Fernbeziehung

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  • Fernbeziehungen sind im Grunde wie Beziehung mit Nähe - mache funktionieren, andere nicht.
    Das hängt von diversen Faktoren ab und kann gut oder eben auch nicht gut funktionieren.


    Ein Beispiel:

    Sieht man sich kaum, ist der Austausch via Messenger oder via Telefonaten wahrscheinlich größer. Damit besteht also durchaus die Möglichkeit, dass man mehr miteinander kommuniziert als Paare, die sich mehrmals die Woche sehen oder sogar zusammenwohnen - und die meisten werden es wissen: Kommunikation ist Trumpf.


    Das mit der fehlenden körperlichen Nähe ist natürlich ein Problem, aber auch hier sind Charaktere unterschiedlich gestrickt. Manchen reicht der unregelmäßige Kontakt, welcher gegebenenfalls sogar als intensiver, weil rarer, wahrgenommen wird. Sich gegenseitig als selbstverständlich hinzunehmen kann durch weniger gemeinsame Momente auch abgemildert werden. Und ja, ich spreche hier von Möglichkeiten, nicht von für alle gleichermaßen gültigen Tatsachen. Am Ende muss man es ausprobieren und sehen, ob es klappt - wie mit jeder anderen Art von Beziehung auch.


    Ich persönlich könnte mir eine Fernbeziehung beispielsweise deshalb gut vorstellen, da meine Freundin und ich sowieso polyamor leben, weshalb die fehlende Nähe nicht per se ein Problem darstellt, dergestalt dass man sie auch mit anderen erfahren kann, bis man den/die Partner:in wieder sieht. Am Ende hängt auch einfach vieles davon ab, wie man sich eine Beziehung vorstellt, denn da gehen die Ansichten auch weit auseinander - auch in klassischen monogamen Verbindungen.

  • Ich werde dafür zwar gerne etwas kritisch beäugt, aber ich bin ein ziemlicher Freund von Fernbeziehungen. Das liegt natürlich in erster Linie daran, dass ich ein Mensch bin, der seine Zeit für sich sehr schätzt und auch braucht. Auf Dauer finde ich es sehr anstrengend, ständig jemand um mich zu haben. Ich könnte mir zwar durchaus vorstellen eine ernsthafte Beziehung mit Zusammenziehen und dergleichen zu führen, aber dann müsste mein Partner zwingend einen Job haben, der einen ähnlichen Zeitaufwand hat, wie meiner, sodass man sich nicht ständig über den Weg läuft. Das mag jetzt vielleicht etwas herzlos klingen, aber nur auf einanderhocken macht für mich eine Beziehung auf Dauer eintönig, langweilig und damit auch irgendwann kaputt.

    Deshalb mag ich Fernbeziehungen. Wenn man sich trifft, dann ist es aufregend und für die entsprechende Zeit bin ich auch zu 100% bereit meinen Freiraum komplett zu opfern und halt wirklich "24/7" aufeinander zu hocken. Aber halt auch nur, wenn ich weiß, dass es für einen bestimmten Zeitraum ist. Ich finde einfach die Zeit, die man dann miteinander verbringt so viel intensiver. Man schätzt die Nähe des Anderen mehr, empfindet Verlangen, Sehnsucht und (Funfact am Rande) Sex nach langer Enthaltsamkeit ist auch viel besser.

    Da das natürlich jeder anders sieht, wäre es für mich auch kein Problem, wenn mein Partner eine offene Beziehung führen möchte, damit er sich in der Zwischenzeit andersweitig austoben kann.

    Jedes Paradies hat Dornen und jede Tat hat ihren Preis.

  • Ich bin eher ein Fan davon, dass der Partner zumindest in der Nähe wohnt. Ich bin zwar auch ein Mensch, der sehr ruhebedürftig ist und gerne das eigene Ding durchzieht, aber ich bin dann auch ziemlich spontan was Aktivitäten angeht und es ist dann doch deutlich einfacher, mal flott ins Kino zu fahren oder eben irgendwelche schönen Dinge zu machen. Je nach dem wie weit entfernt der Partner dann weg wohnt wird es schwieriger und man bräuchte dann auch genügend freie Zeit, was ich dann teilweise auch nicht habe, wenn ich mich eben anderen Projekten noch widme. Ich würde eine Fernbeziehung für mich pauschal nicht für unmöglich halten, da ich auch drei Jahre eine hatte, aber wie gesagt bevorzuge ich doch die Option der Nähe. Solange mein Partner meine Ruhephasen respektiert habe ich absolut kein Problem mit dem Zusammenleben. Hat halt auch viele Vorteile.


    ty Ryomou

    ⸺ ITS NOT A QUESTION OF CAN OR CANT

    IF YOU WANT TO DO IT, JUST DO IT ⸺

  • Hatte ich schon und wär, für mich, auf Dauer nichts mehr. Kommt natürlich auch auf die Entfernung an und wie oft man sich sehen kann. Für eine begrenzte Zeit wär auch weiter weg in Ordnung, aber ich will die Person nicht nur alle Jubeljahre sehen

  • Das liegt natürlich in erster Linie daran, dass ich ein Mensch bin, der seine Zeit für sich sehr schätzt und auch braucht. Auf Dauer finde ich es sehr anstrengend, ständig jemand um mich zu haben. Ich könnte mir zwar durchaus vorstellen eine ernsthafte Beziehung mit Zusammenziehen und dergleichen zu führen, aber dann müsste mein Partner zwingend einen Job haben, der einen ähnlichen Zeitaufwand hat, wie meiner, sodass man sich nicht ständig über den Weg läuft. Das mag jetzt vielleicht etwas herzlos klingen, aber nur auf einanderhocken macht für mich eine Beziehung auf Dauer eintönig, langweilig und damit auch irgendwann kaputt.


    Kann ich voll so unterschreiben.

    Ich bevorzuge es sogar so, dass man eventuell noch einen gewissen Zeitraum alleine zu Hause ist, weil man entweder später anfängt oder früher nach Hause kommt als der Partner.

    Finde es daher echt blöd, dass mein Partner jetzt nur noch auf halbtags ist und um halb 1 schon nach Hause kommt. Gibt mir halt keine sehr guten Aussichten dafür, wenn ich dann mal einen Job habe, bin halt auch definitiv kein Mensch für Spätschicht.. (außer evtll im Home-Office)

    Überlege schon manchmal, mir ne Tür mit Katzenklappe hier einzubauen, damit ich einfach die Türe zumachen und Ruhe haben kann.. Empfinde es momentan schon als ein wenig "ungerecht", dass er sich schön in sein Zimmer verziehen und die Türe schließen kann und ich kanns nicht. Das nervt mitunter extrem, wenn ich z.B. gerade am Animes schauen bin und er kommt und quatscht mich voll oder wuselt hier rum.. würde halt meist einfach gern in Ruhe gucken.


    Eine Zeit lang wohnten wir ja in einer Zweiraumwohnung, da hockten wir also ständig nur aufeinander. Es wurde nur dadurch etwas aufgelockert, dass er halt arbeiten musste und ich nicht, aber wenn er Urlaub hatte dann saßen wir da nur aufeinander und gingen uns gegenseitig auf die Nerven, weil der eine wollte in Ruhe was gucken, der andere hat mit anderen zusammen gezockt und gequatscht oder so, das war halt mega nervig.


    Aber verstehe was du meinst mit dem kritisch beäugt werden. Erfahre da leider das gleiche. Alles was nicht 0815 ist, ist immer "unnormal" und "wie bist du/seid ihr denn drauf?". Muss mir oft anhören, ich würde ihn dann ja gar nicht lieben, dann immer die Fragen wozu man dann zusammen ist oder auch Aussagen, dass es klingt, als wären wir Geschwister.


    Fernbeziehung finde ich daher auch nicht schlimm, solange man sich dennoch mehr oder weniger regelmäßig sehen kann und es nicht nur eine reine Online-Beziehung ist.. weil das wäre dann wieder das andere Extrem, das Pendant zu "24/7 aufeinander hocken".

  • Das nervt mitunter extrem, wenn ich z.B. gerade am Animes schauen bin und er kommt und quatscht mich voll oder wuselt hier rum.. würde halt meist einfach gern in Ruhe gucken.

    Hmm ist es denn keine nennenswerte Option, dass du ihm einfach sagst, dass er dich bitte nicht voll quatschen soll, wenn du gerade eine Serie anguckst? Es ist doch total verständlich, dass man nicht vollgelabbert werden möchte, wenn man gerade in etwas vertieft ist. Wenn mein Partner zu mir sagen würde, dass er im Moment keine Lust hat zu reden, weil er sich gerade ein YouTube Video, Film, Serie whatever reinzieht, dann lass ich ihn auch in Ruhe und bin überhaupt nicht beleidigt deswegen.


    Ich denke schon, dass eine Fernbeziehung funktionieren kann. Es ist bestimmt nicht immer einfach, aber ich glaube, wenn beide Seiten sich bemühen und es wirklich wollen, dann kann es durchaus klappen. Für mich wäre es ebenso wichtig, wenn ich eine Fernbeziehung führen würde, dass man auf längere Frist auf einen Zusammenzug hinarbeitet. Eine Fernbeziehung auf Dauer wäre für mich persönlich nicht zufriedenstellend.

    ⋆⋅☆⋅⋆


    𝐓𝐡𝐢𝐬 𝐰𝐨𝐫𝐥𝐝 𝐢𝐬 𝐦𝐞𝐫𝐜𝐢𝐥𝐞𝐬𝐬, 𝐚𝐧𝐝 𝐢𝐭'𝐬 𝐚𝐥𝐬𝐨 𝐯𝐞𝐫𝐲 𝐛𝐞𝐚𝐮𝐭𝐢𝐟𝐮𝐥.

    𝐌𝐢𝐤𝐚𝐬𝐚 𝐀𝐜𝐤𝐞𝐫𝐦𝐚𝐧 (進撃の巨人.)

  • Hmm ist es denn keine nennenswerte Option, dass du ihm einfach sagst, dass er dich bitte nicht voll quatschen soll, wenn du gerade eine Serie anguckst? Es ist doch total verständlich, dass man nicht vollgelabbert werden möchte, wenn man gerade in etwas vertieft ist. Wenn mein Partner zu mir sagen würde, dass er im Moment keine Lust hat zu reden, weil er sich gerade ein YouTube Video, Film, Serie whatever reinzieht, dann lass ich ihn auch in Ruhe und bin überhaupt nicht beleidigt deswegen.


    Schonmal versucht, müsste ich ihm quasi jedes Mal erneut sagen. Und hier rumzulaufen kann ich ihm ja auch schlecht verbieten und das stört mich halt leider auch, wenn ich dann im Hintergrund trotz Kopfhörer die Geräusche höre, wenn er in der Küche was zu essen macht, sitze leider hier sehr dicht an der Küche, sind vllt vom Schreibtisch 2 Schritte bis zur Küchentür. Kopfhörer lauter machen ist auch keine Alternative, da ich extrem Geräuschempfindlich bin, sonst hätte ich sie ja von vornherein so laut, dass ich nix anderes mehr höre.

    Vor allem guck ich ja auch mal etwas mit traurigen Szenen und dann kann ich nichtmal in Ruhe mitweinen, weil ich halt damit rechnen muss, das er hier vorbei/rein kommt (ich heule einfach absolut ungern wenn irgendwer mich dabei sehen kann)


    Also ja, schon etwas blöd. Wenn ich halt auch mal alleine zu Hause wäre, wäre es ja kein Problem, würde ich halt Animes nur schauen, wenn ich alleine bin aber aktuell ist das nicht der Fall. Und wie lange ich dann ab September erstmal nix habe weiß ich auch nicht, idealerweise will ich nicht wieder Monatelang rumgammeln. Es wäre halt effektiv am besten, würd ich nen Home-Office Job mit freier Arbeitszeit-Einteilung haben, dann würde ich es einfach so legen, dass ich in der Zeit wo er arbeiten ist Freizeit habe. Aber danach kann ich bei der Jobwahl wenns soweit ist wohl kaum gehen. Daher behalte ich mir die neue Tür Idee mal lieber im Hinterkopf. Denn so auf Dauer so weiter machen wie jetzt wär echt nicht meins.

  • SeiraTempest

    Mein Partner ist auch so ein Mensch, der einfach drauflos plappert, obwohl er eigentlich sieht, dass ich mir gerade etwas ansehe oder lese. :keineahnung:Ich muss ihn auch jedes Mal erneut drauf aufmerksam machen, dass ich gerne in Ruhe die Serie angucken oder lesen möchte und dann lässt er mich eigentlich auch in Ruhe, ohne dabei beleidigt auf mich zu sein. Außer es ist etwas Wichtiges und er hat gerade ein Problem oder es geht ihm nicht so gut, dann nehme ich mir selbstverständlich sofort die Zeit dafür. Wir kommunizieren eigentlich immer offen miteinander und das klappt ganz gut so. Wenn er seinen Interessen nachgeht oder nach der Arbeit einfach mal seine Ruhe haben möchte, dann sagt er mir das auch offen und ehrlich und ich finde das vollkommen in Ordnung so. Ich verstehe das total, dass man ab und an seinen Freiraum benötigt und man einfach mal alleine für sich sein möchte, geht mir ja genauso. Ich glaube, es ist super wichtig darüber zu sprechen, wie viel Freiraum der jeweils andere benötigt, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Generell ist Kommunikation das Herzstück einer jeden Beziehung. Ich hoffe, du findest da eine Lösung, die für dich oder zumindest für euch beide ganz gut funktioniert.


    Damit ich mit meinem Posting jetzt nicht komplett ins Off Topic gerate: Meiner Erfahrung nach, ist es bei Fernbeziehungen ebenso bedeutsam, sich etwas Gutes zu tun, wie zum Beispiel seinen Hobbys nachzugehen, Zeit mit der Familie oder Freunden zu verbringen. Das habe ich damals total vernachlässigt, als ich eine Fernbeziehung führte. Ich habe mich zu sehr drauf fixiert jede freie Sekunde meinem damaligen Partner zu widmen, was mich auf Dauer auch nicht wirklich glücklich machte. Natürlich sollte man den Partner am Leben teilhaben lassen und über alles sprechen können, aber mir persönlich hat eine „ständige“ Kommunikation nicht unbedingt gutgetan. Letztendlich ist die Fernbeziehung aus verschiedensten Gründen gescheitert, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass eine Fernbeziehung funktionieren kann.

    ⋆⋅☆⋅⋆


    𝐓𝐡𝐢𝐬 𝐰𝐨𝐫𝐥𝐝 𝐢𝐬 𝐦𝐞𝐫𝐜𝐢𝐥𝐞𝐬𝐬, 𝐚𝐧𝐝 𝐢𝐭'𝐬 𝐚𝐥𝐬𝐨 𝐯𝐞𝐫𝐲 𝐛𝐞𝐚𝐮𝐭𝐢𝐟𝐮𝐥.

    𝐌𝐢𝐤𝐚𝐬𝐚 𝐀𝐜𝐤𝐞𝐫𝐦𝐚𝐧 (進撃の巨人.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Ruza ()

  • Hui, hat es mich ein wenig gekringelt, meinen Post von vor sieben Jahren hier zu entdecken, danke für den Weckruf. :eo-sne:

    Seitdem ist meine Erfahrung aber um zwei Fernbeziehungen reicher geworden, die beide auf genau dem fußten, was ich damals meinte: Absolutes Vertrauen. Die erstere Beziehung wurde auch mein erster Zusammenzug und das klappte auch recht gut. Verschiedene Ansichten um die Zukunft sorgten dann für ein eher rationales Ende. Nach der Trennung lebten wir noch ein Jahr als WG zusammen, weil wir uns (bis heute) weiter gut verstanden haben.

    Die zweite Beziehung fühlte sich gar nicht wie eine Fernbeziehung an, weil wir uns fast jedes Wochenende trotz zwei Stunden Fahrt getroffen hatten. :eo-really:

    Aber auch da gab es Dinge, die in einer gemeinsamen Beziehung zwischen uns nicht kompatibel waren, auch hier blieb ein freundschaftlicher Kontakt. Kurzum: Die Entfernung war in meiner Erfahrung nie das Problem. ^.^


    Also wenn ich etwas meinem Vergangenheits-Ich sowie der Community sagen kann: Fernbeziehungen funktionieren, gebt euch nur alle auch Mühe, sie sich nicht wie eine anfühlen zu lassen. (';

    Ich kann es auch absolut bestätigen: Das Gefühl, die Partnerin nach längerer Zeit am Bahnhof wiederzutreffen, ist umso schöner. ^.^

    Und damit verkrümle ich mich wieder in die Ecke, um auf die nächste und hoffentlich letzte (Fern)beziehung zu warten. ~8)

  • Mh. Ich denke schon, dass es funktionieren kann, sofern man der Typ dafür ist. Mein längster Abstand lag bei ca. 2 Std. Ich denke nicht, dass man hier unbedingt von einer Fernbeziehung sprechen kann. Für mich persönlich ist das allerdings nichts. Ich muss meinen Partner oder Partnerin zwar nicht 24/7 sehen, das ist mir definitiv zu anstrengend, aber einmal die Woche finde ich da schon sinnvoll. Weniger wäre für mich persönlich emotional eher schwierig, weil ich regelmäßig körperliche Nähe brauche, um eine Bindung aufrechtzuerhalten.

    Für manche mag das aber funktionieren und ich finde es immer wundervoll, wenn es dann lange hält. Ich denke nur, dass man dann an ein paar mehr Schrauben drehen muss. Also z.B. regelmäßig telefonieren, Facetime o.ä.

    ~ Don't try to understand it. Feel it. ~ :lovex:

  • Für die, die schon länger in einer Fernbeziehung leben und schon zusammen wohnen ein paar Fragen die mich interessieren:


    Wie lange hat es gedauert, bis ihr zusammen gezogen seit?


    Was hat sich in eurer Beziehung geändert als ihr zusammen gekommen seit? Ich meine das ist ja ein riesen Unterschied wenn ich eine frische Beziehung auf kurze intensive treffen aufbaut und dann das Gegenteil der Fall ist.


    Wie war es für euch (oder euren Partner) in die neue Gegend zu ziehen und sein gesamtes neues Leben dort aufzubauen? Dazu gehört dann ja auch sehr viel Vertrauen vom hingezogen, und auf der anderen Seite Verantwortung von der Person die dort wohnt.

  • Mein Freund und ich haben so etwas über ein Jahr eine Fernbeziehung geführt (~500km Entfernung). Ich war damals noch im Studium - wobei ich keine Vorlesungen, sondern nur noch freies Lernen für die Abschlussprüfung hatte - er in der Ausbildung. Dadurch haben wir die Treffen weniger häufig, dafür aber länger gemacht; oft eine Woche. Hatte in den Semesterferien dann noch mein letztes Pflichtpraktikum im Studium in seiner Gegend gemacht und vier Wochen bei ihm gepennt (wobei ich bei Trennung bei meiner besten Freundin hätte pennen können, da ich ursprünglich aus seiner Gegend kam). Dadurch wussten wir, dass wir auch auf kleinem Raum (er ist zur Ausbildung wieder ins Elternhaus gezogen und hatte nur ein Zimmer) ganz gut auskommen.


    Da wir gleichzeitig mit beidem fertig wurden und beide auch vor unserem Kennenlernen vorhatten, beide in die gleiche Gegend zu ziehen, dachten wir, dass es einfach sinnvoll sei, direkt zusammenzuziehen (keine doppelten Fixkosten, keine zwei Haushalte aufbauen, um dann bei späteren Zusammenzug doppelte Waschmaschine etc zu haben).


    Vor dem Zusammenzug bin ich direkt nach Schulabschluss in meine eigene Bude gezogen und hatte zu dem Zeitpunkt bereits fast fünf Jahre alleine gewohnt. Deswegen fiel mir das Zusammenleben anfangs schon etwas schwer, weil ich es nicht mehr gewohnt war, Kompromisse eingehen zu müssen.


    Die Beziehung hat sich unmittelbar nach dem Zusammenzug insofern geändert, als dass wir uns auch öfter angezickt haben. Das gab's in der Fernbeziehung nie. Aber das war nichts unbedingt negatives, sondern gehört halt einfach zu Ner Beziehung dazu. :D

    Auch die Freundschaft in der Beziehung wurde stärker, da wir unsere gemeinsamen Hobbys nun zusammen ausführen konnten.


    Wie eben bereits gesagt, sind wir beide aus anderen Gegenden zusammen in eine andere Stadt gezogen. Zu dieser Stadt hatte er mehr Bezugspunkte (kommt gebürtig aus der Gegend, hatte noch Kindheitsfreunde und Freunde ausm Studium hier). Ich weiß noch, dass ich mich anfangs etwas allein gelassen fühlte, weil er ab der ersten Woche erst einmal mit seinen ganzen Freunden die Zeit verplant hatte. Weiß nicht mehr, ob ich das angesprochen hatte oder sich das dann gelegt hatte. Jedenfalls wurde es irgendwann besser und auch unser Alltag begann dann dort (Arbeit).

    Obwohl wir anfangs der Überzeugung waren, dass es wichtig sei, dass jeder auch einen eigenen Freundeskreis aufbaut, kam es dazu, dass wir einen gemeinsamen Freundeskreis aufgebaut haben, da wir mit den gleichen Leuten zurecht kommen und die gleichen Hobbies haben.



    Ich weiß noch, dass ich die Fernbeziehung sehr genossen hatte (hätte in der Situation auch keine Nerven für eine Vor-Ort-Beziehung gehabt, in der anfangs erwartet wird, sich ständig zu sehen). Bei uns war aber auch klar, dass wir in relativ absehbarer Zeit in die Nähe des anderen ziehen könnten, wenn wir wollten. Das finde ich persönlich schon wichtig, da ich keine Lust darauf hätte, 6 Jahre ne Fernbeziehung zu führen, um dann einen Monat nach Zusammenzug zu merken, dass der andere doch nicht so knorke ist.

    Bin auf jeden Fall froh darüber, dass es bei uns genau so gelaufen ist, wie es passiert ist; hält jetzt auch schon einige Jahre.

  • Wie lange hat es gedauert, bis ihr zusammen gezogen seit?

    5 Jahre. Sie hatte ihre erste Ausbildung in den Sand gesetzt und direkt die nächste begonnen, weshalb drei Jahre auf jeden Fall schon mal futsch waren. Ich hing noch im Studium fest und Corona hat das Elend nur weiter hinausgezögert. Das gepaart mit 600km Distanz waren nicht ohne, aber man hats überlebt. Nachdem wir wussten, wann und wo sie dauerhaft arbeiten kann (Festvertrag), haben wir unsere Sachen gepackt und sind dann irgendwo in der Nähe in eine gemeinsame Butze gezogen.


    Was hat sich in eurer Beziehung geändert als ihr zusammen gekommen seit?

    Ehrlich gesagt absolut gar nichts, weil wir hatten zuvor schon für Wochen am Stück auf engstem Raum zusammengelebt, also war schon lange klar, wie wir ticken und mit so Sachen wie Haushalt umgehen. Es gab zu Beginn ein paar kleinere Konflikte bezüglich des Einkaufs, aber das ist auch mittlerweile alles kein Thema mehr. Kompromisse gibts nicht wirklich, aber das liegt auch daran, dass wir absolut pflegeleicht sind. Ich hab meinen PC, sie ihre Glotze und damit haben wir beide unsere Rückzugsorte und sind dennoch in unmittelbarer Nähe, Rituale haben sich von selbst entwickelt.


    Wie war es für euch (oder euren Partner) in die neue Gegend zu ziehen und sein gesamtes neues Leben dort aufzubauen?

    In diesem Fall war ich der Depp und bin mit Umzugskartons per DHL von der Küste ans hintere Ende der Pfalz gezogen (günstiger kommst du nie quer durch Deutschland). Wie es war? Es war und ist immer noch scheiße. Das Klima ist Mist, die Luft ist dreckig, die Leute sind komisch und man versteht kein verdammtes Wort, wenn die Leute ihren Dialekt auspacken.

    Also joa, ich brauch noch ne Weile, um mich an die Region zu gewöhnen (sagte er nach über einem Jahr in diesem Loch).

    Über die Arbeit hatte ich dann noch Kontakt mit ein paar halbwegs normalen Menschen, aber das war auch nie mehr, als einfache Bekanntschaft. Ich komme aber auch nicht wirklich viel raus, weil ich alleine durch Hobbys und Interessen einfach keinen Grund habe, die Bude zu verlassen. Also was das angeht, hat sich nicht viel für mich geändert. Ich spiele zwar immer wieder mal mit dem Gedanken, mir ein Rad zu holen und damit mal quer durch die Weltgeschichte zu düsen, aber das ist mir das Geld dann auch nicht wirklich wert.


    Also long story short: Ich habe alles hinter mir gelassen, bin in eine Region voller Assis und Spinner gezogen und werd damit nicht warm. Warum auch immer fühlt sie sich hier pudelwohl, und weil sie halt die mit der Festanstellung ist, ist das halt was, womit ich erstmal leben muss. Aber wenigstens haben wir mittlerweile absolut goldige Haustiere, die die Lebensqualität erheblich verbessert haben und mal gucken, ob ich irgendwann komplett durchdrehe oder mich doch noch einleben kann. Die Lehre daraus ist also: das Leben ist kein Wunschkonzert und man muss das Beste aus allem machen.

    "Pure and radiant , he wields love to shrive clean the hearts of men.

    There is nothing more terrifying."

    "My brother will keep his promise. He possesses the wisdom, the allure, of a god - he is the most fearsome Empyrean of all."

  • Nun eine fernbeziehung ist ja keine Online beziehung. Klar kann eine entstehen in dem man sich Online kenenlernt aber normalerweise triffft man sich dann ja erst ein paar mal bevor es in eine Beziehung geht egal ob Fern oder nicht. Innerhalb Deutschlands auch gar kein problem. Schwerer wird es wenn die andere Person in einem anderen Land lebt besonders wenn es nicht in der nähe von Deutschland (oder dme jeweiligen land in dem die person lebt liegt) und da kommt es drauf an in welchem. Aber auch das ist nicht unmöglich.


    Das ganze ist ähnlich wie mit Zusammneziehen nicht jeder braucht das und man kann trotzdem eine Glückliche Beziehung haben.

  • Ich habe erst gestern noch mit jemandem über dieses Thema geredet, daher passt es gerade:


    Wie lange hat es gedauert, bis ihr zusammen gezogen seit?

    Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir uns gerade mal vier Wochen gekannt und waren davon erst zwei Wochen zusammen, als wir uns dazu entschieden hatten, zusammenzuziehen und sind auch direkt auf Wohnungssuche gegangen, so dass bis zum eigentlichen Umzug aufgrund der Kündigungsfrist nochmal drei Monate verstrichen sind.

    Warum so früh?, könnte man sich an dieser stelle fragen. Erstens, wir befanden uns beide in einer beschissenen Lage und wollten einfach nur noch "weg", zweitens hatten wir schon bevor wir uns überhaupt kannten, das selbe Ziel, das jeder von uns allein gar nicht hätte stämmen können, und drittens war ich mir sicher, dass wir gut miteinander auskommen würden. Letzteres wollte ich auch gerne so schnell wie möglich herausfinden. Und mal ehrlich: wenn es doch nicht passt, dann sucht sich halt jeder wieder was eigenes - so war unsere Einstellung.

    Im "Normalfall" hätten wir uns nicht darauf eingelassen, dafür sind wir beide nicht der Typ Mensch, aber aufgrund der damaligen Umstände, und da ich nichts mehr und er nur wenig zu verlieren hatte, haben wir es riskiert. Das Zusammenleben funktioniert bis heute sehr gut (sind halt nach wie vor Freunde).

    Solch überstürzte Aktionen können also durchaus klappen, aber würde allgemein davon abraten :dogekek:


    Was hat sich in eurer Beziehung geändert als ihr zusammen gekommen seit?

    Nichts, woran ich mich erinnern würde. Also kann es nicht gravierend gewesen sein.


    Wie war es für euch (oder euren Partner) in die neue Gegend zu ziehen und sein gesamtes neues Leben dort aufzubauen?

    Neu in der Gegend zu sein und sich was Neues aufzubauen, betraf uns beide. Er hatte zwar das Glück, dass ihm nicht so viele Steine in den Weg geworfen wurden wie mir, aber einfach war's für uns beide nicht. Es hat nochmal eine ganze Weile gedauert, bis wir wirklich sagen konnten, wir haben so etwas wie Lebensqualität gewonnen. Das Zusammenleben wurde natürlich dadurch in gewisser Weise belastet und auch durch den Umstand, dass wir uns eigentlich immer noch nicht so gut kannten und die Eigenheiten des jeweils anderen nicht so recht einzuordnen wussten. Aber es gibt ja diese tolle Erfindung: Kommunikation.