Nachdem dieses Buch gefühlte Ewigkeiten unangetastet auf meinem Kindle gespeichert war, habe ich mich endlich an Der Report der Magd von Margaret Atwood gewagt. In dem dystopischen Roman geht es um Desfred, die in der totalitären Republik Gilead in Nordamerika lebt, welche von religiösen Fundamentalisten errichtet wurde. Die Protagonistin wird dem Kommandanten Fred als Zweitfrau zugewiesen, denn nach einer atomaren Verseuchung sind die meisten Frauen unfruchtbar geworden, von der Politik entmündigt und in drei Gruppen eingeteilt: Frauen von Führungskräften, Dienerinnen und Mägde. Mägde, so auch wie Desfred eine ist, sind dazu gezwungen als Gebärmaschinen zu dienen, um nach biblischen Vorbild die Kinder für unfruchtbare Frauen zu empfangen.
Momentan bin ich zwar leider nur auf den ersten, fünfzig Seiten, jedoch kann ich bereits jetzt schon mit gutem Recht behaupten: Margaret Atwood hat eindeutig das Talent zum Schreiben. Ich kann ihren Schreibstil nicht einmal genau umschreiben, da er einfach so... sonderbar schön ist. Melancholisch. Düster. Ein wenig abweisend. Aber trotzdem so eindringlich und intensiv, dass man nach wenigen Seiten wie verzaubert ins Buch eintaucht.
"Ich liege also in dem Zimmer, unter dem Gipsauge in der Decke, hinter den weißen Gardinen, zwischen den Laken, sauber und ordentlich wie sie, und trete seitwärts aus meiner Zeit heraus. Zeitlos. Obwohl dies Zeit und diese Zeit mein Los ist. Aber die Nacht ist meine Pause. Wohin soll ich gehen?"
Das Buch lässt sich sehr einfach lesen, allerdings sollte man sich trotzdem damit Zeit lassen. Vieles wird zwischen den Zeilen erklärt, so wie zum Beispiel Desfreds Vergangenheit.
Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es mit der Protagonistin weitergeht und wohin die Geschichte den Leser führen mag.