[Spiel 117] Game Over

  • [Spiel 117] Game Over


    Raluca  Sorawo the Witch  Katsu | Raeken


    Jauchzet und Frohlocket!! (und besorgt euch Aspirin) Ich hab euch nur ne schlappe Woche mit dem Ding hingehalten und hab nur 5000 irgendwas Worte gebraucht um endlich zum Ende zu kommen... aber nun endlich viel... Ähem... Vergnügen. :/




    Während die Stunden verstrichen in denen der Sturm unerbittert über dem Meer tobte und das schwere Schiff gegen Wind und Flut ankämpfte ahnte der junge Hasenjunge aus dem Krähennest - im Fieberschlaf gefangen - nichts von alledem; Sein Bewusstsein war stummer Zeuge unzusammenhängender Bilder aus anderen Zeiten; Anderer Geschichten. Denn er sah ein sonderbares Hasenmädchen, welches nur mit einem angespitzten Stock inmitten eines Rudels von hungrigen Wölfen kämpfte. Hasenmönche die das blutverschmierte, scheue Mädchen fanden, mit Karottenbrot mit sich lockten, und sie an einer Zellenwand angekettet gefangen hielten, Gebete und Formeln raunend, während das Mädchen vor Furcht und Pein schrie als Nadeln und Schläuche sonderbare Flüssigkeiten aus brodelnden Kesseln in ihren Nacken und ihre Gliedmassen pumpten.

    Mönche deren weisse Kapuzen vor Lachen bebten während das Mädchen, nun älter und willenlos im Bann der Mönche, mit Klingen, Bögen und mächtiger Magie gleichermassen Wölfe niedermachte. Genauso wie Hasen in Waffen und Rüstungen, die sich dem Kloster näherten. Um den Mönchen ihre Macht zu entreissen - um sie selbst an sich zu nehmen. Und er sah wehende Kutten, die wild durcheinander stoben als sie in Panik zu Speeren, Schilden, Pulvern und Zauberstäben eilten um die junge Hasenfrau zu töten, die sich mitten in der Schlacht gegen sie gewandt hatte.


    Und er sah Bilder eines verödeteten Schlachtfeldes auf dem niemand mehr kämpfte; Auf dem nur die Silhouette eines Hasen - in Begleitung eines Hundes der eine kleine Karre mit Milchkannen zog - in blinder Vorsicht ungläubig über die verbrannte Erde und die verstreuten Leichen tappte. Und über den am Boden liegenden Körper einer flach atmenden jungen Häsin. Er sah, wie der Schatten seine Ohren spitzte und über dem Körper jener Häsin vorsichtig auf die Knie ging, und sein rotes Halstuch abnahm um eine klaffende Wunde zu versorgen, die er mit seiner Pfote erfühlte.

    Er sah die junge Häsin im Strohbett einer ärmlichen Hütte genesen. Und den blinden Hasen, an ihrer Seite wachen. Der Hase, der sie versorgte so gut er konnte, ohne ihre Narben zu sehen, ihre Gefährlichkeit, den Schmerz oder den Irrsinn, den ihre Augen erfahren hatten - aber an all dem vorbei, hinein in ihr Herz. In dem trotz Allem ein letzter Rest Hoffnung lebte, aus dessen verborgener Stärke Undenkbares aufkeimte: Freude, Verständnis, Humor, Glück, Vertrauen. Und Zuneigung.

    Für den ärmlichen Hasen, der ihr Freund, ihr Vertrauter und ihr Gatte wurde; Ihren gemeinsamen kleinen Sohn - und ihr Zuhause.

    Und er sah die Dorfbewohner in einer lauen Sommernacht zu der Hütte der kleinen Familie kommen und berichten, von Schiffen aus dem Norden und den Schaaren der Wölfe die sie aus ihren hölzernen Bäuchen über das Land entliessen; Er sah die Dorfbewohner die junge Häsin auf Knien beflehen für sie zu kämpfen um ihre Leben zu retten, sah sie versprechen gut für ihren Mann und ihren Sohn zu sorgen - und sah die junge Häsin Mann und Sohn umarmen um Abschied zu nehmen; Mit dem roten Tuch um den Hals der jungen Häsin gebunden - dem Symbol ihrer Rettung; Dem Zeichen ihrer Liebe; Und der Insignie ihres Versprechens, wohlbehalten wiederzukehren.


    Er sah die junge Häsin erneut in Schlachten ziehen, wieder Blut vergiessen, während Monate und Jahre vergingen, und sah sie sich schliesslich auf offender See der Marine der Wölfe stellen - in einer letzten Schlacht, angeführt von derem kanonenbewehrten Flaggschiff, an dessen Heck in schwarzen Stahllettern der Name Haremower prangte.

    Und er sah die Dorfhasen in den Bergen während dessen einem neuen Bürgermeister zujubeln, einem flammenden Redner der Hetze, dessen Worte die Angst und die Wut in den Herzen nährten, und diese entzündete schliesslich das Feuer der Scheiterhaufen, auf denen alles und jeder verbrannte, der sich der Magie schuldig machte - oder dessen Gabe einfach nur jene des Wissens, der Vernunft, der Klugheit oder der Besonnenheit war; Er sah diese sengende Wut auch einen blinden Hasen und einen Knaben, gerade in der Blüte seines Lebens, aus einer Hütte zerren und mit Stöcken und Scheiten zu Tode prügeln.

    Und er sah Hasen auf zusammengeflickten Schiffen über das Meer aus der Schlacht zurückkehren, ihre Siegesfahnen auf dem Flaggschiff der Wölfe gehisst, während es in einen bunt geschmückten Hafen einlief. Und er sah die ausgezehrte Häsin mit dem roten Halstuch von Bord gehen und achtlos an der jubelnden Menge vorbeilaufen, die am Kai wartete um ihre Helden zu empfangen, und auf ein Pferd steigen, Tage und Nächte durch Wind und Wetter reiten, bis zu einem Dorf in den Bergen. Und er sah und fühlte das so starke Herz jener müden Häsin entzwei brechen, sah sie auf die Knie sinken und sah sie in der Nähe ihres leblosen Zuhauses, bei einer Eiche auf einem Hügel, zwei Gräber anlegen.

    Und er sah sie mit leerem Blick in ein lebendiges Dorf reiten und ein Totes hinter sich zurücklassen, auf ihrem Weg zurück in den Hafen. Und er sah sie die beschädigte Haremower allein und ohne jeden Proviant aus dem Hafen segeln und mit dem Schiff in die Finsternis der Nacht verschwinden. Um ein neues Versprechen der Häsin zu erfüllen. Einen Krieg zu führen, der niemals enden sollte, gegen einen Wolf der niemals sterben würde, solange die finsteren Herzen der Hasen ihn nährten;

    Dies zu Ehren des mutigsten und aufrichtigsten Seewolfes, den jene Häsin getötet hatte, nur um am Ende die Leben von boshaften Hasen gerettet zu haben. Thomsen, den Kapitän der Haremower; Der - des sinnlosen Blutvergiessens längst müde geworden - das angeschlagene Schiff entgegen seiner Befehle nicht sprengte um es zu versenken und jeden Hasen darauf zu vernichten, sondern es den Hasen überlies. Als vertrauensvolle, aber von den Hasen verlachte Geste der Hoffnung auf einen Frieden, zu dem es niemals kam. Denn im Übermut des Sieges liessen die Hasen die gefangenen Seewölfe hinrichten und präsentierte ihre geschändeten Leichen vor Stadtmauern und auf Marktplätzen, um dort von jedem, dem es beliebte ausgelacht und verschmäht werden zu können. Und so zogen nun die Wölfe des Festlandes, geeint im Zorn gegen die Niedertracht der Hasen in den Krieg, um ihre Brüder und Schwestern aus dem Norden zu rächen...


    Doch wisst ihr, liebe Hasenkinder: In jener Zeit, viele Jahre später, an jener Küste vor der Stadt Ravenport, an dem die schlagseitige Haremower nach einem Sturm verlassen aufgefunden wurde waren all diese Geschichten längst verblasst, vergessen oder aus falschem Stolz und Selbstgerechtigkeit unwahr weitergegeben. Und als Weasley, der von seinem vertrauten Rathausadjutanten Ian Thompsen von dem Schiff erfuhr es in den Hafen schleppen lies - nicht ohne vorher in aller Eile alles von dem Schiff abschlagen und im Meer zu versenken zu lassen, das an seine wahre Herkunft erinnerte um Besitzansprüchen der Hasenmarine vorzubeugen - war er nicht im Geringsten an der Vergangenheit des Schiffes interessiert, sondern allein an seiner für sich einträglichen Zukunft...


    Aber welche Zukunft mochte nun vor dem Schiff liegen, nach allem, was ihr erfahren habt? Was an Bord der Hayflower geschehen war? Und - wie ich euch nun weiter berichten will, bevor ich alter Dussel gänzlich den Faden verliere! - noch geschehen sollte?

    Denn obwohl das Schiff dem Sturm weiter trotzte ermüdete es an ihm. Der Grossmast war trotz Grayfox´s Sabotagen noch immer zu stark besegelt und die Matrosen meldeten die sich durch den Winddruck auftuenden Risse im Mastfuss mit Besorgnis an den Kapitän, während zu wenige Mann ihn mit zu wenig Sachverstand verzweifelt zu schienen versuchten. Denn Jacob und Patricia waren weiter damit beschäftigt die Lecks im Rumpf abzudichten - und jeder Matrose der noch bei Kräften war hatte zwei Andere zu ersetzen, die vor Erschöpfung an den Kurbeln der Lenzpumpen zusammenbrachen. Und Jackals Lakaien waren weiter nur von ihrer Blutlust getrieben auf der Jagd nach Grayfox - nur, um mit ihrem Anblick auch ihren eigenen Tod zu finden.

    Den Tod, der auch Snake in seinen Schwingen umfing, als dieser die Matrosen wutenbrannt Angsthasen schollt und sie vor sich her aus seinem Quartier trieb, über das Deck, zurück hin zum Grossmast. Der in diesem Moment ächzend seitlich umknickte und unter splitterndem Krachen das Deckhaus unter sich begrub, während sich die Querbalken der einen Seite durch die Deckplanken ins innere des Schiffes bohrten - und so auch durch Lambs Köper der gerade den Korridor entlang gegangen war. Indessen surrten die losgerissenen Takelungen der anderen Segelseite peitschtend über das Oberdeck; Eine davon schlang sich so unglücklich um Snakes Hals, dass sich das Tau zuzog als der fallende Mast es verkürzte, sodass der Kapitän jäh an ihm hochgerissen wurde und in einigen Metern Höhe über dem Deck in Wind und Regen am Seil baumelte wie an einem groteskem Galgen. Ein Galgen, der sein Leben erlöschen lies, ehe ihm Hilfe zukommen konnte.


    Unter Deck in dessen hatte der Tod der blinden Passagierin die Reihen der möglichen Täter weiter gelichtet. Einer der drei verschlossendsten Hasen an Bord musste für die Morde verantwortlich sein. Katsu Behrendt - die niemandem vertraute; R.T. die mehr als nur ein dunkles Geheimnis zu hüten schien. Und der Quartiermeister Ian Thompsen, der sich ausgezeichnet auf dem Schiff auskannte. Besser offenbar, als so mancher Quartiermeister auf anderen Schiffen, wie man munkelte.

    Was nun Behrendt betraf mochte es wahr scheinen, dass sie niemandem vertraute. Doch lag der Grund dafür nicht in ihrer Boshaftigkeit. Im Gegenteil; Sie konnte heute nicht mehr vertrauen, weil sie, früher einmal, stets ganz und gar vertraut hatte; Mit Zuversicht und aus tiefstem Herzen. Denn selbst wenn Behrendt es mittlerweile zu Wohlstand gebracht hatte, Not und Armut waren ihr nicht fremd. Genauso wenig wie harte Arbeit und Freundschaft. So war jene Häsin, die sie aus Jugendtagen kannte und mit der sie gemeinsam und mühevoll ein Rübengeschäft aus dem kargen Boden erstehen lies nicht nur eine Geschäftspartnerin für Katsu, sondern auch eine Freundin. Doch der Moment, der ihren grössten gemeinsamen Triumph feiern sollte wurde zum Augenblick des bittersten Verrats, der Behrendt nicht nur die Früchte ihrer Mühe kosteten, sondern ihr etwas noch viel Wertvolleres nahmen: Ihr Urvertrauen, und ihre Freundin. Von da an blieb sie aus Entschluss allein; In ihren Entscheidungen. In ihren Niederlagen, und in ihren Erfolgen. Es mochte in ihren Augen bitter sein, aber notwendig um ihr Herz zu schützen, dessen grosse Stärke sie durch den Verrat für Schwäche und Dummheit hielt.


    Und R.T. erinnerte sich nicht mehr an ein Leben abseits der Schlachtfelder. Denn sie war noch ein Kind als Wölfe ihre Heimatstadt niedermachten, und ihre Familie auslöschten. Ihre - und die Familien so vieler Anderer. Was von ihrer Heimat übrig blieb waren Blut, Tod, und eine kleine Gruppe von Waisenkindern. Die von einem Hasenjungen, der mit gerade einmal zwölf Jahren der Älteste von ihnen war, zusammengehalten wurde. Von ihm getröstet, bestärkt und durch Klugheit und Güte durch Hunger, Kälte und Krankheiten geführt.

    Und als die kleine Gruppe ein paar Jahre später gemeinsam in die Armee eintrat um gegen die Wölfe zu kämpfen waren sie längst ein eingeschworenes Team von immenser Zähigkeit, Erfahrung und Kampfstärke, in dem jeder dem Anderen blind vertraute, den Rücken frei hielt und sein eigenes Leben im Tausch für ihn gegeben hätte. Doch der endlose Krieg hinterlies Spuren, nicht nur an ihren Körpern, sondern auch an ihren Herzen. Schramme für Schramme, Tod um Tod liessen auch die Güte in den Augen des Anführers zu Gleichgültigkeit verblassen, die Klugheit zu Grausamkeit werden. Und die Weitsicht zu Besessenheit. Die Bessessenheit, dass der Krieg nicht enden würde bevor nicht der letzte Wolf ausgelöscht wäre, und die Letzten vernichtet, die ihnen vielleicht Schutz oder Unterschlupf boten.

    So sollten sie einen Pass hinter einem Hasendorf überqueren, der von Partisanen verteidigt wurde, indem man den Pfad mit tödlichen Fallen bestickt hatte, was ein Gespräch mit dem Anführer der Truppe erzwingen sollte.

    In der hoffnungsvollen Aussicht, das es eine friedliche Lösung gäbe fragte R.T. in freudiger Neugier eben diesen nach seinem weiteren Vorgehen. Er sagte R.T., er wäre die ewigen Gespräche und Kompromisse Leid. Sie würden morgen früh in das Dorf der Partisanen gehen, die Frauen und Kinder mit Waffengewalt zusammentreiben, und sie vor sich her den Pass hinauf treiben, damit sie unter den Augen der Widerständler - den Augen ihrer Ehemänner, Brüder, Söhne und Väter - an ihrer Stelle in den Fallen umkämen. Als Exempel für Alle, die sich ihnen in den Weg stellten.

    Und als R.T. ihm entsetzt widersprach fuhr er sie an: Wieviele ihrer Freunde hatten sie in all den Schlachten verloren, wegen Unentschlossenheit? Wegen Nachsicht? Um wie viel länger hatte all das schon gedauert, wegen der Unbereitschaft, jedes Mittel einzusetzen, das den raschesten Erfolg versprach? Sie müssten den Krieg endlich beenden, wenn all diese Tode nicht umsonst gewesen sein sollten!

    R.T. redete weiter auf ihn ein, beschwor ihn, dass dies der falsche Weg wäre, doch er brachte sie mit einem eisigen Blick zum Schweigen; Sie sollte seine Befehle befolgen - oder er würde sie für deren Verweigerung exekutieren lassen.

    Und in diesem Moment, in diesem Ausdruck in seinen Augen verstand sie, dass der Krieg auf diese Weise niemals enden würde. Denn der tapfere, gütige und umsichtige Hasenjunge, den sie einmal kannte existierte nicht mehr. Sie blickte nur noch in die Maske seines verhärmten Gesichtes, unter welcher ein Wolf erwacht war; Ein Wolf der aufs Neue über ein Dorf herfallen würde, und damit das Leid und Elend, dass sie selbst erfahren mussten für Andere neu erschuf. So nahm sie mit zitternder Pfote die Armbrust - legte an, und trieb einen Bolzen durch das erloschene Herz jenes Jungen, den sie einmal kannte. Und den Wolf, zu dem er geworden war. So sah R.T. ihren Kommandanten, ihren Freund, mit dessen Hilfe und Zuversicht sie alle so viel durchgestanden hatten, dem sie all die Jahre blind vertraut und so tief respektiert hatte sterbend zusammenbrechen, durch ihre eigene Hand, und so viel in ihr starb im selben Moment mit ihm. Zu viel. Sie hinterlies den Dorfbewohnern eine Warnung, denn ihr war klar geworden, dass in ihnen Allen - ebenso wie in ihr selbst - nichts mehr von der Gruppe von mutigen und gerechten Waisenkindern von damals übrig war, und verschwand im Schutz der Nacht in Richtung Küste um nie wieder zurück zu kehren.


    So versteht ihr vielleicht, liebe Hasenkinder, das die Geschichten, die Behrendt und R.T. mit sich trugen sich schwer für einen zwanglosen Kennenlern-Plausch eigneten und sie verschlossen machten. Dabei aber doch eine grosse Rolle bei der Suche nach dem Mörder spielten. Warum R.T. so zerrissen war, zwischen dem Zorn auf sich, auf die Wölfe, auf Hasen und auf alte Wunden, die sich stellvertretend in der Begegnung mit Erza Fox letztendlich durch einen tödlichen Schuss auf sie - aus R.T.´s im Umhang verborgenen Armbrust entlud.

    Und all der Enttäuschung und der Leere in ihr, die sie ihre starke Waffe dann gegen sich selbst richten lies - nur um sie ein paar Atemzüge später wieder zu senken. Denn die Sekunden, in der sie sich und die Welt aufgeben wollte liesen sie daran denken wofür sie und ihre Freunde so viele Jahre lang gekämpft hatten, bevor sie es vergaßen. Nicht um fort zu laufen, nicht für die Rache, und den Tod. Sondern für die Hoffnung. Den Frieden. Und das Leben.

    So arbeiteten sie und Katsu mit den Zimmermannshasen zusammen um die grössten Lecks auszubessern und ihrer beider rasche Auffassungsgabe, ihre Teamfähigkeit (der sie nicht mehr vertrauen mochten, aber die immer noch Teil von ihnen war) ihre gemeinsame Kraft und ihr Geschick versiegelten die Risse so rasch und sicher, dass die Zuversicht das Schiff vor dem Untergehen retten zu können ein kurzes Lächeln über die von Schweiss und Meerwasser triefenden Mienen der Vier huschen lies, die sich anerkennend zunickten.


    Jedoch währte die Erleichterung nicht lange, denn als das krachende Beben des brechenden Grossmastes den Rumpf erschütterte eilte man erschrocken nach oben, vorbei an LeMúr, der das Beben zunächst mit seiner eigenen Verdauung in Verbindung brachte und sich verlegen lachend gestenreich entschuldigte (nach Mockingbirds Bestürzung über Uecatós Tod hatte er sich hauptsächlich von undicht eingemachten Bohnen ernährt) und dem durchpfählten Körper von nunmehr Commander Lamb, für den selbst für einen Laien erkennbar - jede Hilfe zu spät kam.

    Oben an Deck herrschte das Chaos, der Kapitän war tot, und der Steuermann starrte kreidebleich auf die Szenerie, während er den ängstlichen Blicken der Matrosen, die auf ihn gerichtet von ihm Führung erhofften nur Gestammel anbieten konnte, als er plötzlich einen Schatten hinter sich spürte. Als er sich umwandte erkannte er Commander Grayfox, abgekämpft und verwundet auf sich zukommen.

    Sie sagte ihm - nachdem sie zu Atem kam - er müsse die Matrosen Äxte und Messer nehmen lassen und eilig alles an Segel, Tauen und Balken des zerfetzten Mastes abschlagen und über Bord werfen lassen um Fock- und Besammast frei zu bekommen - und der Steuermann verstand. Wie schnell sie vorwärts kamen spielte nun keine Rolle mehr, es ging nur noch darum manövrierfähig zu bleiben um nicht von den Wellenbergen begraben zu werden.


    So brüllte der Steuermann den Hasen und Häsinen die Befehle durch des Sturm zu - und diese brüllten sie einander weiter und stoben wie vom Blitz getroffen umher um Werkzeug zu holen und sich an die Arbeit zu machen, ängstlich, aber dankbar dafür, eine Aufgabe bekommen zu haben, die ihre Furcht vielleicht für eine Weile betäubte. Und die Arbeit ging rasch voran - bis zu dem Moment, als vom Bug des Schiffes her eine wankende Gestalt auf sie zuging. Oder besser: Zuwankte. In langsamen, seltsam abgehackten Bewegungen als würden Skelett und Körper nicht zusammengehören schritt ein Hase auf sie zu, dessen Äusseres an den jungen Kousei erinnerte - und der dennoch nichts mehr von ihm hatte, Sein Blick war stechend, sein Haar lang und schneeweiss, und seine femmininen aber verzerrten Gesichtszüge hatten nichts Lebendiges an sich. Und hinter der Gestalt - der kleine Rest von Jackals Leuten die noch übrig gewesen waren. Mit starrem, leerem Blick, und ohne ein Wort aus ihren sonst so spöttischen Lippen folgten sie vereint ihrem neuen Herrn, stets drei Schritte hinter ihm.

    Die Gestalt hob ihren Blick und lies ihn über das Deck wandern, während eine Pfotenbewegung ihres Armes ausreichte um die drei Matrosen, die in ihrer Nähe manisch an den Trümmern eines Balkens hackten und sägten wie von einer unsichtbaren Peitsche geschlagen über das Deck zurück zu schleudern; In Richtung Mittschiffs, in Richtung des Galgens.


    R.T., Katsu, Thompsen und die beiden Zimmersleute waren indes dabei gewesen vom Heck her den Besammast freizuräumen, mit Äxten, Messer und Sägen in ihren Pfoten. Als R.T. bemerkte, wie Thompsen sich Katsu näherte und interessiert ihr Genick betrachtete, während Katsu, am Boden kniend, gerade ein zähes Tau zu durchtrennen versuchte. Und als er an seine Seite fasste um einen langen, dünnen Gegenstand hervorzuholen - eine Art angespitzten Dietrich - lies sie ihr Kampfreflex ihre Armbrust hervorholen, die ihre Pfoten in der selben Bewegung spannten, in dem sie einen der unter der Waffe befestigten Bolzen einlegten und die Waffe zur Schulter führten. Denn trotz all der Stürme, die in ihrem eigenen Herzen toben mochten hatten sich die zahllosen Kämpfe ihres Lebens in ihren Körper eingebrannt. Ihn erfahren und geschickt gemacht, ohne den Augenblick eines Gedanken zu benötigen. Um ihn durch kein Zagen des Verstandes zu gefährden.

    So zielten ihre Pfoten wie von selbst auf Thompsens Kopfansatz, den Bereich, hinter dem R.T.´s Erfahrung das Kleinhirn wusste, und feuerte den Bolzen ab, der surrend durch die Luft fauchte und sein Ziel traf. Doch entgegen der Erwartung fiel Thompsen nicht tot vorne über - er heulte nur verletzt auf, mit einem Kreischen aus seiner Kehle, das zugleich das eines Hasen und eines Wolfes war.


    Und während Katsu erschrocken auffuhr wandte Thompsen seinen Blick R.T. zu, in dem Wut und Enttäuschung zu gleichen Teilen funkelten, als er jene schweigsame Soldatin anstarrte, in deren Herz er so vertrauten Schmerz wusste. Und als seine Hasenhaut in vergilbenden Fetzen von ihm abfiel, und ein alter, hagerer, ausgezehrter, wettergegerbter Wolf unter ihr zum Vorschein kam sprang er mit einem blitzartigen Satz auf R.T. zu und schlug ihr die Waffe aus den Pfoten, ehe sie zu reagieren vermochte. Ein Hieb seiner anderen Pranke zwang sie zum Ausweichen und so setzte er sich hinter sie, um R.T., Katsu und die anderen mit aufgebäumtem, Krallen gespreizten Körper vor sich her zutreiben, nach vorne, in Richtung Mittschiff. Mit einem so markerschütternd tiefem Heulen aus seiner Kehle, die ein rotes Halstuch umfing, dass es aus der Hölle selbst heraufzukommen schien.


    Und das grässliche Heulen, das über das Schiff jagte verschmiedete die verworrenen, fremden Gedanken und Bilder, die an Grayfox´s Herzen nagten seit sie unter den Blicken des Skelettes auf dem Deckhausdach Jackal getötet hatte zu einer Erkenntnis. Darüber, wer diese sonderbare Gestalt war, was auf diesem Schiff geschah, und weshalb Sturm und Sterben nicht enden wollten. Dies alles hier war die Rache der unsterblichen Wut einer Hexe - und sie selbst hatte ihre Macht gestärkt! Ihr das Schlachtfeld bereitet, indem sie zustimmte den Galgen zu errichten, indem sie den Wolf nicht aufhalten konnte, sondern die Willkür einer Hexenjagd zulies - Nicht nur zulies - sie Snake sogar empfahl.

    So fasste sie nach einer Axt, die von den Matrosen liegen gelassen wurde und machte sich bereit um sich Maggy und ihrer willenlosen Gefolgschaft zu stellen. Denn würde sie Maggy nicht aufhalten können... so wäre das Schiff und alle auf ihm unweigerlich verloren. Dadurch entbrannte die Schlacht, in der die einen, angeführt von Katsu, R.T. und Jacob - nun einig und aufeinander achtsam - dem Wolf zusetzten, der wutenbrannt über, unter und zwischen ihnen wütete. Während Grayfox, ohnmächtig gegen Maggys Magie, die Söldner auszuschalten versuchte, was ihr angesichts ihrer zunehmenden Erschöpfung und Verwundung schwerer und schwerer fiel. So sah sie sich plötzlich in die Enge getrieben, in einer Ecke dessen, was einmal das Deckhaus war, und diese Erkenntnis lies sie mit einem Satz ihrer müden Oberschenkel nach vorne schnellen um aus der Sackgasse auszubrechen, doch sie war nicht mehr schnell genug - und spürte die Klinge eines Hasen, den sie mit aller Mühe hinter sich gelassen hatte die Sehnen an der Innenseite ihres rechten Knies durchschneiden.

    Ein Schnitt, der ihr alle Kontrolle über das Bein raubte; Der sie stolpern, mit dem Kopf gegen die Reling krachen und ihr Bewusstsein schwinden lies. Sie fühlte Leere und Dunkelheit in sich aufsteigen, wissend, das der Kampf nun vorüber war, im unwirklichen Gefühl der Erwartung eines letzten stechenden Schmerzes, durch den Stich einer Klinge, oder die Spitze eines Pfeiles, der ihren wehrlosen Körper durchbohren würde.


    Aber er kam nicht; Nur die pochenden, dumpfen Schmerzen ihres ganzen Körpers kehrten zurück und als sich der trübe Blick ihres erwachenden Bewusstsein aufklarte erkannte sie einen Hasen, der sich und sie mit einem langen Spiess in der Hand verteidigte. Es war der junge Hase aus dem Krähennest, der über ihr stand. Der sie am Arm packte und sie - ohne ihren in Wut gemurmelten Protest zu verstehen - aus der Reichweite der Söldner zog, hin zu dem Treppenaufgang, der zu den unteren Decks führte. Dorthin wo schon Jacob lehnte. Mit dem abgebrochenen Stück einer langen Klaue, das blutend aus seiner Lebergegend ragte.

    Und ihre trüben Blicke wanderten über das verwüstete Deck.

    Jacobs hin zu R.T. und Katsu, die gegen den Wolf kämpften. Und zu Patricia, die seine Stelle eingenommen hatte; In dem Wissen, das es ihren Tod bedeuten würde mit dem Wolf zu kämpfen. Und nichts auf der Welt erschien ihm Falscher, als dass sie an seiner Stelle sterben sollte.


    Denn Jacob mochte sein ganzes Leben Zimmermannshase gewesen sein, und ihm waren drei Kinder geschenkt, denen er nach dem Tod seiner geliebten Frau ein guter und liebevoller Vater zu sein versuchte. Doch in den Zeiten des Krieges und der Not hatte sein eigentliches Handwerk nicht ausgereicht um sich und seine Familie zu ernähren. So hatte er nicht nur für Dörfer und Städte Galgen gezimmert - er hatte sich auch als Henker anstellen lassen. Er hatte sein Gewissen stets damit besänftigt, das es alle verurteilte Mörder, Diebe und Sadisten waren, deren er mit übergezogener Henkersmaske die Schlinge um den Hals legte. Doch sein Herz, das immer noch die Gesichter sah, die nach Gnade flehten - oder in denen die verzweifelte Wut der Unschuld brannte hatte immer gewusst, dass der Galgen kein Instrument der Gerechtigkeit war - sondern der Falschheit, der Intrigen und der Machtgier...

    Und was seine Kinder betraf, so hatte ihn seine Vergangenheit vor vielen Jahren schon eingeholt. Er war es, der auf diesem Schiff sterben sollte; Nicht Patricia.


    Und Grayfox Blick ruhte auf dem Hasen aus dem Krähennest, in dem Wissen, dass noch niemals jemand für sie gekämpft hatte. Sie verstand auch nicht, warum er es tat. Sie verstand nicht dass er einen Freund in ihr sah. Nicht weil er sie kannte, oder er ihr Nahe stand. Sondern weil sie ihn, trotz der Distanz zwischen ihnen Beiden niemals verurteilte oder ihn bemitleidete; Ihn nie kränkte oder ungerecht behandelt hatte. Sie hatte ihn für seine Fähigkeiten geschätzt oder für seine Fehler an Bord getadelt, aber niemals für sein Wesen - oder seine Vergangenheit.

    Was sie aber verstand war, dass er ihr seine Hand gereicht hatte um ihr zu helfen. Und das eine einzige helfende vor zwanzig Jahren vielleicht einen Unterschied in ihrem Leben gemacht hätte. Heute aber spielte es für sie keine Rolle mehr; Doch vielleicht für jemand anderen - doch wem sollte der junge Hase noch eine so rare Geste zukommen lassen, wenn er nun sinnlos für sie sterben würde..?


    Doch ein Tippen auf ihrer Schulter riss sie aus ihren Gedanken, und sie wandte ihren Blick in Jacobs Gesicht - ehe sie ihn hinab zu seiner anderen Pfote wandern lies, die ihr zwei kleine Beutel entgegen hielt, mit zwei Fläschchen darin, so wie die junge Erza sie stets bei sich trug, doch gefüllt mit einer seltsam leuchtenden Flüssigkeit, einpflanzt in den Beutel mit einem rötlich schimmernden Pulver darin.

    Und als sie ihren Blick wieder hob und der ihre Jacobs traf verstand sie; Sie nahm einen Beutel und steckte ihn in ihren Mantel; Den andere behielt Jacob, und dann stützen sich die Beiden gegenseitig ab um sich aneinander aufzurichten.

    "Für Patricia..." begann Grayfox im Abschied von Jacob. Und Jacob nickte und überlegte kurz.

    "Für unseren Jungen aus dem Krähennest..." sagte er dann, mit einem schiefen Lächeln, da ihm bewusst wurde, das er nicht einmal seinen Namen kannte.

    "Valence." erwiderte ihm Grayfox.

    "Valence..." wiederholte Jacob nachdenklich und nickte respektvoll um seinen wankenden Körper in Richtung des Wolfes zu schleppen, während Grayfox auf dem wankenden Schiff in Richtung Maggy schlurfte. Grayfox kannte seinen wahren Namen auch nicht, er hatte ihn ihr nie gesagt; Aber Valence war der Name, der einmal dem Mann gehört hatte, der Sarah Ottertons Vater gewesen war...


    Grayfox Weg war nicht weit, ihre taumelnde Gegenwart erregte rasch die Aufmerksamkeit der Kämpfenden, die eilig auf sie zustürmten - während sie dem Steuermann und dem Hasen aus dem Krähennest zurief sich zurück zu ziehen. Sie verstanden nicht sofort, was Grayfox vorhatte; Doch sie bedeutete es ihnen mit einem Blick voller Entschlossenheit - und Dankbarkeit. Der Hase aus dem Krähennest zögerte noch immer, doch der Steuermann packte ihn im Lauf und warf ihn in einem Satz mit sich zu Boden, während sich Grayfox müde auf die Knie sinken lies. Nur um in ihre Manteltasche zu fassen, den Beutel hervorzuholen - und ihn mit einem Schwung ihrer Pfote, der sicherstellte dass das Glasgefäss in seinem Inneren zerbrechen und sich mit dem Pulver vermischen würde, vor sich auf die Planken niederzurammen...


    Der Lichblitz der daraufhin folgte kam beinahe zeitgleich mit jenem etwas weiter Achtern; Der Sturm der Explosionen, die über das Deck donnerten liesen die auf Grayfox zugeeilten Söldner zu Staub zerfallen, während sie die Ohren betäubten -und die Planken des Oberdecks in umherfliegenden Holzfetzen wegsprengten. Wodurch sich jene Hasen, die sich in Sicherheit bringen konnten nun ein Stockwerk tiefer wiederfanden. Gemeinsam mit dem Wolf, der von Splittern durchsiebt reglos am Boden lag, während der Regen duch das offene Deck fiel. Die Hasen halfen einander auf die unsicheren Beine und schienen relativ unbeschadet - von Schrammen und Splittern, die in ihren Fellen steckten abgesehen.


    Die Gestalt jedoch, die Grayfox und der Hase aus dem Krähennest als Maggy kannten hatte nicht den geringsten Schaden genommen. Unbeeindruckt trat sie auf den Wolf zu, aus dessen Wunden faules Blut quoll, und legte ihm seine Pfote auf die Schultern, wodurch sich sein Körper in pulsierenden Wellen veränderte. Seine Wunden schienen zu verheilen - und bald erlangte er sein Bewusstsein zurück, was Katsu und R.T. , erschöpft und verletzt, mit Entsetzen bemerkten! Doch mühsam aufgelehnt fasste er mit seiner zitternden Klaue nach Maggys Pfote und zog sie von seiner Schulter, während der Blick der Gestalt davon irritiert wirkte, denn diese Geste hatte seine Heilung unterbrochen. Der Wolf jedoch hatte Maggys Pfote vorsichtig zu seiner Brust geführt, und steckte etwas in sie, während er ihren Blick suchte. Und als die Gestalt seine Pfote öffnete lag darin, zusammengeknüllt, ein halb zerfetztes rotes Halstuch.

    Diese Geste, dieser Moment lies wie ein Zauber alle Härte und Kälte vom Gesicht der Gestalt abfallen. Denn als sie den Blick wandern lies, hin zu den verängstigten, abgekämpften Hasen; Hin zu Patricia, die weinend über Jacobs zerfetztem Körper kniete; Hin zu dem verwundeten Krähennesthasen, der als Geste seines Respektes Grayfox kaputten Mantel ausbreitete, um ihn über ihrem zugerichteten Leichnahm zu senken; Da verstand sie, was der Wolf, Thomsen, ihr wortlos zu sagen versuchte.


    Er erflehte sie, ihren Krieg nicht länger fortführen zu müssen; Denn dieser Krieg würde niemals enden, es würde immer Unrecht geben, und Rache, immer List und Gier, und Grausamkeit, in allen Zeiten. Er flehte sie an, ihn zu beenden; Trotz allen Leides, trotz aller Rache mit dem Kämpfen einfach aufzuhören. Daran zu glauben, dass es in jeder Finsternis auch Sterne gab, so wie es inmitten der niederträchtigsten Seelen doch immer auch jene gab, deren Verlöschen die Nacht nur noch dunkler machen würde - und um ihretwillen die Waffen, trotz allem erlittenen Leids und Unrechts in den Staub fallen zu lassen - und nach Hause zu gehen. Dorthin, wo all jene vorausgegangen waren, die Thomsen einmal geliebt hatte; Dorthin wo auch Maggy - mit dem roten Stofftuch das sie einst zum Schwur um ihren Hals gebunden - versprochen hatte, einmal zurückzukehren...


    Und mit einem Zittern der Gestalt, mit einem erstickten Schluchzen, einem Wehklagen, das Schiff und Ozean erbeben lies sank Maggy auf die Knie und versenkte ihr weinendes Haupt in der Schulter des sterbenden Wolfes, während die Wellen ruhiger wurden. Und als aller Hass und Schmerz von Thomsen und Maggy abzufallen schienen und nur eine Umarmung von endloser Traurigkeit und Kummer zurückblieb, sich die Wolken teilten, und der Vollmond durch das weggesprengte Oberdeck schien, wo sich sein fahles Licht in der Dunkelheit auf dem regennassen Holz der Trümmer glänzend brach, da verblassten Thomsen und Maggy Körper zu schimmernden Silhouetten, deren Konturen sich in silberschimmerndem Staub auflösten, den eine schwache Brise - gemeinsam mit dem zerfetzten Rest des roten Halstuches aus dem Deck wehte wo es in Richtung des Mondlichtes verschwand.

    Und dann war der Sturm vorüber...


    Doch wenn ihr mich nun fragt, liebe Hasenkinder, was aus der Hayflower wurde; Aus den Hasen, die ihr auf dieser Reise kennengelernt und begleitet habt - Dann kann ich es euch nicht sagen. Ja, sie hatten den Sturm, die Kämpfe und das Morden überlebt. Vielleicht haben sie die schlimmsten Schäden mit Patricias Hilfe beseitigen können, und auch der Steuermann, LeMúr und selbst Timmy, der Küchenjunge waren noch am Leben. Auch Proviant gab es nun reichlich. Doch viele der Karten und Navigationsinstrumente waren mit dem Deckhaus zerstört worden, und der Sturm hatte sie weit vom Kurs abgebracht. Vielleicht erreichten sie ein Stück Land, auf dem sie ein neues Leben begannen; Denn auf den Seekarten war damals noch so viel Weiss. Vielleicht gerieten sie aneinander und konnten das Schiff so nicht mehr reparieren, worauf sie im nächsten Unwetter - das auf See selten lange auf sich warten lässt - im Meer versanken. Vielleicht entschlossen sie sich auch tollkühne Piraten zu werden! - Ich kann es euch nicht sagen, denn ihre Geschichten liegen im Nebel. Sicher ist nur: Lizard Point erreichten sie nie.


    Und Weasley... Dieser konnte und wollte nicht daran glauben, dass jenes Schiff in welches so viel von seinem Geld geflossen war nicht wiederkehren würde. So wand er sein Vermögen auf, um nach ihm suchen zu lassen, und als dieses aufgebraucht war, da sah man in im Hafenkai stehend und seinen Blick zum Horizont gerichtet auf die Rückkehr der Hayflower warten. Tag für Tag; Woche für Woche; Jahr um Jahr. So verlor er sein Amt, seine Freunde, und seine Familie - bis er an einem nebligen Morgen, zwanzig Jahre später aus dem Hafen verschwunden war. Manche sagen, er wäre einfach gestorben; Manche sagen, er hätte den Verstand verloren und sich ins Wasser getürzt. Und manche erzählten sich, er sei in ein Fischerboot gestiegen und aufs offene Meer hinausgerudert um auf den endlosen Wellen nach der Hayflower zu suchen - bis zum heutigen Tag.

    Wenn ihr also einmal zur See fahrt, liebe Hasenkinder, dann richtet euren Blick auf den Horizont - während der der Dämmerung zwischen Tag und Nacht. Jener Grenze, die wie das Erwachen und das Einschlafen ohne Zeit ist; Nicht gemessen, erfasst oder vom Bewusstsein eingefangen werden kann. Und wenn ihr dort im Zwielicht den rudernden Hasen erblicken, der auf dem Wellen beharrlich nach etwas Ausschau hält, dann erinnert euch vielleicht an die ....seltsame.... Geschichte der Hayflower und seiner Passagiere.




    E N D E





    [Raluca] [Ikuto] [tongue] [Fully] [Erza] [Nox] [SelY] [Kousei] [Katsu]





    [Stanley Murdog a.k.a Gustav Schwan a.k.a Wyatt Earthworm a.k.a Pjetr Raccoonovic a.k.a Jerry D. Ratte]



    Sie sahen in den Rollen:

    Der erfahrenen Kriegerin (a.k.a. Älteste) mit dem zerbrochenen Herzen : Raluca

    Der grosszügigen, freundlichen und stets selbstlosen Hexe : Erza

    In der Rolle des Dämonenwolfes*, der seine Pflicht - im Leben wie im Tode ohne Freude an Tod und Grausamkeit erfüllte : Ikuto


    Des Herrn des Lichtes, der die Herausforderung die er gesucht hat auf alle Fälle bekommen hat - und die ihm auch einige seiner Schwächen deutlich aufzeigte: Moi ^ ^


    *Der Dämonenwolf ist eine Abwandlung des Killerschafs, die ich mir für dieses Spiel einfach erlaubt habe :/ Ist eigentlich genauso wie das Killerschaf, kann aber im Gegensatz dazu von der Macht der Hexe aufgehalten werden. Oder hätte können. Aber wenn auch leider so glücklos - Erza war toll als Hexe :3


    Und nun, solltet ihr den Kram wirklich lesen/gelesen haben, hoffe ich, das euch der Wirsch zumindest abschnittsweise unterhalten hat - und ihr mit dem was ich euch angedichtet hab irgendwie leben könnt Ausserdem ein grosses Sorry an SelY, ich wäre dir einen viel tolleren Tod schuldig gewesen... ... :wein:


    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Tolle Geschichte Haggy, aber sag hast du etwa auch Obra Dinn gespielt? Ich finde es jedenfalls klasse wie viel Mühe du dir gegeben hast. Irgendjemand von den Passagieren oder der Crew muss aber doch überlebt haben... sonst könntest du uns, den Hasenkindern doch keine so detaillierte Geschichte erzählen.

    Oder... lügst du uns etwas an? O ^ O

    Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra?

  • Nein... aber wie Wikipedia mir verraten hat sollte ich das Mal tun! :foxy:


    Und, nunja... als allwissender Erzähler brauch ich ja nicht zwingend Augenzeugenberichte :>


    Ausserdem... wollt ichs euch überlassen, was aus euch wurde...


    Während ihr euer Schicksal wohl als untote Geisterpiraten gefristet hättet, wärt ihr Ikuto nicht beigekommen <3

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  • Wenn man vor Müdigkeit statt Mönchen ständig Möhrchen ließt...


    Lizard Point erreichten sie nie.

    NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNN!!!!!!!! :ohnoes:

    Ich war so nah dran mein Ziel zu erreichen



    Konnte man aus Stanley Murdog a.k.a Gustav Schwan a.k.a Wyatt Earthworm a.k.a Pjetr Raccoonovic a.k.a Jerry D. Ratte irgendeinen Hinweis ableiten?

    Und...mehr frage ich wenn ich wacher bin...

  • Nein, davon nicht; Den Teil hab ich blos hingeschrieben, weil ichs irgendwie witzig fand, und all die Namen dem unerzählten Hintergrund des Matrosen etwas mehr Substanz geben sollten als wenn ich ihn nur John Doe genannt hätte. Die Namen sollten andeuten, dass er wenigstens eine lebhafte Vergangenheit hatte... und Pjetr Raccoonovic fand ich aus lautmalerischen Gründen toll; Wobei ich ja ahnte, dass euch Raccoonovic auffallen würde - aber nicht damit rechnete, dass ihr mir wirklich SelY aufhängt... ;___;"

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  • aber nicht damit rechnete, dass ihr mir wirklich SelY aufhängt

    Da es Sely getroffen hat und nicht mich ist das jetzt vielleicht etwas unangebracht, aber nimm's nicht zu schwer. Das ist normal. Gerade in der ersten Runde nehmen die Spieler alles zur Hand, was eventuell ein Hinweis seien könnte, selbst wenn es so offensichtlich ist, das es niemals stimmen kann.


    Hat sich Sorawo the Witch eigentlich irgendwie an der Geschichte beteiligt?


    Das Timo mit seinem Hass auf Mehl an Mehl gestorben ist, kann zwar auch Zufall sein, aber es war in jedem Fall super unterhaltsam. xD

    Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra?

  • Naja, nachdem ich mir Anfangs die Haare gerauft hab, als Ikuto die Rolle des Wolfes zufiel (Weil ich dadurch den ersten Entwurf der Geschichte gleich wieder in die Tonne kloppen konnte...) hat er sich imo doch sehr wacker geschlagen; Auch wenn ich ihn ein bisschen zum Morden zwingen musste; Jerry die Ratte hätte eigentlich nur vom Grossmast ins Meer fallen sollen, und Fullbuster an einem schwachen Herzen sterben.... Aber ich dachte, daran hätten sich bestimmt weder Snake noch Grayfox gross gestört ^^"


    Die Sache mit tongue (und seiner Suche nach dem besten Mehl...) war aber eine glückliche Fügung, da Ikuto mich ausgerechnet bei ihm fragte, ob auch ein Giftmord möglich sei - und ich hatte mal über Arsentrioxid gelesen, das es in der Vergangenheit mal ein sehr verbreitetes Gift war - und bis ins 19. Jahrhundert hinein so gut wie gar nicht nachzuweisen war. Deshalb musste ich auch einen Rest Mehl an tongues Mundwinkel kleben lassen; So brauchte LeMúr nichts von der Marshschen Probe zu wissen; Sondern nur von der Geruchslosigkeit des Giftes - im Gegensatz zu Mehl...


    Und dadurch hatte ich wenigstens mal EINE Stelle in der Story, die irgendwie Sinn machte!! :hero:


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    Einmal editiert, zuletzt von Haggard ()

  • Darf ich übrigens darauf hoffen, dass ihr - irgendwann in der Zukunft, wenn ihr wieder Zeit, Lust und einwandfreie Tastaturen habt ^^" - mal wieder in der Stimmung sein werdet um Hasen aufzuhängen Wölfe zu jagen? Oder hat euch die wirre Erzählung endgültig die Doubt-Lust abspenstig gemacht...? :wein:


    Gerne auch wieder ein klassisches Doubt- Abenteuer... Denn auch wenn Spielleiter sein hin und wieder seine Momente hat, ich durchaus nicht mit einem Spaziergang rechnete, und mir auch vorher schon klar war, dass Raluca in erster Linie eines von Doubt hat - nämlich einen riesen Haufen Arbeit und Kopfzerbrechen; Nach dieser Erfahrung meinen allergrössten Respekt an Sie... :onion-sweating:


    Oooder aber, ihr denkt ich jammere nur - und möchtet selbst mal eine Geschichte erzählen. Dann bringt Raluca euer erstgeborenes Kind bittet Raluca doch mal lieb darum sie erzählen zu dürfen; Ich würde sie auf alle Fälle lesen :3

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  • Warum R.T. so zerrissen war, zwischen dem Zorn auf sich, auf die Wölfe, auf Hasen und auf alte Wunden, die sich stellvertretend in der Begegnung mit Erza Fox letztendlich durch einen tödlichen Schuss auf sie - aus R.T.´s im Umhang verborgenen Armbrust entlud.

    ich... ich würde ja gerne sagen "ich wusste es!!!" Aber zugegebenermaßen bin ich baff xD


    *grins*

    Und nun, solltet ihr den Kram wirklich lesen/gelesen haben, hoffe ich, das euch der Wirsch zumindest abschnittsweise unterhalten hat - und ihr mit dem was ich euch angedichtet hab irgendwie leben könnt

    Haggy, ich weiß nicht wie ich es in Worte fassen kann. Ich habe deine Texte stets aufgesogen! SOlltest du je Autor werden und ein Buch veröffentlichen, ich schwöre Dir, und soll es noch so ein erschlagender tausendseitiger Welser werden, ich bin die erste die das Buch kauft. Ich lese deine Texte wirklich gerne.


    Mich hat der Plottwist von Ralu geflashed, das war klasse!


    Ikuto du warst auch klasse, ich hätte so gerne vorausahnen können wen du wählst :D

    Darf ich übrigens darauf hoffen, dass ihr - irgendwann in der Zukunft, wenn ihr wieder Zeit, Lust und einwandfreie Tastaturen habt ^^" - mal wieder in der Stimmung sein werdet um Hasen aufzuhängen Wölfe zu jagen?

    wenn überhaupt etwas durch dieses Doubt anders geworden ist, dann unser eingeschweißtes Team :D wie gesagt, großen Respekt (ich habe im TS zwar Ralu regelmäßig genervt, ob dein neuer Thread schon da ist weil ich so ungeduldig war, aber das ist ja... normal ahahahaha:panda:=


    Grundsätzlich habe ich auch nichts dagegen, wenn jemand anderes mal den Spielleiter macht, solange das nicht naja, sagen wir die Norm wird : ) Ralu wird sonst bestimmt noch total genervt und wir dürfen sie uns nicht vergraulen :p.

  • Nein! Ralu dürfen wir nicht vergraulen!! :onion-wait:... Aber ob es wohl okay ist, sie ein wenig zu nerven und in Verlegenheit zu bringen..? :onion-confused:

    Ich hoffs einfach mal... ^^"

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