Politisches Interesse

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  • Jap, wobei ich denke man sollte diverse problematische Themen bei Politikern definitiv ansprechen können, insbesondere dann wenn sie in Führungspositionen sind oder diese anstreben. Aber das Timing, kurz vor Wahlen ist natürlich immer so eine Sache für sich. Da werden diverse Infomationen gestreut, es gibt sicherlich den einen oder anderen (anonymen) Hinweis und die Medien greifen dies natürlich dankend auf, wenn sie nicht selber das große Graben und damit irgendwelche Schmutzkampagnen startet. Man schießt sich dann auch immer schön auf einen (in diesem Fall) Kandidaten ein. Zu Beginn der Kanzlerkandidaturen ging alles gegen Frau Baerbock, da wurden dann Lebensläufe und Plagiate ausgegraben. Thema Baerbock durch, dann grinst der Herr Laschet in einem wahrlich unpassenden Moment in die Kameras und spätestens damit startete dann die Anti-Laschet-Kampagne. Jetzt führt dann in dem Umfragen Herr Scholz mit seiner SPD, von daher würde mich nicht wundern, gäbe es in den Wochen und Tagen vor der Wahl hier nochmal ein wenig Schmutz - Angriffsfläche hätte auch ein herr Scholz genug.


    Dazu gibt es dann noch von allen Seiten via Social Media und Youtube diverse Kampagnen der Unterstützer und Fans gegen die Gegnerseite. Hier nehme ich als Beispiel mal aus aktuellem Anlass den Rezo. Ich persönlich mag den Typen nicht, ist mir zu viel "Yo Diggi" und damit nicht meins. Aber er schießt sich z.B. hauptsächlich gegen die CDU ein. Das macht er auch gut mit Belegen, ist mir aber zu einseitig, denn auch eine SPD war in den letzten Jahren mit am Ruder und auch andere Parteien wie die grünen haben sich diverse Fehltritte geleistet - man könnte also erahnen aus welcher politischen Richtung er kommt.


    Seis drum, mir ist das ganze Gefasel recht egal und ich bin mal gespannt wer in knapp drei Wochen dann in den Wahlen die meisten Stimmen bekommt. Die Umfragen sind natürlich immer so eine Sache für sich, können zutreffend sein, liegen aber auch oftmals abseits der Wahrheit. Trotzdem scheint es als würde Deutschland einem Regierungswechsel entgegen steuern. Ich habe nun auch schon meine Favoriten aus den Reihen der kleinen Parteien - von den "Großen" bekommt niemand meine Kreuze. Den Wahl-O-Mat habe ich auch mal gemacht, an diesen Ergebnisse orientiere ich mich aber besser mal nicht - ich werde den auch nochmal machen, ich wollte mir noch ein paar Statements anschauen.

  • Überrascht hat mich besonders, dass die Grünen nicht mehr so grün sind, wie sie sein sollten. Es wurde sich den großen Parteien zu sehr angenähert und jetzt gehen viele Klima-Stimmen an eine Partei, die Kompromisse eingeht. Macht politisch Sinn, irgendwo her müssen ja Stimmen kommen. Finde aber interessant, dass die Linke da einen viel härteren Kurs fährt.

    Jedenfalls wichtig, dass CDU/CSU Pause macht. Ob Laschet oder das Wahlprogramm das größere Übel ist, steht zur Debatte. Jedenfalls wäre Rot-Grün / Grün-Rot noch das kleinste realistische Übel, dass ich mir vorstellen könnte. Vermutlich landet die FDP mit in dem Brei, für die ich gerade nicht viel Liebe übrig habe, da die Linke anscheinend nicht einsteuert. Denke ich werde noch warten und strategisch wählen, um eher für die Wunschkoalition anstatt der Wunschpartei zu stimmen.

  • Ach ich wähle mal die Freie - Wähler, ist mal was anderes und ich finde ihre Visionen ganz okay, die anderen Parteien sind mir zu sehr extrem oder hocken gedanklich im Elfenbeinturm fest.

    Ist für mich seit Jahren die einzige Option beim wählen, wie du schon gesagt hast, die sind nicht zu extrem, ich finde die haben ein gutes Mittelmaß und ist vom Wahlprogramm her auch das einzige was ich zu fast 100% unterstützen kann.

    Bei dem ganzen anderen Kram bin ich leider nicht wirklich angetan und das jetzt auch mal abseits von Corona, ich hatte die Ansicht auch schon davor, dass mal frischer Wind wehen sollte, ich mein schlimmer geht immer, aber so kann man wenigstens mal sagen, wir haben anderen die Chance gegeben und die haben es auch verbockt.^^

    Vllt. würde man aber auch mal positiv überrascht werden. :weSmart:

  • Habe mir heute trotz anfänglicher "Berührungsängste" die aktuellen Videos von Rezo angeguckt. Ich finde die ziemlich gut gelungen. Außerdem haben sie eine immense Reichweite. Auf jeden Fall ein interessantes Phänomen, das wohl gekommen ist, um zu bleiben (?)

  • Ich sehe mich als sozial-liberal. Also ziemlich genau dort, wo in etwa Die Linke steht.


    Liberal, weil gesellschaftliche Freiheit der natürliche Zustand der Menschen ist und ohne sie nichts anderes sicher oder von wert ist.

    Sozial, weil Freiheit von Mangel die Basis für alle ökonomischen und somit sonstigen Freiheiten ist.

  • Ich sehe mich als sozial-liberal. Also ziemlich genau dort, wo in etwa Die Linke steht.


    Liberal, weil gesellschaftliche Freiheit der natürliche Zustand der Menschen ist und ohne sie nichts anderes sicher oder von wert ist.

    Sozial, weil Freiheit von Mangel die Basis für alle ökonomischen und somit sonstigen Freiheiten ist.

    Vordergründig sind die Parolen der Partei Die Linken ja gar nicht schlecht und orientieren sich sehr an den Zielen von SPD und Grünen. Beispiele sind:

    Mindestlohn erhöhen, Digitalisierung und Kinderbetreuung ausbauen, Grundsicherung, bezahlbare Wohnen.


    Das sind alles sehr gute Ziele, welche andere Parteien sich ebenfalls auf die Fahnen geschrieben haben.


    Was mich aber an der Partei Die Linken massiv stört: Sie strebt den Sozialismus im 21. Jahrhundert an. So steht es in ihrem Parteiprogramm. Wenn uns das 20. Jahrhundert gezeigt hat, ist, dass alle Parteien, die den Sozialismus sich auf die Fahnen geschrieben haben, gescheitert sind und für ein halbes Jahrhundert massiv für Leid, Terror und Tod gesorgt hat. Wenn also eine Partei aus dem Vergangenheit immer noch nichts gelernt hat und meint, das System in einer abgewandelten Fassung sei immer erstrebenswert, hat die Geschichte nicht verstanden. (Die Grundidee ist wie der Marxismus nett gemeint, aber in der Realität einfach nicht praktikabel weil über kurz oder lang immer ein totalitäres System heraus entsteht) Es hat bis heute kein sozialistischer Staat überlebt, welcher es wert wäre, ihn nachzuahmen oder nachzueifern. Untergegangen sind, die UdSSR, DDR, die gesamten sozialistisch, kommunistischen Regierungen des Warschauer Paktes (Sozialistische Volksrepublik Albanien, Volksrepublik Bulgarien, Volksrepublik Polen, Sozialistische Republik Rumänien, Tschechoslowakische Sozialistische Republik, Volksrepublik Ungarn) Auch Jugoslawien, welches sich nicht dem Führungsanspruch der UdSSR unterworfen hat, ist klar gescheitert.

    Aber auch die Staaten in Afrika, was oft aus den Augen verloren geht, die sich dem Kommunismus und Sozialismus verschrieben haben, sind über kurz oder lang gescheitert. Beispiele hierfür sind: Revolutionäre Volksrepublik Ghana, Volksrepublik Kongo, Republik Sambia, Tunesische Republik, Republik Senegal um mal einige zu nennen, Asien und naher Osten gar nicht mit einbezogen. Insgesamt gab es 68 Staaten. Es war wirklich so, dass die Welt fast genau in zwei Hälften geteilt war, die eine Hälfte kommunistisch, sozialistisch unter Führung der UdSSR und die restliche "freie" Welt, unter Führung der USA. Aber man konnte wirklich sagen, das zum Höhepunkt, die halbe Welt kommunistisch, sozialistisch geführt war! Dutzende Fälle und jeder Fall für sich zeigt, dass diese Staatsform nicht funktioniert hat!


    Übrig geblieben sind die Regime in Nordkorea, Vietnam, Kuba und China. Und China hat sich auch dem Kapitalismus angenähert und einen bunten Mix daraus gemacht. Sind diese übrig gebliebenen Staaten also wirklich erstrebenswert im 21. Jahrhundert?


    Ein weitere schwerer Punkt ist die Russlandverliebtheit und Verharmlosung von Putin. Dabei ist es egal ob es um seine Person oder um sein Handeln geht. Eine Partei, die sich auf die Seite dieses Despoten stellt, macht sich absolut unglaubwürdig für Demokratie und Rechtstaatlichkeit zu stehen, was sie so gerne vorgeben. Aber hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wenn sie für die ganzen Werte stehen, welche sie immer propagieren, dann kann man Putin nicht als "harmlos" oder seine Politik anerkennen.

    Solange die Linke sich nicht klar von Putin distanziert, kann ich diese Partei nicht ernst nehmen. Dabei trenne ich ganz klar die Nation Russland und die russische Bevölkerung und das Putinregime. Ich finde durchaus, dass wir Russland und seine Bevölkerung nicht von uns stoßen sollten. Auch sollten wir nicht alle in einen Topf werfen. Putin ist nicht Russland und sein Regime ist nicht gleich "so sind alle Russen".

    Was aber eben nicht geht ist der Umgang mit dem Putinregime wie es die Linke macht. Sie unterstützt ihn, zieht keine klare Position gegen ihn. Denn bei dem Putinregime gibt es nur eine klare Position. Ein dafür oder weiter so ist ganz klar ein No Go.


    Das ist meine persönliche Meinung.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Was mich aber an der Partei Die Linken massiv stört: Sie strebt den Sozialismus im 21. Jahrhundert an. So steht es in ihrem Parteiprogramm. Wenn uns das 20. Jahrhundert gezeigt hat, ist, dass alle Parteien, die den Sozialismus sich auf die Fahnen geschrieben haben, gescheitert sind und für ein halbes Jahrhundert massiv für Leid, Terror und Tod gesorgt hat. Wenn also eine Partei aus dem Vergangenheit immer noch nichts gelernt hat und meint, das System in einer abgewandelten Fassung sei immer erstrebenswert, hat die Geschichte nicht verstanden. (Die Grundidee ist wie der Marxismus nett gemeint, aber in der Realität einfach nicht praktikabel weil über kurz oder lang immer ein totalitäres System heraus entsteht) Es hat bis heute kein sozialistischer Staat überlebt, welcher es wert wäre, ihn nachzuahmen oder nachzueifern. Untergegangen sind, die UdSSR, DDR, die gesamten sozialistisch, kommunistischen Regierungen des Warschauer Paktes (Sozialistische Volksrepublik Albanien, Volksrepublik Bulgarien, Volksrepublik Polen, Sozialistische Republik Rumänien, Tschechoslowakische Sozialistische Republik, Volksrepublik Ungarn) Auch Jugoslawien, welches sich nicht dem Führungsanspruch der UdSSR unterworfen hat, ist klar gescheitert.

    FALSCH!


    Sozialliberiale wie ich meinen mit "sozial" meistens einfach einen starken Sozial- und Wohlfahrtsstaat innerhalb einer freien Marktwirtschaft, also das System in Skandivanien, der Schweiz, Singapur und West-Deutschland in den 70ern. Und das ist auch Sozialismus. Genauso wie Gewerkschaften, die VR China, Rojava und Marxismus.


    "Sozialismus" dreht sich einfach nur um die Frage, inwiefern das einzelne Individuum ein Recht auf seinen Anteil des gesamten Outputs der Volkswirtschaft hat.

    Sozialismus /= Kommunismus

    Kommunismus ist nur eine Form von Kommunismus - allerdings die extremste. Ich denke auch der Marxismus und Kommunismus wurden durch den Lauf der Geschichte widerlegt.


    Das Spektrum im Sozialismus reicht von dem rudimentären (somit meiner Meinung nach unzureichenden) Wohlfahrtsstaat in den USA, über die staatlich kontrollierte Marktwirtschaft in der VR China und korporatische Sozialdemokratien mit hohen Sozialleistungen und starken Gewerkschaften in Skandivanien, hin zu nahezu utopischen Projekten mit Selbstverwaltung von Arbeitern, direkter Demokratie etc. in Rojava und Chiapas. Joe Biden, Xi Jinping, Karl Gustaf XVI. und Abdullah Öcalan sind alles Sozialisten.


    Die Forderungen der Partei Die Linke in Berlin, grosse Wohnungskonzerne zu enteignen ist sozialistisch. Södolfs Wahlkampf-Meinung, den Spritpreis zu deckeln wär eine gute Idee, ist ebenfalls sozialistisch. Genauso wie die Erhöhung und Verlängerung des Kurzarbeitergeldes wegen den Covid-19-Shutdowns, und Ostalgiker die die DDR zurückwollen inkl. Mauer und Erschiessungskommandos zurückwollen.

  • Wie können hier gerne eine Definitionsdebatte starten, doch der Sozialismus ist bei weitem mehr als das was du darunter verstehst oder verstehen möchtest. Man darf hier nicht Sozialsaat und soziales Verhalten vermischen mit dem Sozialismus, nur weil in beiden das Wort Sozial vorkommt.


    Für den Begriff Sozialismus gibt es zwar keine eindeutige Definition und umfasst eine breite Palette. Aber die Historie zeigt einfach, das er schon in vielen Staaten existiert und praktiziert wurde und man sie grundsätzlich als autoritäre und totalitäre Systeme zuordnen kann.


    Wie gesagt, reden wir hier nicht von der Sozialdemokratie, soziales Verhalten oder Sozialgesetze. Diese Aspekte werden mehr oder weniger von jeder Partei vertreten und ist auch erstrebenswert.


    Das ist aber nicht das was ich anprangere. Im Parteiprogramm der Partei die Linken steht z.B.

    Zitat

    DIE LINKE kämpft in einem großen transformatorischen Prozess gesellschaftlicher Umgestaltung für den demokratischen Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Dieser Prozess wird von vielen kleinen und großen Reformschritten, von Brüchen und Umwälzungen mit revolutionärer Tiefe gekennzeichnet sein. Demokratischer Sozialismus ist immer auch eine demokratische Bewegung zur Befreiung der Menschen von jeglichen Unterdrückungsverhältnissen.

    Hier wird ganz klar von Reformen, Umwälzungen, ja von revolutionären Maßnahmen gesprochen und geht soweit von Unterdrückungsverhältnissen zu sprechen.

    Das ist sicherlich mit dem vereinbar, was man unter Demokratie versteht. Das ist das was mich von der Partei abstößt. Vordergründig sind ihre Ziele sehr löblich und erstrebenswert. Aber wenn man etwas tiefer blickt, so sind in ihrem Parteiprogramm Ansichten, welche alles andere als demokratisch vereinbar sind. Zumindest sind sie mehr als fragwürdig.


    Das die Linke sich selbst als Friedenspartei bezeichnet ist erstmal schön und gut. Dagegen ist so nichts einzuwenden. Aber ein radikaler Ausstieg aus der NATO, langfristiges Abschaffen der Bundeswehr und weitere Ansichten sind mehr als fragwürdig. Sie war auch die einzige Partei (abgesehen von der AfD) die gegen den Rettungseinsatz in Afghanistan war. Hierbei ging es einzig und allein Menschen vom Flughafen zu holen.


    In ihrem Parteiprogramm beschreiben sie genauer wie sie sich Frieden und Abrüstung vorstellen. Die Wortwahl ist hierbei wiederum, nett formuliert; fragwürdig.

    Zitat

    Für DIE LINKE ist Krieg kein Mittel der Politik. Wir fordern die Auflösung der NATO und ihre Ersetzung durch ein kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands, das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat. Unabhängig von einer Entscheidung über den Verbleib Deutschlands in der NATO wird DIE LINKE in jeder politischen Konstellation dafür eintreten, dass Deutschland aus den militärischen Strukturen des Militärbündnisses austritt und die Bundeswehr dem Oberkommando der NATO entzogen wird. Wir fordern ein sofortiges Ende aller Kampfeinsätze der Bundeswehr. Dazu gehören auch deutsche Beteiligungen an UN-mandatierten Militäreinsätzen nach Kapitel VII der UN-Charta, zumal der Sicherheitsrat noch nie chartagemäß Beschlüsse gegen Aggressoren wie die NATO beim Jugoslawienkrieg oder die USA beim Irakkrieg gefasst hat. Um Akzeptanz für die Militarisierung der Außenpolitik zu erlangen, ist zunehmend von "zivilmilitärischer Kooperation" und von Konzepten zur "vernetzten Sicherheit" die Rede. DIE LINKE lehnt eine Verknüpfung von militärischen und zivilen Maßnahmen ab. Sie will nicht, dass zivile Hilfe für militärische Zwecke instrumentalisiert wird. Sie will, dass ein Rüstungsexportverbot im Grundgesetz verankert wird.

    Nur mal das eine Beispiel. Hier bezeichnet sie die NATO als Aggressor im Jugoslawienkrieg. Das ist mehr als an den Haaren herbeigezogen. Der Beginn war ein Bürgerkrieg im zerfallenden Vielvölkerstaat Jugoslawien. Die NATO und die Bundeswehr ist erst dann in Aktion getreten, als es zu massiven Kriegsverbrechen kam. Wer so ignorant die Geschichte verdreht um sie seinen Anschauungen anzupassen, der ist mit Vorsicht zu genießen.


    Denn hier werden verschiedene Fakten vermischt. Das der Irakkrieg durch eine Lüge der USA vom Zaun gebrochen wurde, ist unumstritten, aber die Linken scheren hier einfach alles über einen Kamm. Das wir dabei sehr wohl eine Grenze ziehen und gezogen haben, zeigt auch, wie damals der amtierende Außenminister Fischer in der UN reagiert hat und in Folge die BRD sich NICHT dem Bund der Willigen eingereiht hat. Aber es war sehr wohl ein guter Grund in Jugoslawien einzugreifen. Wer aber das verfälscht und die NATO als Aggressor darstellt, hat wohl eine andere Geschichte erlebt wie ich sie habe.


    ich denke, nicht ohne Grund, steht die Partei unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Das sollte jedem, der sich damit befasst, zumindest zu Denken geben.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von DareMo ()

  • Man darf hier nicht Sozialsaat und soziales Verhalten vermischen mit dem Sozialismus, nur weil in beiden das Wort Sozial vorkommt.

    Der Sozialismus basiert auf der Idee sozialen Verhaltens und die westlichen Sozialstaaten sind eine Form von Sozialismus (so wie die kommunistischen Diktaturen des ehemaligen Ostblocks auch). Fürst Otto Von Bismarck, Erfinder des modernen Wohlfahrtsstaates, hat sein Konzept sogar "Staatssozialismus" genannt.


    Für den Begriff Sozialismus gibt es zwar keine eindeutige Definition und umfasst eine breite Palette. Aber die Historie zeigt einfach, das er schon in vielen Staaten existiert und praktiziert wurde und man sie grundsätzlich als autoritäre und totalitäre Systeme zuordnen kann.

    In der weitesten Definition ist Sozialismus wie gesagt einfach die Frage, inwiefern jeder Einzelne ein Anrecht auf den wirtschaftlichen Output der Gesellschaft hat.


    Wie gesagt, reden wir hier nicht von der Sozialdemokratie, soziales Verhalten oder Sozialgesetze. Diese Aspekte werden mehr oder weniger von jeder Partei vertreten und ist auch erstrebenswert.

    Wie gesagt nannte Bismarck, der Erfinder der Sozialgesetze im Deutschen Kaiserreich und somit des ersten Sozialstaats der Welt, sein System "Staatssozialismus".

    Sozialdemokratie war ursprünglich (19. Jahrhundert) das Ziel, Sozialismus durch legale Mittel und langfristige Reformen innerhalb der existierenden Staaten (Deutsches Kaiserreich, Dritte Französische Republik, Russisches Zarenreich, Österreich-Ungarn usw.) durchzuführen, durch politische Arbeit im demokratischen System und den Parlamenten, im Kontrast zu revolutionären Sozialisten, die die herrschende Ordnung mit gewaltsamen Revolutionen überwinden wollten.

    Z.B. waren Parteien wie die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs, Section francaise de l'internationale ouvriese (heute Parti Socialiste), Labour Party usw. in der Zwischenkriegsära offen marxistisch, nur wollten sie den Marxismus (den ich als widerlegt ansehe) eben mit langfristigen Reformen legal und friedlich (reformistisch) einführen, anstatt durch offene Rebellionen (revolutionär). Die erste offiziell in eine Regierung gewählte sozialistische Partei war die Australian Labour Party Ende des 19. Jahrhunderts (für eine Woche im Bundesstaat Queensland).

  • Hallo,


    ich teile weitgehend DareMos Ausführungen. SpaceDreamers weitgehende Auslegung von Sozialismus kann ich nicht teilen. Viele seiner Beispiele wären für mich eher in Richtung "sozial" (wie in soziale Marktwirtschaft) oder sozialdemokratisch.


    Der Begriff Sozialismus ist für mich eindeutig negativ besetzt. Beide deutsche Diktaturen des 20. Jahrhundert haben ihn benutzt. Wobei ich die nicht auf eine Stufe stellen will, die erste war extrem schlimm, aber die zweite immer noch schlimm genug.


    Ferner: Cuba z.B. mag ein schönes Reiseziel sein, der Rum ist lecker, aber ich denke ein Großteil der Bevölkerung wünscht die Regierung zum Teufel (oder ist in Florida).

    Venezuela ist runtergewirtschaftet und korrupt und tritt die Menschenrechte mit Füßen.


    Russland hat als sozialistisches Land diverse Menschen verhungern lassen. Die stalinistischen Säuberungen der Roten Armee waren sicherlich auch ein Faktor, dass die Wehrmacht Russland am Anfang überrennen konnte. Eindeutig hat Rußland wohl am Schlimmsten gelitten im zweiten Weltkrieg.


    Aber die eigenen Kriegsgefangenen (Der Anteil, der das Glück hatten, die deutsche Kriegsgefangenschaft zu überleben) anschließend wieder einzusperren, dass ist bestimmt nicht sozial.


    Abgesehen davon sind die Forderungen der Partei "Die Linke" was Rentenpolitik angehen absolut unrealistisch. wer soll das den alles bezahlen?


    Ich hoffe, dass diese Partei irgendwann wieder in der Mottenkiste der Geschichte verschwindet (de facto war sie ja ein Zusammenschluss von einer SED Nachfolgepartei / enttäuschten SPDlern und enttäuschten Gewerkschaftern).

    Die AfD wünsche ich übrigens genauso in die Mottenkiste der Geschichte,

  • ...ich hoffe, dass diese Partei irgendwann wieder in der Mottenkiste der Geschichte verschwindet (de facto war sie ja ein Zusammenschluss von einer SED Nachfolgepartei / enttäuschten SPDlern und enttäuschten Gewerkschaftern).

    Die AfD wünsche ich übrigens genauso in die Mottenkiste der Geschichte,

    Zugegeben, diesen Wunsch kann ich nachvollziehen und hätte da ebenfalls nichts dagegen. Jedoch wird das leider nicht so einfach eintreten. Zumindest sehe ich in der Partei die Linken ein Auffanglager für den linken Flügel, welche von SPD und Grünen nicht angesprochen fühlen. Die Frage ist nur wie stark bzw. schwach sie vertreten sind, ganz verschwinden werden sie wohl nicht.


    Bei der AfD denke ich, wird es fast genauso sein, wobei ich hier die Möglichkeit sehe, dass diese Partei sich über kurz oder lang selbst demontiert. Ich könnte mir vorstellen, dass die extremen Rechten, sowie alles um den angeblich aufgelösten "Flügel" um Björn (Bernd :w00t: ) Höcke, sich abspalten. Es könnte also gut sein, dass sich die kleiner werdenden Anteil an bürgerlichen und moderaten Rechten, sich von der Partei abspalten sowie wie es auch schon Begründer Lucke und später Alice Weidel taten. So gesehen kann es also durchaus zwei Szenarien geben. Einmal eine AfD, welche nur noch von dem Flügel, PEGIDA, Identitären und NPD Anhängern zu einer reinen, rechten Partei mutiert oder sich die gemäßigten als AfD abspalten und die extremen Rechten unter Führung des Flügels selbstständig machen und einen Ableger bilden.


    In beiden Varianten würde die AfD bei weitem an Zuspruch verlieren. Eine AfD wie zu Gründerzeiten als EU-skeptische Partei die den Euro abschaffen wollte, würde sie irgendwo bei der 5% Hürde rumdümpeln. Eine reine rechte AfD ohne den bürgerlichen Anteil, würde wie die NPD und anderen rechten Parteien das gleiche Schicksal erleiden.


    So oder so, der einzige Grund warum die AfD "noch" so viel Zulauf hat, ist dass ein großer Anteil bürgerliche Mitglieder vorhanden sind und das bürgerliche Spektrum anspricht. Bricht dieser weg, wird sie zu einer reinen rechtsextremen Partei und wir kaum mehr über 5% kommen. Die Zeiten von zweistelligen Werten wären dann auf jeden Fall vorbei.


    Die AfD ist die einzige Partei, die nur dann wirklich verschwinden könnte, wenn sie sich selbst zerlegt. Die Aussichten stehen nicht schlecht. "Schaun mer mal, dann sehn mer scho", würde Franz Beckenbauer sagen. (';

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Ja ich habe da auch noch Hoffnungen:


    Bei links: Das die ganzen ehemaligen SED / PDS Wähler irgendwann mal wegsterben und der Rest (denen SPD / Grüne nicht links genug ist) nicht für 5 % reicht.


    Bei der AfD: Wie ausgeführt: Das sie sich durch innerparteiliche Kämpfe zerlegt. Und das es dann auch nicht mehr reicht. Außerdem ist die AfD das beste Beispiel für den Spruch: " Freund - Feind - Parteifreund" (als Steigerungsform zu verstehen).

  • Ich denke auch der Marxismus und Kommunismus wurden durch den Lauf der Geschichte widerlegt.

    Ich werde mich hier jetzt doch kurz einmischen, damit ein wenig Klarheit in die Diskussion kommt.
    Marxismus bezieht sich in der Hauptsache auf die ökonomischen Theorien von Karl Marx. Diese sind keineswegs "widerlegt", noch stehen sie kurz davor, ganz im Gegenteil. Es ist leicht, sich darüber zu informieren, aber ich habe ein Video gefunden, das recht unterhaltsam ist. Redner ist ein weltweit angesehener Professor für Humangeografie, der einen 'Neomarxismus' vertritt, wenn man so will. Eigentlich suche ich ja nichts für andere raus, aber ich mach hier mal eine Ausnahme.


    Harvey: Crises of Capitalism



    (Die Grundidee ist wie der Marxismus nett gemeint, aber in der Realität einfach nicht praktikabel weil über kurz oder lang immer ein totalitäres System heraus entsteht)

    Das gilt ebenso für diesen Satz. Die Grundidee von Marxismus ist nicht "nett gemeint", sondern die einflussreichste Wirtschaftstheorie der Geschichte, die Millionen von Menschen inspiriert hat. Ja, es gab auf Basis marxistischer Theorie schlechte Systeme, warum auch nicht? Aber das ändert nichts daran, dass Marx nach wie vor hoch aktuell ist. Was tatsächlich totalitäre Systeme begünstigt, ist die Abstraktion GELD.


    Diese ewige Mär vom bösen Kommunismus, dieses Narrativ der bösen Unrechtsstaaten. Marxismus wendet sich in aller erster Linie gegen kapitalistische Ausbeutungsstrukturen, die es in unserer Welt, in unserem Land, leider tatsächlich gibt, und das zu Hauf. Keiner hier hat eigentlich ein Interesse daran, dass es so bleibt, aber die neoliberale Propagandamaschine hat es geschafft, dass man beinahe schon gesteinigt wird, wenn man die Fakten benennt, dass Marx einer der größten Philosophen aller Zeiten ist (das ist keine Einzelmeinung).


    Btw. falsche Abstraktion: Von schlechten Systemen in der sozialen Wirklichkeit auf die hierfür zurechtgebogenen und missverstandenen Theorien schließen und alles zusammen vermengen, um ideologischen Unsinn zu reden. Wisst ihr übrigens, welches totalitäre Wirtschaftssystem den Holocaust verursacht hat? Kapitalismus! Wäre die selbe Aussage und ist sogar gewissermaßen wahr, aufgrund der industrialisierten Vorgehensweise.


    Hier wird ganz klar von Reformen, Umwälzungen, ja von revolutionären Maßnahmen gesprochen und geht soweit von Unterdrückungsverhältnissen zu sprechen.

    Eh.. es gibt ja auch strukturelle Unterdrückungsverhältnisse. Und revolutionäre Maßnahmen bedeutet, die Probleme, die wir haben (soziale Ungerechtigkeit, Homophobie, Sexismus, Wohnungsmangel usw. usw.) endlich mal anzugehen. Was ist daran undemokratisch? Ich finde es höchst undemokratisch, diese Unterdrückungsverhältnisse schön zu reden und zu leugnen.

  • Es ist leicht, sich darüber zu informieren, aber ich habe ein Video gefunden, das recht unterhaltsam ist. Redner ist ein weltweit angesehener Professor für Humangeografie, der einen 'Neomarxismus' vertritt, wenn man so will. Eigentlich suche ich ja nichts für andere raus, aber ich mach hier mal eine Ausnahme.

    Wer sucht, der findet. Egal ob liberal links, autoritär links, liberal rechts oder autoritär rechts. Versteh mich nicht falsch, grundlegend finde ich das, was du schreibst, plausibel und teilweise auch gut. Dennoch komme ich nicht ohnehin anzumerken, dass man so ziemlich jede politische Ansicht oder politisches Konzept mit angesehenen Persönlichkeiten stärken kann. Wenn man so möchte, ist Bernd Höcke (ja, das ist Absicht) auch eine angesehene Persönlichkeit aber eben vielmehr in rechtsorientierten Kreisen. Das du keine Quellen angeben möchtest, weil es womöglich zu zeitaufwendig ist, verstehe ich auch (und bei den halbgaren Ansichten die sich hier häufen ist es das vermutlich auch nicht wert). Trotz dessen finde ich es schade, dass man hier 'für andere nichts raussucht'. Wenn man der Diskussion aufgeschlossen gegenübersteht, wie soll man sich denn überzeugen, wenn nicht durch belegte Quellen? So ist dein Post, wenn man es hart nehmen möchte, auch nur ein Weiterer, welcher auf dem Motto: "Habe ich gehört, habe ich gesehen" basiert.




    Hier meine Meinung zum Thema Politik: Ich bekenne mich zur radikalen Mitte. Beide Seiten, wenn man es auf Links und Rechts beschränkt, haben valide Punkte. Links natürlich wesentlich mehr als Rechts. Ich wünsche mir, dass diese ausdiskutiert werden, doch leben wir in einer auf Meinungen und Emotionen festgefahrenen Gesellschaft, die nicht für solche Gespräche offen ist. Tja.

  • Eh.. es gibt ja auch strukturelle Unterdrückungsverhältnisse. Und revolutionäre Maßnahmen bedeutet, die Probleme, die wir haben (soziale Ungerechtigkeit, Homophobie, Sexismus, Wohnungsmangel usw. usw.) endlich mal anzugehen. Was ist daran undemokratisch? Ich finde es höchst undemokratisch, diese Unterdrückungsverhältnisse schön zu reden und zu leugnen.

    Ich habe in meinem Beitrag nichts geleugnet, das ist eine Unterstellung von Dir und das lasse ich so nicht stehen!


    Du hast es richtig benannt, es ist soziale Ungerechtigkeit. Dagegen anzugehen ist legitim und wünscht sich jeder. Bei dem Wort Unterdrückungsverhältnisse assoziiert man ein einseitiges Verhältnis, aus dem man nicht entkommen kann und Hilfe von außerhalb erforderlich ist. Soweit würde ich nicht gehen, dass wir inzwischen solche Verhältnisse in Deutschland haben. Es ist vielmehr eine übersteigerte Form einer Bezeichnung um hier Stimmung zu machen, spiegelt aber nicht die Realität wieder.


    Das es Probleme gibt, steht sicher außer Frage und jede Partei, egal welche, hat inzwischen erkannt, dass Wohnungsmangel, Klimawandel und all die anderen Ungleichheiten angegangen werden muss. Aber nur die extremen Parteien, egal ob jetzt links oder rechts, übertreibt in ihrer Wortwahl um hier ein übertriebenes und verzerrtes Bild der Ungerechtigkeit darzustellen.


    Ja es besteht absoluter Handlungsbedarf, aber wir befinden uns auch nicht in einer solch düsteren Lage, wie es die Extremen wie die Linke oder die AfD darstellen. Das ist reine Stimmungsmache und ringen nach Aufmerksamkeit auf kosten der Wahrheit. Die Linke bedient sich der selben Taktik wie die AfD und zeichnet alle extremen Parteien aus. Denn auch die NPD, der dritte Weg oder die Indetitären nutzen extreme Darstellungen um aufzuzeigen wie schlecht es doch um unseren Staat stehen würde. Darum steht der Ausdruck "Unterdrückungsverhältnisse" für ein übersteigerte Darstellung wie die Wortwahl der Rechten mit "Bevölkerungsaustausch", "Überfremdung" oder "Islamisierung".


    Der einzige Zweck ist, mit solchen Extremen, Angst zu schüren und sich als diejenigen darzustellen, die etwas dagegen tun würden. Was mich also daran stört ist einfach, dass hier pauschalisiert wird und maßlos überspitzt wird um sich hier Vorteile zu verschaffen.


    Wenn die Linke, sich wirklich sozial geben würde, also für einen höheren Mindestlohn kümmert, Mieten bezahlbar macht usw., sich klar von den Sozialistisch / Kommunistischen Ansichten trennt, sich klar zur EU und gegen Putins Alleinherrschaft stellt, dann wäre sie wirklich eine ernst zu nehmende Partei.

    Solange sie aber dies nur vordergründig macht und ihr Parteiprogramm solche radikale Ansätze beinhaltet, ist sie einfach mit Vorsicht zu genießen.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Dennoch komme ich nicht ohnehin anzumerken, dass man so ziemlich jede politische Ansicht oder politisches Konzept mit angesehenen Persönlichkeiten stärken kann.

    Hier geht es um Wirtschaftssysteme, nicht um politische Konzepte des Zusammenlebens. Der Mann ist Experte für Wirtschaft, und Wirtschaftsexpert*innen sollte man schon zitieren dürfen.


    Ja es besteht absoluter Handlungsbedarf, aber wir befinden uns auch nicht in einer solch düsteren Lage, wie es die Extremen wie die Linke oder die AfD darstellen.

    Lass mich raten: Du bist nicht von Armut, Rassismus, Antisemitismus oder anderen feindlichen Strukturen betroffen?