Japan und der Massentourismus, Influencer, Tiktoker etc

  • Kurono-kun
    Dass du persönlich damit kein Problem hast, ist okay, aber genauso darf ich es nicht okay finden. Ich fände es einfach enttäuschend und schade, wenn ich wegen fehlender Sprachkenntnisse in einem Restaurant nicht essen darf. Klar, jeder Mensch tickt anders, das ist nur mein persönliches Empfinden. Generell denke ich, dass eine offene Gesellschaft nicht auf dem Prinzip basieren sollte: Wenn du dich ausgeschlossen fühlst, ist das halt dein Problem. Meiner Ansicht nach, sollte ein Restaurant für jeden zugänglich sein, der dort etwas zu essen kaufen möchte.

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    Then it will be Frieren’s job. She will carry our memories into the future. – Himmel. ₊⊹♡

    3 Mal editiert, zuletzt von Ruza (30. Juni 2025 um 22:25)

  • Meiner Ansicht nach, sollte ein Restaurant für jeden zugänglich sein, der dort etwas zu essen kaufen möchte.

    Restaurants und andere öffentliche Einrichtungen dürfen niemanden ohne triftigen Grund ausschließen. Insbesondere nicht aufgrund ihrer Herkunft, Nationalität oder Hautfarbe.

    Alles andere ist Diskriminierung der übelsten Sorte. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen

  • Ich finde, hier wird sehr schnell ein sehr schweres Wort wie "Diskriminierung" in den Raum geworfen, und zwar ohne jede Differenzierung. Nicht jede Form von Auswahl, Einschränkung oder Präferenz ist direkt ein Akt böswilliger Ausgrenzung. Es gibt einen Unterschied zwischen struktureller, menschenverachtender Diskriminierung, und einem kleinen Lokal, das sich nicht in der Lage sieht, fremdsprachige Bestellungen korrekt aufzunehmen und darum lieber bei der eigenen Sprache bleibt.

    Was immer wieder deutlich wird: Der Mensch tendiert dazu, sich selbst permanent ins Zentrum der Welt zu stellen. Alles muss ihm offenstehen, alles soll ihm gefallen, alles soll ihn willkommen heißen. Dabei wird oft vergessen, dass nicht alles für uns gemacht ist und das muss auch nicht so sein. Manchmal kann es schon hilfreich sein, sich nicht so wichtig zu nehmen. Wenn ein Restaurant sich entscheidet, nur Menschen zu bedienen, mit denen eine reibungslose Kommunikation möglich ist, sei es nun aus praktischen oder aus kulturellen Gründen, dann ist das vielleicht engstirnig gedacht, ja. Aber nicht automatisch unmoralisch. Es gibt Orte, an denen man als Fremder eben nicht alles verstehen, betreten oder beanspruchen kann, und das ist meiner Meinung nach völlig okay. Das bedeutet wiederum nicht, dass man abgewertet oder entrechtet wird. Es bedeutet schlicht, dass man nicht immer überall dazugehört.

    In einer Welt, in der man überall alles erwartet, ist es vielleicht gar nicht so schlimm, wenn einem auch mal eine Tür verschlossen bleibt. Vielleicht ist das gar kein Rückschritt, sondern eine Erinnerung daran, dass nicht jedes Nein gleich eine persönliche Kränkung ist...

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray


  • und einem kleinen Lokal, das sich nicht in der Lage sieht, fremdsprachige Bestellungen korrekt aufzunehmen und darum lieber bei der eigenen Sprache bleibt

    Es verlangt niemand, dass die Einheimischen andere Sprachen sprechen müssen.

    Auch das lässt sich einfach mit Sprachapps lösen. Also kein Grund jemanden auszuschliessen. Im Grunde musst du ja nicht viel machen. Begrüssen, die Empfehlung des Hauses bestellen + Getränke bestellen, bezahlen und das wars (Diese Sätze lerne ich gerade im Japanisch Kurs. Mein Dozent ist auch sowas nicht bekannt, dass jemand nicht rein kann, weil er ein Ausländer ist)

    Japanische Restaurants sind oft besonders gastfreundlich, weil sie viel Wert auf eine herzliche und respektvolle Atmosphäre legen. Ein wichtiger Aspekt ist die höfliche und freundliche Begrüßung der Gäste.

    Gerade Japan dass sogar Plastik Nachbildungen draussen stehen hat, ist doch dafür gemacht einfach auf die Dinge zu zeigen. Selbst ohne Karte bekommt man das hin.

    Verstehe wirklich nicht, dass man das als legitimen Ausschluss sieht.

  • Erika

    Ich danke dir für deine differenzierte Sichtweise. Ich stimme dir zu, dass man erstmal einen Unterschied machen sollte zwischen praktischen Gründen und dass nicht jede Form von Einschränkung gleich eine absichtliche Diskriminierung darstellt. Dennoch fände ich es schön, wenn zumindest der Wille da wäre, sich auf Vielfalt einzulassen, statt sie direkt im Vorhinein auszuschließen. Die Sprache kann zwar eine Hürde sein, die sich aber lösen lässt, wenn die Bereitschaft dazu vorhanden ist.

    Ich selbst habe einen Migrationshintergrund und habe leider Ausgrenzung erlebt. Deshalb weiß ich, wie mies es sich anfühlen kann, wenn man nicht dazugehört oder Türen verschlossen bleiben. Gleichzeitig verstehe ich auch, dass nicht jeder Ort für jeden Menschen geeignet sein kann. Trotzdem würde ich mir wünschen, ohne mich dabei in den Mittelpunkt zu stellen oder mich als wichtig zu nehmen, dass Offenheit und die Bereitschaft, Brücken zu bauen, da sind.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Ruza (1. Juli 2025 um 17:32)

  • Auch das lässt sich einfach mit Sprachapps lösen. Also kein Grund jemanden auszuschliessen. Im Grunde musst du ja nicht viel machen. Begrüssen, die Empfehlung des Hauses bestellen + Getränke bestellen, bezahlen und das wars (Diese Sätze lerne ich gerade im Japanisch Kurs. Mein Dozent ist auch sowas nicht bekannt, dass jemand nicht rein kann, weil er ein Ausländer ist)

    Weil es solche Restaurants ja auch kaum gibt. Ich schrieb selbst ich habe noch nie so eines gesehen und auch andere die ich kenne und welche in japan waren haben das noch nie gesehen. Ab und an taucht halt mal ein Bild von so einem auf. Meist auf Twitter oder reddit.

  • wilo  Ruza

    Ich verstehe euren Punkt und es mag stimmen, dass man mit etwas Bemühen (Sprachapps, Gesten, Bilder...) in den allermeisten Fällen auch ohne perfekte Sprachkenntnisse klarkommt. Und dass viele japanische Restaurants sehr herzlich sind, steht außer Frage.

    Aber ich glaube, mein Gedanke zielte weniger auf die praktische Machbarkeit ab, sondern auf den Anspruch, dass alles grundsätzlich immer offen und zugänglich sein muss. Denn genau da sehe ich die Schwierigkeit. Wenn beispielsweise ein kleiner Ort, etwa ein Familienrestaurant in einer ländlichen Gegend, sich damit überfordert fühlt, fremdsprachige Gäste zu bedienen oder sich bewusst dazu entscheidet, in einem geschützten Rahmen zu bleiben, dann finde ich das nicht gleich moralisch verwerflich.

    Der Mensch neigt eben dazu, überall teilhaben zu wollen, was einerseits nachvollziehbar ist, andererseits aber auch eine gewisse Respektlosigkeit gegenüber der Selbstbestimmung anderer enthalten kann. Ja, Offenheit ist wichtig. Aber genauso ist es wichtig, die Freiheit zu respektieren, nicht offen für alles zu sein. Vielleicht ist es das, was schnell als "Ausschluss" empfunden wird, in Wirklichkeit aber mehr ein Ausdruck davon ist, dass nicht alles für uns gemacht ist.

    Es geht mir nicht darum, Ausgrenzung zu verteidigen, schon gar nicht, wenn sie systematisch ist oder auf Vorurteilen basiert. Nur täte es uns vielleicht gut, in manchen Situationen weniger sofort uns selbst als Zentrum des Geschehens zu sehen, sondern mehr das größere Ganze. Nicht aus Selbstverleugnung, sondern aus einem gewissen Maß an Bescheidenheit.

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray


  • Ich dachte ich könnte auch mal ein bisschen erzählen, da ich während meines Aufenthalts in Japan die ein oder andere Erfahrung machen konnte. Ehrlich gesagt hab ich bei dem Thema sehr gespaltene Meinungen und finde es schwierig meine Gedanken zu sammeln. Ich versuch‘s trotzdem mal:

    An erster Stelle habe ich keine sehr extremen Erfahrungen gemacht in denen Touristen sich SEHR daneben benommen haben. Klar, den ein oder anderen lauten Touristen gibt es immer. Ich finde das muss man aber nicht nur auf Japan beschränken. Die gibt es überall und die sind auch an jedem Ort gleich nervig. Ich denke der einzige Unterschied ist, dass es in Japan durchaus auffälliger ist, weil Japaner nun mal sehr an ihre Regeln und Höflichkeit gebunden sind und außerdem extreme Mitläufer sind. Ein Ausländer fällt also sowieso immer auf.

    Da die Japaner sehr zurückhaltend sind, weisen sie Touristen, die sich daneben benehmen, oft leider nicht auf ihre Fehler hin. Das ist natürlich nicht so hilfreich. Finde es daher auch gut, wenn man selber als Tourist andere Touristen freundlich auf deren Fehler hinweist. Glücklicherweise gibt es aber fast immer überall Schilder, wenn etwas zum Beispiel verboten ist. Blöd ist natürlich wenn man das übersieht, noch schlimmer sind Leute die es bewusst ignorieren. Als ich in Hokkaido war, haben ich und die japanische Mutter meines Freundes das Schild übersehen, auf dem drauf stand, dass man innerhalb der Torii Gates keine Bilder und Videos machen darf. Das war ein Fehler von uns Beiden, Japaner übersehen auch mal das ein oder andere. Wir haben die Bilder und Videos danach einfach gelöscht. Damit verhindert man auch, dass man solche Bilder nachher aus versehen postet!

    Das Video von dem Typen der über so nen Lautsprecher laut Musik in der Bahn gespielt hat, hab ich auch gesehen. Das finde ich auch absolut nicht okay, mal abgesehen davon ob das in Japan war oder nicht, wäre das in jedem Land in dem man Gast ist total unhöflich gewesen.

    Was mich aber vor allem nervt und auch andauernd im Internet so ist, sind Nicht-in-Japan-Lebende bzw. Touristen, die meinen, Japan total in Schutz nehmen zu müssen. Stellen andere als die „bösen“ Touristen dar und meinen alles besser wissen zu müssen. Den Japanern ist das scheißegal, für die sind die Touristen sowieso alle gleich und sie sind durchaus in der Lage selber den Mund aufzumachen. Außerdem werden sie nicht auf einmal alle Touristen hassen, nur weil sie mitkriegen wie einer sich daneben benimmt. Die meisten Japaner finden Ausländer sogar total interessant und freuen sich über kleine Interaktionen. Anderseits gibt es in Japan auch noch unglaublich viel Rassismus, vor allem gegenüber dunkelhäutigeren Menschen, der meiner Meinung nach viel zu normalisiert ist. Ich habe teilweise Sachen von Freunden oder Gastfamilie gehört wo mir fast die Kinnlade runtergeklappt ist. Das manche Japaner solche Sachen über Ausländer denken, ist dann aber auch nicht unser Problem, sondern deren und etwas wo Japan an sich durchaus noch dran arbeiten sollte.

    All in all, ich finde man sollte sich in JEDEM Land das man besucht benehmen und an die entsprechenden Regeln halten.

    Noch zum Thema: vor allem heutzutage ist das Internet ja leider keine besonders vertrauenswürdige Quelle mehr. Ich habe schon viel zu viel Scheiße auf Tiktok und Instagram gesehen. Zum Bespiel dieser angebliche „Gaijin-Seat“, wo Japaner sich ja in der Bahn extra von Ausländern wegsetzten. Absoluter Quatsch. In einer leereren Bahn setzten sie sich oft weg, wenn genug Plätze frei sind, dass sie allein sitzen können. Das machen die aber unabhängig davon ob sie vorher neben nem Ausländer gesessen haben oder nicht. Hab ich auch mal gemacht, bei 30 Grad und einer Schwülheit, die zum kotzen ist, sitze ich auch lieber alleine als zwischen schwitzenden anderen Menschen.

  • Die wollen dann mal unter sich bleiben und da habe ich dann mal nichts verloren. Ach ja und dann gehe oder fahre ich weiter und gehe in ein anderes Restaurant und habe dann weiterhin einen guten Tag oder Abend.

    Und was wenn das irgendwann alle Restaurants übernehmen würden?

    Morgen macht Japan übrigens auch seine Grenzen für alle zu. Ein Tourist hat einen Kirshcblüttenbaum böse angeschaut.

    Tourismus bringt Geld von daher wird so etwas nie passieren. Da sist nicht mal eine Was wäre wenn frage.

  • optimistic-yuyu

    Ganz ehrlich, dieses "Was wäre, wenn das alle machen würden?" ist kein Argument, sondern Katastrophendenken. Ist ungefähr so sinnvoll wie zu fragen "Was, wenn morgen alle Bäcker aufhören Brot zu backen?". Ja, dann hätten wir ein Problem, aber das ist halt kompletter Schwachsinn. Solche hypothetischen Extremszenarien bringen niemanden weiter, weil sie mit der Realität nichts zu tun haben. Kein Mensch glaubt ernsthaft, dass plötzlich alle Restaurants weltweit nur noch Gäste mit Sprachkenntnissen reinlassen. Das ist weder wahrscheinlich noch strukturell denkbar.

    Du unterstellst einem vereinzelten Phänomen eine gefährliche Tendenz, um daraus eine allgemeine Bedrohung zu basteln. Das ist keine Kritik, sondern Dramatisierung. Man kann meiner Meinung nach gerne darüber streiten, wie offen Orte sein sollten, aber dann mit realistischen Maßstäben. Denn wenn wir uns wirklich darauf einigen wollen, dass jeder Einzelfall sofort zur Allgemeingültigkeit wird, dann sollten wir demnächst wohl auch keine privaten Wohnzimmer mehr haben, weil...was wenn plötzlich alle ihre Türen nicht mehr für Fremde öffnen?? :poggers:

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    ~ Bill Murray


  • Ich finde ehrlich gesagt das dieser Thread hier aus dem Ruder läuft und möchte appellieren sachlich beim Thema zu bleiben. Danke.

    Erika ich finde es durchaus gerechtfertigt sich darüber Gedanken zu machen und jeder sollte diese auch äußern dürfen. Man sollte nicht unterschätzen wie schnell etwas eskalieren kann, wenn man nicht mehr hinterfragt. Das ist meiner Meinung nach Achtsamkeit und hat viel mehr mit Schutz vor Missständen zu tun.

  • Erika ich finde es durchaus gerechtfertigt sich darüber Gedanken zu machen und jeder sollte diese auch äußern dürfen.

    Wo sage bzw verbiete ich das?

    Edit:
    Niemand hat irgendwem das Recht abgesprochen, sich Gedanken zu machen oder Bedenken zu äußern. Im Gegenteil, ich mache mir hier ja ebenfalls Gedanken, nur eben nicht in Form von reflexhaften Worst-Case-Szenarien. Achtsamkeit ( = hinsehen, verstehen, einordnen) ist etwas anderes als gedankliche Dramatisierung (projizieren, eskalieren). Und genau da liegt der Knackpunkt.

    Also nochmal: Ich habe nie gesagt, dass es gut wäre, wenn Menschen ausgeschlossen werden. Ich habe auch nicht gesagt, dass man sich keine Gedanken machen soll. Was ich gesagt habe, mehrfach, ist dass man nicht jeden Einzelfall zur Blaupause für den gesellschaftlichen Niedergang erklären sollte. Dass nicht jede kleine Unnanehmlichkeit ein Symptom für Unterdrückung ist. Wenn wir jeden Sonderfall sofort als Bedrohung für die Ordnung empfinden, verlieren wir die Fähigkeit zur Differenzierung, oder eher gesagt, schaffen wir diese aktiv ab, meiner Meinung nach. Und dann wundert man sich, wieso Debatten nur noch auf Twitter-Niveau stattfinden.

    Zudem verstehe ich auch nicht, wo hier was "aus dem Ruder" laufen soll. Jeder hat seine Sichtweise die er teilen kann. Aber ebenso muss man eben mit den Sichtweisen anderer klarkommen, die nunmal sehr anders sein können.

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    ~ Bill Murray


    Einmal editiert, zuletzt von Erika (1. Juli 2025 um 18:55)

  • Würde auch sagen da shier nichts aus dem Ruder läuft. Es ist ein teil des Themas über das gerade gesprochen wird.

    Wenn das passierne würde dann würde das Land seine Grenzen sowieos schließen für Touristen. Dann liegen aber ganz andere Probleme vor. Oder aber es würde Restuarants für Ausländische Touristen geben welche die jewielige Sprache nicht können. Was dann wiederum nicht schlimm wäre.

  • Meiner Ansicht nach, sollte ein Restaurant für jeden zugänglich sein, der dort etwas zu essen kaufen möchte.

    Restaurants und andere öffentliche Einrichtungen dürfen niemanden ohne triftigen Grund ausschließen. Insbesondere nicht aufgrund ihrer Herkunft, Nationalität oder Hautfarbe.

    Alles andere ist Diskriminierung der übelsten Sorte. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen


    Nur so zur Info: Restaurants sind private Betriebe, heißt der Inhaber hat das Hausrecht. Wenn er schreibt "Heute geschlossene Gesellschaft", dann kannst du noch so oft Diskriminierung schreien, deswegen wirst du dennoch nicht rein dürfen. Wenn der Inhaber schreibt "Frauenabend, kein Zutritt für Männer", dann kann ein Mann noch so oft meckern, es wird nichts ändern. Und wenn ein Inhaber sagt, dein Benehmen gefällt mir nicht, verlass das Restaurant und du weigerst dich, begehst du sogar Hausfriedensbruch. Nur um das ganze rechtlich einzuordnen. Und wenn ein Inhaber sagt das es ihm rechtlich zu heiß ist jemanden zu bedienen, der nicht die gemeinsame Sprache spricht, dann ist das sein gutes Recht. Gerade in unserer westlichen Welt ist man auf alles mögliche allergisch und möchte gerne 4 Zutaten geändert haben. Überleg mal was das für rechtliche Probleme gibt wenn der Gast behauptet gesagt zu haben er sei auf Fisch allergisch und bekommt dann Dashi Brühe und der Wirt steht da und erklärt das er das nicht wusste, weil er mit dem Englisch nichts anfangen kann.

    Nicht jeder Ort zu dem man einfach hingehen kann ist eine öffentliche Einrichtung. Das gleiche zum Beispiel mit Zügen und Bahnhöfen. Auch von Bahnhöfen kann man ein Hausverbot /Platzverweis bekommen und auch die Mitfahrt in Zügen kann verweigert werden. Und da ist die DB ist in den letzten Jahren recht kulant geworden was alles schon nicht mehr zum Ausschluss der Beförderung reicht.

  • Wenn andere damit kein Problem haben, dass ihnen der Zugang zu einem Restaurant wegen fehlender Sprachkenntnisse verwehrt bleibt, dann ist das in Ordnung. Ich persönlich fände es halt nicht so geil, wenn ich nur wegen meiner Sprache dort nichts zu essen kaufen darf, aber selbstverständlich hat jeder das Recht solche Situationen für sich individuell zu bewerten. Für mich ist es einfach wichtig zu sagen, dass bei alltäglichen Bedürfnissen, wie dem Bestellen von Essen, was durchaus funktionieren kann, wenn die Bereitschaft dazu vorhanden ist, ich es wirklich schade finde, wenn Menschen ausgeschlossen werden, nur weil sie die Sprache nicht perfekt beherrschen. Dabei möchte ich mich auch gar nicht so wichtig nehmen, es geht mir einfach darum, dass grundlegende Bedürfnisse erfüllt werden können.

    Ich verstehe auch, dass man nicht überall dazugehören kann oder muss, aber trotzdem würde ich es natürlich begrüßen, wenn man mit Offenheit aufeinander zugeht, aus Freundlichkeit und weil es unser Zusammenleben bereichern kann. Dennoch respektiere ich es, wenn andere Menschen ihre Grenzen setzen. Wird jemand jedoch allein aufgrund seiner Sprache oder Herkunft ausgeschlossen, ohne einen wirklich legitimen Grund, ist das für mich halt schon bedenklich. Ich wollte auch noch anmerken, dass sich für mich Respekt vor Grenzen und das Bedauern über eine Entscheidung nicht ausschließen.

    Zimti
    Ja, Betriebe haben das Hausrecht und dürfen Entscheidungen treffen. Ich finde es auch absolut nachvollziehbar, dass man Konsequenzen zieht, wenn sich jemand daneben benimmt. Aber das bedeutet eben nicht, das jede Entscheidung von einem Betrieb automatisch fair, klug oder sinnvoll ist. Man darf Entscheidungen hinterfragen auch wenn es „halt ihr gutes Recht ist.“

    Edit: Kritik zu äußern oder Missstände anzusprechen sollte man auch nicht pauschal als „meckern“ abtun. Gerade bei sensiblen Themen wie Diskriminierung ergeben sich oftmals komplexe Fragestellungen, die eine differenzierte Betrachtung erfordern.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Ruza (2. Juli 2025 um 10:33)

  • Und wenn ein Inhaber sagt, dein Benehmen gefällt mir nicht, verlass das Restaurant und du weigerst dich, begehst du sogar Hausfriedensbruch. Nur um das ganze rechtlich einzuordnen.

    Da muss es aber laut Gesetz einen triftigen Grund geben (z. B. Belästigung anderer Gäste). Gerne nochmal nachlesen (Stichworte Bewirtungsvertrag, Diskriminierungsschutz).

  • Nur so zur Info: Restaurants sind private Betriebe, heißt der Inhaber hat das Hausrecht. Wenn er schreibt "Heute geschlossene Gesellschaft", dann kannst du noch so oft Diskriminierung schreien, deswegen wirst du dennoch nicht rein dürfen. Wenn der Inhaber schreibt "Frauenabend, kein Zutritt für Männer", dann kann ein Mann noch so oft meckern, es wird nichts ändern. Und wenn ein Inhaber sagt, dein Benehmen gefällt mir nicht, verlass das Restaurant und du weigerst dich, begehst du sogar Hausfriedensbruch. Nur um das ganze rechtlich einzuordnen. Und wenn ein Inhaber sagt das es ihm rechtlich zu heiß ist jemanden zu bedienen, der nicht die gemeinsame Sprache spricht, dann ist das sein gutes Rech

    Du vermischt hier Dinge die gar nicht Grundlage der Diskussion waren. Der Aufhänger der Diskussion war Japan und Restaurants, die es ja offensichtlich so gut wie gar nicht gibt, die generell Ausländer den Zutritt bezogen auf die Sprache verwehren ohne das Sie überhaupt den Laden betreten haben.

    Ja selbstverständlich hat ein Restaurant ein Hausrecht. Allerdings darf dieses Recht nicht willkürlich oder diskriminierend ausgeübt werden und der oben genannte Grund ist es definitiv ohne wenn und aber

    Ein Restaurant ist in der Regel ein öffentlicher Betrieb. Es ist für die Allgemeinheit zugänglich, da Menschen dort hingehen können, um Essen und Getränke zu konsumieren.

  • Das gleiche für restaurants. Ja da geistenr Bilder im Internet umher. Wie echt sie sind weiß ich nicht mir selbst ist aber noch keines begegnet wo kein Ausländer rein darf oder nur Leute welche die Sprache sprechen. Und selbst wenn sehe ich da absolut kein problem. Ein Restaurant für nur Deutschsprachige hätte ich hier auch gerne^^

    Du siehst kein Problem darin wenn jemand nichts zu essen kaufen (!!) darf, bloß weil er irgendeine Sprache nicht spricht? Ich jedenfalls finde das total daneben, egal ob in Japan, Deutschland oder sonst wo.

    Nein ich sehe darin kein Problem. Wie gesagt hätte ich hier auch gerne.


    Ganz ehrlich, ich finde es unterhaltsam was hier alles zusammen geworfen wird und mit welchen kreativen Mitteln man solche Aussage irgendwie als vertretbar ansehen will lol. I mean - Die einzigen Gründe, die mir einfallen, warum ein Restaurant begründet keine Kunden bedient, die die Sprache nicht sprechen, laufen allesamt auf so etwas wie Inkompetenz, technische Probleme oder Unsicherheiten hinaus. Which is totally fine! Was ich aber absolut nicht verstehe ist, wieso man so etwas hier auch haben wollen sollte? Übersehe ich etwas?

    .. Oder geht es bei der Aussage vielleicht doch eher um Restaurants, die das unbegründet tun? Denn wenn ja, dann ist die Aussage tatsächlich gleichzusetzen mit „Ich hätte hier auch gerne Restaurants, die diskriminieren“. Und ja, diskriminieren ist hier schon per Definition das richtige Wort, also sollte man es auch so benennen. Und ein Problem zu relativieren, indem man es im ganzheitlichen Kontext betrachtet a là „macht ja nur dieses eine Restaurant“, passt halt mit der Bekundung, hier gerne auch so etwas haben zu wollen, nicht zusammen. Und mit dem Hintergrund halte ich die Einstellung auch für komplett daneben. ¯\_(ツ)_/¯

    Nur um das ganze rechtlich einzuordnen.

    Nur um die Relevanz von Gesetzen zur Bestimmung von Diskriminierung einzuordnen: In einigen Ländern ist es rechtlich auch okay, Frauen als Menschen 2. Klasse zu behandeln und daher auch „deren gutes Recht“. Dass das nichts daran ändert, dass das tiefste, menschenverachtende Diskriminierung ist, sollte hier hoffentlich jedem klar sein…

    @Topic:

    Mir sind in meinen 4 Wochen Japan tatsächlich kaum Touristen begegnet, die sich daneben benommen haben. Glaube das höchste der Gefühle war, dass welche mitten auf dem Tempelgelände oder in der Bahn angefangen haben, lautstark zu telefonieren. Und natürlich lag hier und da mal einer völlig betrunken in Shinjuku auf dem Boden herum. Aber so prinzipiell war da sonst echt nicht viel dabei, was sie nicht auch hier tun würden lol.

    Ansonsten gibt es, was Restaurants betrifft, tatsächlich viele, die nur japanische Speisekarten anbieten. Und besonders im ländlichen Raum wird es als Vegetarier manchmal richtig schwer, etwas zu essen zu finden. Trotzdem hab ich mich als Gaijin nie so gefühlt, als wäre ich irgendwo nicht willkommen - eher im Gegenteil. Ein Mal hatte mir der Chefkoch sogar extra ein Gericht improvisiert, weil sie da sonst nichts vegetarisches hatten :frosch:

    "We are born colorless. It's the people we meet who give us color."

  • Kannst du auch auch für komplett daneben halten? Ist doch völlig in ordnung. Du kannst mich auch als Person völlig furchtbar finden. Aber das oder weil sich jemand vielleicht angegriffen fühlt ändert doch meine Meinung nicht. Zumindest wirken solche aussagen immer so kann mich da aber auch täuschen.