Dinge, die ich nicht verstehe.

  • Ich bin ja eher ein Fan davon, Leute einfach ihr Leben leben zu lassen. Eigenverantwortung ist das Stichwort. Raucher wissen selbst, dass rauchen ungesund ist. Und die, die es abstreiten, werden es auch weiterhin tun.


    Mir geht es dabei einzig um die Geste, den Versuch. Wenn ich irgendwann mal die Nachricht kriege, das mein Vater an Lungenkrebs erkrankt ist oder an einer Alkoholvergiftung gestorben, hab ich mir zumindest nicht vorzuwerfen, dass ich nie Versucht habe, ihm nahezulegen, dass er damit aufhört. Zwingen kann ich ihn nicht aber so kann ich in so einem Fall sagen "Du hast es ihm nahegelegt, mehr konntest du dann auch nicht tun".

    Bei fremden ist es mir wurscht, dennoch fände ich es schon makaber, andere in ihrem Suchtverhalten zu bestärken mit Aussagen wie "Ja ist halt ne Sucht, ist ja klar das man nicht aufhören kann". Weil das nämlich genau das ist, was die sich auch selber einreden und wenn man eventuell mal jemanden zum nachdenken animiert, weil man ihm sagt, er könnte damit aufhören, ist das doch gut? Damit hat man ihnen ja nicht in ihr Leben geredet. Man hat einen Vorschlag gemacht und ihnen etwas nahelegt, es ist ja keiner gezwungen, dem auch nachzukommen. Der Ton macht immer die Musik und solang man nicht kommt und dem die Kippe aus der Hand reißt und schreit "Du hörst jetzt sofort mit dem Mist auf!!" empfinde ich das nicht als jemanden ins Leben quatschen bzw denjenigen nicht leben zu lassen, wie er will.

    Gibt doch so aussagen auch in vielen anderen Bereichen. Wie oft hab ich jetzt schön gehört "studiere doch Psychologie" oder "arbeite doch im Restaurant/Hotel", "such dir halt einen Job mit viel Menschenkontakt, wenn du so einsam bist". Ich empfand das nie so, als würden die mir mein Leben vorschreiben wollen, für mich war es eben nur ein Vorschlag von den Leuten. Nichts anderes ist die Aussage "Hör doch auf, wenn dir das zu teuer ist". Ein Vorschlag. Der andere kann es annehmen oder nicht.


    Gibt für mich nen Himmelweiten Unterschied von "ich lege jemandem etwas Nahe, überlasse ihm dabei aber selbst die Entscheidung" zu "ich quatsch demjenigen in sein Leben und versuche, ihn da reinzuzwingen".


    Hab das vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.

  • SeiraTempest

    Letztendlich ist das sowieso eine Sache der persönlichen Einstellung, inwieweit man sich da "einmischen" will bzw jemandem etwas nahelegen möchte. Ich fände es allerdings auch befremdlich, würde man jemanden in seinem ungesunden Verhalten bestärken. Das Thema Sucht ist eh sehr komplex, würde daher nie sagen, ein Suchtkranker ist zu 100 % ein Opfer und deshalb könne er nichts verändern. Genauso wenig würde ich sagen, er ist zu 100 % selbst Schuld. Es kommt, wie so oft, auf den Einzelfall und die individuellen Umstände an. Wenn ich einer Person etwas näher stehe, ein gewisses Vertrauensverhältnis besteht, dann biete ich meine Hilfe an. Ob die Person diese dann annimmt, sich stattdessen lieber direkt an geeignete Institutionen und Fachleute wendet, oder einfach gar nichts tut, ist dann ihre eigene Entscheidung.

    Natürlich spricht nichts dagegen, jemandem zu sagen er sollte besser nicht rauchen oder trinken. Aber es würde sich für mich einfach so sinnlos anfühlen, denn für mein eigenes Gewissen muss ich sowas nicht tun. Daher bleibe ich eher beim "Hilfe anbieten", ohne ein großes Ding draus zu machen.
    Muss halt jeder für sich selbst herausfinden, was sich "richtig" anfühlt.

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




  • SeiraTempest

    Letztendlich ist das sowieso eine Sache der persönlichen Einstellung, inwieweit man sich da "einmischen" will bzw jemandem etwas nahelegen möchte. Ich fände es allerdings auch befremdlich, würde man jemanden in seinem ungesunden Verhalten bestärken. Das Thema Sucht ist eh sehr komplex, würde daher nie sagen, ein Suchtkranker ist zu 100 % ein Opfer und deshalb könne er nichts verändern. Genauso wenig würde ich sagen, er ist zu 100 % selbst Schuld. Es kommt, wie so oft, auf den Einzelfall und die individuellen Umstände an. Wenn ich einer Person etwas näher stehe, ein gewisses Vertrauensverhältnis besteht, dann biete ich meine Hilfe an. Ob die Person diese dann annimmt, sich stattdessen lieber direkt an geeignete Institutionen und Fachleute wendet, oder einfach gar nichts tut, ist dann ihre eigene Entscheidung.

    Natürlich spricht nichts dagegen, jemandem zu sagen er sollte besser nicht rauchen oder trinken. Aber es würde sich für mich einfach so sinnlos anfühlen, denn für mein eigenes Gewissen muss ich sowas nicht tun. Daher bleibe ich eher beim "Hilfe anbieten", ohne ein großes Ding draus zu machen.
    Muss halt jeder für sich selbst herausfinden, was sich "richtig" anfühlt.


    Da stimme ich dir voll und ganz zu. Ich hab eben z.B. schnell ein schlechtes Gewissen und wenn ich wenigstens dann z.B. meinem Vater gegenüber mal geäußert habe, dass er lieber aufhören sollte mit rauchen und trinken, dann fühle ich mich da etwas besser als wenn ich nie einen Ton gesagt habe und dann wirklich aufgrund dessen mal was schlimmes passiert. Da mache ich mir selbst dann am Ende nur Vorwürfe. Und ich meine es ja auch dann nur gut, wenn ich ihm sage, dass er lieber aufhören sollte.

    Ich bin eh kein guter Helfer wenns dann wirklich so weit kommt und würde wenn, der Person eher sagen, wo sie sich hinwenden kann. Daher bin ich eher die Person, die nur den Vorschlag zum aufhören macht als die, die Hilfe anbietet.

  • ...kollektive Verblödung.

    Hier ist ein interessanter Artikel zu diesem Thema:

    MACHEN GRUPPEN DUMM?
    »Ein Mensch ist intelligent, aber ein Haufen Menschen sind dumme, hysterische, gefährliche Tiere«, sagt Agent K in der Science-Fiction-Komödie Men in Black.…
    der-leiterblog.de


    Ich komme zu selben Schlussfolgerung; das Problem ist eine diktierende Minderheit.

    :klug:   Popel Popel in der Nase, Pustekuchen Osterhase.

  • Die dümmsten schreien halt leider immer am lautesten, die Intelligenten wissen, dass sie dagegen nicht ankommen und handeln nach dem Prinzip "der Klügere gibt nach". Hab selber auch schon rausgefunden, dass es in den meisten Situationen einfach besser ist, sich dumm zu stellen, als zu zeigen, dass man etwas weiß oder kann. Also immer schön mit den Schultern zucken und "keine Ahnung" sagen, dann geben die Dummen zumindest Ruhe..


    inb4 -> Aber wenn der Klügere immer nachgibt, dann reagieren die Dummen bald die Welt!

    Für die Aussage ist es zu spät, schon geschehen.

  • Ich bestärke niemanden beim Rauchen. Ich akzeptiere es. Mein Freund ist Raucher. Ja und? Soll er doch machen. Er weiß es selber, dass es nicht gut ist. Und? Soll ich ihm jedes Mal beim Rauchen den Vorschlag machen, er könnte doch aufhören? XD Den Vorschlag bringt man nur einmal. Ich nerve ihn damit nicht.


    Was zerhackstückelst du auch meinen Beitrag und ziehst dir nur das raus, was du gerade brauchst? Du hast trotzdem The Witcher 1 nie gespielt. Das ist Fakt.


    Und Zocken ist ein Ventil für viele Menschen. Mir ist es trotzdem lieber, man ist im Game jähzornig als im RL.

  • Mir fällt es wirklich schwer, mit jemandem zu diskutieren, der daherkommt wie "omg wie dumm bist du denn XD".

    Ich habe meine Meinung, du deine, belassen wir es einfach dabei, wie zwei vernünftige Erwachsene.



    @Topic

    Ich verstehe manchmal echt nicht, wie Leute so extrem rücksichtslos sein können. z.B. die eigene Wohnungstür IMMER zuknallen, im Treppenaufgang rumbrüllen, seinen Stinkemüll im Treppenaufgang platzieren, seine Stinkeschuhe im Treppenaufgang lassen.. (es ist jedes Mal wahrlich eine Freude, den Treppenaufgang zu durchqueren, der herrlich nach Müll und Käsefüßen riecht)

  • Fairerweise muss man sagen, dass Sie sich nicht so geäußert hat, sondern nur Ihren Standpunkt klar gemacht hat, so wie du deinen.

    Ich bin da auch auf Ihrer Seite, darauf drängen ist halt auch nicht sinnig, man sagt es mal und dann sollte es auch gut sein, zumal man wenn man das zu oft macht auch nachher Stress bekommen kann, so gut man es auch meinen mag.

    Einfach gesagt ist es halt bei sehr vielen eine Sucht, kommt halt auf die Person an wie er damit umgeht, ich war früher spielesüchtig (Games) und habe auch von heute auf morgen erst mal aufgehört und mittlerweile spiele ich nur noch wenn die Zeit und vor allem die Lust da ist, das kann halt nicht jeder Mensch, zu sagen hör einfach mal auf klappt nur bei den aller wenigsten Menschen, da kann man schon nicht mehr von Gewohnheit sprechen.

    Okay, das kam bei mir leider etwas anders an, aber gut, ich bin ja nicht unfehlbar und kann mich auch mal irren.

    Hätte es eventuell auch etwas verdeutlichen sollen, dass ich nicht von Suchtkranken spreche sondern schon von Menschen, für die es nichts weiter ist als ein Hobby/Freizeitbeschäftigung.



    Um jetzt nochmal was zum Thread-Thema zu schreiben:

    Ich verstehe nicht, wieso meine Katzen beim fressen immer ihre Näpfe tauschen. Katzen sind manchmal schon echt doof :ugly:

  • Ich verstehe es nicht, warum manche Menschen auf biegen und brechen an einen Kontakt festhalten, obwohl selbst ein Blinder merken würde, dass es einfach nicht passt.

    Bin eh jemand der denkt, dass das wichtigste bei einem Kontakt oder gar Freundschaft es ist, dass die Chemie stimmt. Sowas merkt man einfach sofort und dann laufen die Gespräche auch von selbst. Aber dann gibt es das halt, dass sowas nicht passt und man die Gespräche richtig mit Mühe und Not erzwingen muss. Das macht dann auch keinen Spaß und wenn dann die Unterhaltungen nur noch aus so Floskeln wie "wie geht es dir?" oder "was machst du so?" bestehen, dann sehe ich da weder einen Sinn hinter, noch hab ich da Bock drauf.

  • "wie geht es dir?" oder "was machst du so?"

    Ich verstehe nicht, was Menschen an Smalltalk so schlimm finden? Oh nein wie furchtbar, es fragt mich jemand wie es mir geht...

    Also ernsthaft, mich freut es, wenn ich merke, mein Gegenüber zeigt Interesse.

    Ich kann diese Abneigung einfach nicht nachvollziehen. (Nicht bezogen auf den vorherigen Kontext.)

    :onion-confused:

  • Wie man Smalltalk selbst findet hängt auch sehr von der eigenen Persönlichkeit ab. Manche Menschen kommen gut damit klar, andere nicht. Das ist einfach Fakt.


    Ich persönlich mag die Frage nach dem eigenen Befinden von Fremden in Geschäftsbereich überhaupt nicht. Es ist mir zu persönlich als das ich einen Fremden auf Zuruf irgendwas preisgeben würde. Zumal es in dieser Situation ja auch meist eher nur oberflächlich gemeint ist. Ich habe das Gefühl eine echte Antwort ist dann nicht mal gewünscht und der Gegenüber will einfach nur ein "Gut!" hören. Also das komplette Gegenteil von Interesse plus der Diktatur, wie man nun antworten soll. Vermutlich ist dies aus Amerika rübergeschwappt. Dort ist ja "How are you?" oder "What's up?" eine beliebte Begrüßung, die eher rhetorisch statt wortwörtlich gemeint ist. Ich hatte schon mal eine Kollegin aus USA, die hatte sich hinterher bei anderen beschwert wenn ihr jemand darauf eine echte Antwort gab und von seinen Problemen erzählte.

  • Ich habe das Gefühl eine echte Antwort ist dann nicht mal gewünscht und der Gegenüber will einfach nur ein "Gut!" hören. Also das komplette Gegenteil von Interesse plus der Diktatur, wie man nun antworten soll.

    Genau. Und deshalb mag ich solche Fragen auch nicht.

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




  • Zumal es in dieser Situation ja auch meist eher nur oberflächlich gemeint ist. Ich habe das Gefühl eine echte Antwort ist dann nicht mal gewünscht und der Gegenüber will einfach nur ein "Gut!" hören. Also das komplette Gegenteil von Interesse plus der Diktatur, wie man nun antworten soll.


    Exakt. Ist halt in den meisten Situationen eine Frage auf die Leute keine ehrliche Antwort erwarten/hören wollen.


    Smalltalk generell mag ich auch nicht. Komme damit nicht gut klar. Einfach nur dieses belanglose reden übers Wetter oder was Person XYZ aus der Familie jetzt gerade so macht, nee, nicht meins. Ich führe da wirklich lieber interessante, intensive Gespräche, die ins philosophieren gehen oder bei denen man Wissen austauscht. Um mal ein Beispiel zu nennen, habe ich mal ein Gespräch mit jemandem über das Konzept von "Gut und Böse" gehabt. Das war viel bereichernder als "Oh, das Wetter heute ist aber wieder schön, oder?" "Ja und morgen soll es auch wieder schön werden!"

  • SeiraTempest

    Kann ich gut nachvollziehen. Mein Interesse an Smalltalk ist so gering, dass ich lange Zeit dachte, mir fehlt die Fähigkeit dazu. Ist aber falsch, mich interessiert dieses Belanglose halt einfach nicht. Ich steige auch dann erst in ein bereits laufendes Gepräch mit ein, wenn es um ein interessantes Thema geht. Verstehe bis heute nicht, warum generell so viel Smalltalk geführt wird und es die Mehrheit der Leute nicht stört oder sie es sogar gut oder als notwendig empfinden. Klar, jeder Mensch ist anders und es soll auch jeder das tun was er will. Verstehen (im Sinne von nachvollziehen) tu ich es aber dennoch nicht :D

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




  • Aber ich sag mal so, besser Sie führen mit einem einen netten Smalltalk, statt einen links liegen zu lassen, letzteres ist nämlich auch sehr unangenehm.

    Existieren für dich nur schwarz und weiß?

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    ~ Bill Murray