Wie steht ihr zu Selbstmord?

69. Community Stammtisch
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  • Selbstmord , ja es ist immer so ein Thema . In erster Linie finde ich persönlich natürlich einen Selbstmord nicht gut , bzw auch nicht begründet oder rechtfertigend mit "Problemen" (Im engeren Kreisen schon erlebt).


    Die Entscheidung einen Selbstmord zu begehen ist zeigt meiner Meinung nach die Labilität der Psyche eines Menschen, natürlich ist es als aussenstehender schwer zu bewerten was im Kopf des Opfers/Leidenden vorgeht. Kein Seltenfall - Mobbing.
    Wir kennen die klassiche Geschichte (leider) jemand wird in der Schule gemobbt und nimmt sich das Leben , leider ich betone nochmal - LEIDER ist das in Deutschland zu oft passiert das sich das Opfer das Leben nimmt. Lassen wir die Tatsache das mobbing natürlich etwas schlechtes und total schädigend der menschlichen Würde ist, aber ist es damit zu legitimieren Selbstmord zu begehen ? Depressionen , auch ein Großteil der "Begründungen" für Suizide oder Schulden , oder Scheidungen etc.


    Stütze:
    http://www.faz.net/aktuell/ges…ache-suizid-11879002.html


    Auch glaube ich nicht dass der Großteil dieser Menschen sich nur wichtig machen will.
    Bestimmt gibt es solche Menschen, aber Selbstmord ist eine große Entscheidung die die meisten nicht leichtfertig wählen.

    naja , sich wichtig machen mit Selbstmord ? Vielleicht eine Aufmerksamkeitserregung durch eine "Ansage" von Suizidgedanken, sowas gibt es immer wieder , auch schon bei jüngeren.


    Selbstmord zu rechtfertigen ist falsch, die Personen die unter solchen Problemen leiden müssen ärztlich behandelt , oder irgendeiner anderen Form gefördert werden. Oder kennt ihr einen "normal" denkenden Menschen der einfach so mal Selbstmord begeht?


    Es ist natürlich immer einem selbst überlassen ob man das Leben zum kotzen findet oder nicht. Dennoch sind die meisten Selbstmorde aus psychischen Ausfällen verursacht und kann sogar verhindert werden durch externe Betreuung.

  • Da muss ich dann an eine ziemlich krasse Meinung denken. Jemand war mal so dreist und hat über Selbstmörder hergezogen, dass sie doch total egoistisch seien und keine Rücksicht auf andere nehmen, welche mit der Bahn gerade zur Arbeit fahren. Sie müssen unbedingt eine Show abziehen und alle aufhalten.

    Krass finde ich die Meinung ehrlich gesagt nicht. Bis auf den Satz das man absichtlich alle aufhalten will und eine Show abzieht. Menschen die Suizied begehen rennen von etwas weg, sie nehmen keine Rücksicht auf die Menschen welche durch seine Tat und dem unvermeindlichen Opfer Leid zugetragen bekommen. Sie nehmen sich das Leben weil sie dann frei von dem Schmerz sind und wenn wir erhlich sind Menschen sind nunmal egoisten in allen weisen.
    Wenn ich jemanden helfen fühle ich mich auch wohl, ich helfe zwar nicht Primär um mich gut zu fühlen doch mache ich das unterbewusst doch auch zum Teil dafür oder?



    Ich finde es in Ordnung, wenn man sich sein Leben nimmt. Dass man nur Aufmerksamkeit haben will ist so ziemlich der letzte Grund, wieso man Suizid begeht.

    In Ordnung ist es auf jedenfall nur solle man keine anderen da mit reinziehen und sei dies auch nur Passiv. Viele versuchen aber dadurch Aufmerksamkeit zu erlangen um beachtet zu werden und somit Hilfe zu bekommen da sie es alleine nicht schaffen sich diese zu holen. Menschen mit diesem Trang brauchen Aufmerksamkeit und Menschen die sie verstehen, auch wenn das für "normal"-Denkende nicht wirklich möglich ist.

    Und dann spielen alle wieder die große Leier, einem wird Hilfe angeboten, damit man sich so schnell wie möglich wieder integriert (in das Konstrukt, dass wir Gesellschaft nennen). Ist es nicht diese, die einen zu solch einer Tat verleitet.

    Ja es wird eine große Show drum gemacht und auch ein riesen wirbel. Sehen wir aber mal mehr als nur das negative. Menschen denken darüber nach wie sowas passieren kann und ob sie solche Personen vielleicht im Umfeld habem. Ja man möchte dem Menschen wieder in die Gesellschaft integrieren und somit wieder versuchen ein Gefühl des Lebens zu vermittel und ihm auch schöne Seiten des Lebens zu zeigen. Die Gesellschaft allein ist aber nicht der Grund weshalb es zu sowas kommt. Meistens sind es die Eindrücke in den Kindertagen welche von der eigenen Familie und/oder Freunden gezeigt werden.

    Dann lebt man sein leeres Dasein weiter wie zuvor. Der Ausbruchsversuch ist fehlgeschlagen. Und mit Sätzen wie "Wie werden dich vermissen" oder "Wir brauchen dich" wird doch nur geködert.

    So leer muss das Dasein dann auch wieder nicht sein. Man hat den Ausbruchsversuch nicht geschafft, dadurch kann es aber auch sein das der Mensch nochmal alles überdenkt. Ich kann mir auch immer wieder sagen das ich gerne Springen möchte von hohen Orten. Wenn ich aber dabei bin oder kurz davor wird das ganze doch schwieriger und ich denke nach über meinen Weg und meine Entscheidung. "wir werden dich vermissen" oder "Wir brauchen dich" sind nicht nur pures Ködern, es ist je nach dem wie die Menschen es sagen und rüberbringen ein Zeichen und die betroffenen Personen merken das sie nicht alleine sind. SOmit merken sie das sie doch wichtig sind und können langsam wieder einen klaren Kopf fassen.


    Der Mensch solle gefälligst seinen Teil zur Gesellschaft leisten und arbeiten. So wird es einem verklickert. Nun, bei 80 Millionen Menschen ist es eigentlich auch egal, ob sich jemand umbringt. So eine abtrünnige Person ist dem Staat eh völlig Banane. Doch wenn sich jemand umbringt gibt es ein riesen Theater und die Diskussion geht wieder los.

    Dann möchte ich wissen wo du das so aktiv mitbekommst. Ich für meinen Teil bekommen überall gesagt das ich machen soll worauf ich Lust habe, will ich reise gehe ich reisen und will ich arbeiten gehe ich arbeiten. Das der Staat nicht auf jeden Menschen eingeht der sich umbringt ist klar, sonst müsste man ja auch auf jeden Unfall und und und groß eingehen. Dann viel Spaß mit dem Todes Artikel in der Zeitung.

  • Im Voraus. Ich find deinen Beitrag wirklich sehr beunruhigend wie du andere sogar mehr oder weniger dazu verleitest Selbstmord zu begehen.

    Da muss ich dann an eine ziemlich krasse Meinung denken. Jemand war mal so dreist und hat über Selbstmörder hergezogen, dass sie doch total egoistisch seien und keine Rücksicht auf andere nehmen, welche mit der Bahn gerade zur Arbeit fahren. Sie müssen unbedingt eine Show abziehen und alle aufhalten.


    Das ist eine Meinung, über die ich genau so herziehen könnte. Klar bin ich schon ein wenig verärgert, wenn es nicht weiter geht. Aber die Person hat vielleicht zufälligerweise ziemlich Schlimmes durchgemacht. Wenn sie zudem noch psychisch angeknackst ist, dann ist das doch mehr als verständlich.

    Mal abgesehen davon dass manche Leute davon ein Trauma davontragen können und es zu größeren Problemen kommen kann, seh ich sowas nicht als krasse Meinung. Ich werde nicht die Gedankenwelt eines Suizidgefährdeten verstehen können. Dennoch find ich es sehr verwerflich wenn man andere Menschen mit dazu zieht.

    Umso ärgerlicher ist es dann, wenn man den Sprung überlebt oder von Sicherheitskräften abgehalten wird.

    Es gibt genug Fälle in denen ein Suizidgefährdeter gerettet wurde und durch einer vernünftigen Betreuung guten Weges voranschritt. Mit solch einem Kommentar denunzierst du alle Helfer und denen die überlegen vielleicht Hilfe zu suchen.

    Nun, bei 80 Millionen Menschen ist es eigentlich auch egal, ob sich jemand umbringt.

    Auch wenn du hierbei die Gedankenwelt der Allgemeinheit zeigen möchtest, ist diese kompletter Nonsens.
    Viele leiden lange darunter.


    Überleg dir bitte bei solchen Themen zweimal was du schreibst.
    Im Internet kann jeder deinen Text lesen und solch einen Bullshit (entschuldige aber ich bin wirklich genervt von deinen Text) mit der Gesellschaftskritik zu verbinden, hilft keinem weiter.

  • Sollte man anderer Meinung sein, sollte man das vielleicht ein wenig "netter" formulieren. Egal wie falsch diese für einen sein mag.


    Wie ich dazu stehe?


    Jeder der diese Gedanken hat, sollte Hilfe in Betracht ziehen. Aber ich kann die Suizid Gedanken und das nicht Hilfe suchen durch aus nachvollziehen. Ich kenne genug Leute die versuchen,versucht haben und es auch geschafft haben sich umzubringen.
    Ich persönlich habe/hatte auch ab und an mal Suizid Gedanken aus mehreren Gründen.


    Man muss aber auch in Betracht ziehen: Warum haben die Leute diese Gedanken?
    Depressionen? Andere Schlimme Ereignisse? Eine.. "Kleinigkeit"?
    Außerdem hatte ich mal gelesen,dass ein sehr kluges Kind, eigentlich schon fast ein Genie, sich selbst umgebracht hatte. Ob das stimmt, oder nicht, kann ich natürlich nicht sagen. Wenn ja, warum? Vielleicht verstanden wie grausam die Welt sein kann oder wie sinnlos etwas ist? Ich kann mich natürlich nicht in seine Gedankengänge rein denken.


    Nochmal auf die "Kleinigkeit": Jeder hat seine eigene Grenze von Stress und anderen Dingen. Was für anderen klein sein mag,mag einen total runter reißen, vielleicht weil er sensibel ist, depressiv, oder etwas anderes.


    Auf die Gesellschaft geh ich aber nicht weiter ein, die macht zwar Dinge falsch, aber immerhin gibt es mehr Hilfe und Verständnis als früher.


    Eigentlich wollte ich nichts hier rein schreiben, und wenn ein wenig mehr, aber gerade habe ich keinen Kopf dafür.

  • Dieses Thema ist schon sehr alt, allerdings habe ich nichts vergleichbares gefunden um meine Gedanken niederzuschreiben. Falls es nicht passt oder als Spam gedeutet wird, tut es mir leid.

    Ich hatte gestern eine kleine Auseinandersetzung mit meiner Mutter, bezüglich meiner Exfreundin und meinem Sohn.

    Ich möchte das hier nicht zu weit ausbreiten, da das eigentlich nichts mit dem Thema zu tun hat.

    Der springende Punkt ist, dass sie anfing meinen Vater zu erwähnen, und das ich schon als Kind immer sagte ich wolle nicht mehr Leben. Ich konnte mir das nicht anhören und hielt es für besser zu gehen, da ich sonst vielleicht Dinge gesagt hätte die ich bereuen würde. Allerdings weckte diese Unterhaltung Erinnerungen, die ich eigentlich vergessen wollte.


    Ich...hatte kein wirklich schlechtes Leben. Mein Vater ließ uns allein als ich noch sehr klein war, ich kann mich nicht mal mehr an sein Gesicht erinnern. Meine Mutter hasste ihn dafür, und wollte das ich es auch tue. Doch ich fühlte nie wirklich etwas. Es war mir einfach relativ egal. Vielleicht hätte ich wütend sein sollen? Ich weiß es nicht. Er war nicht da, und es gab keinen Grund für mich danach zu trauern. Meine Mutter schleppte mich mit 10 zu einem Kinderpsychologen, da ich schon damals nicht mehr leben wollte. Ich selbst kann mich tatsächlich nicht wirklich daran erinnern, doch erinnere ich mich dunkel an die Therapiestunden. Sie schob es auf meinen Vater, und sie war fest überzeugt das es nur daran liegen kann. Ich machte mit, ich verstand sowieso nicht worum es geht.


    Je älter ich wurde, desto mehr fiel mir auf das ich anders bin als die anderen. Während die anderen sich für Partys und Alkohol interessierten, verbrachte ich meine Zeit damit über mein Leben und alles nachzudenken. Mein Name wurde mir gegeben, mein Körper wurde mir gegeben, nichts von allem sind Dinge die ich selbst haben wollte. Also warum lebe ich eigentlich? Die anderen denken nicht darüber nach. Sie genießen ihr Leben. Wieso tue ich nicht das gleiche? Und warum sollte jemand wie ich dann überhaupt leben dürfen? Ich beschloss diese Gedanken zu ignorieren, und einfach das beste aus allem machen.


    Ich finge nie an zu sein wie die anderen, doch ich konnte mich gut ablenken. Ich hatte Freunde, wir hatten gemeinsame Interessen. Alles supi. Ich wurde viel gemobbt, und es war keine schöne Zeit. Doch ich war nie traurig. Ich dachte einfach es geschieht mir recht, da ich nicht stark genug war um mich selbst zu verteidigen. Und wieso sollte es jemand anderes für mich tun? Ausgerechnet jemand wie ich...ich fand mich einfach mit allem ab. Doch auch die Zeit ging vorbei. Ich lebte weiter, hatte Spaß mit Freunden, eigentlich ging es mir nie wirklich schlecht.


    Allerdings, war ich nie glücklich. Heute habe ich verstanden das ich mir selbst einreden wollte das ich glücklich bin. Ich bin jetzt 29, sitze in meiner Wohnung, gehe arbeiten, heute habe ich kaum noch Freunde die ich regelmäßig sehe. Aber ich fühle mich nicht anders. Es ist als wäre ich schon immer allein gewesen. Als meine Beziehung zu Ende ging, kam zum ersten mal seit langer Zeit wieder der Gedanke auf: Warum lebe ich eigentlich? Ich wollte mein Leben mit ihr verbringen, ich war nicht Perfekt und habe viele Fehler gemacht, doch ich habe alles getan was ich konnte. Und am Ende hat es nichts gebracht. Im nu gab es jemand neues. Also dachte ich, wenn ich so leicht ersetzbar bin, hat meine Existenz denn überhaupt einen Sinn? Hat sie je einen Sinn gemacht?


    In meinem Viertel ist vor ein paar Jahren ein 11 jähriger Junge bei einem Unfall ums Leben gekommen. Es war ein Schulausflug, die Schulklasse stand an der Haltestelle, der Junge fiel auf die Gleise als die Bahn kam und wurde sofort getötet.

    Alles was ich denken konnte war, wieso ist dieser Junge gestorben? Der sein Leben noch vor sich hatte? Der eine Zukunft hatte? Wieso war nicht ich derjenige der vor die Bahn gefallen ist? Jemand der keine Zukunft hat? Warum lebe ich immernoch?


    Ähem...nun, an dieser Stelle sei gesagt, das klingt jetzt alles der depressiv, aber ich wollte mir nie das Leben nehmen. Ich habe tatsächlich Angst vor dem Tod. Ich habe mich immer dafür gehasst. Wenn deine Existenz so leer und wertlos ist, wieso willst du dann Leben? Wer gibt mir denn das Recht das ich leben darf? Jemand wie ich, der nur Negativität über das Leben verspürt?


    Ich habe viel nachgedacht. Ich bin sehr spirituell, und bin tief in mich gegangen. Habe mich viel mit mir selbst beschäftigt.

    Wenn mein Name mir gegeben wurde, möchte ihn mit Stolz tragen

    Wenn dieser Körper mir gegeben wurde, möchte ich ihn nach meinen Wünschen gestalten

    Selbst wenn ich noch keine Antwort habe ob ich Leben sollte oder nicht, möchte ich Leben.

    Ich möchte diese Dunkelheit in meinem Herzen erforschen. Ich möchte das andere davon erfahren, und ich möchte von anderen lernen. Ich möchte mehr über mich selbst erfahren.


    Ich konnte Selbstmörder nie verstehen. Ich sah immer die trauernden und dachte mir wieso man sowas seiner Familie und seinen Freunden antuen kann. Doch ich denke ich verstehe es jetzt ein bisschen. Es ist nicht so das es einem egal ist...doch egal wie viele einem sagen man sollte Leben, wenn man es nicht selbst fühlt hat es einfach keinen Wert.


    Darum möchte ich leben, und eines Tages, wenns in 5 Jahren oder 10 Jahren, oder vielleicht auch erst am Ende meines Lebens ist, irgendwann möchte ich in den Spiegel sehen und mir sagen können das es okay ist. Das meine Existenz nicht wertlos ist. Selbst wenn ich nur Dunkelheit kenne, und ich kein Licht sehen kann, war es nie ein Fehler das ich lebe.

    Darauf möchte ich hinarbeiten. Und ich möchte das andere dies auch tun.

    Vielleicht interessiert sich niemand dafür, aber wenn es vielleicht eine Person auf der Welt gibt die das liest und es geholfen hat, bin ich zufrieden.

    In diesem Sinne möchte ich mich auch dafür entschuldigen das ich nie wirklich viel poste oder anderes aktiv bin, auch wenns nichts mit dem Thema zu tun hat. Ich lese immer gerne was andere denken und fühlen, doch ich nahm immer an meine eigenen Gedanken sind es nicht Wert geteilt zu werden. Doch ich verstehe nun, dass das falsch ist. Ich möchte mich mitteilen, und möchte das andere sich mitteilen und von ihnen lernen.


    Selbst wenn ihr denkt es macht keinen Sinn mehr, selbst wenn ihr euch fühlt als würdet ihr lieber sterben, versucht einfach weiterzugehen. Auch wenns sinnlos erscheint. Am Ende zählt nur das man durchgehalten hat, und den Willen hat etwas zu ändern.

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    Bring forth miracles, to guide the world towards the ideal future.

  • Leider ist das Thema Suizid ein Tabuthema und mir geht es da nicht nur um Leute die Suizid begehen wollen wollen weil sie gerade Depressionen haben sondern auch um Leute die schwer Krank sind ( Depressionen sind eine schwere Krankheit, mir geht es hier nur um schwere Körperliche Krankheiten wie Krebs etc. ) und damit verbunden das Thema Sterbehilfe.
    Meine Ansicht ist jetzt wahrscheinlich etwas utopisch und auch Moralisch wahrscheinlich schwer zu Diskutieren aber ich möchte das mal dennoch raushauen. Ich hatte als Jugendlicher Suizidgedanken und habe einen schwer kranken Vater. Nur um vielleicht nachvollziehen zu können woher meine Überzeugung zu diesem Thema kommt.


    Ich bin für eine legalisierte Sterbehilfe und auch wenn es die in Ländern wie der Schweiz schon gibt bin ich dafür auch die Hürden um dort Sterbehilfe zu erhalten massiv runtergeschraubt werden. Natürlich muss die Person eingeschätzt werden, ich will nicht darauf hinaus das jeder Otto dessen Freundin gerade Schluss gemacht hat mit einer Vodkaflasche im Blut da ankommt und sagt das er nicht mehr Leben will ums mal krass auszudrücken. Aber ich finde das jeder Mensch das Recht hat über sein eigenes Leben zu entscheiden und das beinhaltet auch den Tod und den Zeitpunkt des Todes. Und warum ich das mit einer Sterbehilfe begleiten will sind folgende Punkte:


    1. Wenn Ärtze es ausführen ist es eine sichere Umgebeung und man kann es Schmerzfrei gestalten. Viele Selbstmordversuche enden ohne den Tod sondern nur mit schmerzen und vlt sogar bleibenden körperlichen Schäden.


    2. Du ziehst keine unbeteiligten Leute mit rein. Z.b wenn du dich vor einen Zug schmeißt zerstörst du das Leben des Zugfahrers der das wahrscheinlich nie im Leben vergessen wird, Häng dich draußen auf und es findet dich vlt ein Kind etc. ( Und ja natürlich ziehst du immer Leute mit rein wie die Familie und Freunde aber da komme ich später drauf, dazu kommt das ich hier von unbeteiligten rede die nichts mit deinem Leben zu tun haben aber es auch ausbaden müssen wenn du dich umbringst )


    3. Wenn es über eine Sterbehilfe geregelt wird verliert dieses Thema hoffentlich endlich sein Tabu.


    Mein Vater hatte 3 Schlaganfälle, er ist ein Pflegefall er ist abgemagert, kann keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen, sitzt im Rollstuhl, kann nicht mehr richtig reden, und sagen wir wie es ist ist eine Belastung für seine Frau. Meine Eltern haben wenig Geld also ist nur das Minimalste von den Krankenkassen da. In dieser Situation würde ich Selbstmord begehen. Das ist kein Leben mehr und nicht nur das, du verschlechterst auch das Leben deiner Famile ( Klingt Brutal hart aber wer einen schweren Pflegefall selber pflegen muss zuhause wie meine Mutter die auch nicht mehr die jüngste ist weiß wie brutal belastend das für eine Familie ist ).


    Von Psychischen Krankheiten will ich gar nicht anfangen, die werden in unserer Gesellschaft ohnehin nicht so ernst genommen wie sie es sollten. Ich kann auch diese Argumente nicht mehr ernst nehmen die gegen Selbstmord sind:


    - Das Leben ist Wertvoll! Für wen? Ja für dich vielleicht aber es gibt Menschen für die ist es das nicht mehr und dieses Wertvoll Gelaber ist einfach Bullshit. Das sind die selben Religösen Spinner die gegen Abtreibung sind weil jedes Leben wertvoll ist und was besonderes. Man geht davon aus das seit es den Menschen gibt mehr als 100 Milliarden Menschen gelebt haben. Kleiner Spoiler: Das Leben ist nichts Wertvolles oder besonderes, nix von dem es 100 MRD gibt ist besonders.


    - Oft gehört und immer ein Klassiker: Es ist Egoistisch Selbstmord zu begehen weil deine Hinterbliebenen leiden. Und es ist nicht egoistisch wenn du leiden sollst nur damit deine Hinterbliebenen es nicht schwer haben für eine Zeit? ( die immerhin die Chance haben mit mehren zu trauern und sich zu unterstützen ).


    Ne Menge Input aber ich will einfach sagen das jeder über seinen Tod selbst entscheiden sollte, und auch das Thema Selbstmord endlich mal in unserer Gesellschaft ankommen sollte. Wie z.b mit einer Sterbehilfe. Wenn ein Mensch so verzweifelt ist das er nicht mehr Leben will ( was ein verdammt großer Schritt ist ) gibt es nur eine Person die darüber zu entscheiden hat und das ist die Person selbst. Wenn also jemand nicht mehr leben will sollte er zu einer Sterbehilfe gehen können um seinem Leben dort ( ohne groß Hürden aufzubauen ) ein Ende zu setzen.

  • Das hier ist vielleicht auch ein interessantes Thema:


    Vollautomatische Gas-Kapsel – Sterbehilfe durch den Sarco-Pod legal zugelassen


    LordKaido Hast du von diesen Gaskapseln auch schon gehört? Oder bezog sich dein Beitrag bereits (teilweise) darauf?

    Ne die kannte ich nicht, ich bezog mich voll auf die normale Sterbehilfe wie z.b in der Schweiz oder Holland

  • Wenn ich mal alt und tattrig bin, dann werd ich versuchen möglichst kreativ abzutreten.
    k.A., vielleicht schmier ich mich mit Farbe ein und mach einen Sprung aus dem 10. Stock auf eine große Leinwand oder so. Der Erlös dafür geht dann an eine wohltätige Stiftung für Selbstmordgefährdete :^)

    Aber ganz ehrlich @Topic, ich sehe es bei Suizidgedanken änhlich wie Erika: Ich würde mir dadurch doch sämtliche Chancen auf eine positive Veränderung nehmen. Darüber hinaus gibt es Menschen, die ich nicht im Stich lassen möchte. Insofern bin ich halbwegs safe.

    Zu meiner Schulzeit war das allerdings überhaupt nicht so offensichtlich. Ich meine, ich wurde jahrelang gemobbt, hatte keine Schulfreunde und musste mich aufgrund einer Krankheit sozial abschotten. Ich hatte zwar trotzdem keine Suizidgedanken, aber hätte ich meine Eltern und meinen Hund nicht gehabt und wäre ich nicht so ehrgeizig gewesen...?

    "We are born colorless. It's the people we meet who give us colors."

    2 Mal editiert, zuletzt von Moogle ()

  • ...Ich konnte Selbstmörder nie verstehen. Ich sah immer die trauernden und dachte mir wieso man sowas seiner Familie und seinen Freunden antuen kann. Doch ich denke ich verstehe es jetzt ein bisschen. Es ist nicht so das es einem egal ist...doch egal wie viele einem sagen man sollte Leben, wenn man es nicht selbst fühlt hat es einfach keinen Wert....

    Das trifft es schon sehr gut, denn all zu oft bekommt man die Aussage zu hören "ich kann Selbstmörder nicht verstehen" oder "Warum denken die nicht an jene die sie hinterlassen?"


    Ich denke, Menschen die so denken, können die Gründe, die Gedanken, die Suche nach dem letzten Ausweg eines solchen Menschen auch nicht verstehen, weil sie eben noch nie in eine solche Lage gekommen sind. Darum ist es einerseits sehr schön, dass sie es nicht verstehen, denn sie können dafür dankbar sein, dass ihr Leben nicht so dramatisch verlaufen ist.


    Denn wer den Tod als aller letzten Ausweg aus seiner Lage sieht, muss wirklich sehr verzweifelt sein. Denn diese Entscheidung trifft keiner leichtsinnig. Wenn man wirklich absolut keine Hoffnungen mehr hat, noch irgendwie etwas ändern zu können, dass es niemanden mehr gibt, der einem helfen kann, dass es aussichtslos ist, dass es jemals besser werden könnte, so wirkt der Tod als einzige Erlösung welcher den Kummer, den Schmerz und vor allem, die Hoffnungslosigkeit beenden kann.


    Wer so verletzt und verzweifelt ist, ohne Hoffnung, ohne Hilfe, voller Angst, der leidet schon sehr lange und darum denke ich, dass all jene, die sowas nicht verstehen, glücklich sein können, glücklich sein sollten, dass sie von einer solchen Erfahrung verschont geblieben sind.


    Es ist für einen Außenstehenden immer leicht, die Rolle des Besserwissenden einzunehmen. Es ist also sehr leicht daher zu reden, warum suchen sie keine Hilfe? Warum nehmen sie keine Hilfe an? Warum stellen sie sich so an, es gibt doch Menschen die noch viel schlimmeres erlebt haben?

    Es sind die Fragen und Worte von Menschen, die eben noch nicht die absolute Verzweiflung erlebt haben und aus diesem Grund das auch nie verstehen können.


    Allgemein mögen die Fragen durchaus ihre Berechtigung haben, diese helfen aber nur in einem sehr frühen Stadium wo man solchen Menschen noch helfen kann. Doch in einem so frühen Stadium ahnen oft die Betroffenen selbst noch nicht, das sie Hilfe benötigen könnten. Sie ahnen oft selbst noch gar nicht, was sie so weit bringen könnte, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen.


    Dabei glaube ich, dass es keine Rolle spielt, ob jemanden aus einer tiefen Depression heraus den Freitod sucht oder ob es Jemand ist, der an einer unheilbaren und sehr schmerzvollen Krankheit leidet. Es dauert sehr lange, bis Betroffene die Hoffnung aufgeben. Ein kranker Mensch wird sehr lange an der Hoffnung festhalten, dass es eine Heilung für seine Krankheit geben könnte. Auch ein Mensch mit Depressionen hat Höhen und Tiefen und wird auch sehr lange darauf hoffen, dass es vorbei gehen könnte oder es eben doch wieder besser wird.

    Beiden gemeinsam ist wohl der Punkt, wo es ein oder mehrere Ereignisse gibt, die einem die Hoffnungen raubt und irgend wann dann auch die Erkenntnis aufkommt, dass es nur noch schlimmer aber niemals mehr besser werden könnte. Egal wie sehr sie sich auch ihren Kopf zermartern, sie können einfach keinen Ausweg aus ihrer Lage erkennen. Es existiert nur noch Schmerz, Angst und Hoffnungslosigkeit.


    Darum denke ich, dass man Menschen in diesem Stadium auch kaum noch Hilfe anbieten kann. Denn wer mit seinem Leben abgeschlossen hat, verbirgt sehr oft seine Gedanken und sein Vorhaben. Das unterscheidet sie von jenen, die ihren Selbstmord ankündigen. Für diese Menschen, ist die Androhung ein Hilferuf, sie wollen eigentlich nicht sterben und hoffen, dass es irgend jemanden gibt, der diesen Hilferuf wahr nimmt und sie rettet. Etwas wozu sie sich selbst nicht mehr im Stande fühlen.

    Anders ist es bei den anderen. Wenn sie mit dem Leben abgeschlossen habe, wollen sie keines falls, dass jemand etwas von ihrem Vorhaben mitbekommt. Es ist ihre größte Angst, dass man sie davon abhalten könnte. Ein Eingreifen würde also für sie bedeuten, dass sie weiter Leiden müssten. Das ist wohl der gravierendste Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen. Die einen wollen Leben, die anderen fragen sich, warum muss ich leben?


    So schlimm es auch klingen mag, aber ich bin dafür, dass man solchen Menschen ihren Wunsch zur Beendigung ihres Lebens nicht verweigern sollte. Ich bin dafür, dass es eine Sterbehilfe gibt, nicht nur für Todkranke sondern auch für jene, die wirklich keinerlei Sinn in ihrem Leben sehen. Natürlich muss sowas wohl durchdacht sein und auch nicht leichtfertig zugänglich gemacht werden. Aber ich denke, wer wirklich so verzweifelt ist, sollte nicht gezwungen werden, ein Leben in Qualen zu führen.


    Wir reden oft von Menschlichkeit und können sogar Empathie für leidende Tier empfinden. Wir erachten es als eine Erlösung, wenn wir Tiere den Gnadentod geben, damit sie nicht leiden müssen, wenn sie sehr schwer verletzt und dem Tode nahe sind.

    Warum können wir das dann nicht auch unseren Mitmenschen zugestehen? Damit will ich sie nicht auf die Stufe eines Tieres stellen, nein, ich sehe hier nur die Doppelmoral in unserer Denkweise. Einem Tier gestatten wir das es in Würde, schnell und schmerzlos streben darf und können es nur schwer ertragen es langsam und qualvoll verendet. Aber einem Menschen wollen wir das nicht zugestehen? Er soll sich lieber in seinen Qualen winden und auf den natürlichen Tod warten? Nein wir erwarten sogar, dass man alles tut um sein Leben zu verlängern und damit auch sein Leiden und seine Qualen ins unendliche ziehen? Kann man hier noch von Menschlichkeit reden?


    Es ist sicherlich ein sehr schwieriges Thema, aber ich denke, dass ein jeder Mensch das Recht auf ein würdevolles und selbst bestimmtes Ende hat, sowie er auch davor das Recht hatte, ein selbst bestimmtes Leben zu führen.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Ich denke, es gibt einen rationalen und nicht-pathogenen Suizid. Nicht jeder Suizid ist irrational und auf pathogene Zustände zurückzuführen. Das ist zwar eine Minderheitenmeinung, aber ich sehe keine Alternative, ohne den Menschen juristisch zu entmündigen (mögliche Folgefragen: Wie beeinflusst die Darmflora unsere Handlungsentscheidungen? Können wir für Verhalten verantwortlich gemacht werden, wenn wir Spielball diverser Determinanten sind? Sind Menschen in ihrer Handlung justiziabel, wenn sie Emotional erregt sind? Wer zieht die Grenzen zwischen Krank und Gesund, und warum? Büchse der Pandora).

  • Ich denke, wenn man nach dem Sinn/ Unsinn o.ä. von Selbstmord denkt, sollte man zunächst einmal an den Sinn des Lebens denken.

    Biologisch betrachtet die Vermehrung, manche suchen Glück, wie auch immer sie es definieren, andere wollen etwas hinterlassen, der eine reich werden, der andre die Welt bereisen usw usf. Allein diese große 'Auswahl' mag manche überfordern. Die moderne Welt bietet für viele nicht mehr die nötige Orientierung. Allein das kann sicher reichen, an der 'Sinnhaftigkeit' des Weiterlebens zu zweifeln. Ökonomisch betrachtet - ich verschwende Ressourcen (Platz, Lebensmittel etc.) für ein Leben, welches aus meiner Sicht keinen Sinn, keinen Nutzen hat.


    Ich nehme jetzt mal schwerkranke Personen aus, das ist wieder so nen ganz eigenes Thema.


    Doch selbst wenn der Sinn nicht vorhanden scheint. Gerade Kinder und Jugendliche werden noch eher selten darüber sinnieren, was ihr Sein für das Große und Ganze betrachtet, heißt das nicht unbedingt, dass ich deswegen nicht mehr leben will. Ein anderer wichtiger Faktor ist aus meiner Sicht das Selbstwertgefühl.

    In unserer heutigen Welt, wo der Selbstwert eines jeden Menschen durch Schnelllebigkeit, Cybermobbing, hohe schulische Ansprüche, kaputte Familiensysteme etc. immer wieder infrage gestellt wird, muss ich ehrlich sagen: Ich kann jeden verstehen, der der Meinung ist, diesen Wahnsinn nicht mehr mitmachen zu müssen. Und ich würde ihn auch nicht verurteilen. Muss ja nicht einmal so sein, dass man der Klassendepp ist und keine Freunde hat. Reicht ja, wenn irgendwer eine Nacktmontage von dir auf Insta packt und es überall verbreitet. Die Möglichkeit, heutzutage Menschen durch den Dreck zu ziehen hat eine Spannweite erreicht, die schier grenzenlos ist. Und die Bereitschaft dazu wird auch immer größer. Man könnte fast meinen, manche Menschen sehen ihren Lebenssinn darin, andere runterzumachen.


    Einzig - hinsichtlich der Unwägbarkeit dessen, was danach kommt, halte ich es für zielführender, sich einen Sinn zu suchen - und sei er noch so trivial - statt die womöglich einzige Chance auf Leben wegzuwerfen. Bevor man sein eigenes Leben beendet, kann man es immer noch in den Dienst anderer stellen - Gutes tun. Und ich bin mir sicher, egal wie schlimm alles um einen ist, soziales Handeln und die Wertschätzung, die man dafür erhält, kann einen Menschen glücklich machen, wenn er bereit ist, sich darauf einzulassen.


    Kann sein, dass ich hier ne ganze Menge Unsinn geblubbert habe, es ist spät ich muss schlafen O.o

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    Meine persönliche Empfehlung ist 'In 14 Tagen gehörst du mir' - eine ziemlich animemäßig schrille Teenager Romanze. ;)

    Keine Sorge, es beißt nur an Samstagen!

  • Ich habe nicht alles gelesen, aber fand die letzten Beitrage schon recht gut.


    Generell würde ich besonders bei schwerer Krankheit, hoher Gebrechlichkeit im Alter oder Sachen wie Alzheimer durchaus für die Legalisierung des Freitodes plädieren. Allerdings würde ich bei so einer wichtigen Entscheidung - aus der es kein Zrück gibt - durchaus lieber mehr als weniger Bedinungen/Gutachten haben.


    Ein Aspekt, der mich im Studium interessiert hat und der hier bisher kaum aufkam ist ritueller Selbstmord. Die meisten wissen hier wohl was Seppuku ist. Ein weiteres Beispiel ist ein Ritual aus der Frühzeit des römisches Stadtstaates, wo vor einer großen Schlacht ein Adliger freiwillig und allein gegen die gesamte feindliche Armee anstürmt. Das war natürlich keine Aktion die man überleben konnte, doch solch ein Opfer sollte die Götter gewogen stimmen für das kommende Gefecht. Dann gibt es noch das Sokushinbutsu, wo in gewissen buddhistischen Kreisen ein Mönch sich in jahrerlange Tortur selbt mumifiziert. Auch gewisse Kulte wurden ja durch so was berühmt und von gewissen Künstlern und ihrer Idee eines "schönes Todes" will ich gar nicht erst anfangen.


    Solche Selbstmorde wurden offensichtlich nicht aus Depression, Hoffnungslosigkeit etc. begangen, sondern um eine spirituelle Erleuchtung* zu erlangen. Diese Selbstmörder wurden dann auch nicht als feige oder asozial bezeichnet, sondern in ihren Gemeinschaften sehr respektiert. Heutzutage ist so etwas natürlich fast gar nicht mehr zu finden.


    Aus atheistischer Sicht kann man rituelle Selbstmorde natürlich Blödsinn nennen, doch da die Motivation meistens nicht aus einem "Wegrennen" oder aus einer emotionalen Position der Schwäche entsprang, kann ich so etwas schon eher akzeptieren. Wer sich für eine höhere Sphäre opfern will und dabei absolut mit sich im Reinen ist - wieso sollte ich so eine Person aufhalten, besonders wenn seine Gemeinscheit ihn dafür applaudiert? Ausnahmen sind hierbei tatsächlich Sekten, wo klar ist, dass der Gründer lieber sich selbst und seine Anhänger tot sehen will, bevor seine ganze aufgebaute Macht in sich zusammenbrecht.


    *Kleine Anmerkung: Häufig sind solche Momente der Erleuchtung in den Religionen schwer zu fassende Punkte der Zeitlosikgeit. Es ist wirklich nicht einfach zu erklären, aber selbst ohne ein Jenseits ist es häufig ein erstrebenswertes Ziel solch einen Punkt durch Selbstmord zu erlangen. Erleuchtung liegt jenseits des Sterbens und unserem Vertändnis der Welt und wenn man es einmal erlangt, ist es irrelevant, wenn man danach in ein schwarzes Nichts geht.