So nun bin ich mit der Entäuschung mit dem Titel "Princess Principal" durch. Eine kurze Synopsis: Der Anime spielt im London des 19. Jahrhunderts, welches nach einer Revolution durch eine riesige Mauer in einen Ost- und Westteil unterteilt ist. Auch Albion (warum man auch immer England nicht als Namen nutzen konnte) ist nun in das Commonwealth und Königreich unterteilt. In dieser Welt gehen nun 5 high school Mädchen ihrem Beruf als Spion nach. Aber einen Moment, high school Mädchen? Das war so das erste große Problem was sich für mich auftat. Man hat das Gefühl in der aller ersten Folge wollte man noch ein Spion Drama erstellen, aber da Joker game schon nicht gut ankam brauchte man einen Verkaufspunkt. Irgendeiner in der Marketing-Abteilung muss dann wohl auf die glorreiche Idee gekommen sein junge Mädchen zu verwenden da sich soetwas ja immer gut verkauft. Versteht mich nicht falsch, am Anfang wirkte noch alles interessant und selbst über die Charaktere hätte ich hinwegsehen können. Ein düsteres Spion-Drama im Steampunk London? Zählt mich interessiert! Aber je weiter die Story voranschritt wurde es weniger Drama als Spion-Slice-of-life. Man hat wohl gemerkt das sich die Mädchen gut verkaufen, sich mehr auf sie fokusiert und ab und zu mal ein paar Dramenschnipsel reingeschmissen um die Fassade aufrechterhalten zu können. Aber da ist schon das zweite Problem, interessante Ansätze die man über Bord geschmissen hat. Als ein Beispiel würde ich das Unobtanium dieser Serie, Cavorite, nehmen. Ein Material das alles und Jeden fliegen lässt. Dieses Material ermöglichte erst das rasante Wachstum und die damit einhergenden Probleme Albions. In der Serie wurde auch drauf hingewiesen das dieses Element schwere Vergiftungen verursachen kann. Und doch sehen wir die Protagonistin fröhlich mit ihrem C-Ball rumhüpfen ohne jedwede Kosequenzen. Da hätte man auch direkt Magie nehmen können. Diese Serie hätte soviel sein können: ein düsteres Spion-Drama, ein sozioökonomisches Drama oder von mir aus auch ein Slice of Life Anime im viktorianischen England. Aber für nichts konnte man sich entscheiden. Vor meiner Wertung will ich aber noch etwas zum Ende ranten:
Die ganze verdammte Zeit redet die Prinzessin davon das sie ja Anges Traum wahrmachen will und deshalb Albion nicht verlassen kann. UND WAS SIEHT MAN NACH DEM ABSPANN: DIE GANZE CREW MACHT URLAUB IN FUCKING CASABLANCA. Ach, ist das soziale Gefälle und eine drohende Revolution im eigenen Land doch nicht mehr so wichtig oder was? Der Fall der Mauer kann warten bis sich die Prinzessin weg von ihren Cocktails und nach London bequemt hat.
Alles in allem: 4/10