"Minderung und Kontrolle von Motorradlärm"

Ich fand den Artikel des Spiegel hierzu ziemlich gut -> klick mich <-

Persönlich finde ich das absoluter Schwachsinn. Alleine bei Punkt 7 de Beschlusses kommt mir die Galle hoch.

Das ist ein einziger Leitfaden zur Gängelung von Motorradfahrern (darf man das 2020 noch so nennen? Oder ist das Motoradfahrperson...?)

Für mich selbst wirkt das so, als ob man aus irgendwelchen Gründen das Motorradfahrern ziemlich zu nichte machen möchte.

Über den Punkt mit der Erkennung und des fehlenden Frontnummernschildes kann man bestimmt drüber nachdenken. Das Betrifft allerdings auch den guten Fahrradfahrer der ja nach Situation und belieben sich für ein Auto oder einen Fußgänger hält.

Ich hoffe dass das Ganze im Sinne der Gleichbehandlung baden geht.

PS. Bin kein Motorradfahrer, gehöre also nicht zum Kreis der betroffenen.

Leider werden bei dem Thema immer alle Motorradfahrer über einen Kamm geschert bzw. es fühlen sich alle angesprochen, sicherlich sind aber nicht alle Motorradfahrer gemeint.

In meinem Heimatort wurde jüngst eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen, die sich dafür einsetzt den Verkehr am Möhnesee zu beruhigen.

Es ist für Außenstehende teilweise schwer verständlich, warum es einen Widerstand - auch gegen den Motorradlärm gibt. Daher haben wir vor ein paar Tagen mal die Straße am Grundstück meiner Eltern gefilmt. Es war nicht sehr warm, also verhältnismäßig ruhig, trotzdem war die Lärmbelästigung enorm.

Hört mal rein:

Wir planen weitere Mitschnitte an Wochenenden und Feiertagen.

Wenn alle ein wenig Rücksicht nehmen würden, wären vielen wahrscheinlich schon geholfen. Leider scheint es aber ohne Protest aber nicht zu klappen.

Ich finde Videomitschnitte immer schwierig einzuordnen, da ich es nicht mit erlebtem vor Ort verbinden kann.

Das sieht nach einer normalen Bundes/Landesstraße aus? Gibt es das Geschwindigkeitsbegrenzungen? Das Video scheint auch ein Best of zu sein, zumindest springen die Wolken etwas. War das über einen Tag?

Das soll kein Schlechtreden des Video sein, ich möchte nur die Situation verstehen :)

Hier bei mir im ländlichen Bereich ist es aktuell nicht schlimm oder störend. Daher fände ich generelles Verbot schlecht und nicht nachvollziehbar.

Ich halte von dem auch nicht viel. Ein Motorrad macht einen gewissen Lärm. Ich hätte wenig dagegen wenn der entsprechende Wirtschaftszweig für die Zukunft angehalten ist, entsprechende Techniken zur Geräuschminderung zu entwickeln und einzubauen - aber natürlich in vernünftigen Zeitrahmen. Ich fände es auch absolut in Ordnung wenn Fahrer von Motorrädern die extra Krach machen zur Kasse gebeten werden. Es gibt ja einige Idioten die in unteren Gängen aufdrehen oder aber ihre Maschine entsprechend baulich verändern - hier hätte ich auch nichts dagegen wenn solche Maschinen stillgelegt werden (übrigens auch Autos).

Ob 80Db nun einzuhalten sind, vor allem in allen Betriebszuständen kann ich nicht beurteilen, ich fahre kein Motorrad. Aber ich empfinde normale Motorräder bei normaler Fahrt nicht lauter oder störender als ein Auto. Störender sind da mitunter Flugzeuge oder Helikopter, die je nach Flughöhe und Windrichtung auch abseits von Flughäfen wesentlich lauter sein können als Straßenverkehr. Aber, wurde hier schonmal was gefordert? Also, z.B. das Flüge in den Urlaub verboten werden oder die Airlines auf Stromer umsteigen sollen? Ich glaube nicht. Wie gesagt, es würde vollkommen ausreichen bei den oben beschriebenen Idioten zuzugreifen, dann gäbe es auch deutlich weniger lärm.

Zitat von Eclipse

Was für E-Motorräder gibt es überhaupt? Ich hab keine Ahnung...

Ich kenne nur zwei echt Elektro-Motorräder, von Harley und KTM. Aber neben den von dir schon angesprochenen Problemen kommt noch der Preis dazu, sind halt wesentlich teurer. Für die Sonntagsfahrer mit mittlerem Einkommen wird das schon schwierig. Ist das gleiche mit den E-Rollern/Scootern. Davon gibts ja mittlerweile einige. Als Leihfahrzeuge für die Innenstädte eine tolle Sache. Für den privaten Nutzer aber nicht. Zu teuer und/oder mikrige Reichweite, und wenn dann mal nach ein paar Jahren der Akku flöten geht, wirds nochmal richtig teuer.

Wir hatten mal von Peugeot den E-Vivacity im Laden. Ein wirklich toller Elektroroller. Angegebene Reichweite lag bei 50km, tatsächlich waren es dann eher 35-40. Das Ding war mit 4000€ mehr als doppelt so teuer wie der entsprechende Benziner, es hat ewig gebraucht das Ding zu verkaufen. Und als die Käufer dann nach ein paar Jahren vor dem Akkuwechsel standen, haben sie gleich gelassen...zu teuer.

Also leise sind die Dinger. Sogar für manche zu leise, gab ja schon gerede bei E-Autos und Rollern nen Motor-Sound abspielen zu lassen, damit man sie hört. Aber Praxistauglich sind sie nur bedingt.

Fahrverbote an und Sonn- und Feiertagen würden für die meisten dann eigentlich einen Verkauf ihres Fahrzeugs oder das Abmontieren des Kennzeichens bedeuten.

Falls es soweit kommt, müsste man sich das mal überlegen. Ohne Kennzeichen fahren ist natürlich deutlich stressiger und man muss gegebenenfalls riskanter fahren um der unfreiwilligen Pause durch die Rennleitung zu entgehen - muss man dann abwägen ob einem das Motorrad fahren das dann wert ist oder nicht.

Zumindest würden diese Maßnahmen mit Sicherheit dafür sorgen, dass die gesamte Industrie die am Motorrad hängt starke Einbrüche verzeichnen dürfte. Denn die meisten Motorradfahrer die ich kenne, die ihr Fahrzeug nicht für den Arbeitsweg nutzen, fahren nur am Wochenende oder an Feiertagen.

Thema Lärm ist dann noch mal eine ganz andere Geschichte. Bisschen wie mitm Musikgeschmack. Die einen lieben Schlager, die anderen hören lieber Death Metal. Ich liebe es laute Autos oder Motorräder zu hören (habe lange in Hör-Reichweite einer Bundesstraße gewohnt), aber kriege das Kotzen wenn ich Kirchenglocken, Busse, Kinder Flugzeuge, usw. hören muss. Aber gegen die wird ja auch nichts unternommen...

Ein Kompromiss wären mMn analog zu den Umweltzonen auch Lärmschutzzonen, in die man mit lauten Fahrzeuge gar nicht, oder nur bis zu einer bestimmten Drehzahl (um zeitweise einen gewissen dB-Wert nicht zu überschreiten) einfahren darf.

Somit könnte man in Wohngegenden und Innenstädten den Lärm reduzieren (und auch gleich LKWs und laute Busse mit aussperren 😈).

An Land- und Bundesstraßen hingegen finde ich so ein Verbot Schwachsinn. Man weiß ja vorher, dass da eine Straße ist, bevor man da hinzieht. Es kann ja auch keiner neben einem Kindergarten einziehen und sich dann über Kinderlärm beschweren.

Ich finde es etwas merkwürdig, das am Tag verbieten zu wollen. Da sollte man lieber mal darüber reden, dass in Deutschland Kirchen immer noch NACHTS bis zu viertelstündlich den Uhrschlag machen dürfen. Und da würde man niemanden mit in seiner Freizeitgestaltung beschneiden, wenn man das verbieten würde...

Dieses Problem wurde schon lange von South Park gelöst. Es fehlt nicht an Gesetzgebung, sondern an Terminologie. Das betrifft nicht nur rücksichtslose Motorradfahrer, aber auch prepubertäre Autofahrer in Innenstädten, die die niedrigen Gänge großzügig ausfahren - und dabei gerne laut furchtbare Musik hören. Tun wir der homosexuellen Bevölkerung einen Gefallen und münzen die Beleidigung "Schwuchtel" auf diese Leute um. Das muss dann aber auch bitte im Duden stehen!

Zitat von Ex4mp1e

An Land- und Bundesstraßen hingegen finde ich so ein Verbot Schwachsinn. Man weiß ja vorher, dass da eine Straße ist, bevor man da hinzieht.

Das Argument ist aus der gleichen Kategorie wie "Die weiß ja vorher, dass sie vergewaltigt wird, die hat ja nen Rock angezogen"

Der Vergleich hinkt aber doch sehr. Der Sinn einer Straße ist nun mal, dass sie von motorisiertem Gefährt genutzt wird - wenn auch nicht für die, die meinen den Motor extra aufheulen lassen zu müssen. Ein Rock hat lediglich seinen Sinn als Kleidungsstück - nicht als Vorlage für eine Vergewaltigung.

Zitat von Da loco

Das Argument ist aus der gleichen Kategorie wie "Die weiß ja vorher, dass sie vergewaltigt wird, die hat ja nen Rock angezogen"

Das ist ein, meiner Meinung nach, absolut an den Haaren herbeigezogener Vergleich. Außerdem auch ziemlich unpassend.

Dass an (Haupt)Verkehrsstraßen die Lärmbelastung nun einmal größer ist, dürfte wohl eine un abstreitbare Tatsache sein. Ebenso wie vor eine Bushaltestelle zu Wohnen mit Dieselgeräuschen und ggf. Menschenansammlungen belohnt wird.

Von den oben angesprochenen Idioten die <hier Fahrzeug einsetzen> im ersten Gang bis zur Besinnungslosigkeit treiben spreche ich hier nicht.