Persönlich weiß ich, dass ich mich niemals mit dem Thema Kindererziehung auseinander setzen muss, da ich zum einen keine bekommen kann und zum anderen auch gar keine haben möchte. Darüber bin ich auch ehrlich gesagt sehr froh. Ein Kind (oder gott bewahre noch mehr) würden absolut nicht zu dem Leben passen, wie ich es mir vorstelle. Ich bin auch nicht besonders gut im Umgang mit ihnen. Allerdings würde ich niemals jemanden in seine Erziehung reinreden, dazu hab ich gar nicht das Recht und empfinde es als respektlos da irgendwas reinzureden. Im persönlichen Umkreis hatte ich einmal eine Bekanntschaft mit Kindern und ich fand die Erziehung einfach nur furchtbar und grausam. Hätte ich natürlich nie gesagt. Aber es gibt schon Erziehungsarten, die ich nicht gut heißen kann. Persönlich nervt es mich gewaltig, wenn man Kindern heutzutage so krass den Medien aussetzt. Ich finde es furchtbar, wenn ich sehe, wie viel Zeit manche Kinder im Internet, am Fernseher oder Handy verbringen. Oder auch wie früh diese bereits ein Handy in die Hand gedrückt bekommen. Ich finde auch, dass eine strenge Erziehung besser ist, als eine "ja, entfalte dich frei und ungezwungen, mein Kind". Das kann bestimmt gut gehen, aber halt auch mächtig daneben. Das einzige, was mir halt wirklich extrem wichtig wäre, dass ein Kind tolerant erzogen wird. Sofort lernt, dass es unterschiedliche Ethnien gibt, unterschiedliche Sexualitäten und Glauben. Und alles davon okay ist. Aber naja...wie gesagt, um sowas muss ich mich ja gott sei Dank nicht kümmern. Würde aber einigen Kindern gut tun, wenn sie manche Ansätze vermittelt bekommen würden.
Kurz um, ich wurde sehr streng erzogen. Es gab unzählige Regeln, wenig Freiheiten, Schläge bei jeden kleinsten Fehler. Wir durften tagsüber nicht im Haus sein, egal ob Regen oder Schnee. Fernsehen war vielleicht 1h Tag am erlaubt, wenn überhaupt. Ein Handy gab's erst mit 18 (okay, mit 16 ein altes Nokia, um erreichbar zu sein). Taschengeld sehr wenig bis gar nicht. Wenn wir Geld haben wollten, mussten wir Arbeiten für die Eltern erledigen (in der Regel irgendwas im Haushalt) oder Flaschen sammeln. Ab 16 musste ich Miete zahlen oder ausziehen. Hobbys mussten selbst bezahlt werden und so weiter, und so fort. Meine Mutter war da halt sehr, sehr streng. Mein Vater halt nur auf Montage und nicht zuhause.
Resultat aus der Erziehung? Ich bin ein sehr gut erzogener Mensch geworden, bin ehrgeizigig und zielsicher, da ich es so vermittelt bekommen hatte, dass es Strafe gab, wenn man das Ziel nicht erreicht hatte. Was an sich ja gut ist. Allerdings hab ich auf emotionaler Ebene einen ordentlichen Knacks abbekommen. Mein Empathielevel ist quasi kaum vorhanden, ich habe Bindungsängste und Probleme jemanden zu vertrauen. Auch ist mein Verhältnis zu meinen Eltern schlecht, vorallem zu meiner Mutter. Es würde mir, hart ausgedrückt, absolut nichts ausmachen, wenn sie in diesem Moment tot umfallen würde. Ich fühle für diese Frau eigentlich nichts, außer Verpflichtung.