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[Spiel 109] Hinrichtung 1
So schnell ihn seine alten Knochen trugen, eilte der jüngste der Rentnergruppe in die Stadt um den Sheriff und einen Arzt zu rufen. Als der Gerichtsmediziner mit seinem Assistenten eintraf, war der Hase, den es umgeworfen hatte, längst wieder auf den Pfoten und durchwühlte mit seinen Freunden die Gebüsche nach möglichen Spuren. Siegesgewiss und ein wenig Stolz präsentierten sie dem Sheriff ihre Beute: einige Phiolen mit Gewürzen, Streichhölzer und einen Flyer vom Jahrmarkt. Natürlich war der Sheriff unbeeindruckt, nachdem er sich einen Starr-Kontest mit dem alten Sep geliefert und gedroht hatte ihn und seine Freunde wegen Tartortverunreinigung einzusperren, ein fast nachvollziehbarer Vorwurf, der aus dem Mund des Sheriffs trotzdem wie ein schlechter Scherz klang.
[Tongue Tombstone] [Doctor D.] [Mad Ex] [Bluebeard] [Sundance Se-chie] [Wicked Ike] [Honey-Ball Haggy] [Iron Ivy] [Ma Mira Baker] [2Face]
Flyer hin oder her, das sich die Blicke nach dem Fund 2fus dem Zirkus zuwandten, war für niemanden eine Überraschung. Am allerwenigsten für den Betreiber des Zirkus, einen wettergegerbten iberischen Hasen mit durchdringendem Blick und ergrauendem Fell,
der noch am gleichen Abend Besuch vom Bürgermeister Hasingtons und dem Sheriff bekam. Er war alles andere als begeistert, doch war es nicht das erste mal, dass man seinen Leuten die Schuld an irgendwelchen Unglücken zuschreiben wollte. Die Vorwürfe, seine Truppe würde einen Wolf beherbergen, wies er schroff als Vorurteil ab. Doch als der Bürgermeister ihn fragte, ob er seine Pfote wirklich für alle, die mit ihm reisten ins Feuer legen könne schüttelte er zähneknirschend den Kopf. Nein, das konnte er nicht. Widerwillig gab er den beiden eine Tour durch das, einem Jahrmarkt gleichenden Lager in dem ein bunter Haufen mehr oder minder kriminell wirkender Gestalten jeden ihrer Schritte beobachtete.
Als sie am Kuriositäten-Kabinett vorbeigingen lies ein Gaukler hastig eine Auslage fragwürdiger Cure-All Elixieren unter einem Tuch verschwinden und ein Ohrenloser Hase grinste ihnen schelmisch zu. Ein paar Schritte weiter jagte der Feuerspucker dem Bürgermeister einen gehörigen Schrecken ein, als er ihnen den Weg zwischenzeitlich durch eine Ladung Feuer versperrte & die schlangenbeschwörende Bauchtänzerin zwinkerte dem Sheriff anzüglich zu, bevor sie in ihrem Zelt verschwand. Der Rundgang endete vor dem Zelt der stolzen Madame Ma Mirage Baker, dem neusten Mitglied des Zirkus, das als blindes Medium aufzutreten pflegte und wie der Direktor berichtet, seit ihrem Beitritt, im Clinch mit dem wortkargen Hexenmeister Bluebeard lag.
Ein wenig eingeschüchtert, von den imposanten Persönlichkeiten, denen sie soeben begegnet waren kehrten die beiden Stadthasen zurück hinter ihre Mauern. Für den Sheriff kam die blinde Madame Baker als Täter nicht in Frage, da sie ja blind war, doch der Bürgermeister war von ihrer Blindheit, nach allem, was er heute gesehen hatte nicht überzeugt. Auch das der Sheriff den Feuerspucker ausschließen wollte, verstand er nicht und als sie das Tor erreicht hatten, waren sie sich eigentlich nur in einem Einig: der Wolf war bestimmt unter den Schaustellern. Aber sich offen mit ihnen anzulegen erschien keine gute Idee erst müsste der Direktor einsehen, das seine Leute keine unbescholten Lämmer waren.
Trotz der Anschuldigungen, setzten die Zirkusleute den Aufbau ihres Zirkuszelt und der kleineren Stände unbeschwert fort. Jedenfalls bis zu dem Unfall, bei dem ein Klavier, das für eine Seiltanznummer in schwindelerregender Höhe aufgehängt werden sollte, abstürzte und Bluebeard erschlug.
Der Wolf hat bis Mo. 23°° Uhr Zeit um
sich sein nächstes Opfer zu suchen.