebling ist.

  • Mir gefällt dieser Trend auch nicht. Es ist schön, wenn der Protagonist menschlich dargestellt wird, auch mit all seinen Schwächen und nicht wie ein Terminator, aber dass immer mehr männliche "Helden" im Anime - dumme Heulsusen sind, passt mir ganz und gar nicht. Ich möchte mich weder als Kind, als Jugendlicher, noch als junger Erwachsener mit jemandem assoziieren, der nichts auf die Reihe bekommt, in Selbstmitleid ertrinkt und generell weder willens noch fähig ist, seine Interessen durchzusetzen.


    Aus meiner Sicht ist das auch eine schädliche Sache. Welche Vorbilder sollte ein Junge haben? Auf diese Frage kann man verschieden antworten, aber es würde mich doch sehr verwundern, wenn sich jemand finden würde, der allen Ernstes meint, dass Charaktere dieser Rolle gerecht werden würden, die nicht fähig sind, Verantwortung zu übernehmen, Initiative zu ergreifen, um etwas zu kämpfen. Selbst wenn der Zuschauer selbst eine solche Persönlichkeit ist, hilft es ihm gewiss nicht aus dieser Lage herauszukommen, wenn er sich mit "Helden" assoziiert, die ihm entsprechen. Es mag Trost bringen, aber das sollte nicht das Ziel sein.


    Das Ganze ist in meinen Augen vor allem dadurch bedingt, dass heute die Geschlechterrollen (beabsichtigt) durcheinander gebracht werden. Jungs wissen nicht mehr, wie sich Jungs zu verhalten haben und Mädels nicht, wie sich Mädels zu verhalten haben. Dieser Trend ist ja keinesfalls auf Japan beschränkt, auch im Westen geht es berg ab mit dem Orientierungsvermögen der heranwachsenden Generationen.

    "Die Schimpfwörter, die auf den Wänden von öffentlichen Toiletten geschrieben stehen, sind das erste Anzeichen der allgemeinen Schriftkundigkeit."

  • Welche Vorbilder sollte ein Junge haben?

    Zumindest jemand zu dem man aufsehen kann, Respekt hat und wo man sagt "So möchte ich auch mal werden". Dazu taugt der Typus Heulsuse oder Memme eher weniger. Welcher "Looser" möchte sich schon mit einem anderen "Looser" identifizieren? Allenfalls läuft es nach dem Prinzip des nach unten Herabschauens. Heißt, dass wenn man jemanden sieht, der noch erbärmlicher als ist man selbst, dass man sich nicht mehr so sehr mies fühlt.

    Ich möchte Helden sehen, die mich dazu inspirieren einen Schritt weiterzugehen und nicht noch erbärmlicher sind als ich und man eher auf die herabschaut.


    Mag sein, dass man sich mit Gleichgesinnten gerne schon mal solidarisiert, wenn man deren Verhalten nachvollziehen kann und versteht (daran hapert es aber meist bei den entsprechenden Typen in diversen Animes), aber zumindest ich würde diese niemals als Vorbilder betrachten. Es sei denn sie tun etwas, was mich inspiriert es denen nachzumachen, wie z.B. den Mut aufbringen sich seinen Ängsten zu stellen und damit Stärke zu zeigen.

    Das Ganze ist in meinen Augen vor allem dadurch bedingt, dass heute die Geschlechterrollen (beabsichtigt) durcheinander gebracht werden.

    Die Welt heutzutage ist generell komplizierter geworden. Es gibt in der westlichen Welt kaum noch klare Rollenbilder. Wie auch überall sonst hat das seine Licht- und Schattenseite. Auf der einen Seite kann man sich so freier entfalten und seinen eigenen Weg finden, auf der anderen Seite kann dies dazu führen, dass man ohne festen Halt orientierungslos umherirrt und nicht so richtig weiß was man ist oder werden will. Deshalb gibt es auch welche, die sich wieder nach den alten Zeiten sehnen, wo einem der Lebensweg und das Rollenbild noch mehr oder weniger vorgegeben wurde.

  • Das Ganze ist in meinen Augen vor allem dadurch bedingt, dass heute die Geschlechterrollen (beabsichtigt) durcheinander gebracht werden. Jungs wissen nicht mehr, wie sich Jungs zu verhalten haben und Mädels nicht, wie sich Mädels zu verhalten haben. Dieser Trend ist ja keinesfalls auf Japan beschränkt, auch im Westen geht es berg ab mit dem Orientierungsvermögen der heranwachsenden Generationen.

    Äh, ich weiß fast gar nicht, was ich dazu schreiben soll. Diese Geschlechterrollen wurden doch auch irgendwann mal festgelegt (und ich vermute, dass die Kirche da keinen unwesentlichen Anteil dran hat). Warum also weiterhin nach uralten Rollenbildern agieren? Meiner Meinung nach gibt es absolut Zeit, dass die mal aufgebrochen werden.


    Ich mag den schwächlichen Helden, der sich bis zum Ende nicht weiter entwickelt, genauso wenig, wie das "Fräulein in Not" aus diversen Shoujos. Ist einfach nicht mein Charaktertypus, egal ob männlich oder weiblich.

  • Ich mag den schwächlichen Helden, der sich bis zum Ende nicht weiter entwickelt, genauso wenig, wie das "Fräulein in Not" aus diversen Shoujos. Ist einfach nicht mein Charaktertypus, egal ob männlich oder weiblich.

    Ich würde sogar soweit gehen Infrage zustellen, ob es sich hierbei überhaupt um richtige Helden handelt. Die "Fräulein in Not", die sich immer retten lässt und meist durch Glück und Zufälle Heil herauskommt und dabei eher passiv ist wurde doch auch nie als Heldenfigur betrachtet.

    Auch wenn solche Charaktere am Ende doch irgendwie Siegen kommen sie mir meist nicht wirklich wie Helden vor, sondern eher wie irgendwelche Typen, die unfreiwillig da rein geraten sind und schlicht irgendwie überleben wollen. Ein Held ist für mich immer noch eine aktive Figur, die sei es nun früher oder später, aus freien Stücken die Initiative ergreift.

  • Äh, ich weiß fast gar nicht, was ich dazu schreiben soll. Diese Geschlechterrollen wurden doch auch irgendwann mal festgelegt (und ich vermute, dass die Kirche da keinen unwesentlichen Anteil dran hat). Warum also weiterhin nach uralten Rollenbildern agieren? Meiner Meinung nach gibt es absolut Zeit, dass die mal aufgebrochen werden.

    Ich würde nicht sagen, dass sie festgelegt wurden. Sie haben sich viel eher über Jahrtausende in der Genese des menschlichen Zusammenlebens natürlich herauskristallisiert, daher gibt es auch von Kultur zu Kultur Unterschiede. Die Männer haben eher gejagt und die Frauen eher gesammelt. Die Männer haben in Kriegen eher gekämpft und erfunden und die Frauen eher gepflegt und produziert. Wenn man möchte, kann man sagen, dass das ein schrecklicher Umstand ist, bei dem die Frau über die Geschichte hinweg ständig vom Patriarchat unterdrückt wurde. Aus meiner Sicht ist eine solche Aufteilung etwas ganz natürliches, sie funktioniert und lässt sich zur Physiologie reduzieren. Daher finde ich, dass man sehr wohl am Altbewährten festhalten sollte, anstatt dieses zu Gunsten von irgendwelchen neumodischen Hirngespinsten von ein paar Kellertheoretikern (die leider die Massen erreichen konnten) über Bord zu werfen.


    Mann ist Mann, Frau ist Frau. Das ist ein biologisches Faktum, welches man weder aufweichen noch verändern kann. Männer sollten das machen, was Männer in der Geschichte (biologisch begründet) gemacht haben, Frauen sollten das machen, was Frauen in der Geschichte (biologisch begründet) gemacht haben. Ich weiß, dem modernen, aufgeklärten, fortschrittlichen Menschen gefällt solch' böses Hinterwäldlerdenken nicht. :P

    "Die Schimpfwörter, die auf den Wänden von öffentlichen Toiletten geschrieben stehen, sind das erste Anzeichen der allgemeinen Schriftkundigkeit."

  • Nur dass zu deiner Theorie nicht passt, dass es bei vielen Urvölkern wohl eher ein Matriarchat gab. Und nur weil Frauen sammeln, müssen sie nicht weinerlich sein, wie die typische Shoujo "Heldin" und nur weil Männer kämpfen, muss man ihnen nicht beibringen, dass ein Mann nie weint. Und nur, weil rein physisch vielleicht prozentual mehr Männer z.B. für den Beruf des Müllmanns geeignet sind, heißt es nicht, dass es nicht auch Männer gibt, die den Beruf nicht machen können und eben Frauen, die diesen Beruf machen können (und heutzutage auch ausführen).

    Über jahrtausende wurde Männern und Frauen eben der Zugang zu Tätigkeiten verwehrt, die angeblich ausschließlich zum anderen Geschlecht passen. Die Frau wurde unterdrückt und dem Mann wurde eingebleut, dass er kein richtiger Mann ist, wenn er nicht dem gängigen Bild entspricht. Hört sich für mich nach keinem Konzept an, das es wert ist, weiter in die Zukunft zu tragen.


    P.S. Es geht dabei nicht darum, es denen, die nach dem klassischen Rollenbild leben wollen, zu verwähren. Es geht darum, es denen, die das eben nicht wollen, zu zu gestehen und ihnen die Option offen zu halten, statt ihnen schon von klein auf zu erzählen, dass das nicht geht.

    Ich würde sogar soweit gehen Infrage zustellen, ob es sich hierbei überhaupt um richtige Helden handelt.

    Das stimmt. Aber die Bezeichnung kommt wohl eher daher, dass man "Held/in" oft als Synonym für "Hauptfigur" verwendet, auch wenn es kein/e Held/in im klassischen Sinn ist.

  • Man kann diese Art und Weise, wie manche Charaktere dargestellt wird, gut heißen oder auch ablehnen. Wie Chojin es schon geschrieben hat, ist es zum Einem ein Spiegel unserer Gesellschaft. Zum Anderem ist es doch auch so, dass eine Nachfrage für solche Charakterrollen vorhanden sein muss, ansonsten würde diese Themen nicht so oft aufgegriffen werden?


    Darum stelle ich mir die Frage, warum wünschen sich so viele diese Art von Protagonisten? Es muss ja ein "Bedarf" vorhanden sein, ansonsten würden diese Serien nicht in diesen Umfang konsumiert werden? Oder ist es vielleicht auch nur ein Trend, eine Modeerscheinung welche auch wieder nachlässt, wenn sie ihren Höhepunkt erreicht hat? :ohonion: