In-vitro-Fleisch

  • Beim Frühstücken mit meiner Klasse ist das Thema heute aufgekommen. Und da interessiert mich eure Meinung direkt mal ^^


    Was ist In-vitro-Fleisch?
    Es wird auch gern Laborfleisch genannt. Das ganze ist das Ergebnis von der Gewebezüchtung von Fleisch. Ziel ist es Fleisch syntetisch herzustellen und auch im industriellen Maßstab herzustellen.


    Wie wird es hergestellt?
    Den Tieren wird die Ausgangszelle mittels Biopsie entnommen. Dabei werden die Tiere weder getötet noch empfinden sie dabei schmerzen. Die entnommenen Zellen werden dann in einer Nährlösung gezüchtet. Die Schwierigkeit besteht darin das Fleisch in der Originalkonsistenz zu züchten. Es ist einfacher eine kleine Fleischkugel ohne bzw mit wenig Struktur herzustellen als ein klassisches Steak, welches mit Muskeln durchzogen ist.
    Für die Nährlösungen wird nach Varianten gesucht die frei von tierischen Inhaltsstoffen sind.


    Meine Frage an euch:
    Wäre es eine Alternative zum echten Fleisch?


    Ich selber bin mir nicht sicher ob ich es essen würde. Das liegt zum einen daran das ich selten bis gar nicht das Bedürfnis habe Fleisch zu essen. (Dementsprechend ess ich es auch selten). Zum anderen ist ja doch irgendwie künstlich hergestellt. Wobei dazu gesagt werden muss das dabei keine Gentechnik eingesetzt wird. Probieren würde ich es garantiert einmal.
    Die Grundidee finde ich aber nicht schlecht, wenn das Verfahren so weit entwickelt ist, das es bezahlbar ist und schmeckt. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn es die ganze Massentierhaltung etwas eindämmen könnte und für die überzeugten Fleischesser eine passende alternative bilden würde.


    Bis das Verfahren alltagstauglich wird werden vermutlich noch viele viele Jahre ins Land gehen. Aber ich bin mal gespannt was dabei rauskommt.

  • Ich sags mal so: Solange es mir schmeckt und gesundheitlich so unbedenklich ist wie "normales" Fleisch, ist es mir egal wie es entstand. Ich bin jemand der täglich Fleisch oder Wurst essen muss, ansonsten komme ich bei der Arbeit nicht aus dem Knick. Auf der einen Seite könnte Fleisch so zwar eventuell irgendwann billiger reproduziert werden, aber auf der anderen Seite könnte es dann sein, dass die Viehbauern dann einen kräftigen Preisdruck zu spüren kriegen könnten. Bei sowas ist mir sogar die Ethik egal.

  • Zum anderen ist ja doch irgendwie künstlich hergestellt

    Je nachdem, woher man sein Fleisch bezieht, ist es voller Medikamente und wird so gefüttert und gezüchtet, dass es möglichst groß wird, schnell wächst und noch halbwegs ordentliches Fleisch abgibt. - was ist da das kleinere Übel?


    Ich selber esse so gut wie nie Fleisch, weil ichs mir einfach nicht selber kaufe. Also weiß ich nicht, ob ich es jemals essen würde oder dann einfach ganz Fleisch verzichte würde.


    Es wird den Menschen früher oder später wohl eh nichts anderes übrig bleiben, wenn sie Fleisch essen wollen. Ich denke, dass Fleisch in den nächsten Jahrzehnten wieder teurer wird (aufgrund von zukünftiger Wasserknappheit, (hfftl.) höher gesetzten Halte- und Zuchtstandards und vermutlich teureres Futter), sodass sich dann nicht mehr jeder es sich einfach leisten kann. Da wäre das als (günstigere) Alternative vllt. unumgänglich.

  • Ich mag mal stark bezweifeln, dass sich da aktuell viel ändern wird, da zumal keine absolute Alternative zum Fleisch da ist und wir zum anderen nicht in Fallout leben, wo jede Wasserpfütze verstrahlt ist.
    Die ganzen Diskussionen mit den Medikamenten usw sind auch völlig überzogenes Geschwafel, denn ich bin nach wievor ein kerngesunder Mensch und es wäre mir neu, dass irgendwelche Bakterien im Inferno der Bratpfanne / des Ofens überleben würden.
    Das künstlich hergestellte Fleisch wird zumal auch erstmal nicht wirklich auf den Markt kommen, da die Herstellung viel zu aufwändig und kostspielig ist und es die Unterstützung bräuchte, die der Kaufzahl von Computern entsprechen würde. Autos würden bei dem Entwicklungsschwung, die ein Computer hat auch nur ca. 200€ kosten.


    Wenn ich mit ein paar Mitstudenten vor dem Grill stehe, dann will man nen Nackensteak grillen und kein Petrischalensteak.

    "Thou'rt Tarnished, it semeth. Mother, wouldst thou truly Lordship sanction, in one so bereft of light?

    Yet... my purpose standeth unchanged.

    Those stripped of the Grace of Gold shall all meet death. In the embrace of Messmer's flame."

  • Ich mag mal stark bezweifeln, dass sich da aktuell viel ändern wird, da zumal keine absolute Alternative zum Fleisch da ist und wir zum anderen nicht in Fallout leben, wo jede Wasserpfütze verstrahlt ist.

    Ich sagte ja auch nicht jetzt, sondern in den kommenden Jahrzenten. Und von Verstrahlung des Wassers habe ich gar nichts gesagt. Dass das Wasser knapper wird, ist nun einmal Fakt. Da für die Fleischproduktion extrem viel Wasser gebraucht wird, kann ich mir vorstellen, dass dort in späterer Zukunft gespart werden muss.


    Die ganzen Diskussionen mit den Medikamenten usw sind auch völlig überzogenes Geschwafel, denn ich bin nach wievor ein kerngesunder Mensch und es wäre mir neu, dass irgendwelche Bakterien im Inferno der Bratpfanne / des Ofens überleben würden.

    Ich habe auch nicht gesagt, dass jeder dadurch krank wird. Außerdem gibt es genug Gerichte, bei denen Fleisch roh oder nicht ganz durchgegart gegessen wird.

    Das künstlich hergestellte Fleisch wird zumal auch erstmal nicht wirklich auf den Markt kommen, da die Herstellung viel zu aufwändig und kostspielig ist

    Na klar. In naher Zukunft noch nicht. Aber sobald es in Massen angefertigt werden kann, wird es automatisch günstiger.

  • Meine Frage an euch:
    Wäre es eine Alternative zum echten Fleisch?

    Das Ziel dieser Forschung wird ja sein, dass ein Fleisch produziert wird, das mehr oder weniger identisch zu dem durch Schlachtung gewonnenen ist.
    Sofern das Fleisch also gut schmeckt und die gleichen Nährstoffe aufweisen kann und dem "echten" Fleisch in nichts nachsteht - warum nicht? Eine ernsthafte Alternative würde ich darin (für mich) allerdings erst sehen, wenn ich genau weiß, dass es absolut keine Gesundheitlichen bedenken dabei gibt - sowas wird ja dann erst über viele Jahre getestet werden müssen). Außerdem darf es nicht mehr kosten, als das Fleisch vom Metzger. Dann aber ist es natürlich eine gute Alternative.
    Ich selbst esse auch nur 1 - 2 mal die Woche Fleisch - die meisten Sorten schmecken mir eh nicht all zu besonders. Aber wenn ich's dann esse, möchte ich auch was vernünftiges haben - da muss die Alternative dann einfach mithalten können.



    Aber ich würde jetzt mal vermuten, dass es am Preis scheitert. Preislich kann ich mir die Situation ähnlich wie Bio-Artikel vorstellen - teurer als die Alternative.


    Wir reden hier natürlich nicht nur von ein paar Jahren, bis so etwas tatsächlich massentauglich wird. In der Zeit kann sich auch noch einiges ändern, neue Ideen entstehen oder das Projekt wird einfach nie marktreif. Die Idee ist gut, ob es allerdings etwas wird, ob es preislich tatsächlich teurer als normales Fleisch wird und ob es dann auch für die überzeugten Fleischesser eine Alternative darstellt kann man sagen, wenn es soweit ist.

  • Sobald diese Fleischform den Weg in den regulären Handel schaffen wird (sämtliche Risiken ausgeschlossen natürlich), werde ich es sicher mal versuchen - ich lebe zwar bereits seit einigen Jahren gut ohne Fleisch, würde es aber aus Interesse einfach mal testen.
    Moralisch gesehen wäre das für mich eine gute Alternative zum "normalen" Fleisch.

  • Meine Frage an euch:
    Wäre es eine Alternative zum echten Fleisch?

    Sobald sämtliche Risiken oder der gleichen ausgeschlossen sind und so lang man es für einen gewissen Preis erlangen kann, wäre ich dem auch nicht ich dem nicht abgeneigt.
    Ich bin ein "Fleischgenießer", mir schmeckt es halt sehr gut, jedoch hat es halt auch schon durch diverese Videos (nein nicht die brutale Schlachterei) nachgelassen, einfach weil ich nicht wissen will was den Tieren an Medikamenten gegeben wird, was nachher im Fleisch steckt.
    Wo wir dann gegen diverese Wirkstoffe ein Immunsystem aufbauen und sowas später vllt. zu Problemen führen kann.
    Wenn all das kein Problem ist und es auch schmecken sollte, dann gerne.
    Hauptsache die Umwelt wird etwas geschont und ein paar mehr Tierchen bleiben am Leben.
    (Ich mein mir gehen so oder so diverse Sachen dermaßen auf den Sack, was die Welt (Menschen) mit Umwelt und Tier macht, was letztendlich uns dann wieder schadet und ich hab kein Bedarf wegen halbhirnen drauf zu gehen.)

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  • die idee dahinter find ich gut. weniger tiere die gezüchtet, gemästet und geschlachtet werden müssen, günstiges fleisch für jeden, usw. aber da hinter dieser idee auch die nahrungsmittelindustrie steht, darf man davon ausgehen das wieder bis zum geht nicht mehr gemurkst wird. es möchten schliesslich die kassen gefüllt werden. also, könnte ich mir vorstellen das eine ganze menge an chemikalien wie farb-, zusatz- und konservierungstoffen verarbeitet werden. ob dieses industriell hergestellte fleisch dann im endeffekt besser oder gesünder ist. ich zweifele daran. wenn die nahrungsmittelindustrie damit gewinne einfahren kann, dürfte es auch nicht allzulange dauern bis erste produkte im handel ersscheinen.


    interessant ist der gedanke aber, vielleicht setzt sich ja auch die vernunft durch und es wird nicht zusammengepanscht. wenn dem so wäre, würde ich es zumindest probieren. aber ich glaub nicht das es besseres fleisch wäre als das vom metzger meines vertrauens.

  • Kann mich da nur meinen Vorrednern anschließen.
    Mir geht es nämlich ebenfalls gewaltig auf die Nerven, was der Mensch mit seiner Umwelt macht, ich hab wenig Bedarf vorher den Löffel abzugeben, dank einigen Menschen.
    Sobald die Idee ausgereift ist, man das Fleisch günstig und vorallem ohne Probleme verzehren kann wäre ich sehr dankbar dafür.
    Ich bin zwar eh nicht so der große Fleischesser, aber solang es der Umwelt gut tut gerne.

  • Ich bin kein Vegetarier und mir sind die Tiere egal. Das heißt aber nicht, dass ich jetzt gezwungen jeden Tag Fleisch toter Tiere verzehren muss.


    Wäre solches künstlich hergestelltes Fleisch günstig herstellbar würde ich es eventuell auch vorziehen. Eventuell falls es irgendwann technisch möglich ist, dann vielleicht sogar tatsächlich billiger als Tiere. (Die Futtermittel benötigen, aus deren Nährstoffen auch überflüssige Bestandteile ihres Körpers beim Wachstum unterstützt werden, die wir später nicht verzehren.)


    Hygiene kann man da sicher auch bessere haben (sofern das Labor wo Fleisch gezüchtet wird sauber ist, da kann auch gleich getestet werden in Stichproben).


    Geschmack müsste halt passen. Und es wäre langweilig, wenn tatsächlich alles so quasi unnatürlich und gleich aussieht. Beim lebenden Tier wachsen die ja mal unterschiedlich ... und dann das mit der "Struktur" des Fleischs, dass da unterschiedlich durchzogen ist von Muskeln und Fett.


    Aber rein jetzt der Gedanke, dass das da irgendwo gezüchtet wurde schreckt mich nicht ab. (Das schreckt wohl aber eventuell bei andern mehr ab, als Geschmack oder Struktur, die eventuell ander sind.)

  • Ich würde es nicht essen, weil es kein "richtiges" Fleisch ist und mich der Gedanke anekelt, künstlich hergestelltes Fleisch zu essen.


    Da bleibe ich bei meiner Aussage, wenn man kein Fleisch essen möchte sollte man es auch lassen.

  • Aktuell ist das Fleisch leider unbezahlbar, aber zukünftig würde ich persönlich auch bisschen drauf zahlen,
    wenn es im bezahlbaren Bereich (max. 150% von normalem Fleisch) liegt.
    Gründe dafür sind für mich:
    - Tiere könnten damit evtl teilweise verschont werden, bzw ich trage nicht zur Schlachtung bei
    - Die reizende Tatsache, dass man die Nährwerte anpassenkönnte
    (Bsp mehr oder verschiedene Proteine, weniger oder gesündere Fette, ...)
    Man muss sich die Dimension für Ernährungsbewusste mal vorstellen
    - Keine Tierkrankheiten


    Gegen künstlich hergestelltes Fleisch hätte ich überhaupt nichts. Die, welche sich davor ekeln,
    sollten sich mal überlegen, über welchem Weg und wie sie an ihren Schnitzeln überhaupt kommen.
    Ein ehemals lebendiges Wesen, welches geschlachtet wurde, damit ihr euch eure Burger reindrücken könnt,
    ist imo eindeutig abartiger als ein über das Labor entstandenes gesundes Stück Fleisch.