Der Titel ist etwas reißerisch, ich weiß. Worum es hier geht, ist ein besonderer, emotionaler Zustand des Zuschauers, der durch besonders starke, besonders gelungene Dramaturgie ausgelöst werden kann. Am ehesten lässt sich jener Zustand mit dem antiken Begriff der Katharsis vergleichen. Man ist von der Darstellung einer (zwischenmenschlichen) Situation ergriffen, erschrocken, gerührt. Man verfügt in dem Moment über ein erhöhtes Maß an Empathie für die Charaktere und ihre Gefühlswelt. Man versteht, man empfindet mit und ist gleichzeitig entsetzt von der Tragik des Geschehens.
Ist euch das bekannt? Bei welchen Anime habt ihr etwas dergleichen empfunden? Spoiler bitte in Spoiler packen.
Shinseiki Evangelion
- Die aus meiner Sicht zu unrecht in der Kritik stehenden letzten beiden Episoden. Wenn die Charaktere mit ihren inneren Problemen konfrontiert werden und besonders die Omedetou-Szene.
Gankutsuou
- Als am Ende alles zerbricht, doch der Graf seinen Kampf unermüdlich fortsetzt. Klingt vielleicht unspektakulär, doch wie es umgesetzt wurde. Es fehlen die Worte.
Death Note
- Als Misora Naomi Yagami danach fragt, wieso er die ganze Zeit auf die Uhr schaut, er ihr sagt, womit das zusammenhinge, sie verbittert schaut, sich umdreht und ihrem Tod entgegen läuft.
Haibane Renmei
- Als am Ende Raka zu Reki ins Zimmer kommt und letztere in ihrer Lebensverneinung zu versinken droht.
NHK ni Youkoso!
- Als unser Protagonist auf der Selbstmordinsel seine Rede hält und springen will.
Kaiba
- Die Erinnerung von Wrath an seine Mutter und das Gift.
Sennen Joyuu
- Als am Ende unsere, mittlerweile wieder alte, Protagonistin in der Rakete auf ihre letzte Reise geht.
Omoide no Marnie
- Als Marnie aus dem Fenster des Schlosses schaut und unsere Protagonistin im Wasser steht und ihr entgegenruft.
Hotaru no Haka
- Als der Protagonist seine Schwester verbrennt.
Bei vielen dieser Szenen spielt die Musik eine große Rolle.
EDIT: Naruto
- Der Tod von Haku und Zabuza.