Fullmetal Alchemist
Ihr wollt gar nicht wissen, wie lange ich jetzt gebraucht habe um die 51 Folgen zu schauen... Aber es hat sich gelohnt!
Die Geschichte beginnt sich recht schnell um die dramatischen Ereignisse in der Vergangenheit der Gebrüder Elric zu drehen. Dabei wird erst nach und nach so wirkich klar was genau warum passiert ist. Einige Fragen bleiben sogar bis kurz vor Schluss unbeantwortet.
Da hätten wir also den roten Faden, der die Geschichte zusammenhält.
Da ich alles mystische mag, schlägt die Story mit ihren Alchemisten und deren Kämpfen genau in die richtige Kerbe. Es ist außerdem eine interessante Vorstellung, wie die Welt wohl aussehen würde wenn sich die Alchemie stärker entwickelt hätte als die Wissenschaft - genau dieses Szenario wird bei FMA aufgegriffen und bekommt in den letzten paar Folgen auch noch eine andere Sichtweise.
Als zuerst der Vater der Brüder und dann auch Edward auf die andere Seite des Tores gezogen werden finden sie sich nämlich in unserer Welt wieder - Alchemie gibt es quasi nicht, dafür hat sich die Technik weit entwickelt: Flugschiffe, Bomben, Schusswaffen - alle für uns "normalen" Dinge sorgen bei unseren Alchemisten für großes Staunen.
Natürlich haben die Brüder Edward und Alphonse mehr oder weniger große Probleme, die sie natürlich mit Hilfe der Alchemie lösen wollen. Dadurch bekommt man einen recht guten Einblick in dieses spezielle Fach der "Wissenschaft" - vom Stein der Weisen über Homunculi bis hin zur Widererweckung von Toten wird jedes Thema diskutiert und analysiert. Trotz des Action-Charakters wird also auch der fachlichen Seite genug Spielraum geboten.
Klingt erstmal nach nem Klassischen Shounen-Hit, aber durch gekonnte Comedy-Sequenzen (u.A. die ständige Anspielung auf Edwards Größe oder übertriebene "freundschaftliche" Streitereien) und ein paar Herzklopf-Momenten wird die Stimmung immer wieder aufgelockert und abgeändert.
Intriegen und undurchschaubare Vorgänge in den Reihen des Militärs sorgen für den Rest.
FMA schafft damit ein umfangreiches Setting mit Action, Drama, Comedy und Psychologischen Aspekten die sehr gut aufeinander abgestimmt sind.
Natürlich treten gerade durch den Militär-Aspekt viele Nebenfiguren auf, an die man sich erstmal gewöhnen muss und die im ersten Moment zu viel sein können. Ein großer Pluspunkt: Die Figuren sind sehr individuell gestaltet und lassen sich trotz Uniform optisch sehr gut voneinander unterscheiden.
Dabei stechen besonders 2 Personen hervor: Roy Mustang, der die Brüder überhaupt zum Militär geholt hat und ihnen regelmäßig eine Standpauke hält (aber trotzdem immer zu ihnen steht - bis him zum Putsch gegen den Generalfeldmarschall), und Major Armstrong, der mit seinen Muskeln regelmäßig für Aufregung und den ein oder anderen Lacher sorgt.
Wir reden hier über eine Serie, die im/mit dem Militär handelt und sich über 51 Folgen erstreckt - Oper sind also fast vorauszusehen.
Im Laufe der Handlung verlieren so einige (mehr oder weniger wichtige und liebenswerte) Personen ihr Leben.
Trotz oder gerade wegen der Opfer empfinde ich das Ende als eine Art Happy End.
Immerhin gelingt es Edward Alphonse seinen Körper zurückzugeben, auch wenn er selbst dafür wieder in der Parallelwelt ohne Alchemie landet.
Im Prinzip ist die Handlung damit ja noch nicht vorbei, aber die Frage ob und wie sich die Gebrüder Elric wiedersehen wird in FMA nicht geklärt.
Trotzdem ist das Ende stimmig und gut arrangiert - damit könnte man durchaus leben.
Fazit: Ich glaube FMA ist eine Größe in der Anime-/Mangawelt mit der viele etwas anfangen können. Es ist eine zeitlose Geschichte, die über die grundlegenden Fragen streitet, die gerade heute noch präsent sind - Erschaffung künstlichen Lebens/künstlicher Intelligenz, Verlängerung von Menschenleben - Elegant verpackt in guten Animationen mit einem hübschen Soundtrack. <3