Peinlich, Anime-/Manga-Fan zu sein?

  • Nyan-Kun


    dann muss ich da ganz dringend mal hin.

    Als ich noch 'aktiv' dabei war; waren alle Cons immer am A**** der Welt


    Immerhin ist heute alles viel toleranter und auch Nerds, Otakus usw haben ihren Platz in der Gesellschaft gefunden.

    Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, wo man dem Buchhändler oder sonst wem erst einmal erklären musste, was man unter den Begriffen "Manga" oder "Anime" überhaupt versteht. (': Da hat man es heute in gewissen Aspekten durchaus leichter mit der Verständigung und Akzeptanz. :whistling:

    Und dann kam immer sowas wie "aaaah sind das diese Kinderserien aus CHINA?!" :-D:-D:-D...;-(;-(;-(

  • Was ich noch vergessen habe zu sagen ist, dass man nicht immer davon ausgehen sollte, dass alle wissen, was Manga oder Anime sind, auch heute noch. Nicht jeder beschäftigt sich damit oder ist da irgendwie (gut) informiert. Mir geht es da z.B. mit Metal Musik so. Ein alter Schulfreund ist ein richtiger Metal Fan und hat mir immer Stolz darüber was erzählt. Von dem Thema habe ich überhaupt keinen Plan und mich interessiert Metal Musik schlicht einfach nicht. Zudem hatte ich früher auch mal das ein oder andere Klischeebild dazu gehabt.


    Bei solchen Konstellationen ist es immer wichtig, dass beide Seiten Rücksicht drauf nehmen. Der Fan sollte nicht gleich beleidigt oder eingeschnappt sein, wenn jemand aus Ahnungslosigkeit mal ein Vorurteil raushaut, weil er es eben nicht besser weiß, sondern stattdessen einem das in Ruhe erklären und der andere sollte offen genug und bereit sein dem anderen zuzuhören. So kann das für beide Seiten eine interessante Erfahrung sein, die das eigene Horizont erweitert wie in meinem zuletzt geschilderten Fall.

  • Was ich noch vergessen habe zu sagen ist, dass man nicht immer davon ausgehen sollte, dass alle wissen, was Manga oder Anime sind, auch heute noch. Nicht jeder beschäftigt sich damit oder ist da irgendwie (gut) informiert. Mir geht es da z.B. mit Metal Musik so. Ein alter Schulfreund ist ein richtiger Metal Fan und hat mir immer Stolz darüber was erzählt. Von dem Thema habe ich überhaupt keinen Plan und mich interessiert Metal Musik schlicht einfach nicht. Zudem hatte ich früher auch mal das ein oder andere Klischeebild dazu gehabt.


    Bei solchen Konstellationen ist es immer wichtig, dass beide Seiten Rücksicht drauf nehmen. Der Fan sollte nicht gleich beleidigt oder eingeschnappt sein, wenn jemand aus Ahnungslosigkeit mal ein Vorurteil raushaut, weil er es eben nicht besser weiß, sondern stattdessen einem das in Ruhe erklären und der andere sollte offen genug und bereit sein dem anderen zuzuhören. So kann das für beide Seiten eine interessante Erfahrung sein, die das eigene Horizont erweitert wie in meinem zuletzt geschilderten Fall.

    Da kann ich dir nur recht geben, ich sehe zwar nicht äußerlich wie ein Manga/Anime Fan aus und kann auch nix mit Cosplay anfangen, aber mich stört es auch nicht sonderlich. Etwas noch wo einem die Eltern oder in dem Fall meine Mutter uns, meinen Bruder und mich in dem Thema unterstützen ist, das mein Bruder damals sehr gut die Anime/Manga Charaktere (auch mal eigene) gut zeichnen konnte. Das fand meine Mutter sehr gut. Wenn ich alte Zeichnungen irgendwann mal im Keller finde kann ich euch gerne zeigen was ich meine. (': Aber zurück zum Thema, egal welches Hobby sollte es meiner Meinung nach niemanden peinlich sein. (';

  • Hat zwar nur indirekt was mit dem Thema zu tun, aber wenn ich sowas sehe dann ist es mir eher peinlich, wenn Leute versuchen eine Verbindung zwischen Rechtsextremismus und der Vorliebe für Anime Songs aufzustellen.


    https://web.de/magazine/panora…taeter-stephan-b-34088674

    Zitat

    Im Hintergrund läuft kein Rechtsrock, wie man ihn von Neonazi-Festivals kennt. Balliet hört Musik aus japanischen Zeichentrickserien. Die sogenannten Animes, "teils auch pornografisch, sind sehr geläufig in dieser antifeministischen Online-Kultur", sagt der Terrorismus-Experte Peter R. Neumann. Die Ausdrucksweise von Balliet zeige, dass er recht intensiv in einer rechten Internetszene unterwegs gewesen sein müsse, in Message-Foren, 4chan und 8chan. Es sind anarchische Foren, auch bei Rassisten beliebt.


    Immerhin nur bei den billigen Boulevardmedien mehr oder weniger Themen. Die größeren Nachrichtenportale gehen da nicht weiter ein, weil diese Randnotiz aus dem Privatleben des Attentäters schlicht irrelevant ist.

  • Terrorismus Experte..........:muha::onion-lol::onion-lol::onion-lol:

  • Zitat

    Im Hintergrund läuft kein Rechtsrock, wie man ihn von Neonazi-Festivals kennt. Balliet hört Musik aus japanischen Zeichentrickserien. Die sogenannten Animes, "teils auch pornografisch, sind sehr geläufig in dieser antifeministischen Online-Kultur", sagt der Terrorismus-Experte Peter R. Neumann. Die Ausdrucksweise von Balliet zeige, dass er recht intensiv in einer rechten Internetszene unterwegs gewesen sein müsse, in Message-Foren, 4chan und 8chan. Es sind anarchische Foren, auch bei Rassisten beliebt.

    Ich finde den Spruch "antifeministische Online-Kultur" ja klasse! Habt ihr gehört Mädels? Wenn ihr Animes schaut, seid ihr sehr wahrscheinlich antifeministisch. Das stimmt, denn der Typ ist ein Terrorismus-Experte.

  • Deutschland sieht sich immer als kulturell freies Land an das andere kulturelle Dinge willkommen heisst, dass stimmt nicht. Animes, Videospiele, Comics, sogar andere Beerdigungsarten werden von vielen immer noch verpönt, belächelt und zum Teil verhindert.


    Ein Land der vielen Heuchler, man akzeptiert andere Dinge, nur nicht in meiner Nähe, sondern bitte weit weg.


    https://www.spiegel.de/netzwel…-was-nicht-a-1291020.html



    Edit: Sprich, passiert etwas schlimmes sind schnell Videospiele und Co. Am Pranger, man wartet regelrecht auf eine Gelegenheit, seit ich lebe und denken kann geht das so.

  • Naja in der Schule ist es halt nicht sehr normal...

    Deshalb sage ich, wenn ich davon rede meistens nur:

    "Ich gucke gerade eine Serie, die..." anstatt von

    "Ich gucke einen Anime, der..."

    Meine Freunde wissen natürlich, dass ich in 98% der Fälle von Anime rede...

  • Folgende Änderung die ich in letzter Zeit erfahren konnte ist dass mein Umfeld sehr viel lockerer und gechillter mit dem Thema umgeht. Gute Freunde konnte ich dazu überzeugen ein paar Animes zu schauen und ab und zu setzen wir uns zusammen und schauen auch ein paar Serien oder Animes. War damals nicht so. Anime war nie ein Thema und hab ich eher immer für mich geschaut. Wahrscheinlich weil mein Umfeld heutzutage ein anderer ist aber dennoch eine entspanntere Atmosphäre wenn man mal droppt, welche Animes man zurzeit schaut.

  • Vor zehn Jahren hatte ich durchaus mit Vorurteilen zu kämpfen. Animes und japanische Musik kannte man hier nicht und deswegen musste man es hassen. Bis heute erschließt sich mir die Logik dahinter nicht, wie man überhaupt so denken konnte. Das fürhte jedoch dazu, dass ich eine strikte Trennung zwischen Schule und Privatleben brauchte: Keine privaten Treffen mit Klassenkameraden mehr, um Gerüchten zu entgehen.

    Im Abitur waren dann auch einige aus meiner Realschulzeit dabei, aber 90% der Mitschüler kamen nicht von unserer Schule. Ich hatte nach wie vor meine Haltung zur strikten Trennung, aber ihr hättet die Gesichter meiner alten Klassenkameraden sehen sollen, als das Thema Anime dann doch mal zur Sprache kam und es jeder einfach akzeptierte. Die drei Jungs versuchten noch, sich darüber lustig zu machen, und haben schnell gemerkt, dass sie damit alleine waren. Dadurch konnte ich mich neuen Mitschülern gegenüber wieder öffnen und habe jetzt immer noch Kontakt zu zwei Mädchen von damals.

    In der Ausbildung ging das Ganze noch ein Stück weiter. Von 25 Berufsschülern waren 20 Anime-Fans und Gelegenheits-Zuschauer dabei. Auf der Arbeit selbst hat man über Animes gequatscht und auch jetzt in meiner neuen Stelle werde ich freundlich auf mein AnimagiC-Armband angesprochen.


    Fazit: Heute ist es für mich absolut nicht mehr peinlich oder unangenehm, Anime-Fan zu sein. Die Erfahrungen im Abitur haben aus mir eine selbstbewusste Person gemacht, die ihre Interessen vertreten kann, auch wenn mein Gegenüber nichts mit Animes anfangen kann.

  • War mir nie peinlich, ist mir nicht peinlich und wird mir nie peinlich sein.

    Hatte bis jetzt auch keine Problem emit Vorurteilen gehabt, klar gab es hier und da mal Leute die geschmunzelt haben, aber gerade in der Schulzeit ist das keine Seltenheit.

    Anime ist so gesehen auch kein Grund gemobbt zu werden, man kann generell mit allem fertig gemacht werden, worauf man emotional reagiert.

    Eher das Gegenteil muss ich sagen, viele Leute hören interessiert zu, wenn man darüber mal sprechen tut (falls das Thema mal angesprochen wird).

    Klar kommen auch mal so Fragen wie, "sind das nicht die Zeichentrickserien mit den großen Brüsten" oder "sind das nicht die Serien mit den verniedlichten Kinder".

    Aber hey, man kann es klären und falls einer/eine wirklich mal blöd kommt, dann einfach links liegen lassen. :D

  • Ich bin alt genug um noch verprügelt worden zu sein für mein Fan-Dasein.

    Aber da ich mich als Neurodermitiker mit offenen Stellen und schuppender Haut und meinen regelmäßigen Kur-, Arzt- und Krankenhausaufenthalten und als Kind einer Alleinerziehenden Mutter sozial ins Aus geschossen hatte, war das Interesse an Anime und Manga nur ein zusätzlicher Grund um mich zu quälen in Form von Müll auf dem Tisch, meinem Spitznamen 'Aids-Kind', mich die Treppe heruntertreten oder auf dem Heimweg meinen Schulranzen bei strömendem Regen zu öffnen damit alles auf den klatschnassen Boden fällt und durchweicht.


    Später wenn ich zaghaft mein Interessengebiet äußerte hörte ich von dämlichen Tussi-Mädchen meines Alters Zeug wie "Hi, hi das is doch das perverse Zeug!", davon mal abgesehen das Sexualität nichts mit Perversion zu tun hat, waren mir Gespräche mit solcherlei dummen Leuten ab da zu wider.


    Das Traurige an der Sache war das ich dennoch von diesen Idioten gemocht und anerkannt werden wollte aus Einsamkeit, deswegen zeichnete ich Depp für diverse Klassenkameraden Sailor Moon-Charakter und Co. zum Nulltarif, weil ich dachte sie würden mich dann anerkennen und ich könnte dazugehören. Weit gefehlt...


    Heutige Fans die jetzt beginnen wissen gar nicht wie gut sie es haben aus dem vollen schöpfen zu können und auf eine riesige Fanbase zu stoßen auf Facebook, Instagram etc.

  • Laxiel

    So wie du deinen Lebenslauf beschreibst war die fehlende Akzeptanz der anderen auf dein Hobby noch das geringste Problem. Da hätte es auch keine Rolle gespielt, ob du nun Animefan bist oder nicht. Das war für die anderen allenfalls ein Bonus dich noch ein Stückchen mehr fertig zu machen.


    Was mir noch aufgefallen ist, dass Leute die selbstbewusster sind eine andere Wirkung haben als welche, die durch ihre physischen uns psychischen Probleme schon von weitem nach "Opfer" aussehen. Da spielen ungewöhnliche Hobbys nur eine untergeordnete Rolle bei der Betrachtung des Menschen (gibt da natürlich gewisse Grenzen).


    Und klar das Internet bietet einem doch genug Möglichkeiten sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Bringt einem nur nichts, wenn es diese im näheren Umfeld eben nicht gibt. Dann würde jemand in einer ähnlichen Situation sich wohl eher im Bett mit dem Smartphone verkriechen anstatt zur Schule zu gehen.


    Ich will mir natürlich nicht anmaßen über dein Leben zu urteilen. Das steht mir nicht zu. Bei dem Teil mit dem anerkannt und akzeptiert werden kann ich dich noch verstehen. Mir ging es früher in der Schule ähnlich. Irgendwann hab ich aber erkannt, dass es schwachsinnig ist unbedingt von Leuten gemocht werden zu wollen, die man selber eigentlich gar nicht ausstehen kann und bin dann lieber meine eigenen Wege gegangen. Bin dann weniger verkrampft durchs Leben gegangen und irgendwie kam ich am Ende auch so mit Leuten zusammen, die vom Typ her mir ähnlich waren. So konnte ich meine letzten Schuljahre doch noch etwas netter gestalten.

  • Du hast sicher den ersten Absatz gelesen in dem ich schrieb das der Anime-Kram nur ein zusätzlicher Grund war und nicht der Hauptgrund.


    Dein zweiter Absatz hört sich für mich so an, als wären Menschen mit Problemem quasi selbst daran Schuld Opfer zu werden, weil sie nach Opfer aussehen. Das ist ein wenig zu einfach gedacht. Das ist ein ebenso schwachsinniges Argument wie Frauen mit kurzen Röcken wären selbst Schuld an ihrer eignen Vergewaltigung.

    Denn das nur Menschen mit Problemen Quälereien zum Opfer fallen, ist schlicht und ergreifend nur eines: Unsinn.

    Es gibt Zuhauf Menschen da draußen die mit einem normalen Selbstbewusstsein und mit normalen Lebensverhältnissen eingeschult werden und aufgrund das jemand einen nicht leiden kann soetwas anfängt, dass hat mit 'nach Opfer' aussehen nicht das geringste zu tun. Will heißen auch Menschen die selbstbewusst wirken werden massiver Schikane ausgesetzt. Das was ich halt im Laufe meines Lebens feststellen durfte

    Das man Opfer wird, weil man angeblich nach Opfer aussieht ist purer Schwachsinn, dass hieße ja im Umkehrschluß die armen mobbenden Kinderchen könnten nichts dafür, sie müssen einfch quälen wenn jemand nach quälendswert aussieht. Ist dir bewusst das du mit dieser Aussage den Opfern die Schuld gibst für ihre Lage?

    Das wie ein Opfer-Aussehen-Argument wird oftmals benutzt um die Täter von ihrer Schuld freizusprechen, weil es den Opfern die Schuld zuschiebt.


    Ich schrieb auch nicht das das Internet einen Menschen mit denselben Interessensgebieten ins Nähere Umfeld liefert, soweit ich weiß gibt es noch kein Lieferando für Freunde.

    Was aber stimmt ist das man durch Socialmedia oder ähnliches eher von den Leuten next door erfährt als das noch Mitte der 90er der Fall war.


    Und dennoch urteilst du mit deinem letzten Absatz über mich und mein Leben, indem du mir unterstellst ich wäre diesen Idioten nachgelaufen.

    Diese Episode meines Lebes spielte sich in der 5. und 6. Klasse ab (da war ich 10 und 11.). Ich ging ab meinem 13. auch eigner Wege doch mit den Tussis habe ich mich nicht freiwillig abgegeben, das nannte sich Komfirmantenunterricht, Judo und Jugendrotkreuz-Gruppe, man kann sich nicht überall die Leute aussuchen denen man begegnet. Die Sache das ich akzeptiert werden wollte und deswegen für die Idioten zeichnete durchlebte mein damaliges 10-jähriges und 11-jähriges ich. Es ist bewundernswert wenn du mit 10 oder 11 Jahren bereits so erwachsen warst um zu erkennen das es Schwachsinn ist zu einer Gruppe dazuzugehören zu wollen, mir leuchtete das erst mit 13 ein.


    Es tut mir leid für dich, dass du die erste hälfte deiner Schulzeit verkrampft verbringen musstest.