Organspendeausweis - Habt Ihr einen?

  • @pipo92
    Ich kann dich verstehen, keine Frage und es tut mir leid das dein Vater soetwas durchleben muss bzw. du und deine Familie.


    Nur solltest du keine anderen kritisieren wenn sie gegen eine Organspende sind. Es ist jedem selbst überlassen was er möchte und was nicht. Es gibt viele Menschen die es nicht wollen, ich kann auch sie verstehen. Aber ich selbst zähle mich zu den Spendern und habe kein Problem damit die wichtigsten Organe zu spenden. Aber komplett "aussnehmen" lasse ich mich aber nicht. Deshalb versuche in deiner "trauer" bzw. "zorn" nicht mit soetwas zu kommen. Es ist nur gut gemeint für dich.


    Jeder sollte sich der Konsequenzen seines Handelns bewusst sein.
    Und die Folge darauf ist nunmal, dass Menschen sterben. Frauen, Männer, Väter, Mütter....
    Weil man sich zu schade ist, in 3 Minuten einen Zettel auszufüllen.

  • Und da kommt noch der Punkt, das ich meine Organe nicht spenden möchte, ist ja nicht so schwer zu verstehen. Jeder sollte es für sich entscheiden, ob er das möchte oder nicht. Ich möchte nicht und dazu kann mich auch keiner überreden.

    Ich habe mich nie darauf bezogen, dass du deine Organe spenden sollst. Du hast eine Meinung zur Organspende und ich habe in keinster Weise vor, das zu kritisieren, weil es immer noch die Entscheidung eines jeden einzelnen bleibt.
    Was ich allerdings nicht gut finde, wenn man eine feste Meinung dazu hat, wie in deinem Fall, dass du eben nicht spenden möchtest.. Dann versteh ich nicht, was einen davon abhält, dies dann auch im Organspendeausweis festzuhalten. Der Organspendeausweis sagt nicht nur "Ja, ich möchte spenden!" aus, er kann eben so Aussagen "nein, ich möchte nicht spenden!". Du musst auf diesem kleinen Kärtchen nur angeben, dass du nicht spenden möchtest, und nimmst nach deinem Tod deinen Angehörigen diese Last, über deinen Körper entscheiden zu müssen.
    Verstehst du was ich meine?

  • Jeder sollte sich der Konsequenzen seines Handelns bewusst sein.
    Und die Folge darauf ist nunmal, dass Menschen sterben. Frauen, Männer, Väter, Mütter....

    Das passiert beim Essen und Trinken auch... Machst Du dir bei jedem Bissen und jedem Schluck einen Kopf darum, wieviele Menschen weltweit in genau diesem Moment verhungern und/oder verdursten? Bist Du dir über die Konsequenz dessen bewusst?


    Es sei auch mal dahingestellt, dass viele, die jetzt sagen: "Ich spende keine Organe", dies nicht doch irgendwann aus bestimmten Beweggründen tun würden... Jeder hat seine individuellen Gründe und die sollte man auch respektieren, ganz gleich, ob man in irgendeiner Weise einmal selbst davon betroffen war oder nicht.


    *Nachtrag*


    Und mal nebenbei... Es gibt auch Organe, die man spenden kann, ohne dafür vorher ins Gras gebissen zu haben... Die Niere beispielsweise. Wer von den ganzen Befürwortern hat denn schon eine seiner beiden gespendet, um jemandem anderen das Leben zu retten? Alle die nur noch eine Niere diesbezüglich besitzen, heben den Arm und schreien "Hier ich!"...

  • Das passiert beim Essen und Trinken auch... Machst Du dir bei jedem Bissen und jedem Schluck einen Kopf darum, wieviele Menschen weltweit in genau diesem Moment verhungern und/oder verdursten? Bist Du dir über die Konsequenz dessen bewusst?
    Es sei auch mal dahingestellt, dass viele, die jetzt sagen: "Ich spende keine Organe", dies nicht doch irgendwann aus bestimmten Beweggründen tun würden... Jeder hat seine individuellen Gründe und die sollte man auch respektieren, ganz gleich, ob man in irgendeiner Weise einmal selbst davon betroffen war oder nicht.


    *Nachtrag*


    Und mal nebenbei... Es gibt auch Organe, die man spenden kann, ohne dafür vorher ins Gras gebissen zu haben... Die Niere beispielsweise. Wer von den ganzen Befürwortern hat denn schon eine seiner beiden gespendet, um jemandem anderen das Leben zu retten? Alle die nur noch eine Niere diesbezüglich besitzen, heben den Arm und schreien "Hier ich!"...


    Ohne essen kann ich schlecht leben.
    Wenn ich tot bin, nützt es mir überhaupt nichts mein Herz in einer Holzkiste verrotten zu lassen.
    Oder noch besser es zu verbrennen zu lassen anstatt es zu spenden.


    Auch meine Nieren erfüllen eine Funktion in meinem Körper so lange ich lebe.
    Wenn ich tot bin kann ich wählen ob diese Leben retten, oder sich nur noch um die eigene Zersetzung kümmern.
    Bei der Niere ist das nicht so kritisch, davon gibts 2 pro Spender + die Dialyse, da sind andere Organe deutlich kritischer.


    Gründe...Gründe sind ein tolles Thema.
    Welche Gründe werden hier denn aufgeführt dagegen?
    "ich will nicht daran denken irgendwann zu sterben" ist so ziemlich der einzige Grund der hier aufgeführt wird.


    Ob man selbst stirbt oder nicht hat nichts mit dem eigenen Organspendenausweis zu tun.
    Ob andere Menschen sterben, das hat jedoch definitiv etwas damit zu tun.


    Und es bleibt dabei, dass ich jedem mti dieser Haltung empfehle eine Runde durch die örtliche Station der Menschen die auf ein neues Herz warten zu drehen und mit jedem Menschen mal kurz zu reden.
    Und beim Verlassen der Tür wisst ihr, dass 50% dieser Menschen in 6 Monaten tot sind, weil die Menschen in Deutschland lieber die Organe in einer Holzkiste verrotten lassen statt leben zu retten.



    In 2015 warteten in Deutschland 10.238 Menschen auf Spenderorgane.
    Dem stehen 2.900 postmortale Spenden gegenüber.


    Jeder Spender rettet im Schnitt 3,3 Leben.

  • Jeder sollte sich der Konsequenzen seines Handelns bewusst sein.
    Und die Folge darauf ist nunmal, dass Menschen sterben. Frauen, Männer, Väter, Mütter....
    Weil man sich zu schade ist, in 3 Minuten einen Zettel auszufüllen.

    Tu mir einen gefallen udn halt bitte deinen Mund, solche Aussagen kotzen mich noch mehr an als die Aussage, dass man keine Zeit hat sich um sowas überhaupt Gedanken zu machen.
    Was deinem Vater wiederfahren ist tut mir wirklich leid, meine Mutter hat schon Suizid vor meinen Augen versucht, glaubste das war für mich leicht?
    Ich weiß wie es ist als kleiner Junge die reine Angst vor dem Verlust eines Familienmitglieds zu haben, ich müsste selbst jetzt noch schlucken, obwohl ich mit meiner Familie nicht mehr dicke bin weil Sie mich ankotzen.


    Aber das was du von dir gibst setzt allem die Krone auf, willst du uns (die jenigen, die damit noch nicht klar kommen) noch als Mörder hinstellen, aka nur weil wir die Dinger nicht mit ja ankreuzen (vorerst noch nicht), sind wir Schuld, da wir ja beabsichtigt zusehen wie Leute zu Grunde gehen?


    Nur weil dir was schlimmes wiederfahren ist, musst du uns nicht kritisieren und als Gutmenschen hier auftrumpfen "wenn man das so sagen würde".
    Was ich wann mache ist immer noch mir überlassen und wenn ich in 5 Jahren doch den Entschluss gefasst habe ich spende, dann fülle ich das Ding in 5 Jahren neu aus.
    Oder willst du jetzt alle die sich mit dem Thema befasst haben und sich noch nicht einig sind als größte Arschlöcher oder gar Mörder darstehen lassen?
    Wenn es dir so einfach fällt sei es so oder durch die Geschichte mit deinem Vater dann ist das so, das heißt aber nicht dass ich gleich auch so handeln muss.
    Ganz im Gegenteil bin ich froh dass ich mich im Gegensatz zu damals überhaupt mal mit dem Thema befasst habe, andere die weit älter sind als ich, die interessieren sich nicht mal ansatzweise dafür.


    Wie @Chojin schon sagte, man kann ja schon Organe spenden ohne vorher den Löffel abgegeben zu haben, wer hat denn alles schon eine Niere gespendet? Würde mich auch gerne mal interessieren, man wird hier als noch überlegender kritisiert und selbst "wahrscheinlich" noch nicht mal ne Niere gespendet.

  • Ich habe mich nie darauf bezogen, dass du deine Organe spenden sollst. Du hast eine Meinung zur Organspende und ich habe in keinster Weise vor, das zu kritisieren, weil es immer noch die Entscheidung eines jeden einzelnen bleibt.Was ich allerdings nicht gut finde, wenn man eine feste Meinung dazu hat, wie in deinem Fall, dass du eben nicht spenden möchtest, versteh ich nicht, was einen davon abhält, dies dann auch im Organspendeausweis festzuhalten. Der Organspendeausweis sagt nicht nur "Ja, ich möchte spenden!" aus, er kann eben so Aussagen "nein, ich möchte nicht spenden!". Du musst auf diesem kleinen Kärtchen nur angeben, dass du nicht spenden möchtest, und nimmst nach deinem Tod deinen Angehörigen diese Last, über deinen Körper entscheiden zu müssen.
    Verstehst du was ich

    Ja , ich verstehe es. Ich will aber momentan auch kein Zettel ausfüllen, sonst hätte ich ja schon längst Nein angekreuzt.

    Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß,
    wie Wolken schmecken,
    der wird im Mondschein
    ungestört von Furcht,
    die Nacht entdecken.

    ƸӜƷ


  • Und mal nebenbei... Es gibt auch Organe, die man spenden kann, ohne dafür vorher ins Gras gebissen zu haben... Die Niere beispielsweise. Wer von den ganzen Befürwortern hat denn schon eine seiner beiden gespendet, um jemandem anderen das Leben zu retten? Alle die nur noch eine Niere diesbezüglich besitzen, heben den Arm und schreien "Hier ich!"...

    Sorry, aber damit bist du für mich irgendwie am Thema vorbei.


    Man sollte schon zwischen tot und lebendig unterscheiden, denn ein lebendiger Mensch hat sehr wohl gute Gründe sich dagegen zu entscheiden - und sei es nur die Angst vor möglichen Komplikationen während des Eingriffs. Außerdem weißt du nie, ob du irgendwann auf deine zweite Niere angewiesen sein wirst.
    Auf Tote trifft dies nicht zu, was die Entscheidung für mich stark vereinfacht. Im Sarg brauchst du deine Organe nicht, und von dem guten Gefühl nicht ausgenommen worden zu sein, hast du hinterher auch nichts.


    Ich denke da sollte man schon differenzieren.



    Danke an @pipo92 für den Erfahrungsbericht.
    Er ist zwar etwas anstößig, aber das ist irgendwo auch nachvollziehbar.


    Edit:
    Da Nesorix in die gleiche Kerbe schlägt, möchte ich nochmal konkret darauf hinweisen, dass derartige ad hominem-Attacken keine Argumente darstellen. Ob jemand bereits gespendet hat, ändert nichts an der Gültigkeit der Aussage. pipo hat zwar selbst derartige Äußerungen von sich gegeben, aber man muss das ja nicht fortführen, oder?

  • Ebensowenig hast du im Sarg etwas von dem Gefühl, jemandem sein Leben verlängert zu haben... Touché... ^^

    Nix touché.
    Es geht doch um das, was bleibt. Nicht um das, was geht.
    Das ist doch gerade der Punkt, den einige hier nicht zu verstehen scheinen.


    Edit:
    Lassen wir den Tod mal außen vor, bleibt für mich eben nur "jemand bekommt ein Spenderorgan" VS "jemand bekommt kein Spenderorgan".
    Die Entscheidung ist für mich offensichtlich. Deshalb verstehe ich euch da nicht. Vielleicht bin ich da aber auch zu rational und nehme irgendwelche emotionalen Komponenten nicht wahr. Wäre nicht das erste mal.

  • Ich habe auch schon seit einigen Jahren einen Organspendeausweis.
    Mir fällt dazu auch nichts ein, was irgendwie dagegen sprechen könnte, diesen nicht auszufüllen.


    Für mich ist das ein gewaltiger Unterschied ob meine Innereien in irgendeinem Grab verenden, gar verbrannt werden oder eine Möglichkeit schaffen, ein anderes Leben zu verlängern.


    Das Ausfüllen dauert eine Minute. Kostet keine Zeit, hilft anderen viel.
    Gerade weil es eh schon zu wenig Spenderorgane gibt.

  • Es geht doch um das, was bleibt. Nicht um das, was geht.
    Das ist doch gerade der Punkt, den einige hier nicht zu verstehen scheinen.

    Das liegt wie vieles einzig und allein im Auge des Betrachters und jeder sieht die Dinge eben aus einem anderen Licht. Ich arbeite auf dem Friedhof und habe tagtäglich mit dem Tod zu tun. Das Leben ist nun einmal vergänglich. Der Mensch ist vergänglich. Bei manchen läuft die Uhr schneller ab, als bei anderen. Man kann es auch schlicht und einfach Schicksal nennen.


    Es ist durchaus bewundernswert und menschlich, seine Organe nach dem Ableben zu spenden, aber es ist im selben Maße ebenso menschlich, dies nicht zu tun.

  • Das liegt wie vieles einzig und allein im Auge des Betrachters und jeder sieht die Dinge eben aus einem anderen Licht. Ich arbeite auf dem Friedhof und habe tagtäglich mit dem Tod zu tun. Das Leben ist nun einmal vergänglich. Der Mensch ist vergänglich. Bei manchen läuft die Uhr schneller ab, als bei anderen. Man kann es auch schlicht und einfach Schicksal nennen.
    Es ist durchaus bewundernswert und menschlich, seine Organe nach dem Ableben zu spenden, aber es ist im selben Maße ebenso menschlich, dies nicht zu tun.

    Organspende lässt für mich keinen Spielraum für Ansichten oder Interpretationen. Das Ziel ist die Erhaltung menschlichen Lebens.
    Wo liegt das bitte im Auge des Betrachters? Das ergibt für mich keinen logischen Sinn. Was wäre denn eine alternative Sichtweise?


    Im letzten Punkt gebe ich dir Recht, denn wir sind sowohl sozial, als auch asozial veranlagt. Das sage ich absolut wertfrei.

  • Am Ende aller überlegungen bleibt es doch jedem selbst überlassen ob wer spenden will oder nicht. Wenn jemand absolut gegen eine Spende ist und dies auch begründen kann, ist das für mich eine normal menschliche Entscheidung. Der Gegenteil davon ebenfalls. Ich glaube keiner von uns hat das Recht jemand anderen vorzuschreiben ob er spenden soll oder nicht. Es sind immerhin unsere Körper über die wir nur alleine entscheiden und das sage ich als Spender. Alles andere wäre doch irgendwo egoistisch wenn ich sage du hast zu spenden, sonst bist du unmenschlich etc.

  • Am Ende aller überlegungen bleibt es doch jedem selbst überlassen ob wer spenden will oder nicht. Wenn jemand absolut gegen eine Spende ist und dies auch begründen kann, ist das für mich eine normal menschliche Entscheidung. Der Gegenteil davon ebenfalls. Ich glaube keiner von uns hat das Recht jemand anderen vorzuschreiben ob er spenden soll oder nicht. Es sind immerhin unsere Körper über die wir nur alleine entscheiden und das sage ich als Spender. Alles andere wäre doch irgendwo egoistisch wenn ich sage du hast zu spenden, sonst bist du unmenschlich etc.

    Absolut richtig.
    Mir geht es auch nicht darum hier jemandem die Waffe an den Kopf zu halten.
    Ich stelle ernstgemeinte Fragen, weil ich gewisse Ansichten nicht verstehe.
    Das ist alles.


    Ich bin nicht pipo.

  • Das Ziel ist die Erhaltung menschlichen Lebens.

    Das ist das Ziel der Medizin... Als mein Opa väterlicherseits im sterben lag, diagnostizierten die Ärzte einen Gehinrtumor, den sie noch operativ entfernen wollten. Die Chancen wären gänzlich Null gewesen, dass mein Opa das überstanden hätte. Also hat man sich familiär dagegen entschieden und ihn friedlich sterben lassen.


    Was wäre denn eine alternative Sichtweise?

    Eine durchaus berechtigte Frage. Vielleicht das Schicksal zu akzeptieren? Den Tod zu akzeptieren. Schon mit der Geburt läuft die Uhr rückwerts und es ist nicht jedem vergönnt, ein langes und gesundes Leben zu führen. Vor zwei Wochen etwa hatte ich eine Grabauslegung für ein Kindergrab. Die genauen Umstände des Todes sind mir nicht bekannt, vermute aber mal plötzlicher Kindstod. Tragisch ist es allemal, gerade für die Eltern. Letztlich ist es aber auch natürlich...

  • Das ist das Ziel der Medizin... Als mein Opa väterlicherseits im sterben lag, diagnostizierten die Ärzte einen Gehinrtumor, den sie noch operativ entfernen wollten. Die Chancen wären gänzlich Null gewesen, dass mein Opa das überstanden hätte. Also hat man sich familiär dagegen entschieden und ihn friedlich sterben lassen.

    Eine durchaus berechtigte Frage. Vielleicht das Schicksal zu akzeptieren? Den Tod zu akzeptieren. Schon mit der Geburt läuft die Uhr rückwerts und es ist nicht jedem vergönnt, ein langes und gesundes Leben zu führen. Vor zwei Wochen etwa hatte ich eine Grabauslegung für ein Kindergrab. Die genauen Umstände des Todes sind mir nicht bekannt, vermute aber mal plötzlicher Kindstod. Tragisch ist es allemal, gerade für die Eltern. Letztlich ist es aber auch natürlich...

    Ich könnte da wieder ansetzen, aber weißt du was?
    Möglicherweise muss man nicht alles in Grund und Boden diskutieren.
    Vermutlich ist das einfach eine weitere Sache, die ich sowieso nie wirklich verstehen werde (in gewissen Teilen nachvollziehen, ja, aber nicht verstehen).
    Das wurde mir gerade wieder bewusst, als ich das Wort "akzeptieren" las.
    Manchmal muss man akzeptieren, dass gewisse Dinge, Leute und Meinungen einfach so sind, wie sie sind.
    Für mich zwar sehr unbefriedigend, aber ist halt so :P

  • Wenn ich früher sterben sollte, als meine Familie ist es so. Habe leider keine Zeit um da hin zu rennen und mir einen machen zu lassen, so gesehen, nach mir die Sintflut. Bekomme ich ja eh nimmer mit.

    Du gehst in die Apotheke, sagst "Ich hätte gerne einen Organspendeausweis" und die drücken dir ein Stück Pappe in die Hand. Das kannst du dann irgendwann nach belieben binnen einer Minute ausfüllen.
    Und da kannst du einfach warten, bis du eh an einer vorbei kommst oder was aus einer holst.


    Theoretisch kannst du auch selbst einfach nen Stück Papier in deine Geldbörse tun, wo "Ich möchte keine Organe oder Gewebe spenden" mit Unterschrift drauf steht.
    Es geht nur um eine dokumentierte Willensbekundung.


  • Soso, den Mund halten...nein, das werde ich garantiert nicht.


    Es geht hierbei nicht um mein persönliches Schicksal, das dient lediglich zur Veranschaulichung.


    Der harte und unabstreitbare Fakt ist, dass jedes Jahr tausende Menschen völlig vermeidbar sterben.
    Niemand hat etwas davon, mit seinen Organge beerdigt oder eingeäschert zu werden.
    Tausende Menschen hätten etwas davon, ein Spenderorgan zu haben.


    Das ist auch der entscheidende Punkt zur Lebenspende. Eine OP ist ein Risiko. Außerdem hat man nicht umsonst 2 Nieren, falls da mal eine Versagt.
    Abgesehen davon ist die Niere übrigens das am wenigsten benötigt Organ auf den Spendenlisten.


    Und auf die Frage, warum ihr nicht spenden wollt kommt hier keine Antwort. "Ich möchte nicht ausfüllen", "ich mag das persönlich nicht".
    Es kommen hier 0 Begründungen, während es so viele Gründe dafür gäbe.


    Und egal wie ich es drehe und wende und egal wie sehr ich versuche mich in die Leute hineinzuversetzen...der Vergleich zwischen "ich fühl mich dabei nicht so wohl" gegen tausende gerettete Leben...da kann es für mich nur ein Resultat geben.


    Es wird so dringend Zeit die Österreichische Regel einzuführen, dass nur Organspender auch Organempfänger sein dürfen.
    Dann würde ich mal gerne sehen, wie schnell sich eure Meinung ändert, wenn es plötzlich um das eigene Leben geht.
    Eine Spende ablehnen würde sicher keiner von euch....

  • Es ist für mich erstaunlich und verwunderlich, wie schnell da die Wogen hochgehen - und auch, in meinen Augen, Äpfel mit Birnen verglichen werden.


    Denn ich schrieb ja auch, das ich einen Organspendeausweis habe und man von mir haben kann was man will wenn ich es nicht mehr brauche. Aber das heisst ja nicht, dass ich alles nicht unbedingt Lebensnotwendige hier und jetzt verramsche, denn dann kann ich die zweite Niere abgeben, plus auch noch ein Auge (oder gleich Beide; Augenlicht ist ja nicht per Definition lebensnotwendig) und dazu noch einen Arm und ein Bein;


    Warum sollte ich das tun? Bin ich Jesus? Ich brauch den Kram erstmal noch selber :>
    Aber den Tod seh ich pragmatisch, ich denke nicht, das ich irgendwas davon vermissen werde - oder mein Körper unversehrt bleiben muss, damit ich zum jüngsten Gericht wiederauferstehen kann.
    Von daher - wenn ich den Kram nicht mehr brauche, aber so viele andere ja sehr wohl, dann doch gerne. Macht was draus wenn ihr könnt. Warum sollte ich darauf hocken bleiben?


    Wobei sich mir auch nicht die Frage stellt, wem man was einpflanzt. Und ob dieser jemand mir dafür dankbar ist oder nicht. Muss er mir ja nicht mal, ich hab ihm/ihr blos was gegeben, was ich nicht mehr brauche. Nicht weniger und nicht mehr.

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Habe ebenfalls einen ausgefüllten Schein im Portemonnaie und bei mir darf sich nach belieben bedient werden. Der Gedanke an die Entnahme ist vielleicht grenzwertig, aber auch nicht viel schlimmer als der, unter der Erde langsam zu verrotten und von Würmern gefressen zu werden. Ich will niemanden verurteilen, aber die "nach mir die Sinflut"-Mentalität finde ich abartig. Damit will ich nicht pauschalisieren, es mag halbwegs gute Gründe geben, um nicht zu spenden. Ich will mich hiermit nur auf die Gleichgültigkeit/Bequemlichkeit beziehen: Wie könnte ich, bis in den Tod, so egoistisch bzw faul sein, dass ich leidenden Menschen die Chance auf ein gutes Leben nehme - ohne persönliche Konsequenzen? Was bleibt ist nicht der Körper unter der Erde, aber der Mensch, der dir ein Leben lang dankbar sein wird. Vielleicht sogar gerade dadurch eine Familie gründen kann.


    Natürlich kann man sich damit einfach noch nicht befasst haben, aber gerade im jungen Alter macht der Ausweis Sinn. Die Entscheidung herauszuzögern kann grade der fatale Fehler sein, schon morgen könnte mir ein Fahrer im Sekundenschlaf ins Auto brettern. Und dann wird die Familie zusätzlich noch mit dieser Entscheidung belastet. Einen Ausweis auszufüllen dauert keine Minute. Man kann ihn kostenlos abholen, ausdrucken, handschriftlich verfassen... verglichen mit einer Blut- oder Knochenmarkspende absolut marginal.


    Ich bin auch ziemlich sicher, hätte ich einen ausgefüllten Schein gegen die Entnahme, dann würde mich meine Familie noch im Tod mental ohrfeigen :D