Eskapismus

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  • Hallo Menschen,


    wie der Titel vermuten lässt geht es hier um Eskapismus. Was Eskapismus ist?


    "Eskapismus, auch Realitätsflucht, Wirklichkeitsflucht oder Weltflucht, bezeichnet die Flucht aus oder vor der realen Welt und das Meiden derselben mit ihren Anforderungen zugunsten einer Scheinwirklichkeit, d. h. imaginären oder möglichen besseren Wirklichkeit."


    Das ist die Definition von Wikipedia.


    Also, wie steht ihr zum Eskapismus? Betreibt ihr ihn selbst, wenn ja, wie? Findet ihr es positiv oder eher negativ, und von was hängt diese Bewertung ab? Was seht ihr für Gründe für Eskapismus?


    Ich persönlich betreibe bewusst keinen Eskapismus. Zwar kommt in mir, hauptsächlich in schlechten Situation der Gedanke, wie toll es wäre nur noch etwaige Unterhaltungsmedien (z.B. Videospiele, Serien) zu konsumieren, und diese schlechte Situation einfach zu verdrängen.


    Allerdings hat sich der Gedanke nie in der Form geäußert, dass ich wirklich geneigt war, nichts mehr auf die "reale" Welt zu geben und einfach in was "besserem" zu versinken. Letztlich holt mich die Realität wieder ein.


    Ich denke, bis zu einem bestimmten Grad ist Eskapismus kein Problem. Hin und wieder will man der Realität einfach entkommen, damit es einem besser geht. Solange man die Kontrolle darüber behält, ohne sein Leben zu vernachlässigen, würde ich es als positiv einschätzen.


    Ja, soweit von mir.


    Mit freundlichen Grüßen


    Gott

  • Wow, das ging ja schnell. :D
    Dann kann ich hier ja auch mal ausführlicher werden.


    Also ich zieh das schon mein ganzes Leben durch. Ich "flüchte" immer gerne in schöne Welten, seien es welche aus Serien, Anime, Bücher oder Spiele.
    Als kleiner Bub hab ich mich zum Beispiel immer gerne in die Welt von Rayman versetzt. :D
    Wie oft durfte ich mir dann in der Grundschule Sprüche wie "der lebt in seiner eigenen Welt" anhören. Meine eigene Welt war halt viel cooler. :whistling:


    Ich benutze das immer als Einschlafhilfe. Und es funktioniert bestens. Manchmal kommt es sogar dazu, dass ich dann wirklich im Traum in diese Welt abtauche. x)
    Mittlerweile baue ich mir auch manchmal meine eigenen absurden Welten zusammen. Pipi Langstrumpf wäre stolz auf mich. :ugly:


    Es ist einfach ne tolle Sache. Gerade wenn man schlechte Laune und keine Lust auf alles und jedem in der eigenen Umgebung hat.

    Jedes blubberblasenblasende Blubberblasenbaby wird brutal und bis zur Besinnungslosigkeit durch die Bar geboxt.

  • Da mich gerade jemand auf die Idee gebracht hat ein Thread zum Thema Eskapsmus zu eröffnen werde ich das mal machen.
    Das alles bezieht sich auf die Welt der Animes und deren Botschaften.


    Warscheinlich werde ich da wieder der Extremfall sein, aber egal, es geht mir auch darum wie Ihr das Thema seht und ob euch oftmals selbst solche Gedanken in den Sinn kommen?


    Zuerstmal zu mir und warum mein Eskapismus hin und wieder bedrohliche Ausmaße annimmt.
    Wir alle können usn denken, was Animes für Botschaften übermitteln wollen, jedoch nimmt jeder diese anders auf, der ein oder andere verinnerlicht Sie sich eher, wiederum ein anderer sieht es als Unterhaltung mittels fiktiver Charakter.
    Was ich schon öfters aus anderen Foren zu hören bekommen habe, waren so Dinge wie ach wie toll wäre es in so einer Welt zu leben, in der diese Werte einen übernatürlichen Wert hätten". (Freundschaft, Liebe usw.)


    Für mich wurden Animes, nach dem mich das was man Freunde nennen konnte hintergangen haben und auch die Familie mich immer mehr ins lächerlich zog, ein Teil meiner eigenen neuen Welt.
    Eine Welt in der Werte wie Freundschaft, Liebe, Ehrlichkeit, einen so großen Punkt ein nehmen, dass es in unserer Gesellschaft schon eher als lächerlich angesehen wird.
    Jedes mal wenn es mir nicht gut ging oder ich wollte, dass meine Vergangenheit wieder Überhand gewann, flüchtete/flüchte ich in diese Welt.
    Eine Welt in der ich selbstlos jeden schützen würde, nur das Liebende nicht auseinander gerissen werden oder Freundschaften zu ende gehen, eine Welt in der ich mich jeden Tag freuen würde aufzuwachen und mit wahren Freunden was unternehmen würde.
    (Komischerweise nimmt in diversen Foren es immer mehr zu, dass Animefans, richtige Depressionen haben (nicht diese pupertären Depressionen) oder sonst irgendwelche Probleme.
    Ist denke ich mal aber auch einfach eine generelle Volkskrankheit in der heutigen Zeit, wo aber immer mehr Fans der Animeszene Ihre Probleme haben. (nicht das die Leute jetzt denken, das wäre ein reines Animefanproblem)


    Leider kann einen dieser Eskapismus aber auch zum Verhängnis werden und es geht einem nur noch scheiße, weil die Grenze zwischen Real und fiktiv immer mehr verschwinden.
    Momente wo Animecharakter sterben, die man durch die Story ins Herz geschlossen hat und dann sterben, einem es aber so vorkommt, als ob echte Menschen sterben würden, Menschen die einem nahe stehen.
    Man wochenlang am Boden zerstört ist, weil entweder ein Charakter gesstorben ist oder man wieder bemerkt, dass es nur eine fiktive Welt ist, die so nicht existiert.



    So jetzt dürft Ihr eure Meinung zum Thema Eskapismus schreiben. (Hab extra Eskapismus genommen, damit man nicht auf die Idee kommt sowas ins lächerliche zu ziehen, nur weil es anderen zu gut geht und man denken könnte Animefans haben allesamt einen an der Klatsche)

  • Zuerstmal zu mir und warum mein Eskapismus hin und wieder bedrohliche Ausmaße annimmt.
    Wir alle können usn denken, was Animes für Botschaften übermitteln
    wollen, jedoch nimmt jeder diese anders auf, der ein oder andere
    verinnerlicht Sie sich eher, wiederum ein anderer sieht es als
    Unterhaltung mittels fiktiver Charakter.
    Was ich schon öfters aus anderen Foren zu hören bekommen habe, waren so
    Dinge wie ach wie toll wäre es in so einer Welt zu leben, in der diese
    Werte einen übernatürlichen Wert hätten". (Freundschaft, Liebe usw.)



    Für mich wurden Animes, nach dem mich das was man Freunde nennen konnte
    hintergangen haben und auch die Familie mich immer mehr ins lächerlich
    zog, ein Teil meiner eigenen neuen Welt.
    Eine Welt in der Werte wie Freundschaft, Liebe, Ehrlichkeit, einen so
    großen Punkt ein nehmen, dass es in unserer Gesellschaft schon eher als
    lächerlich angesehen wird.
    Jedes mal wenn es mir nicht gut ging oder ich wollte, dass meine
    Vergangenheit wieder Überhand gewann, flüchtete/flüchte ich in diese
    Welt.
    Eine Welt in der ich selbstlos jeden schützen würde, nur das Liebende
    nicht auseinander gerissen werden oder Freundschaften zu ende gehen,
    eine Welt in der ich mich jeden Tag freuen würde aufzuwachen und mit
    wahren Freunden was unternehmen würde.
    (Komischerweise nimmt in diversen Foren es immer mehr zu, dass
    Animefans, richtige Depressionen haben (nicht diese pupertären
    Depressionen) oder sonst irgendwelche Probleme.
    Ist denke ich mal aber auch einfach eine generelle Volkskrankheit in der
    heutigen Zeit, wo aber immer mehr Fans der Animeszene Ihre Probleme
    haben. (nicht das die Leute jetzt denken, das wäre ein reines
    Animefanproblem)



    Leider kann einen dieser Eskapismus aber auch zum Verhängnis werden und
    es geht einem nur noch scheiße, weil die Grenze zwischen Real und fiktiv
    immer mehr verschwinden.
    Momente wo Animecharakter sterben, die man durch die Story ins Herz
    geschlossen hat und dann sterben, einem es aber so vorkommt, als ob
    echte Menschen sterben würden, Menschen die einem nahe stehen.
    Man wochenlang am Boden zerstört ist, weil entweder ein Charakter
    gesstorben ist oder man wieder bemerkt, dass es nur eine fiktive Welt
    ist, die so nicht existiert.



    Verdammt Falke du bsit wirklich ein Gott, der mir eindeutig zu schnell ist. :twirl:

  • Als ich ein Kind war hat fast unsere gesamte Grundschule Eskapismus betrieben. Das war zu der Zeit als Pokémon, Digimon und weitere Animeserien im Fernsehen liefen. Das lief dann in Form von Rollenspielen ab. Jeder spielte das Pokémon das er am liebsten hatte oder eben das Digimon, oder seinen Lieblingscharakter/-digiritter. Bei mir war es Takuya Kanbara aus Frontier, meine Freundin war Koji. Wir stellten uns wirklich vor diese Charaktere zu sein und die Digitationen beim Fangen spielen zu durchlaufen. Es war wirklich wie eine eigene, unsere kleine Traumwelt. Ja so war das als Kind. Und die Erwachsenen haben das nie wirklich verstanden. Mittlerweile flüchten sich viele ja immer noch beim Cosplaying auf diese Art und Weise in eine Animewelt. Warum auch nicht. Fantasie haben ist immer gut ;) Wer weiß wie man sich durch Träumen, im Schlaf, in Animewelten flüchten kann darf dies gerne näher erläutern, denn das wollte ich auch schon immer mal gerne ausprobieren. Stichwort: Luzides Träumen.









    Welches Glück euch wird, sagen keine Worte.

    Im eigenen Inneren muss man es selbst erfahren.

    (Die Reden des Buddha)

  • Ich kenne Eskapismus viel zu gut und habe mich bereits oft mit seinen Vor- und Nachteilen beschäftigen müssen.
    Ich persönlich denke, das das flüchten in eine andere Welt ähnlich wie ein Droge wirken kann, grade Menschen die viele Probleme haben im echten Leben, flüchten sich in ihre Welten und schalten alles um sich herum ab.


    Natürlich ist Eskaprismus per se nichts schlechtes.
    Bei Kindern zum beispiel fördert es die kreative Entwicklung und es kann sehr gut auch im psychologischem Bereich zur Traumabeweltigung helfen. Ich Selbst liebe es mich in anderen Welten zu verlieren. Seien es Animes, Serien, Games oder andere sachen. Früher hatte ich regelrecht Angst ein spiel zu ende zu spielen, weil ich wusste: "nach dem Endboss ist es vorbei" ... und dann hab ich versuch die Welt nochmals zu durchstöbern und alles zu erkunden. Außerdem drifte ich mit meinen Gedanken auch oft in eigene Welten ab, die ich mir irgendwie zusammengebastelt habe. Genau wie @Kuchenblech habe auch ich oft den satz: "der lebt in seiner eigenen Welt" immer und immer wieder hören müssen. Ich denke, der Grund wieso ich mich teils so stark in diese Welten vertieft habe liegt in meiner Vergangenheit. Ich bin irgendwie zu einem komischen Menschen verkommen ^^'.


    Ich Kenn jedoch menschen die sich so stark in Welten vertiefen, sodass sie Schule/Ausbildung/Arbeit extrem vernachlässigten und sich selbst so den Weg verbaut haben... Ich selbst hab auch ab und zu mal die schule vernachlässigt durch sowas ~_~ jedoch hab ich bis jezt alles wieder hinkriegen können.


    Im Grunde genommen liebe ich es immernoch mich in Welten zu stürzen diese zu erkunden und darin zu "leben" da ich jedoch weiß wie schnell ich so tief drinn hänge das ich malwieder 20 h am stück alles andere komplett ausschalte und ignoriere, bin ich recht vorsichtig Geworden und versuch mich da besser zu kontrollieren.

  • Jap jap jap mache ich und zwar zu gerne. Sei es im Unterricht, beim einschlafen oder auch einfach beim "Ich gehe zu einem Ort weil ich dahin muss" weg ^^
    Meine Welten sind nicht immer schön ^^ Sie sind aufregend aber nicht schön. Kein Klischeeanime oder sonst was. Eine Mischung aus Warcraft, echtes leben und einige Anime sind es immer ^^
    Ähnlich wie @ChiMika hatte ich mit meinen Freunden damals auch eine eigene Welt. Dort hatten wir das MMO Genre einfach übernommen und auf uns angepasst xD War eine unglaubliche leistung für uns zwerge mit fähigkeiten und co. Ich bin immer noch stolz darauf xD
    Probleme hatte ich damit nie, ich hatte auch bis auf die Grundschule keine Welt in der ich lieber leben würde als hier. Weil meine Welten in einer anderen Art und weise auch diese Welt waren. Meine Welten bestehen mehr aus trauer, wut, rache und was am häufigsten vertreten ist Krieg. Wieso keine Ahnung vielleicht aus Angst was in der Zukunft passiert.
    Krieg aber auch so in Banden Szenarien also nicht immer Land gegen Land. Aber in dieser Welt kann ich wartezeiten echt verkürzen und mir hin und wieder doch was schönes vorstellen. Aufgeteilt ist dies auch mehr in 50/50 mit schlimmen Welten oder guten xD

  • Ich betreibe es schon seit Kindesalter, würde ich sagen. Heutzutage vielleicht sogar stärker als damals. Als Kind Habe ich es wohl unbewusst getan, sei es durch Cartoons oder Anime, oder gar einfache Bilderbücher, Geschichtsbücher und co, von Spielen wie Pokémon und Leisure Suit Larry ganz zu schweigen. Das war aber wohl einfach so, ohne Grund. Später kam halt das Mobbing und flüchtete mich, noch immer unbewusst, immer weiter in meine eigene Welt, da begann ich dann auch RPG-Maker Spiele zu machen und Geschichten zu schreiben und sie mir vorzustellen, ja in Echtzeit viele Sachen mir vorzustellen, also wie Augmented Reality. Da haben sich dann eben schon die Sachen teils so vermischt, dass ich zwar wusste, dass die Vorstellung nicht echt ist, aber irgendwie in real doch darauf reagierte, als ob sie echt wäre.
    Heutzutage flüchte ich mich auch gerne in meine eigene Welt, allerdings aus anderen Gründen als früher. Früher war es eben Angst, heutzutage ist es eher Wut, Wunschdenken und teilweise innerer Tod oder innere Leere. Mich nervt es eben wenn ich ständig sehe was in der Welt an schlimme Sachen geschehen, wie blindäugig die Leute sind oder wie vieles einfach falsch läuft in der Welt und meinem Leben. Da stelle ich mir halt oft vor, wie bestimmte Menschen sterben, Nationen überfallen werden, wie mein Leben sein könnte oder wie es ist wenn ich Superkräfte hätte (lacht mich ruhig aus, ich kann das einfach nicht unterlassen und es ist schon ein Teil meiner eigenen Realität geworden, was ich von der echten kaum noch unterscheiden kann).
    Die Reale Welt ist für mich einfach zu deprimierend, als dass ich sie so annehmen kann, wie sie ist. Und damit sie mich geistig nicht völlig fertig macht, gehe ich freiwillig und gerne diesen Weg.


    Eskapismus sehe ich weder negativ, noch positiv. Den einen hilft es, den anderen macht es vielleicht geistig zum Krüppel. Aber einen Gemütszustand bereitet mir dieses Verhalten immer: Traurigkeit. Ich finde es traurig, wenn man vor der Realität flüchten "muss", weil man sie sonst nicht übersteht oder versteht..

  • (lacht mich ruhig aus, ich kann das einfach nicht unterlassen und es ist schon ein Teil meiner eigenen Realität geworden, was ich von der echten kaum noch unterscheiden kann).

    Beänstigend die gleiche Vorstellung hab ich ebenfalls, die Wut die entsteht, weil es nicht teilweise so wie in meinen Welten (Animewelten) sein kann, stell ich mir einfach vor wie ich übernatürliche Kräfte habe und die Welt so drehen würde wie ich Sie gerne hätte.
    (Wobei ich sagen müsste, dass es nicht ganz so schlimm wie in Death Note wäre xD)



    Die Reale Welt ist für mich einfach zu deprimierend, als dass ich sie so annehmen kann, wie sie ist.

    +1000000000000000000000000000000000000000000000000000000


    Ich kann einzeln nichts machen, will die Welt bzw. die Menschheit nicht so akzeptieren wie Sie ist, deshalb verschwinde ich lieber in meiner Welt, die mir vorgaukelt, dass es so extreme Freundschaften, Liebe usw. gibt.
    (Wobei man halt da aufpassen muss, dass wie du schon sagtest, das einen nicht zu einem Krüppel macht)


    Es ist allein schon traurig, wenn ich jeden Tag sehe was in meiner Stadt vorgeht, da blend eich das lieber aus und bilde mir meine eigene Welt, ohen den Draht zur realen Welt zu verlieren.

  • Also so richtig in eine Anime-Welt geflüchtet, habe ich mich meines Wissens nach bislang noch nicht... Sich jedoch in die Gefühlslage oder Gedankenwelt eines Anime-Charakters hineinzuversetzen, schon eher. Hin und wieder finde ich sowas durchaus interessant, denn man geht somit den Anime oder den jeweiligen Charakter mit ganz anderen Gedankengängen an, als für ihn beispielsweise nur zu schwärmen... Um eines meiner Beispiele zu benennen, schicke ich mal "Jin-Roh" in den Ring. Ich kann mich bis heute mit dem Hauptcharakter "Kazuki Fuse" sehr identifizieren und bin mehrmals im Gedanken verschiedene Szenarien durchgegangen mit der Frage: "Wie hättest du in seiner Lage entschieden?", "Welche Optionen gibt es und welche gibt es nicht?" - letztlich hätte ich manches wohl anders gemacht, kann aber sein Verhalten auch vollkommen nachvollziehen. Und nicht jeder Anime vermag es, den Zuschauer in solche Gedankenwelten zu ziehen...

  • Eskapismus ist spitze, aber nur im Maße. Bei mir ist das schon nicht mehr gesund. Ich werde zufriedener sein, wenn ich das mal drossele.
    Es gibt Probleme, die kann man dann besser lösen als dauernd seinem Eskapismus zu frönen. Man kann außerdem auch super ohne den Computer eskapieren. Klar sind die digitalen Welten unendlich.
    Unendlichkeit ist aber kein neues Konzept, das erst mit der Technik kam. Im Traum und in der Vorstellung gab es Unendlichkeit schon immer. Das braucht nur einiges an Übung. Vorstellungskraft kann man lernen.


    Ich habe noch eine Frage zum Thema und bin gespannt, ob jemand etwas Interessantes dazu postet:


    Gab es in der Videospielindustrie eine Zeit lang einen Trend, möglichst intellektuell und erwachsen wirkende Spiele zu produzieren? Ich meine vor allem die letzte Konsolengen: Dort gab es The last of us, Heavy rain, selbst Tomb Raider musste realistischer und atmosphärischer sein. Auf der PS 2 gab es etliche alberne, unrealistische zum Eskapismus prädestinierte Games; die Welten der PS 3 Spiele taugten zum Teil auch dafür, aber sie mussten immer irgendwie düster und "voll deep" sein.
    Gutes Beispiel sind auch Shooter: In den 90ern reichte Geballer, aber in den letzten Jahren mussten auch diese Spiele irgendwie realistisch wirken zb. Spec Ops the line ist ein gutes Beispiel. Statt einfach zu ballern, musste in vielen Spielen ein Rechtfertigungsgrund her, warum geballert wird etc.. So nach dem Motto "Wir führen jetzt Krieg, um damit Frieden zu schaffen". Besonders auffällig in COD Titeln.
    Außerdem gab es dann den Sarkasmustrend. Spiele brauchten sarkastischen, bösen Humor: zB. Saints Row 4, Borderlands etc.
    Es gab immer sarkastische Spiele, aber in den letzten Jahren war es ein Trend.



    Was ich auch auffällig fand: Ich hatte das Gefühl, dass auch viele Spieler unglaublich "deep" sein wollten. So eine hoch intellektuelle Person verlangt es natürlich auch nach entsprechend komplexer Materie.
    Viele Spieler schienen sich enorm mit ihrem Spielekonsum zu identifizieren.



    Ich bin erst 20 und fand diese Entwicklung als Jugendlicher voll scheisse. Das ist so wie die Nolanfilme die wollen auch alle voll "deep" sein.
    Waren ja auch in der Zeit total beliebt. (Ganz ehrlich: Batman ist ein Superheld. Superheldenfilme mag ich zB nur infantil, unrealistisch und geradlinig. Ich finde, wenn man Superhelden pseudorealistisch und düster macht, taugen sie immer noch nicht für intellektuelles Kino.)



    Aber im Moment habe ich das Gefühl, dass sich etwas verändert hat: Spiele dürfen wieder bunt sein, in Doom 4 kann man einfach mal nach Herzenslust ballern scheissegal was da jetzt der Hintergrund ist, die Japaner trauen sich wieder, teure Spiele für den globalen Markt zu produzieren statt nur irgendwelche Smartphonegames für ihr eigenes Land. Es gibt einen Sciencefictionspieletrend, die graubraunen Hypeshooter neigen auch wieder dazu, weniger realistisch sein zu wollen zB. Battlefield und COD Infinite Warfare sind nun alles andere als realistisch. Die wollen einfach awesome sein.
    Dann gibt es Spiele wie Overwatch, Battleborn etc. Teamshooter werden irgendwie cineastischer, filmischer; sie lohnen sich auch für Leute, die einfach auf Immersion und Atmosphäre stehen und nicht nur für Leute, die die Herausforderung lieben.
    Dann kommt der Sandboxtrend hinzu und der Rummel um Erkundungsspiele.
    Es gibt wieder mehr Horrorspiele!
    Während Assassins Creed an Bedeutung verliert, kommen neue ActionadventureIps zum Beispiel Horizon Zero Dawn. Das Spiel macht für mich auch keinen sonderlich pessimistischen Eindruck.



    Jetzt möchte ich wissen: Wie seht ihr das? Gab es einen Intellektualisierungstrend? Mussten Spiele in den letzten Jahren dark und gritty sein? Musste man als Spieler voll "deep" sein bzw hatten viele Spieler das Gefühl, sie müssten es sein?
    Waren diese Spiele eine gute Entwicklung? Oder waren sie nicht so intellektuell und es war nur ein Image, dass diese Spiele haben wollten? Woher kam dieser Trend? Warum mussten Spiele dark und gritty sein?
    Hat sich das wirklich geändert? Müssen sie jetzt wirklich nicht mehr dark und gritty sein? Warum nicht? Wenn ja, ist das gut oder werden spiele einfach nur wieder flacher?

  • Eskapismus ist auch ein Punkt mit dem ich mich noch auseinander setze, es ist ja nicht nur die Realitätsflucht, sondern in extremen Fällen auch das Einfühlungsvermögen, wenn es um fiktive Charakter geht, man ist am Boden zerstört und das im echten Leben, wenn ein fiktiver Charakter im Anime stirbt, man empfindet im schlimmsten Fall den Tod eines fikiven Charakters genau so schlimm wie einen realen Tod, mag es zwar nicht oft geben, aber es gibt solche Leute.


    Ich merke es persönlich ja selbst an mir, sobald ein Anime zu ende geht, bin ich geknickt, aber ne längere Zeit, ich meine, ich kann irgendwo verstehen dass man traurig ist, aber auch da würde ich immer sagen es gibt seine Grenzen.
    Es ist wirklich so, dass sich die Story und das Ende eines Anime auf mein ganzes Umfeld auswirken, nicht wirklic negativ, aber man sieht mir an, wenn ich einen dramatischen Anime gesehen habe, dass ich neben der Spur hänge, ne richtig schlimme Depriphase.


    Eskapismus ist wie schon hier öfters gesagt wurde nichts falsches, solange man es in gewissen Rahmen macht, gerade bei labilen Menschen die sich mit Anime auseinander setzen würde ich sowas mit Vorsicht genießen, wenn Fiktion und Realität verschmelzen, kann das gerade bei diesen Menschen zu ernsthaften Problemen führen und ich würde mal sagen wenn die Psyche geschädigt ist, ist das einer der schlimmsten Momente, die sich auf da sganze Leben auswirken können.


    Wenn Eskapismus so aussieht, dann hält es sich in meinen Augen vollkommen im Rahmen, p.s. brainfuck over 9000 xD. (so ne Schiene fährt bei mir immer xD)

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  • Ich denke, bis zu einem bestimmten Grad ist Eskapismus kein Problem. Hin und wieder will man der Realität einfach entkommen, damit es einem besser geht. Solange man die Kontrolle darüber behält, ohne sein Leben zu vernachlässigen, würde ich es als positiv einschätzen.

    Sehe ich auch so. Ich würde von mir behaupten, dass ich in der Zeit von 2013 bis 2015 so gut wie nie damit konfrontiert wurde, wohingegen ich mir früher unheimlich gern imaginäre Welten in meinem Kopf erschaffen habe, bzw. mich von Büchern, Spielen, Serien etc. habe "entführen" lassen. Wirklich belastend für mein Leben war es eine kürzere Zeitspanne im Teenageralter, als ich in der Schule und mit Freunden einige Probleme hatte. Sich voller Kummer in Parallelwelten zu begeben, mit dem gezielten Vorsatz zu verdrängen, kann sehr gefährlich werden - eben zu einer Sucht. Bei mir hat es dann nach ner' Zeit zum Glück wieder gesunde Ausmaße angenommen, und der "Eskapismus" war eine Art Stressabbau zwischendurch. 2013 wurde mein Leben dann zu einem einzigen Abenteuer: Neue Liebe, neues Bundesland, neue Wohnung, neue Ausbildung... da war keine Zeit mehr für imaginäre Welten. Natürlich habe ich Bücher gelesen und Serien geschaut (intensiv gespielt hingegen fast nie), aber der Konsum war ein anderer. Gelesen/gesehen, unterhalten worden, zurück in den Alltag. Es fehlte das gedankliche Abschweifen hinterher, das intensive Eintauchen..


    In der Zeit war das auch vollkommen okay so, ich hab dann allerdings - nachdem Routine in mein Leben einkehrte, der Ausbildungsstress allerdings immer größer wurde - das "Flüchten" in fremde Welten wirklich vermisst. Inzwischen baue ich es wieder gezielt in meinen Alltag ein, hauptsächlich durch das Spielen von RPGs (auf Konsolen). Und es tut verdammt gut, mich mindestens einmal in der Woche (meist am Samstagabend, gewapptnet mit einem Ernergydrink xD) wieder einer erdachten Welt hinzugeben und dabei den Alltag von meinen Schultern abfallen zu lassen. Damit will ich nicht sagen, dass mein Alltag oder mein Leben allgemein schlecht sind - im Gegenteil. Aber Stress gibt es genug, und da tut es einfach gut, mal "Pause von der Realität" zu machen. Und solange es sich dabei um Pausen und nicht um Fluchtmöglichkeiten handelt, ist alles gut. :)

    "Where your fear is, there is your task."


    - Carl Gustav Jung


  • In der Zeit war das auch vollkommen okay so, ich hab dann allerdings - nachdem Routine in mein Leben einkehrte, der Ausbildungsstress allerdings immer größer wurde - das "Flüchten" in fremde Welten wirklich vermisst. Inzwischen baue ich es wieder gezielt in meinen Alltag ein, hauptsächlich durch das Spielen von RPGs (auf Konsolen). Und es tut verdammt gut, mich mindestens einmal in der Woche (meist am Samstagabend, gewapptnet mit einem Ernergydrink xD) wieder einer erdachten Welt hinzugeben und dabei den Alltag von meinen Schultern abfallen zu lassen. Damit will ich nicht sagen, dass mein Alltag oder mein Leben allgemein schlecht sind - im Gegenteil. Aber Stress gibt es genug, und da tut es einfach gut, mal "Pause von der Realität" zu machen. Und solange es sich dabei um Pausen und nicht um Fluchtmöglichkeiten handelt, ist alles gut. :)


    Ich finde das wirklich bewundernswert, dass du dich selbst und deine Grenzen so gut kennst, dass du das gezielt in dein Leben einbauen kannst. Also nicht nur abschalten, sondern wirklich die "Flucht" in eine komplett andere Realität, in der man nicht unbedingt genau die Person sein will/muss, die man sonst ist. Gerade in der heutigen Zeit, wo alles so schnell geht und man praktisch immer erreichbar ist oder sein muss und das richtige Leben schon mal nerven kann.


    Für dich ist das wahrscheinlich ganz normal und du kannst meine Begeisterung nicht teilen. xP
    Mir selber fällt das aber nämlich etwas schwerer. Das letzte mal war in der frühend Jugend und hätte mir beinahe meine schulische Ausbildung versaut, weil es einfach zu extrem war und ich irgendwann nicht mehr so viel Kontrolle darüber hatte, wie ich dachte. Aber gerade nochmal die Kurve gekriegt.
    Seitdem gehe ich da mit einer hohen Portion Respekt ran. Ich merke das besonders daran, dass ich meine Leidenschaft für Videospiele verloren habe. Ich daddel immer noch gerne ab und zu, aber es sind keine ellenlangen Sessions mit Final Fantasy oder sonstigen RPGs mehr und ich bin auch schnell davon gelangweilt. Vielleicht bin ich nur älter geworden, vielleicht ist es aber auch ein unbewusster Abwehrmechanismus.


    Ich habe mittlerweile gelernt bzw. es mir angewöhnt, durch Arbeit abzuschalten. Mag etwas seltsam klingen, aber ich kann wirklich gut entspannen, wenn ich viel zu tun habe. Liegt vielleicht auch daran, dass mir die Arbeit wirklich Spaß macht und ich mich auch privat dafür interessiere. Natürlich ist dann mal eine Woche hier und da nötig, um auch davon mal wegzukommen und seinen anderen Interessen nachzugehen. Aber wie gesagt, im Vergleich zu früher merke ich wirklich, dass dieses richtige Abtauchen in andere Welten nicht mehr so kann und eigentlich auch nicht will. Ich schreibe hier im Forum, was mir persönlich schon ausreicht, um mal für kurze Zeit zu "flüchten".

    "Ach, was ich weiß, kann jeder wissen - mein Herz habe ich allein."

  • Durch Fiktion abzuschalten und für einen Moment von der Realität zu flüchten sehe ich als sehr positive Möglichkeit der Entspannung. Abschalten, eine andere Welt auf sich wirken lassen, was besseres gibt es doch gar nicht. Wie schon gesagt, sollte es natürlich nicht zu weit gehen. Wenn man Realität und Fiktion wirklich nicht mehr auseinander halten kann, dann braucht man Hilfe.


    Ich habe mittlerweile gelernt bzw. es mir angewöhnt, durch Arbeit abzuschalten. Mag etwas seltsam klingen, aber ich kann wirklich gut entspannen, wenn ich viel zu tun habe. Liegt vielleicht auch daran, dass mir die Arbeit wirklich Spaß macht und ich mich auch privat dafür interessiere.

    Da sollte man aber auch vorsichtig sein. Gerade, wenn die Arbeit irgendwann wegfällt oder man weniger Interesse daran hat, kann das wie ein Boomerang zurück kommen. War bei mir nämlich auch lange Zeit genauso, und seit ein paar Monaten hat aus verschiedenen Gründen mein Spaß an der Arbeit merklich abgenommen. Jetzt fehlt mir regelrecht ein Gegenpol zu meinem recht ruhigen Privatleben, kein schönes Gefühl :(

  • Seitdem gehe ich da mit einer hohen Portion Respekt ran. Ich merke das besonders daran, dass ich meine Leidenschaft für Videospiele verloren habe. Ich daddel immer noch gerne ab und zu, aber es sind keine ellenlangen Sessions mit Final Fantasy oder sonstigen RPGs mehr und ich bin auch schnell davon gelangweilt.

    Du bist älter geworden, das kenne ich nur zu gut, was habe ich damals gezockt, Stunde um Stunde und heute, kaum noch, wenn ich mal zocke hält das nicht lange an und auch ich bin gelangweilt.
    Früher habe ich mich jeden Abend in irgendeine fiktive Welt gestürtzt und Abenteuer erlebt (Chuunibyou-Syndrom xD), heute übe ich da wirklich oftmals, dass ich immer wieder in solch eine Welt kann, in eine Welt wo ich sein kann wer ich will, ich denen helfen kann die mir in dieser fiktiven Welt wichtig sind, denn auch hier bin ich gealtert, man merkt schon hier und da hakt es etwas und um ehrlich zu sein will ich diese Fähigkeit nicht verlieren.


    Was sich zum beispiel zum positven oder negativen ausgewirkt hat (wie man es nimmt), früher habe ich die Anime gesehen und gut, es war einfach ne reine Unterhaltung, heute bin ich 1000mal emotionaler bei einem Anime, sei es ein Verlust durch Tod oder Trennung, früher hätte mich das nicht wirklich gekratzt.
    Vllt. es genau das auch der Grund, warum es mir schwerer fällt in eine fiktive Welt zu tauchen, früher war ein Protagonist tot gwesen, fand ich halt scheiße, das war es aber auch schon, bestes Beispiel Elfenlied, heute kommen mir schon die Tärnen, wenn ich nur das Opening höre.

  • Ich versteh das nicht wirklich.
    Ich mein betreibt nicht jeder in irgendeiner Weise Eskapismus?
    Sei es das Videospiel, Filme, Bücher oder sonstige Medien?
    Es muss ja nicht mal unbedingt ein Medium sein sondern die eigene Fantasie kann doch einen zum Eskapismus bewegen und dann zum Tagträumen verleiten.
    Dabei wird ja Spannung aufgebaut und dem trägen Alltag Würze verliehen.
    Auch wenn es wahrscheinlich nicht der Eskapismus ist der hier gemeint wird.
    Aber die Flucht aus dem Alltag ist komplett normal.
    Nur sollte sie, wie schon oft erwähnt, nicht in einem Maße stattfinden sodass die reale Welt ausfällt.