Die verschiedenen Löhne der Menschen

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  • Da ich bereits noch kein Thema diesbezüglich gefunden habe und es momentan auch nicht kann, da die Suchfunktion Probleme macht (:P), dachte ich mir mal, ich mache hier ein Thread auf.


    Einfaches Thema, was mir so wie anderen auch schon oft durch den Kopf gegangen ist, die Löhne die man für seine getane Arbeit so bekommt.

    Dass diese unterschiedlich ausfallen ist klar, aber:


    -wie steht Ihr zu den unterschiedlichen Gehaltsklassen?

    -sind diese gerecht aufgeteilt?

    -sollten einige Leute weniger Geld verdienen (bspw. Fußballer)?

    -wie seht Ihr das, dass es alleine in EINEM Beruf so gigantische Unterschiede, was Löhne angeht, gibt?

    -was haltet Ihr von prozentualer Gehaltserhöhung (bspw. 3% pro Jahr) und/oder Festbeträgen (bspw. 30€ pro Jahr)?

    -was haltet Ihr von dem Mindestlohn?

    -was haltet Ihr von Zeitarbeit und deren Verdienst?

    -habt Ihr Zukunftsängste, was diese Punkte angeht? (bspw. ob man genug zum Leben hat, ob es später mal für Rente reichen wird usw.)


    Das alles sind Fragen, die einfach zur Anregung des Gesprächs dienen soll, natürlich wenn man diesbezüglich noch etwas hat, nur zu, alles dazu kann man hier erwähnen, fragen usw..

  • - Gehaltsklassen / Gerechtigkeit

    Ich denke, es passt schon. Diese werden ja ausgehandelt. Ich arbeite im öffentlichen Dienst, da ist das ziemlich geregelt.


    -Gehalt von z.B. Fußballspieler. Wir leben in einem freien Land. Angebot und Nachfrage. Das sollte frei ausgehandelt werden können. Im Umkehrschluss verbieten sich natürlich staaliche Stützungsmaßnahmen für angeschlagene Vereine tabu.


    -Was ist gigantisch? Oft muss man das Gesamtpaket sein. Ich verdiene im Vergleich zu einem SAP Berater (Stundensatz 150 Euro) wohl weniger, aber der hat Reisetätigkeit, schlechtere Arbeitszeiten, keinen bezahlten Urlaub, keine bezahlte Fortbildung etc...


    -Prozentual, um die Inflation auszugleichen


    -Mindestlohn: Eigentlich gar nichts, da er einen Eingriff des Staates darstellt. Hat aber insofern auch was gutes, da er Ausbeutung verhindert. Es sollte einen Unterschied zu Harz 4 geben, nach dem Motto: Arbeiten lohnt sich. Schwieriges Thema, außerdem Ideologie gefährdet.


    -Zeitarbeit ist für mich okay, da sie ein Sprungbrett für die Arbeitnehmer darstellt. Für Unternehmen gut, da sie damit Spitzen abfedern können.


    -Was mir Angst macht, ist die Tendenz. die Rentekasse zu plündern (Mütterente, Rente mit 40 Jahren Beiträgen, Grundrente etc.) Warum werden Geschenke verteilt, anstelle sich über langfristige Stabilisierung Gedanken zu machen? Klar Geschenke bringen Stimmen (eventuell), aber zielführend ist das auf lange Sicht nicht.


    Meine 2 Cent

  • Natürlich sind die Löhne nicht "gerecht". Das beginnt damit, dass "Gerechtigkeit" ein schwieriger Begriff ist, der bei den meisten Menschen intuitiv bzw. leer ausfällt. Fasst man "Gerechtigkeit" als Fairness auf (John Rawls), dann wäre eine Gleichverteilung grundsätzlich fair. Zieht man dann bestimmte Berufsrisiken / Anstrengung (geistig wie körperlich) / Zeitaufwände etc. hinzu, könnte man im Konsens - in einer perfekten Welt - wohl einen Index erschaffen, der eine "angemessene Bezahlung nach fairen Bedingungen" ermöglicht, da dies aber nicht der Fall ist, wir sogar sehr weit davon entfernt sind, ist die Antwort denkbar einfach: Es gibt keine Gerechtigkeit bei den Löhnen - meine These: wer was anderes behauptet, profitiert selbst vom ungerechten System (moralisch verkommen) oder ist nicht gebildet genug, um eine begründete Meinung zu haben (liegt wieder am System).

  • Mhh... ich denke mal, dass jetzt alle drei Fragen nicht auf einen einzelnen Beruf bezogen sind, sondern eher auf das Allgemeine abzielen.

    Ich finde es absolut fair, dass zB ein Anwalt deutlich mehr verdient als zB ein Verkäufer. Denn der Anwalt trägt mehr Verantwortung und hat den (kognitiv) anspruchsvolleren Beruf. Dem würden - denke ich - die meisten Menschen zustimmen, da es sich um Extrembeispiele handelt. Aber wie sieht es aus mit Anwalt vs Arzt: Wer sollte hier mehr verdienen? Genau dieselben Überlegungen müsste man logischerweise auch bei anderen Berufen anstellen: Sollte ein Altenpfleger mehr verdienen als ein Erzieher? Oder sollte ein Lehrer mehr verdienen als ein Erzieher?

    Nun, in der jetzigen Welt, die sich organisch und stabilisierend in dieser Form entwickelt hat, ja - da sollte ein Verkäufer weniger verdienen als eine Anwältin (und so ist es auch). Das ist aber keine gerechte Welt. Arbeit lässt sich nicht einfach quantifizieren - ohne Verkäufer könnte der Anwalt keinen Konzern vertreten (dort verdienen Anwälte so ziemlich das meiste Geld, im Wirtschaftsrecht), da kein einziges Produkt verkauft wird. Ist der Verkäufer nun wichtiger als der Anwalt, da er basaler für das Funktionieren des Systems ist?

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem zu begegnen, hier stelle ich nur vier offensichtliche Kriterien vor:

    1. "Relevanz" für das System: Hier sind sicherlich die Berufe besonders wichtig, die in unserer Welt schlecht / schlechter bezahlt sind.
    2. "Kognitive" bzw. "körperliche" Anstrengung - also Arbeit im physikalischen Sinne des Wortes. Warum eine solche Quantifizierung unsinnig ist, kann leicht bewiesen werden: Ein Grubenschaufler, der nur Gruben schaufelt, würde vermutlich sehr viel verdienen (Fußballer wären wohl dennoch weit oben!), egal ob seine Beschäftigung nun Sinn ergibt oder nicht.
    3. Sinnstiftende Kriterien: Sehr schwierig, da kontingent und von Mensch zu Mensch verschieden aufgefasst, aber vielleicht noch ein begründbarer Weg, um überhaupt Gehaltsunterschiede zu rechtfertigen, und mein Favorit:
    4. Alle bekommen das gleiche Geld. Fair.

    Warum sollte ein Anwalt mehr Gehalt bekommen als ein Mode-Designer? Oder eine Ärztin? Oder ein Lehrer? etc.
    Wenn es darum geht, wer das meiste Geld generiert (auch oft verwechselt mit "Verantwortung"), dann kommt automatisch der Zirkelschluss:
    Ich verdiene am meisten Geld, da ich am meisten Geld generiere, also verdiene ich mehr Geld, da ich mehr Geld verdiene etc.
    Absurd.


  • So jetzt mal zu meinen Aussagen^^:


    Für mich ist es verständlich, dass diverse Berufe unterschiedlich vergütet werden, das können dann halt auch schnell mal tausende mehr sein.

    Man kann wie schon gesagt wurde, nicht erwarten, dass die "Kleinen" genauso viel abbekommen wie die "Großen" und haben dabei die offensichtlich "einfachere" (sieht ja gerne mal jeder anders^^) Arbeit.

    Wenn man es bspw. mit einem Arzt vergleicht, der muss viele Semester studieren und sich sehr viel Wissen aneignen, wie gesagt dauert das und das kann halt auch einfach nicht jeder machen, daher für die Verantwortung, die Fortbildungen die man immer wieder machen muss, ein wesentlich höheres Gehalt mehr als fair.

    Das gilt natürlich auch in vielen anderen Branchen, wenn ich bspw. von meiner Branche ausgehe, verdienen Manager bei uns bis zu 7000€ brutto, das ist eine Menge Geld, die Arbeit muss man aber halt auch erst mal leisten können, ggf. nicht so anspruchsvoll wie die eines Arztes, dafür muss man halt auch Ergebnisse liefern und hat keinen 8h Arbeitstag, das kann im schlimmsten Fall gerne mal bis zum doppelten Pensum gehen.

    (Ich persönlich finde das Gehalt krass, aber den Job machen wollen, würde ich nicht, denn wenn du nicht genug leistest kannst du u.a. auch ganz schnell abgesägt werden^^)


    Was dahin den prozentualen oder festen Betrag von Gehältern im Jahr angeht, bin ich klar auf der Seite der prozentualen Erhöhung, auch wenn klar ist, dass Leute, die generell ein gigantisches Gehalt haben, auch mehr bekommen, natürlich stößt das bei dem ein oder anderen auf saures Aufstoßen, da so die Kluft zwischen Arm und Reich schnell größer wird.

    Nicht ganz falsch, aber ich muss sagen, würden einige Berufe einfach grundlegend besser bezahlt werden, würde wahrscheinlich diese Wut gar nicht erst so auftauchen. (für mich ist halt der Ansatz "die bekommen aber mehr als wir", halt schnell durch Wut aufgebracht, ich denke es würden so weniger drauf eingehen, wenn einfach das Gehalt "fair" wäre, denn auch dann verdienen diverse Leute durch die prozentuale Erhöhung mehr Geld, aber wenn man als "Kleiner" dann auch mehr hat und es reicht zum Leben, ist es auch schon wieder fast egal)


    Dass es dementsprechend in EINEM Beruf auch Unterschiede gibt, was den Lohn angeht, ist klar.

    Hier jedoch muss ich sagen, sind die Unterschiede sehr oft einfach VIEL ZU KRASS, da ich u.a. aus der Logistik komme, kann ich gleich sagen, da kann man gut und gerne auch mal schnell für gleiche Arbeit (und wir reden hier von keinen Großkonzernen) 1000€ mehr bekommen (oder weniger, wie man es halt sieht).

    Dass natürlich dort eine Gehaltsverhandlung sinnig ist oder im schlimmsten Fall, man sich eine neue Arbeit suchen sollte, ist klar, mir geht es hierbei jedoch mehr ums Prinzip.

    (Wird sich sehr wahrscheinlich nicht ändern, nur ich finds halt persönlich schon dreißt, was viele Firmen mit Ihren Mitarbeitern machen.)

    Als Beispiel mein Kollege der in Dreischicht 1950€ brutto bekommt (und ja, er kann sich wo anders bewerben, er muss halt auch das Glück haben dort rein zu kommen), mit Zulagen ist er bei 2100€ brutto, andere bekommen für gleiche Arbeit in nur zwei oder sogar einer (eher selten, da in der Logistik sehr oft Zweischicht besteht) locker mal 400€ mehr und alles was mehr geleistet wird, wird nochmal vergütet.


    Das löst u.a. jetzt schon Zukunftsängste aus, fürs hier und jetzt reicht es, aber es ist halt schon schwierig zu sagen, "soll ich etwas leben oder spare ich doch lieber alles an", weil für beides nicht wirklich das Gehalt da ist, bei manchen sogar für beides nicht ansatzweise das Gehalt da ist.

    Gilt im übrigen aber auch für mich, ich verdiene zwar jetzt sehr gut, aber wer aus anderen Threads schon etwas herausgelesen hat, dem kann ich gleich noch sagen, ich brauche mir um die Zukunft keine Gedanken machen, denn das Rentenalter werde ich definitiv so nicht mehr erreichen.^^"


    Natürlich könnte man jetzt auch sagen "hey Augen auf bei der Berufswahl" (sorry sind halt so Facebookniveausätze^^), aber das ist halt auch immer so ein Punkt wo ich sagen muss, "wer kümmert sich um die Autos, wer backt frische Brötchen, bereitet eine leckere Torte zu, behandelt kranke Menschen und und und (MKA, PKA, PTA, Ergo- und Physiotherapeuten uvm.).

    Irgendwo will man ja auch mit seinen Fähigkeiten aufgehen, ich zum Beispiel wüsste nicht, auch wenn ich wesentlich mehr Geld verdienen würde, was ich in der IT zu suchen hätte, zwar war damals zu Schulzeiten mal Ding gewesen, jetzt über die Jahre, wäre das dann aber eher ein "ich bin froh wenn der Tag vorbei ist"-Job, das aneignen von den fachlichen Kenntnissen ist nicht mal das Problem, sondern das Desinteresse und dass ich mich da einfach mal NULL wohl fühlen würde.


    Der Mindestlohn ist an sich gut, nur wenn der Staat sagt "Ihr müsst mindestens das zahlen", denkt sich ne Firma "leck mich, ich mache das nach meinen Vorstellungen", also kann man sagen "hey geil, ich bekomme den Mindestlohn der btw. wesentlich höher liegen müsste (bis 2020 10,45€ ist echt lachhaft), aber der Arbeitgeber denkt sich dann einfach, wie @Gino es so schön sagte "hey ich stell weniger ein und die Leute müssen für den besseren Mindestlohn halt die Arbeit für 2 weitere Kollegen machen.

    Dementsprechend finde ich auch gut, wenn das Arbeitsamt keine scheiße weiterleitet, sondern etwas, was den Suchenden auch was bringt und nicht aka "Hauptsache du tauchst nicht mehr in unserer Statistik auf".


    Was die Zeitarbeit angeht, ich war selbst mal einer, es ist sehr selten, dass man ne Zeitarbeitsfirma hat, wo die Chefs menschlicher sind (bei mir ging es so), ein kleiner Vorteil war, man konnte in Firmen gucken und wenn Sie einem zusagen etwas Leistung zeigen und ggf. eingestellt werden.

    Aber ansonsten kann ich eigentlich auch nur sagen, der Rotz gehört weg, einfach weil genau das zu extrem ausgenutzt wird, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, nach 9 Monaten bekommt man das gleiche Gehalt wie die Mitarbeiter und ab dem 18 Monat sollte man eingestellt werden, besonders lustige Firmen, schicken einen dann extra kurz mal weg, damit man einen später wieder anheuern kann, natürlich um Kosten gering zu halten.

    Noch ein Problem ist halt oft die Leistung, die man erbringen muss, denn bei vielen Zeitarbeitern ist die Leistung höher, als bei den Angestellten, ich habe damals bspw. zu Spitzenzeiten die 3fache Leistung als Zeitarbeiter erbracht, wie ein Angestellter.

    Wie man es dreht und wendet, es ist einfach Ausnutzen von Leuten, ganz besonders wenn es um Ausländer geht, die nicht so gut deutsch sprechen, da habe ich schon Geschichten mitbekommen von Zeitarbeitsfirmen, wo man am liebsten diesen Chefs den Kopf zu Brei geschlagen hätte.^^"

  • wie steht Ihr zu den unterschiedlichen Gehaltsklassen?

    Finde ich richtig. Wenn jeder das Gleiche in jedem Beruf verdienen würde, gäbe es manche Berufsfelder, die für unsere Gesellschaft notwendig sind, gar nicht.


    sind diese gerecht aufgeteilt?

    Bei einigen Berufsfeldern denke ich auf jeden Fall, dass sie zu wenig verdienen. Insgesamt kenne ich mich aber mit den konkreten Gehältern aus den meisten Berufsgruppen nicht aus, sodass ich nicht sagen kann, ob die für mich (aus welchen Gründen auch immer) gerecht aufgeteilt sind.


    sollten einige Leute weniger Geld verdienen (bspw. Fußballer)?

    Ich finde dieses Getue und die Strukturen, die hinterm Profifußball stehen, zwar lächerlich und finde die Gehälter super übertrieben, sehe aber keinen Anlass zu sagen, dass Fußballer unbedingt weniger verdienen sollten. Am Ende hat es keinen Einfluss auf mich, wie viele Millionen die nun verdienen.


    wie seht Ihr das, dass es alleine in EINEM Beruf so gigantische Unterschiede, was Löhne angeht, gibt?

    In Ordnung. Dass jemand, der noch nicht so viel Berufserfahrung hat, weniger als jemand verdient, der schon 10+ Jahre im Beruf ist, ist für mich selbstverständlich. Auch nach der Lehre/Studium ist man noch nicht so im Berufsleben angekommen wie jemand, für den das täglich Brot ist.

    Genauso sollten Leute mit der besseren Qualifikation (z.B. Fortbildungen) genauso mehr verdienen, wenn es denn Relevant für den Beruf ist.


    was haltet Ihr von dem Mindestlohn?

    Schwierig. An sich finde ich gut, dass somit zumindest verhindert wird, dass Leute dadurch für 5,00 € die Stunde arbeiten müssen. Die Bedenken aus den vorangegangenen Beiträgen, dass (viele) Firmen wegen des Mindestlohns weniger Arbeitnehmer einstellen, kann ich mir nicht vorstellen.

    Ansonsten habe ich bei der Suche nach Nebenjobs oft gesehen, dass Firmen damit werben, über dem Mindestlohn zu zahlen und es als super Gehalt darstellen wollen. Dann wird zB. ein Gehalt von 8,90€ als so toll angepriesen, weil es ja x cent über dem Mindestlohn ist. Und 8,90 € ist nun wirklich kein tolles Gehalt.

    Auch habe ich von Freunden schon oft erlebt, dass Firmen den Mindestlohn sowieso mit Scheinselbstständigkeiten umgehen, also naja.


    was haltet Ihr von Zeitarbeit und deren Verdienst?

    Um darüber wirklich Urteilen zu können, müsste ich jemals nen Berührungspunkt damit gehabt haben, kenne aber niemanden, der jemals als Zeitarbeiter tätig war.


    habt Ihr Zukunftsängste, was diese Punkte angeht? (bspw. ob man genug zum Leben hat, ob es später mal für Rente reichen wird usw.)

    Nicht wirklich. Ich verlasse mich jedoch bei der Altersvorsorge nicht nur auf die Rente. Insgesamt verstehe ich die Angst aber, wenn man verhältnismäßig wenig verdient, später ne niedrige Rente haben wird, aber auch keine Chancen hat, sich mit Eigenheim halbwegs abzusichern.

  • Gehälter in Deutschland sind wirklich ein extrem großes Problem...

    Zuerst mal, ja ich finde es ebenfalls gut, dass nicht jeder das gleiche verdient, denn sind wir mal ehrlich, jemand der Arzt ist bekommt das gleiche Geld wie ein Einzelhandelskaufmann?

    Das wäre in meinen Augen nicht fair, für den Einzelhandelskaufmann brauch man ne einfache Ausbildung, wogegen man als Arzt studiert haben muss, zu mal das Aufgabenfeld und die Verantwortung um ein vielfaches größer ist.

    (Die Berufe habe ich jetzt nur als Beispiel genannt, kann man auch auf die oben genannten Berufe anwenden.)


    Was Gehälter von Fußballern angeht, nun gut, ich persönlich kann da auch nur den Kopf schütteln, wie Fußballer in einem Monat so viel mehr verdienen können, wie andere in JAHREN, aber ich würde mal sagen, da sind halt auch irgendwo größtenteils die Fans dran Schuld.

    Letztendlich ist es aber so, wie schon gesagt wurde, mein Gehalt ist nicht vom Fußball abhängig, von daher kann es mir eigentlich egal sein.


    Was die gerechte Aufteilung angeht, was heißt gerecht aufgeteilt, irgendwo ist jeder Beruf wichtig, nur in diversen Fällen sollten halt diverse Berufsgruppen wesentlich mehr verdienen.

    Als Beispiel, meine Mutter ist Physiotherapeutin und was die halt verdienen (allgemein) ist lachhaft, dabei halte ich diesen Beruf bspw. für sehr wichtig.


    Dass ich mittlerweile ebenfalls immer öfters zu hören bekomme, dass es doch besser ist nicht zu arbeiten, ist verständlich, Geld bekommt man immer irgendwo her, "verhungern wird schon keiner".

    Ist natürlich ein blöder Denkansatz, aber ein verständlicher, ist ja nicht nur so, dass viele Zeitarbeitsfirmen nur Mindestlohn zahlen, sondern auch viele andere Firmen, bzw. die liegen nur knapp über dem Mindestlohn.

    Arbeit muss halt lukrativer gemacht werden (und nein ich halte nichts davon Leuten, alles wegzunehmen, sprich wenn du nicht arbeitest hast du bald GAR KEIN Geld mehr).


    Natürlich gibt es Leute mit utopischen Gehaltsvorstellungen, die wenn man bei diversen Leuten hört was Sie arbeiten, einfach nur lachhaft sind, ich habe jemanden in meinem Umfeld, der arbeitet so ne Kombination aus Logistik und Hausmeister, der hat gesagt, "ich brauche mindestens mal 4000€ zum Leben", der Kerl ist 29 Jahre alt und hat ne abgeschlossene Ausbildung als Fachlagerist, sorry, da kann ich dann aber auch nur sagen, "was erwartest du?".


    Anders sollten aber viele Berufsgruppen mal MINDESTENS 2000€ brutto verdienen, denn viele verdienen nicht mal das.

    Was mich halt auch irritiert, da ich schon in einem Bericht gelesen habe, dass in Deutschland die Leute im Durchschnitt 3700€ verdienen, das Problem ist, dass die Reichen so viel verdienen, im Gegensatz zu den Armen, dass dieser Durchschnitt zwar richtig berechnet ist, aber ein vollkommen falsches Bild über die Finanzen der einzelnen Deutschen aufzeigt.

    Sind wir mal ehrlich, viele würden es feiern, wenn Sie diesen "Durchschnitt" verdienen würden, ich glaube alleine das würde die Motivation mit der Arbeit schonmal um ein vielfaches steigern.^^"

    Also würde mein Chef morgen zu mir kommen und sagen "hey du verdienst am nächsten Monat 3700€, dann würde ich Ihm sogar einmalig die Füße küssen.^^


    Die Aussage mag krank sein, aber Zukunftsängste hätte ich noch, wenn ich mir eh nicht denke, dass ich vorher verrecken würde, die Chancen stehen nicht mal schlecht.^^ (ja ich weiß klingt makaber, aber gesundheitlich gehts eh Berg ab, von daher müsste ich mir im besten Fall das später auch nicht mehr antun)

    Klar könnte ich mich noch um orientieren, damit ich mehr Geld verdienen kann, mich fortbilden und und und, aber wer will bitte 40 Jahre einen Job machen nur des Geldes wegen und quält sich dafür jeden Tag auf die Arbeit?

    Dass ich später keine gute Rente haben werde, ist mir bereits klar, gut ich könnte auch noch mehrere Jobs annehmen, aber dann ist die Chance nochmal höher, dass ich noch früher vor die Hunde gehe.^^


    Ach und zum Mindestlohn, ist einerseits toll, andererseits aber auch irgendwo immer noch menschenunwürdig, klar haben diverse Leute nicht die Ausbildung, aber wenn man bedenkt, dass viele Zeitarbeiter bspw. mehr arbeiten, als fest Angestellte, dann ist das ne bittere Pille, zumal es auch nicht selten ist, dass auch Leute mit Mindestlohn gestritzt werden ohne Ende, natürlich gilt das auch für Leute mit wesentlich mehr Geld, aber wie gesagt der Faktor mehr Geld macht doch irgendwo dann schon was aus.^^"


    In Ordnung. Dass jemand, der noch nicht so viel Berufserfahrung hat, weniger als jemand verdient, der schon 10+ Jahre im Beruf ist, ist für mich selbstverständlich. Auch nach der Lehre/Studium ist man noch nicht so im Berufsleben angekommen wie jemand, für den das täglich Brot ist.

    Genauso sollten Leute mit der besseren Qualifikation (z.B. Fortbildungen) genauso mehr verdienen, wenn es denn Relevant für den Beruf ist.

    Ich glaube hier ist eher gemeint, dass die Gehälter mit GLEICHEM Stand so unterschiedlich sind, wie oben schon angesprochen, in Firma A verdienst du mit gleichen Qualifikationen 2000€, in Firma B aber 2800€.

  • Gibt definitiv zu viele Jobs wo man weniger bekommt als man sollte, gerade körperlich belastende Jobs sollten besser bezahlt sein, gibt genug Menschen die sich da verletzt haben und nichts mehr können und dann mit einem Hungerlohn abgespeist werden.


    Mindestlohn ist eine gute Sache denke ich, Unternehmen müssen dazu gezwungen werden ihre Arbeiter zu bezahlen, die würden sich doch alle drücken wenn es darum geht die Menschen die dafür sorgen das deren Betrieb am laufen bleibt, vernünftigen Lohn zu bezahlen.


    Zeitarbeit, würde ich nie machen und ich kann auch nur von diesen ganzen schmierigen Personalagenturen abraten, das sind die reinsten Sklavenvermittlungen und wenn du einen Drecksjob von denen ablehnst drohen die dir manchmal sogar das dem Arbeitsamt zu melden, spreche aus Erfahrung, ganz lächerliche Gestalten die arbeiten.


    Zukunftsängste habe ich so direkt jetzt nicht, ich hoffe sowieso das ich mit 60-70 abtrete, also mach ich mir um Rente etc keine sorgen.


    Zum Thema Fußballer...ja die bekommen zu viel Geld, ich kann da wirklich nur den Kopf schütteln.

  • Mindestlohn ist eine gute Sache denke ich, Unternehmen müssen dazu gezwungen werden ihre Arbeiter zu bezahlen, die würden sich doch alle drücken wenn es darum geht die Menschen die dafür sorgen das deren Betrieb am laufen bleibt, vernünftigen Lohn zu bezahlen.

    Wobei ich selbst schon miterlebt habe, dass sich Arbeitgeber gerne dann auch darauf ausruhen aka "sei doch froh, dass du den Mindestlohn bekommst", wobei dir eigentlich alleine von deiner Leistung (nicht von deiner Qualifikation) mehr zustehen sollte.

  • Wobei ich selbst schon miterlebt habe, dass sich Arbeitgeber gerne dann auch darauf ausruhen aka "sei doch froh, dass du den Mindestlohn bekommst", wobei dir eigentlich alleine von deiner Leistung (nicht von deiner Qualifikation) mehr zustehen sollte.

    Aber würde es nicht den Mindestlohn geben würden sie dir wahrscheinlich noch weniger bezahlen.^^

    Ich habe diese Tricksereien auch schon erlebt, es ist einfach nur traurig wie es in der Arbeitswelt zugeht.

  • Also, ich glaube nicht, dass du meine Situation genug beurteilen kannst, um mich Pauschal im Vergleich zu anderen einzuordnen. Es gibt Leute, die mehr Geld als ich zur Verfügung haben und schlichtweg behaupten würden, sie seien schlechter dran, einfach weil sie einen höheren Luxus-Anspruch haben (oder Ausnahmen natürlich - in einer wirklich sauteuren Gegend wohnen oder aus gesundheitlichen Gründen nicht auf ein Auto verzichten können).

    Aber ein hoher Lebensstandard ist nun mal nichts auf das man einen generellen Anspruch hat, nur weil man es von Geburt an nicht anders kennt. Es ist einfach Glück und gerade haben wir halt nicht so viel Glück.


    Leute, denen es schlechter geht, als mir sehe ich bei den Obdachlosen auf der Straße, die auch noch oft zur Risikogruppe gehören und sich nicht so schützen können, wie Leute mit einem Dach über dem Kopf. Aber ich gehe mal davon aus, dass du nicht mal die unbedingt in deinem Vergleich gemeint hast.

    Damit das im anderne Thread nicht zu sehr ins Off-Topic rutscht, schreibe ich mal lieber hier weiter.^^


    Ich habe genau auf diese Ausage gewartet, kannst du Leute und Ihre Situationen richtig einschätzen und dementsprechend einordnen?

    Ich würde mal sagen nein, daher bei über 80mio Einwohnern in Deutschland, wovon dann 10000 im Netz schreiben, dass Sie sich im Netz dass dritte neue Handy dieses Jahr holen ist halt dann auch so ne Sache.


    Du kannst halt deine Ansichten, nicht mit den anderer Vergleichen, naja einfach mal ein Beispiel 2013 habe ich mir einen 40 Zoll Fernseher gekauft, wunderschön zu der Zeit, Ende 2018 wollte ich mir dann einen 55 Zoll Fernseher kaufen, ist dass jetzt ein großes Luxusproblem für dich, dass ich mir nach 5 Jahren und 3 Monaten einen neuen Fernseher gekauft habe und meinen alten verkauft habe?

    Klar kann ich deine Lage nicht beurteilen, aber wie du schreibst, scheint dein Maß ja das richtige (in deinen Augen) zu sein.

    Nur weil sich nach ein paar Jahren Menschen mal was neues kaufen, ist das kein Luxusproblem in meinen Augen, ja in anderen Ländern geht es Menschen schlechter, das streite ich nicht ab, aber auch wir hier arbeiten für unser Geld und wollen uns mal was leisten, natürlich habe ich da aber auch selbst so ne Spanne wo ich sage Luxusproblem oder nicht.

    Wenn mein Kollege meint, er müsste jedes Jahr seinen Rechner neu updaten, wenn andere meinen 2mal im Jahr ein neues Handy kaufen zu müssen oder jedes Wochenende teuer essen zu gehen, ja das sehe ich auch als Luxusproblem an.


    Aber über solche Menschen rede ich gar nicht, ich rede über Menschen, die sich nach JAHREN einfach mal was leisten wollen, aber selbst da extreme Probleme mit haben und durch Corona unter anderem noch größere Probleme haben.


    Genauso wie definierst du welche Menschen aus gesundheitlichen Gründen Auto fahren dürfen und welche nicht?



    Um das mal mit eienr Zahl einfangen zu können, Leute mit Lohnsteuerklasse 1, die mindestens mal 1600 € zur Verfügung haben (davon geht natürlich Miete etc. noch ab), würden halt nicht so viel meckern, bzw. nicht mehr, der Punkt ist halt, dass viele das nicht mal haben.

    Wenn man also nicht ganz blind durch die Welt läuft, weiß man was das Leben kostet (wie gesagt OHNE Luxus), dass die Leute gerne etwas Geld zur Verfügung haben wollen um sich neben dem was Sie ansparen müssen (wenn Sie das überhaupt noch können), auch mal was leisten nach Jahren.

    Ich selbst kenne wesentlich mehr Leute, die haargenau mit Ihrem Geld wirtschaften müssen, als Leute, die meinen Sie müssten es für alles mögliche im Jahr rausfeuern.

    Wenn man das jetzt mal auf das Animeforum oder einfach Anime bezieht, ich ich will mir irgendwann auch mal nen Anime gönnen, ich will mir sicherlich nicht jeden Monat alle Animeneuerscheinungen kaufen (kann ich auch gar nicht lel), aber ich möcht mir auch mal einen gönnen.

    Immerhin arbeite ich für unter dem Durchschnitt verhältnismäßig hart (im Gegensatz zu meinen Kollegen), ich bin mehrfach erkrankt und dass ich mit Zähne knirschen das einfach weiter mache, da will man sich irgendwo auch mal was gutes tun, wie gesagt hunderte von Euro im Monat für irgendwas rausfeuern, finde ich auch unbedacht.

    Du machst aber gerade so als ob der Großteil der Deutschen reine Luxusprobleme hat und jeder sich im Jahr mehrfach ein neues Handy kauft und und und.


    Wenn ich raus auf die Straße bei mir gehe sieht das defintiv anders aus, als wie du es hier darstellst.


    Und nein die Obdachlosen habe ich damit nicht gemeint, die sind nämlich noch weiter unten, auch hier differenziere ich Obdachlose, die auf der Straße leben wollen und die, die es nicht wollen, aber das ist halt auch wieder so ein Punkt, wo ich bei Deutschland den Kopf schüttel, wie gesagt für alles ist Geld da, aber für viele Landsleute dann irgendwie doch nicht, aber irgendjemand kommt dann immer "man bekommt geholfen", NEIN, da scheinen halt einige noch nicht die Realität gesehen zu haben und von Einzelschicksalen kann man da auch nicht mehr sprechen.

  • Ich würde das Ganze eher andersherum angehen: Vor allem Arbeitssuchende sollen nicht mehr dazu gezwungen werden, irgendwelche Jobs anzunehmen, bei denen sie ausgebeutet werden. Warum haben Leute vor dem Mindestlohn teilweise für 5 Euro brutto gearbeitet? Aus Angst vor den Arbeitsämtern und deren Sanktionen (die im Übrigen in vielen Fällen sowieso nicht rechtens sind)! Die Firmen werden erst dann aufhören, die Angstellen auszubeuten, wenn die Angestellten selbst diese Firmen boykottieren, indem sie dort nicht arbeiten. Irgendwann werden diese Firmen vielleicht checken, dass sie gute, motivierte Arbeitnehmer auch anständig bezahlen müssen. Aber so lange das nicht der Fall ist, sollte niemand dazu gezwungen oder genötigt werden, in solchen Saftläden zu arbeiten.

    Naja das Problem ist, die werden immer jemand finden, der für den neidrigen Lohn arbeitet und seien es Arbeiter, die erst vor kurzem ins Land gekommen sind.

    Gerade aus der Angst vor diesen Sanktionen würden aber Leute auch für weniger Geld arbeiten gehen und da liegt das Problem, ob das jetzt rechtens ist oder nicht, sei mal dahingestellt.

    Das Problem ist halt, dass man da trotzdem von allen Seiten befeuert wird, ich selbst durfte schon erfahren, wie scheiß egal es den Mitarbeitern beim Amt ist, ob der Job mit meiner Gesundheit kompatibel ist und was man da verdient, "Hauptsache ich gehe arbeiten" und da liegt in meinen Augen das Problem drin.

    Es geht nicht darum, dass Arbeitnehmerqualitäten und Gehälter passen, sondern dass man aus irgendwelchen Statistiken draußen ist und Hauptsache arbeitet "man kann ja froh sein etwas mehr zu verdienen".


    Ich persönlich bin sogar viel mehr der Meinung, dass man ein bedinungsloses Grundeinkommen einführen müsste (was natürlich von diversen Leuten auch ausgenutzt werden würde, ich weiß), was aber auch dazu führt, dass man so zum Arbeitgeber sagen kann "hey ich will das Geld sehen, ansonsten habe ich ja noch mein BGE".

    Den Arbeitgeber drücken halt mittlerweile wo Sie nur können, wenn ich das jetzt bspw. mit meinem Beruf verbinde, dann würde ich jetzt wahrhscheinlich immer noch Arbeitslosengeld oder Hartz 4 beziehen, weil die alle nicht das zahlen, was ich wert bin, weil einfach sau viele Firmen nicht mal den Durchschnitt bezahlen, aber Sie immer jemanden finden der den Job macht, vllt. nicht von Anfang an so fachmännisch wie ne Fachkraft, aber dafür wesentlich günstiger.


    So sehr deine Ansicht auch stimmt, eigentlich müssten ALLE unterbezahlten zum Boykott aufrufen, aber sehen wir einfach mal die Realität, viele meckern und die wenigsten würden es machen, letztendlich sind dann die, die leidtragenden, die was machen wollen, es aber nicht können, weil Sie zu wenig sind, in meiner alten Firma haben auch 75% sich über den Lohn beschwert, letztendlich wären aber nur 2 auch in diese "Schlacht" gezogen von über 40 Leuten, die wären halt einfach an der Wall abgeschmettert worden und fertig, ich würde sogar befürchten, dass Sie danach richtig die Arschkarte gezogen hätten.^^"

  • Finde es halt einfach nur traurig, dass solche wichtigen Dinge nicht jedem Menschen von Grund auf vermittelt werden.

    Diverse Sachen wären vllt. doch in Schulen/weitereführenden Schulen besser auf dem Lehrplan, so ne richtige Vorbreitung aufs Leben hat man ja nicht in jeder Schule.^^

    Es gibt wirklich vieles, was den Leuten verwehrt bleibt, weil Sie nicht wissen, wie man sich helfen kann und das man sogar das Recht darauf hat.


    Aber stell dir doch mal vor, du würdest dein Hartz4 bekommen, während die Ämter dich in Ruhe lassen. Dann könntest du Dinge tun, die dir Spaß machen und/oder gehst zum Zeitvertreib nur noch 10 Stunden pro Woche hin. Hättest du dann ein schlechtes Gewissen? Wenn ja, warum?

    Das ist wahrscheinlich eine Erziehungssache, mir wurde als Kind z.B. eingetrichtert, möglichst viel Geld zu verdienen und dass man IMMER arbeiten gehen MUSS, dein Ansehen könnte ja enorm geschmählert werden, wenn man bspw. Hartz4 bezieht.

    Also diese Denkweise habe ich über die Jahre nicht komplett übernommen, nur teilweise ist das halt immer noch in meinem Hinterkopf, "wie sieht das denn aus, wenn ich mich vom Staat bezahlen lasse, während sich andere für wenig Geld in Firmen noch ausnutzen lassen".


    Wenn mich das Amt in Ruhe lassen würde, würde einfach, weil ich ich bin, mir trotzdem noch zu viel Gedanken machen.^^

  • Genau das ist nämlich auch so ein Punkt. Man übernimmt irgendwie die Einstellung der Eltern, dass man auf jeden Fall arbeiten muss, egal was und zu welchen Bedingungen. Und es stimmt natürlich, dass man schnell mit Schmarotzern in einen Topf geworfen wird. Es wäre schön, wenn irgendwann ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet (ich weiß, das wird es nicht^^) und dass unterschieden wird zwischen Schmarotzern und Menschen, die sich nur nicht ausbeuten lassen oder einfach nur ihre Gesundheit schützen wollen.

    Letztendlich muss sich jeder die Frage stellen, wie er glücklich werden kann und wie wichtig es einem ist, was andere Menschen denken oder denken könnten.

    Das wäre echt zu schön, ich würde persönlich eigentlich auch sagen, mir ist vieles egal, was die Menschen über mich denken, aber wenn dann ne ganze Masse kommt scheint es mir doch nicht mehr so egal zu sein, weil ich mir wieder Gedanken drüber mache.


    Wenn ich jetzt als Beispiel meine Gesundheit nehme, interessiert es die KK auch nicht mehr wirklich was da los ist "Hauptsache ich gehe arbeiten", ob ich körperlich nicht mehr wirklich belastbar bin, das interessiert nicht "du musst da halt in den sauerne Apfel beißen".

    Mir wurde schon oftmals unterstellt, dass ich diese "Arbeit nicht mehr machen WILL", von wollen ist hier keine Rede, wenn der Körper das nicht mehr mitmachen KANN, was soll ich machen, arbeiten und wie oft umfallen?

    Aber was krieg ich dann zu hören "ja wenn man so wie du denkst, dann brauch man sich nicht wundern, dass man kein Geld bekommt", schön dass die Gesundheit eines Menschen so viel wert ist, dass man sich einfach über diese heraus setzten will und es einfach in Kauf nehmen muss.


    Im Gegensatz zu vielen Schmaraotzern wo ich in meinem Umkreis sogar viele kenne (die btw. jetzt einen auf erwerbsunfähig machen), wollen mir Ärzte und Ämter nicht mal im Ansatz helfen, ich meine was soll ich in einer Arbeitsreha, es könnte ja sein, dass man mir Möglichkeiten gibt wie ich trotz meiner Probleme weiter arbeiten kann und das ohne, dass ich mich die nächsten 40 Jahre durch die Arbeitswelt quäle, nein man zahlt mir lieber wie lange Krankengeld, anstatt der Person die Möglichkeit zu geben (die andere gar nicht in Betracht ziehen, weil auf Staatskosten lebt es sich halt besser), dass man wo anders auch mit seinen Einschränkungen arbeiten kann.

    NEIN, Thylraz macht 3-Schicht, wenn es nicht geht kannste gucken wo du dein Geld her bekommst, du bist chronisch erkrankt, sei froh dass du überhaupt arbeiten darfst und nicht irgendwelches Geld vom Amt beziehst, selbst das wäre ja zu viel des guten. (ja so Aussagen oder ähnliche durfte ich mir schon anhören)


    Letztendlich bin ich gesundheitlich so angekratzt und mittlerweile verängstigt, dass ich vieles auch wenn es mir schlecht geht, hinnehme, bevor ich gar nichts habe oder der Psychoterror von Ämtern los geht von wegen "wenn du nicht arbeitest kürzen wir dir das Geld", denn auch die Ärzte kommen immer nur wieder damit "geh einfach arbeiten". (Nach ZIG Ärzten und Therapeuten gebe ich halt leider auch irgendwann die Hoffnung auf)

  • Die unterschiedlichen Gehaltsklassen sind erstmal nichts ungewöhnliches, man kann ja nicht verlangen, dass diverse Fachkräfte genau das gleiche Gehalt bekommen wie ungelernte Leute, aber auch wenn es gelernte Fachkräfte sind, gibt es von Beruf zu Beruf unterschiede, man kann als bspw. Verkäuferin nicht verlangen ansatzweise das gleiche Gehalt zu bekommen, wie ein Manager in einem großen Konzern, allein die Verantwortung ist eine ganz andere, da man objektiv sagen kann der Manager hat auf viel mehr zu achten, als ein Verkäufer.

    Was ich halt auch sehr problematisch sehe und was hier auch schon, wenn ich es richtig gelesen habe, gepostet wurde, dass innerhalb eines Berufs die Gehälter manchmal riesige Spannen haben.


    Dennoch bin ich auch defintiv der Meinung dass diverse Berufe extrem unterbezahlt sind und sich daher diverse Leute nicht wundern brauchen, dass Sie halt kein Personal mehr bekommen, gerade in der Medizin dürfte jedem bekannt sein was Fachpersonal leisten muss und was Sie letztendlich nur vergütet bekommen.

    Mir tuen dabei zwar auch die Leute leid, die auf das Personal angewiesen sind, aber leider kann man heutzutage nicht nur von Luft und Liebe leben, es ist schön, wenn es einem gedankt wird, dass man so ein herzensgutes Fachpersonal im medizinischen Bereich ist, aber dass macht die Bezahlung halt auch nicht besser und da fehlt mir persönlich halt auch so die Balance zwischen Leistung und Gehalt, das sind in den meisten Fällen körperlich und nervlich schwere Berufe, die halt einfach schlecht bezahlt werden, andere haben bei u.a. ebenfalls nicht so "anspruchsvollen" Berufen (das soll nicht heißen, dass jeder Dullie den Beruf ausüben kann, das bezieht sich lediglich auf den benötigen Abschluss) da ein gleiches oder etwas besseres Gehalt, ergo muss man wirklich Herzensblut in solche Berufe legen um darüber hinweg zu sehen.


    Ein weiteres Problem, was ich ebenfalls durch mein Umfeld mitbekommen habe ist, dass mittlerweile der Abschluss nicht mal mehr wirklich den Bock fett macht, was den späteren Verdienst angeht, ich kenne genug Abiturienten und Studierte, die verdienen für das was Sie auf Papier haben einen Witz.

    Mittlerweile (auch schon vor Corona) haben wir so ein richtiges Lohndumpingproblem, uns geht es in unserem Land mit diversen Dingen gut, aber wenn man sich mal andere Dinge anguckt und die u.a. mit europäischen Ländern vergleicht, dann ist das halt schon extrem.


    Ich als Bürofutzi hab meine Qualitäten, nur dass ist halt scheiß egal, ich muss leider das nehmen was ich bekomme.

    Damit meine ich natürlich nicht, dass man generell Leute fürstlich bezahlen muss, einige wie schon erwähnt wurde, haben halt wirklich vollkommen falsche Vorstellungen was ein Gehalt angeht, nur es ist halt Fakt, dass kaum noch Firmen wirklich deine Leistung vergüten, wie meine Kollegin letztens gesagt hat "der Chef hat zu dir gesagt du hast ne top Arbeit geleistet, was kannst du dir jetzt mit dem Lob kaufen?", genau NICHTS (^^").

    Es ist halt schwierig wirklich noch ansatzweise fair bezahlt zu werden, oftmals bekommste nicht mal im Ansatz das Durchschnittsgehalt im jeweiligen Bundesland, mein Gehalt müsste im Durchschnitt bei 2400€ brutto liegen, ich sag mal so, es wäre für das was ich leiste schon mal schön, wenn ich überhaupt diesen Durchschnitt bekomme.

    Natürlich wird jetzt jeder sagen "such dir einfach einen Job, wo du besser bezahlt wirst", das ist halt auch oftmals leichter gesagt als getan, vor allem, wenn man schon ne Hand voll Firmen durch hat, ich war sowohl Angestellter, wie auch Bewerber der abgelehnt hat wegen der schlechten Bezahlung, nur wenn irgendwann 20 Firmen auf deinem Lebenslauf auftauchen sieht das bei Personalern auch nicht so ganz gut aus.


    Mittlerweile kann ich auch daher jeden verstehen der sein Geld hintenrum macht, es reicht nicht zum leben, aber zum sterben reicht es halt auch nicht.^^"

    Dass natürlich auch nicht jeder im Beruf erwarten kann, dass er tausende Euro im Monat verdient sollte auch klar sein, aber zu sagen mach 20 Fortbildungen etc., kann halt auch nicht jeder, sowohl finanziell als auch geistig, klar müssen die, die halt geistig nicht so weit kommen, damit leben, dass Sie so nicht an riesige Gehälter kommen können, aber ich würde mir trotzdem für Leute die nicht die Möglichkeiten haben, bessere Gehälter wünschen. (Wie gesagt das soll keine Beleidigung sein, es ist nun mal Fakt, dass Menschen halt nun auch mal nur einen bestimmten Bildungsstand erreichen können und dann ist Ende, das soll aber trotzdem kein Genickbruch sein)

    Das ist halt auch so der Grund, weshalb ich mich frage, ob es wirklich so sinnvoll ist mich in gefühlt 100 Dingen fortzubilden, ich sehe es ja wie gesagt an meinem Umfeld, die habens aufm Papier stehen, aber kriegen trotzdem nicht mal ansatzweise das was Sie verdient haben, ergo müsste ich viel Geld in die Hand nehmen und darauf HOFFEN, dass man anständig bezahlt wird. (bei mir heißt anständig bezahlt Durchschnitt + etwas mehr, je nach dem was man auch bereit ist zu leisten)

    In Branchen wo man dann u.a. auch die Chance hat an mehr Kohle zu kommen, brauch man tatsächlich einfach Kontakte, das heißt natürlich nicht, dass es nur noch so läuft, wer "Boehringer Ingelheim" kennt weiß sicherlich was die produzieren und das dort Gehälter nicht schlecht sind, da reinm zu kommen ist hauptsächlich nur über Kontakte (hauptsächlich familär) möglich, zwei meiner Kollegen sind so rein gekommen und über 10 weitere sind dadurch reingekommen, weil die Eltern halt dort schon lange arbeiten, die Eltern kennen mich die Kollegen kennen mich und ich komm ums verrecken halt nicht in diese Firma, ich schreibe jährlich mehrfach eine Bewerbung dort hin, hat bis jetzt leider noch nie geklappt.

    Aber selbst in anderen nicht ganz so großen Unternehmen oder Behörden ist es das gleiche, du hast zwar die Papiere dafür um zu sagen "hey ich bringe die Leistung locker", aber wirst nicht selten halt benachteiligt, weil halt ein Familienmitglied den Vorrang bekommt.


    So im großen und ganzen habe ich halt das Gefühl, dass es halt auch vielen dann irgendwann egal ist, ob Sie Hartz4 beziehen oder nicht, wenn dann noch Eineheitsrente kommt, gibts wahrscheinlich wieder genug Leute, die genau das ausnutzen werden oder Ihre Tricks haben wie Sie für nichts viel bekommen, was du den Arbeitsmarkt angeht sehe ich eh mehr und mehr schwarz, viele nehmen es hin, viele werden daran zu Grunde gehen und andere machen den Lauen und werden trotzdem abkassieren.


    Heutzutage etwas zu finden, wo man ne realtiv gute Balance hat, ist einfach verdammt schwer.

  • Ich arbeite im Einzelhandel (Lebensmittelbranche) und erkenne einige Muster von meinem Vorredner. Bei uns Personal zu bekommen ist nahezu ein unmögliches Ding. Auszubildende schonmal gar nicht. In meiner Ausbildung wurde ich auch dermaßen ausgebeutet. Der Lohn war absurd schlecht (ist mittlerweile zwar deutlich gestiegen, aber damals hab ich kaum mehr verdient als eine Aushilfe) und dafür musste man immer erreichbar sein, einspringen wo man nur konnte und wage es dir bloß nicht, mal nein zu sagen oder gar krank zu feiern (hatte ich einmal für 1 Tag aufgrund von hohem Fieber und den Anschiss meines Lebens von meiner damaligen Chefin bekommen). Also ja...Auszubildende werden teilweise echt schon mies behandelt. Gelernt habe ich auch nichts in meiner Ausbildung (das hab ich mir selbst alles beigebracht), ich war eine "billige Arbeitskraft". Kann also verstehen, dass viele lieber studieren gehen, als sich eine Ausbildung "anzutun".

    Heute stehen wir mit großer Personalnot da und bekommen auch niemanden hinterher. Einzelhandel lebt von Budget. Ich habe ein gewisses Budget und das muss strikt eingehalten werden. Sprich im Klartext heißt das im besten Fall müsste ich meine Filiale ausschließlich mit Aushilfen besetzen, da die nahezu "nix" kosten. Gelernte Kräfte sind zu teuer und werden dadurch nicht eingestellt (da wir nach Tarif bezahlen müssen). Ich musste so oft jetzt schon Personal ablehnen, weil sie den Beruf gelernt hatten und Jahre an Erfahrung und damit waren sie zu teuer. Ich konnte sie mir nicht leisten bzw. durfte sie mir nicht leisten, obwohl mein Personalstamm schon am kriechen war durch Überstunden und teilweise durch Krankheit ausgefallen ist. Als ich mein aktuellen Laden damals als Chef übernommen habe waren 15 Stunden am Tag arbeiten nicht unüblich und wurde erwartet, da es ja nun "mein Laden ist und dadurch meine Verantwortung". Hat man natürlich auch gemacht und ich bin der Letzte, der vor Überstunden zurückschreckt. Aber die Bezahlung ist teilweise grenzwertig und es ist denke mal kein Geheimnis, dass Einzelhandel nicht unbedingt für ein "reiches Leben" steht. Und nein...ich erwarte kein immensen Lohn für einen Beruf, für den ich keine nennenswerten Qualifikation oder überragende Intelligenz brauche, aber es ist ein hart unddankbarer Job (zumindest hatte ich das jetzt während Corona nochmal krass gemerkt) und dafür denkt man sich oft, ob es sich für den Preis lohnt. (Zumal man sich auf lange Sicht körperlich kaputt macht, das ist halt ein Fakt.)

    Mir persönlich geht aber eher dieses Profitdenken auf den Geist. Ich hab lieber diesen Lohn, als die ständig schlechte Besetzung, weil Personal aufgrund Qualifikationen zu teuer ist.

    Funfakt am Rande: Würde ich, warum auch immer, arbeitslos werden, hätte ich es echt super schwer Arbeit zu finden, da Einzelhandel oft Tarif ist und ich schlichtweg viel zu teuer überall wäre (jahrelange Berufserfahrung und einiges an Fortbildungen). Also haben Personen wie ich oft gar nicht die Wahl des Arbeitsplatzes, weil es super schwer ist überhaupt einen zu finden, obwohl man eigentlich sehr gut qualifiziert ist.

    Jedes Paradies hat Dornen und jede Tat hat ihren Preis.

  • Klar dass dann viele Leute sagen, Sie machen lieber das Abi und studieren dann, auch wenn das meiner Erkenntnis aus dem Umfeld nach nicht heißt, dass man auch gut Geld damit verdient.

    Aber genau hier haben wir ein Problem, das sich jetzt schon abzeichnet und in den nächsten Jahren auch noch noch schlimmer werden wird. Jeder will studieren, aber eine Ausbildung im Handwerk will keiner mehr machen. Die Folge: Fachkräftemangel. Keine Installateure, Elektriker, Mechaniker,....

    Schön dass wir dann lauter Studierte haben, die theoretisch Wissen, wie etwas funktioniert, aber eben weder die Wärmepumpen, Solaranlagen, Elektroautos, Stromtrassen, Häuser und den Internetausbau tatsächlich bauen und installieren können.


    Das Problem wurde schon vor vielen Jahren installiert, weil viel Eltern ihre Kinder eingebläut haben, dass nur ein Abi ein guter Schulabschluss ist und alle anderen nichts taugen, weil sie so keinen "gscheiten" oder "guten" Job bekämen. Aber auch junge Menschen mit einem Hauptschul- oder Realschulabschluss können gute Arbeit bekommen. Doch hier steht auch das Schulsystem in der Pflicht. Das jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht ist einfach bescheuert und der Lehrermangel sorgt dafür dass die Qualifikationen der Schüler auch nachlässt. Was dann wieder zur Folge hat, dass die Unternehmen, welche Azubis suchen, enttäuscht sind, mit wieviel Wissenslücken dort die Schüler aus der Schule entlassen werden. Es ist also eine ganze Reihe von Verkettungen die dann am Ende dazu führen, dass wir zwar viel Abiturienten haben, welche die Unis verstopfen weil es hier auch nicht genügend Studienplätze gibt und im Gegenzug fehlen den Betrieben Auszubildende um die Fachkräfte für Morgen aufzubauen.


    Es muss ins allgemeine Bewusstsein kommen, dass man nicht automatisch besser fährt, nur weil man ein Abi hat. Und es mag altbacken klingen, aber eine Ausbildung kann nicht nur Sonnenschein und Leben im Luxus beinhalten, man fängt eben klein an und muss sich eben erst einmal im Arbeitsleben einfinden. Das ist eben nicht so bequem und einfach wie in der Schule oder zu Hause, wo Mama noch alles hinterherträgt und man den Popo abgewischt bekommt.


    Das soll nicht heißen, dass die Azubis billige Hilfsarbeiter sind, nein das ganz gewiss nicht! Aber man muss auch ehrlich sein und dazu sagen, das es eine gewisse Anzahl von angehenden Azubis gibt, die völlig falsche Erwartungen haben und meinen, dass sie immer noch so Leben können wie im Hotel Mama. Es sind Gott sei Dank nicht alle Azubis so, viele machen wirklich gute Arbeit und finden sich schnell zurecht. Aber ich habe selbst erlebt, dass manche schon bei der kleinsten Arbeit nörgeln und quengeln, warum sie jetzt unbedingt das Handy ausmachen sollen und warum man nicht kurz noch eine Rauchen könnte.


    Es gibt eben immer zwei Seiten einer Medaille. Nicht alle Azubis werden ausgebeutet und nicht alle Azubis sind Engel.

    In der Doku die ich gesehen habe (leider kein Link dazu), wurde hauptsächlich dem Arbeitnehmer die Schuld gegeben, warum es so läuft, wie es läuft, was ich halt schon eine Frechheit finde, wenn die sich darauf stützen und sagen, dass das Problem darin liegt, dass die Leute "nur" dem Geld hinterher sind, aus reiner Lust und Liebe geht man sicherlich nicht arbeiten und schon gar nicht, wenn man sich dann so etwas anhören muss, ich mein die Arbeitgeber sind natürlich auch nur darauf aus, dass der Arbeitnehmer was am Tag zu tun hat und das auch noch mit Lust und Laune (wers glaubt wird selig :^) ), denen geht es genau so nur um die Kohle.

    Du verallgemeinerst da sehr stark. Keine Frage, es gibt sowas überall, aber es hat sich auch viel gewandelt, weil viele Betriebe und Unternehmen festgestellt haben, dass gute und zufriedenen Mitarbeiter auch gute Arbeit leisten, weniger Krank sind und das dem Unternehmen langfristig mehr bringt.

    Je aber, die noch nach dem "alten" Schema fahren, werden sich über kurz oder lang nicht halten können. Warum? Nun inzwischen können sich die qualifizierten Menschen aussuchen wo sie arbeiten, wer die besseren Bedingungen anbietet, bekommt auch die guten Arbeiter und die beschissen bezahlen werden über kurz oder lang dann keine mehr finden.


    Zudem ist es doch so, um jemanden ausbeuten zu können, muss es auch immer einen geben, der sich ausbeuten lässt. Natürlich sind die Leute in einer schlechteren Position gegenüber einem Unternehmen, aber wer sich das alles ganz klaglos gefallen lässt und gar nichts tut, der darf sich aber auch nicht beschweren. Das man vielleicht hart klingen, ist es aber nicht. Das wäre der Fall, wenn wir in einer Situation wären, wo es keine Arbeit gäbe und man froh sein muss überhaupt etwas zu finden. Aber aktuell ist das nicht der Fall, im Gegenteil, es gibt mehr Arbeitsplätze als Arbeiter. Also wer sich aktuell schlecht behandelt fühlt, hat doch gute Chancen eine andere Stelle zu finden. Man kann sich wehren, es muss ja nicht gleich der Jobwechsel sein. Man muss eben auch zeigen, dass man sich nicht alles gefallen lässt. Aber wenn man alles Sang und Klanglos mit sich machen lässt signalisiert doch solchen Unternehmen, dass sie es mit ihm auch machen können und werden sicherlich nichts ändern. Das ist was ich damit meine, wer das so macht, und freiwillig sich zum Opfer macht, braucht sich nicht wundern, dass das ausgenutzt wird. Ein wenig Eigeninitiative muss man dem Menschen zumuten können.

    Erst wenn das nicht ausreicht oder zum Erfolg führt, kann man sagen, dass jemand eingreifen sollte. Aber wie schon gesagt, heutzutage hat jeder eine Möglichkeit sich wo anders umzusehen und so der Ausbeutung entgegenzuwirken. Denn wenn einem Laden die Leute reihenweise weglaufen, wird der zum Schluss dumm aus der Wäsche schauen. Es müssen eben nur alle mal aufwachen und mitmachen. Denn solange wieder Dumme dort hingehen, obwohl alle anderen gehen, braucht man sich nicht wundern.


    Ich kann da aus Erfahrung sprechen, habe auch in einem solchen Betrieb gearbeitet. Dort haben innerhalb von einem Jahr 5 der 15 Festangestellten Arbeiter (einer davon war ich) gekündigt. Der Betrieb hat dann 3 Jahre später Insolvenz angemeldet, weil der alte Chef immer noch auf dem Trip war "Wenn es dir nicht passt, kannst gerne gehen, ich finde jederzeit einen Neuen". Tja, die Zeiten sind vorbei, heute können sich die Leute den Arbeitnehmer aussuchen und sind nicht mehr darauf angewiesen, die erstbeste Stelle anzunehmen.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Ahja, du würdest also lieber vom Staat leben, als dich ausbeuten zu lassen?

    Oh wie schön, das du genau nur einen Satz zitierst und ihn nicht im seinem ganzen Zusammenhang. Dann noch daraus Worte drehen die ich nicht geschrieben habe. :nono: Zeige mir bitte, wo ich geschrieben habe das die Leute vom Statt leben sollen? Wenn ich vorsichtig vermute, dann hast du "nur" etwas falsch interpretiert, wenn ich es ernst nehme, so muss ich denken, dass du mit Absicht nur das liest was dir in den Kram passt? :dntknw:

    Aber ok, das geht auch anders herum.

    von irgendwelchen verblendeten Lappen aufrecht gehalten, die immer noch andauernd bei allem mit, "die heutige Jugend..." kommt^^").

    Du verallgemeinerst nicht? Nun wenn ich diese Aussage anschaue doch. Wer sind denn bitte diese "Lappen"?


    Zu dem Thema "Jugend". Es gibt sicherlich genügend die sich nicht "zu fein" sind um sich in der Ausbildung oder Arbeit einzubringen. Aber, es ist nicht zu leugnen, dass es auch diese gibt, wo das genau zutrifft. Das zu relativieren, und es auf die "Lappen" abzuschieben, die verblendet sein, ist albern. Es gibt eben von jeder Sorte Menschen und wer jene, die negativ auffallen in Schutz nimmt und auf jene zeigt, die auf dieses Verhalten aufmerksam machen, ist scheinheilig.


    Natürlich sind diese "Lappen" nicht davor gefeit, auch alles über einen Kamm zu scheren, das ist völlig richtig. Das sie damit jene treffen die nicht so sind ist nicht korrekt und wir alle wissen, das es nicht so ist. Aber das sie mit ihren Aussagen auch nicht falsch liegen sieht man daran, dass es eben auch diese schlechten Vorbilder gibt. Das Problem ist doch, dass diejenigen, gerade mit ihrem negativen Verhalten auffallen, und das bleibt eben schnell hängen und prägt so das Bild der gesamten Gruppe.


    Wenn man also die Ansichten über "die Jugend" ändern möchte, so schafft man es am einfachsten, wenn die schlechten Vorbilder, die für diese Meinung verantwortlich sind und diese geprägt haben, dazu zu bringen ihre Einstellung / Verhalten zu ändern. Denn sie sind es , die das Bild aller prägen und so all jene schlecht dastehen lassen, die alles richtig machen und es nicht verdient haben, mit ihnen in einen Topf geworfen zu werden.


    Gleiches gilt übrigens für die "Lappen", welche wohl trennen können und nur jene so bezeichnen, auf die das wirklich so zutrifft. Auch sie "leiden" darunter, dass es andere" Lappen" gibt, die das nicht machen und alle in einen Topf werfen. Wie du also sehen kannst, ist dass die Folge von verallgemeinern und schnellen Vorurteilen.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Ich höre auch immer nur, dass es nicht genug Stellen gibt. Gab da ein interessantes Thema in einem anderen Forum, das hieß irgendwie "sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?" und viele stimmten für nein, unter anderem weils eh nicht genug Jobs gäbe und man diese doch dann lieber den Menschen überlassen sollen, die auch Lust darauf haben


    Finde auch sehr vieles ungerecht in der Arbeitswelt. Allein wie Azubis zu Kaffee-holern und Putzkräften reduziert werden und Arbeitgeber sich mit dem seltendämlichen Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" dafür rechtfertigen. Da wundert man sich wirklich, warum die meisten lieber studieren gehen, wenn man sich als Azubi so ne Scheiße gefallen lassen muss? Und ne sorry, aber ich sehe echt nicht, wieso das so okay sein sollte und was es den Azubis bringen soll. Vorbereitung aufs Erwachsenenleben? Man macht die Ausbildung, um einen Job zu lernen, nicht um zu lernen, wie man der Meister-Kaffee-Kocher ist. Da kann man sich wohl mit den Kollegen abwechseln. Aber ne, ist ja schöner in der Firma den einen Dummen zu haben, der den ganzen Scheiß macht, auf den die festangestellten und die Chefs keinen Bock haben. Wie kann das von der Gesellschaft auch noch so akzeptiert werden? Geht mir nicht in den Kopf. Aber stimmt, in Deutschland leben wir ja in der Neid-Gesellschaft, weil die vorherige Generation es nicht besser hatte, darf es die nächste auch nicht besser haben, also lassen wir das so weiter laufen, dass Azubis schamlos ausgenutzt werden dürfen. Behandelt sie bloß nicht wie Menschen, wäre doch zu viel verlangt.