[Spiel 117] Anmeldung


  • Herz der Finsternis


    Es war einmal...

    Nein, lasst es mich noch einmal versuchen, liebe Hasenkinder. Denn wisst ihr, Geschichten beginnen schliesslich nicht einfach so, an einem bestimmten Ort, zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie nehmen ihren Anfang dort, wo andere Geschichten vor ihnen endeten, oder sich in der Zeit verloren. Wo andere Geschichten sich begegneten und sich zu einer Gemeinsamen vereinten; Sich in unterschiedliche Richtungen trennten - oder sich gegenseitig auslöschten. Wie eine einzelne Welle auf dem Meer existiert auch eine Geschichte niemals für sich allein - und man kann wohl eine einzelne Woge für eine Weile betrachten, ohne aber sagen zu können, wo sie wirklich ihren Ursprung nahm, wo sie einmal enden wird oder welchen anderen Wellen und Klippen sie auf ihrer Reise schon begegnete - und noch begegnen wird. Und welchen Einfluss diese Begegnungen auf sie nehmen werden.

    Deshalb vergesst nicht; Wenn ich euch sage, dass meine Erzählung in der kleinen Hafenstadt Ravenport im Herbst des Jahres 1617 beginnt, ist das kaum der wahre Anfang der Geschichte. Nur der Anfang der Erzählung...


    Denn fünf Jahre zuvor schon, zum Beispiel, war der dreissigjährige Wolfskrieg endlich zu Ende gegangen, doch die Hoffnung auf Frieden und die Zuversicht auf ein besseres Leben währten in den Hasenseelen, die den Krieg und seine Schrecken überlebt hatten nur kurz. Ganze Landstriche wurde im jahrzehntelangen Konflikt verödet und um die wenige fruchtbare Erde die übrig geblieben war begannen bald neue Scharmützel. Denn das durch den Sieg über die Wölfe entstandene Machtvakuum im Land weckte Begehrlichkeiten in gierigen oder machthungrigen Hasen und skrupellosen Geschäftemachern. Und an Söldnern, die sich nur zu gerne in deren Dienste stellten mangelte es nicht, denn zu viele Hasen hatten zu lange in zu vielen Schlachten gekämpft als dass sie in der Lage gewesen wären abseits des Krieges einen Sinn für ihre Leben zu finden.

    So kämpften viele Hasen weiter - nun gegen ihresgleichen - anstatt ihre Felder zu bestellen und was sie so allein auf brachen Feldern ernten konnten waren Krankheit, Elend und Hungersnot.


    Und als in jenem Herbst die ersten leisen Flocken, die aus bleigrauem Himmel herabfielen, von einem neuen Winter voll Hunger und Kälte kündigten, da glich die Hayflower, die im Hafen von Ravenport vor Anker lag in den Herzen verzweifelter Hasen dem einzigen Silberstreif am Horziont. Eine in den Augen mancher Hasen eigenartige, aber zweifellos robuste und seetüchtige Galleone, die der Eigner, der Bürgermeister der Stadt, von den Zimmermannshasen instandsetzen und zum Transport von Passagieren umbauen lies. Und die nun für ihn in See stechen sollte um Hasen die Hoffnung auf ein besseres Leben in einem Land weit jenseits des Horizontes zu geben. Zahlenden Hasen; Selbstverständlich!


    Und ganz im Geschäftssinn von Bürgermeister Weasley fand sich auch eine günstige Crew für das Schiff sehr schnell. Denn an glücklosen Seeleuten und ausgemusterten Desperados mangelte es in Ravenport genauso wenig wie an blutjungen Glücksrittern und Grünschnäbeln aus Fern und Nah, die nur zu gerne stundenlang Decks schrubbten, am Segeltuch nähten oder in der Takelage herumkletterten; Nur für ein Butterbrot - und die Aussicht auf eine Perspektive, oder ein Abenteuer jenseits der Tristesse ihrer Leben an Land.


    Und was die Passagiere angeht, die an jenem kühlen, nebelverhangenen Morgen im Hafen darauf warteten endlich an Bord gehen zu können; Nun, einige will ich euch nun vorstellen...


    ___________


    Joah, ich denke, das wars dann auch endlich!!!! fürs Erste; Noch Fragen? Nein? Prima! :please:

    Also nur an Bord spaziert - und macht euch nichts draus wenn ihr keine Ahnung von Segelschiffen habt - die hab ich auch nicht..!

    Nur bevor ihr aufs Schiff geht, besorgt euch bei den Händlern im Hafen besser auch noch so nen Krabbenfischer- Gummiregenmantel;

    Es wird unterwegs bestimmt Blut regnen... :foxy2:

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • :thumbup:


    Infos:

    Ich bin Tong Uecatô, 32 Jahre alt, männlich und aus Frankreich. Ich bin nur auf der Durchreise durch Ravenport und in der Taverne in der Stadt am Hafen untergekommen. Ich suche das beste Mehl auf der Welt um meine Fähigkeiten im Baguette backen zu perfektionieren. Mein Hobbys sind auf Bunnygram meine Karottenbrote zu fotografieren, Yoga zu machen und ich bin total "travel addicted".:saint:

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    Ich bin Erza Fuchs, eine junge Häsin aus Hasington und die Tochter von dem dort ansässigen Detektiv. Meine Mutter ist dort aktuell mit einem extrem schwierigen Fall beschäftigt und konnte so die Karte für ihre Seereise mit der Hayflower, nicht wahrnehmen, also hat sie sie an mich abgetreten, damit ich einfach mal ausspannen kann. Ihr müsst wissen, ich helfe meiner Mutter viel im Haushalt und liebe Kochen weil sie selbst dafür eigentlich nie Zeit hat. Außerdem habe ich mir das Herstellen von Sirup und Likör zum Hobby gemacht, wozu ich meine im Garten wachsenden Gemüse und Obst gerne verwende. Vor allem mein Möhrensirup und der Möhrenlikör sind in meinem Heimatdorf so beliebt geworden, dass ich versuche so viel wie möglich herzustellen um allen die möchten etwas davon abzugeben.


    Vielleicht mache ich wenn ich bald hasige 18 Jahre alt werde ja meine eigene Brennerei auf. Meine Reise soll mir - sofern ich das Motiv meiner Mutter verstehe - helfen an meinen Traum zu glauben und es wirklich durchzuziehen!

  • Sehr schön tonguecat und Fully! :up1:

    Und sagt mal, wirkt Raluca auf euch auch so... Deserteur...isch wie auf mich?:hoho:xD

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  • Ich bin Nox die Wanderin, die, unglaublich klischeehaft, ihren Platz auf der Welt noch nicht gefunden hat und daher, getrieben von Wanderlust, diese Schiffsreise antritt. Oder so. Ich war ja sowieso nur auf Durchreise.


    Für ein Schiffsticket habe ich allerdings nicht bezahlt, sondern bin irgendwie unbemerkt an Board gekommen :>

    Als ob ich Geld hätte! Hah!


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    ಠ_ಠ ಥ_ಥ ( ͡° ͜ʖ ͡°) (┛ಠ_ಠ)┛彡┻━┻ (╯°□°)╯︵ ┻━┻ ¯\_(ツ)_/¯

    Einmal editiert, zuletzt von Nox ()

  • ErzaTheLight Ebenfalls sehr schön; Etwas naiv - aber deswegen noch voll jugendlicher Kraft und Zuversicht! <3


    Nox :up1:

    Und Raluca... ja, ich glaub, ich mach eine Deserteurin aus dir... aber... ich hab was immer was übrig für Deserteure...

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  • Erza, nicht grundsätzlich - nur im Verhältnis zu einigen Entwürfen, die ich mir als Crew überlegt hab... ... ... xD Aber ich finds prima, bringt Kontrast rein! <3

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  • Ich bin Sely, und nein, einen Nachnamen habe ich nicht, denn ich bin ein Waisenkind.

    Mein genaues Alter kenne ich nicht, aber die Rasse ist wohl ein Waschbärhase ;3

    Ich bin ein geschickter Dieb, habe mich an Bord geschlichen und drücke mich natürlich gekonnt vor irgendwelchen Pflichten. Warum ich an Bord gegangen bin? Na, weil ich die Leute ausrauben will 8)

  • Ich bin Kousei - ein Handwerker Anfang 30, der, vorzüglich aus Stroh, Dinge des täglichen Bedarfs herstellt. Schuhe, Hüte, Körbe und und und. Als ewiger Reisender ziehe ich von Dorf zu Dorf, von Land zu Land. Als ich eines Herbstes in Ravenport meine Körbe verkaufte, bekam ich zufällig von dieser Schiffsreise mit und der Abenteuergeist packte mich. Ich konnte aushandeln, dass ich nur einen geringen Betrag zahle und über die Reise hinweg Verschiedenes aus diversem Material (Holz, Stroh, Leder, ...) für die Nöte des Schiffes und der Besatzung herstelle.


    Damit ist jedoch meine vielseitige Persönlichkeit nicht ausgeschöpft. Es wäre verkehrt zu sagen, dass das vorher Beschriebene nur ein Schein ist, jedoch dient mir dieser Teil meinerselbst als ein Schleier um den anderen Teil zu verbergen: Im Untergrund kennt man mich als die grüne Mondsichel. Diesen Namen habe ich dem zu verdanken, dass ich vor vielen Jahren mit einem Werkzeug dieser Farbe ein Dutzend Nichtfreunde in die andere Welt verfrachtet habe. Ich betreibe Sklavenhandel. Die entführten Männer werden verkauft und zu harter, körperlicher Arbeit gezwungen. Die Frauen auch, aber ihre harte, körperliche Arbeit hat einen etwas anderen Charakter. Bis vor kurzem war mir noch ein Detektiv auf den Fersen, jedoch konnte er meine Identität nicht aufklären. Nun versinkt er irgendwo in Selbstzweifel. An Bord des Schiffes halte ich Ausschau nach leichten Zielen, um sie nach der Reise für mein Geschäft zu gebrauchen. Obwohl ich alles andere als gesetzestreu bin und mein Handeln auch nicht unbedingt der gesellschaftlichen Moral entspricht, verfüge ich doch über einen Ehrenkodex, zu dessen Wesen die absolute Loyalität gegenüber den Leuten zählt, die ich als "die Meinen" betrachte (Freunde, Geschäftspartner, ...).

    "Die Schimpfwörter, die auf den Wänden von öffentlichen Toiletten geschrieben stehen, sind das erste Anzeichen der allgemeinen Schriftkundigkeit."

  • Katsu Behrendt, ich habe eine Reservierung für eine der First-Class Kabinen und- HEY, Vorsichtig mit der Kiste! Lasst euch lieber selbst in den Dreck fallen bevor meiner Fracht etwas passiert! -und für einen Großteil des Lagerraums.

  • Ohoho! Welch unerwartete, aber freudige Überraschung! Offenbar dürfen wir zu diesem Spiel auch einen Doubt-Debütanten an Bord begrüssen! :muha:Willkommen an Deck, Kousei77 Sehr interessanter Charakter, der mich zudem annehmen lässt, das du grundsätzlich wohl eine grobe Vorstellung davon hast, worum es in diesem Spiel geht; So kompliziert ist Doubt dann ja auch nicht xD - und wenn es Fragen gibt... Noch sind wir alle freundliche und zuvorkommende Häschen, also keine Scheu, ja? :please:


    SelY Versuch dein Glück... aber vergiss nicht; Anders als in Hasington wird man auf der Hayflower Diebstahl nicht als Kavalliersdelikt betrachten. Geschweige denn so ahnden...:veraengstigt:


    Katsu | Raeken ^^7


    Und wie siehts mit dem Rest der üblichen Crew aus? Ex4mp1e ? Ivy ? Bluealf ?

    Noch bleibt etwas Zeit, aber der Wind steht günstig dafür - (mmm, wenn auch Spielintern vielleicht auch nicht unbedingt so sehr...) morgen Abend irgendwann auszulaufen. :foxy2:

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  • Ivy Naja, die Runden selbst müssen den Stil nicht übernehmen, aber du hast schon Recht, das drum herum wird - wenn ich mal grade durch Wordpad blättere - verdammt textlastig... Und ich glaub ja, mal irgendwo gelesen zu haben, dass das nicht ganz so dein Fall ist. Deshalb sehr Schade!! - aber völlig okay! Und Danke dass du mich trotzdem wissen gelassen hast, das du eher nicht mitmachst. :3


    Sorawo the Witch Haben wir also auch einen Quartiermeister gefunden! Sehr schön! Ein Job, der hohe Stressresistenz erfordert, deshalb kriegst du vom Smutje Extrarationen Rum! Solange er eben welchen hat... xD

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  • Bei mir siehts ähnlich wie bei Ivy aus.

    Klingt ziemlich cool, aber aktuell fehlen mir da die zeitlichen Kapazitäten um an so einer Textschlacht angemessen teilzunehmen.

    Wünsche euch aber viel Spaß.

    _______ Jack of all trades, master of none.

    m̵̡̛̜̭̻̪͔̜̞̲̳͉̫̮̹̬ͬ͋̓̌̐̀̓̿̀ͣ̅̿ͩ̚̚͘̕͢͢͜͟͡͝͝҉̡̨̨̡̪͉ͮͩͥ̋͘͢á̶̛̪̜̪̰͛̄̈̾͊̓ͧ̕͝ͅtr̟̟͆͠͡i̸̠͙̓҉̸̷̧̧̧̲̟͍͎͔͎̥̲̗̼̫̥̦̦͉̹̦̤͉̱̳͚͖͈͔̀͛̉͐ͦ̉ͦ̐̐ͧͥ̓ͭ̉ͩ͌͛̎̌̉̐ͮ̒̍́͑̀̿̅̐ͬ̏̀̚͘͢͟͢͟͝͠͠͡x̙͖̠̹̫̞̫͈̟̂̉ͩͧ̏̎ͮ͐͐ͩ̒ͪ̃̅͘͟ͅ--̞̾̉̃.̶̭̖ͫ͢-̧͞.̟-̻̑.͙̇-̣͍̬ͮ͜.͎̜͜-̤̭̈͐̐.̲-͐.̶̏-.̙̔̿̃̎-̲̈́ͤ͞.̇


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  • Ohh; Haggy traurig; Wie Rache nehmen, wenn Opfer fehle?


    :D


    Nein, nein, neun Spieler sind doch wirklich ne sehr gute Zahl! :3


    Aber auch dir, Danke!


    Und joa, dann bis später; Da gibts dann noch gut was auf die Augen... x_x"

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  • [Spiel 117] Start



    Nun da ihr einige der Passagiere kennen gelernt habt will ich weiter berichten, liebe Hasenkinder. Denn am späten Vormittag jenes Tages erreichte auch Kapitän Snake, dessen Schritte vom Rathaus herunterführten, den Hafenkai. William Snake war als Hasenkommandant zwar noch in recht jungem Alter. Aber seine hochgewachsene Statur und sein kantiges Kinn, geziert von einem gepflegten Kurzhaarbart veliehen ihm einen Ausdruck von Reife und sein selbstsicheres Auftreten in der makelos sauberen, schneidigen Uniform verschaffte ihm schon von Weitem Respekt. Und wo dieser nicht genügte um ihm seinen Weg zum Ankerplatz frei zu machen - dort übernahm Colonel Jackal (er bestand darauf, so angesprochen zu werden) und seine Truppe von kampferprobten Untergebenen diese Aufgabe.

    Jackal war nach dem Krieg in die Privatwirtschaft gewechselt, und seitdem Inhaber einer Sicherheitsfirma. Eben jene die - unter Vertrag von Bürgermeister Weasley stehend - die Aufgabe erhalten hatte Kapitän Snake und seine Offiziere bei der Aufrechterhaltung von Ordnung und Disziplin an Bord zu unterstützen.

    Eine Aufgabe, welcher sich Jackal und seine Männer mit Pflichtbewusstsein und und grosser Einsatzfreude verschrieben hatten. Wer daran zweifelte, dem genügte zur besseren Erkenntnis allein schon die Betrachtung der grinsenden Mienen, welche die Gesichter der Männer umspielten wenn ihre Knüppel grosszügig auf jene Hasen niederprasselten, die ihnen oder dem Kapitän im Hafen nicht rasch genug aus dem Weg gingen. Oder sie dummerweise aus Unaufmerksamkeit oder Müdigkeit einfach nur noch nicht bemerkt hatten.


    Die Unruhe darüber, dass der Kapitän augenscheinlich im Begriff war das Schiff zu betreten verbreitete sich mit anschwellendem Raunen unter den Passagieren, was Kapitän Snake dazu veranlasste vor Betreten des Steges noch einmal inne zu halten und sich zu den Passagieren umzudrehen. Sein freundlicher Blick, begleitet von einem einnehmenden Lächeln, lies die Menge rasch zur Ruhe kommen als er ihr mit einer kurzen Geste seiner Pfote zu verstehen gab, dass er etwas zu sagen hätte.


    "Liebe Passagiere! Ich bedauere dass sie in der Kälte dieses Morgens verharren mussten. Ich freue mich darauf, sie heute an Bord der Hayflower begrüssen zu dürfen! Bitte halten sie ihr Gepäck bereit, meine Crew wird sie in Kürze zu ihren Kabinen führen, und steht ihnen selbstverständlich gerne auch für alle weiteren Fragen zur Verfügung."


    Dann wandte sich der Kapitän - ohne auf weitere Fragen oder Zurufe zu reagieren - auf der Ferse um, dem Schiff zu, und sein warmes Lächeln war dem Ausdruck eisiger Verachtung gewichen während er den Steg entlang schritt und Jackals Leute im Halbkreis stehend dafür sorgten, dass niemand sonst einen Fuss auf die Planke setzte.

    Den Blick gesenkt haltend und seine Pfoten hinter dem Rücken greifend schritt Snake zielsicher in Richtung des Brückendecks. Er hielt nur einen Augenblick inne, um dem Hauptbootshasen "Den Commander in mein Quartier - aber plötzlich!" zuzuzischen.

    Wenige Minuten später klopfte es an der Kabinentür und der erste Offizier, Eliza Grayfox, betrat sicheren Schrittes die Kabine. "Captain Snake!" begann sie begrüssend, und hob ihre Pfote salutierent zur Schläfe, an welcher glatte Strähnen langen, pechschwarzen Haares vorbeiliefen.

    Ihre linke Pfote.

    Eine Geste die dem Kapitän, der ihr gegenüber am Schreibtisch sass augenblicklich die Zornesröte ins Gesicht trieb. "Was zum Teufel fällt Ihnen ein!"

    "Sir?"

    Doch bevor die Wut über die offensichtliche Respektlosigkeit des Commanders den Weg zu der Zunge des Kapitäns fand, fiel dessen Blick auf den langen, schwarzen Mantel, den der Commander über seiner Uniform trug. Und die merkwürdig unnatürliche Abschrägung an der rechten Körperseite, die sich unter diesem abzeichnete.

    Der Kapitän betrachtete die eigenartige Schulterpartie des Commanders noch für einen Augenblick, ehe Verstehen seinen Zorn in Unmut verwandelte, welcher Snakes Mund mit einem brummenden Kopfschütteln verlies.

    "Hm. Richtig, Sie sind ja ein Krüppel. Daran kann ich mich wohl nie gewöhnen."


    Der Commander, der die Bemerkung sehr deutlich vernommen hatte zuckte zusammen und überlegte eine Sekunde lang, während ihr Blick auf einen Brieföffner fiel der achtlos auf einem Tischchen zu ihrer Linken lag. Dann schloss Grayfox die Augen, tat einen tiefen Atemzug - und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Kapitän zu.

    "Sie wollten mich sprechen, Sir?"

    "Sprechen, Commander?" begann der Kapitän, amüsiert in Erwartung seines eigenen spöttischen Scherzes. "Blos nicht! Aber Ihren Bericht will ich haben!"

    Der Commander ignorierte die boshafte Bemerkung erneut;

    "Sir! Der Hauptbootshase meldet Klar zum Auslaufen. Der Lagermeister äussert aufgrund der langen Passagierliste aber Bedenken, dass der Proviant möglicherweise zu knapp bemessen ist. Und der Steuermann vertritt weiter die Ansicht, dass von einem Auslaufen noch in diesem Monat aufgrund der Winterstürme am Jammerkap abzuraten ist. Sir."

    Kapitän Snake hörte sich die Worte des Commanders schweigend an. Dann lehnte er sich knarrend auf seinem Stuhl zurück und suchte Grayfox´s Blick.

    "Soso... der Lagermeister fürchtet also, dass ihm der Rum ausgeht" begann er mit süffisantem Unterton. "Und der Steuermann hat Angst vor schlechtem Wetter. Hm, hm; Eine vielversprechende Crew, finden sie nicht, Commander?!"

    Grayfox stand reglos da und schwieg, hielt aber dem Starren des Kapitäns stand. Und der undurchdringliche Blick in den moosgrünen Pupillen des Commanders - ein Blick, der Snake nicht einen einzigen ihrer Gedanken zu verraten schien - verunsicherte den Kapitän auf so unangenehme Art, dass dieser den Seinen mit einem wütenden Schnauben, das er durch seine Lippen stiess von Grayfox abwandte.

    "Nun; Nur keine Bange, ich werde schon noch tüchtige Seeleute aus meiner Crew machen..." begann Kapitän Snake deshalb vielsagend, während seine Pfote dabei eine peitschende Bewegung andeutete.

    "Bis dahin, lassen Sie einschiffen! Wir werden vor Einbruch der Dämmerung auslaufen."

    Commander Grayfox schien der Befehl nicht zu überraschen, dennoch blieb sie einen Augenblick lang stumm, ehe sie die Anordnung mit einem knappen "Aye Sir!" erwiderte, kurz salutierte - und ging.


    Der Kapitän entspannte sich etwas, nun da er in seinem Quartier alleine war, weshalb er seine Mütze abnahm und sich mit der Pfote durchs Haar fuhr. Während seine Gedanken zu der unangenehmen Unterhaltung zurückwanderten, die er vor einer Stunde mit dem Bürgermeister geführt hatte. Dieser hatte ihm deutlich klargemacht, dass ein Schiff, das im Hafen lag kein Geld einbrachte. Und er, Weasley, deshalb auch keine einzige Münze mehr einer Crew in den Rachen schieben würde, die ihre Tage nur damit zubrächte sich in den Tavernen und Freudenhäusern der Stadt zu vergnügen.

    Und ja; Snake wusste aus eigener Erfahrung, dass die Stürme am Jammerkap um diese Jahreszeit noch recht heftig waren. Andererseits, im Vergleich zum Kohlefrachter Teaquod - Kapitän Snakes vorhergehendem Kommando - war die Hayflower eine schwimmende Festung. Ein paar steife Brisen würde sie schon aushalten...


    In den späten Nachmittagsstunden waren die Vorbereitungen also abgeschlossen und der Kapitän betrat das Deck, auf dem nun sehr geschäftiges Treiben herrschte. Zufrieden sah er sich um, prüfte den leichten Luftzug der aufs offene Meer hinaus zog, und richtete sein Wort an den Commander.

    "Nun, dann wollen wir mal sehen, was diese Nußschale drauf hat; Kurs auf Lizard Point - Leinen los, und volle Segel, Commander!"


    Der zweite Offizier, Leutnant Thomas Lamb, ein älterer kleiner Hase mit breitem, aber nicht gerade ebenem Rücken und einem Bart, der an einen Kinnriemen aus Watte erinnerte erschrak bei den Worten des Kapitäns und wandte sich flüsternd an den Commander. "Sir, Verzeihen Sie! - Aber wir sollten nicht mit vollen Segeln aus dem Hafen fahren..!"

    Der Commander suchte den Blick des Leutnants und betrachtete eine Weile den seltsamen Ausdruck dieser blauen Augen, die so jungenhaft wirkten, inmitten eines so alten Gesichtes.

    Ein Ausdruck, den manche ganz einfachen Hasen sich wohl bis zum Ende ihres Lebens behielten, wenn sie die seltene Gabe besassen ein einfältiges Herz und eine aufrechte Seele zu haben.

    Der Commander wischte den Gedanken fort und wandte sich an Lamb.

    "Sehen Sie noch andere Schiffe im Hafen, Leutnant?" fragte der Commander streng.

    "Nein Sir... aber die Dämmerung steht bevor, und Fischerboote werden heimk-"

    "Halten Sie es für möglich-" unterbrach Grayfox den Leutnant scharf "dass ein Fischerboot dazu in der Lage ist, die Hayflower in irgend einer Weise zu beschädigen?"

    "Nein Sir! A..aber!"

    "Also dann! Sie haben den Captain gehört. Volle Segel!"


    Leutnant Lamb lies seine Schutern hängen und wandte sich enttäuscht vom Commander ab, um den Befehl an die Mannschaft weiterzugeben. Fock-, Besam- und Großsegel ratterten unter wild durcheinander gebrüllten Zurufen der Matrosen nacheinander die Takelage herunter, blähten sich augenblicklich im Wind, und setzten das schwere Schiff mit einem kurzen Ächzen des Gebälks so kraftvoll in Fahrt, dass der plötzliche Ruck durch den unerwartet starken Schub selbst den Kapitän überraschte, und zufrieden Lächeln lies.


    Währenddessen standen Schiffszimmermann Jacob Ishma Igel und seine junge Assistentin Patricia Panda Seite an Seite am Heck des unteren Deckes und blickten, die Arme auf die Reeling gestützt in Richtung des Hafens.

    "Was heisst hier, dass die Hayflower nicht von Hasen gebaut wurde?" fragte die junge Häsin gerade amüsiert. (Die ob ihres Temperaments und ihrer Jugend vor nichts und niemandem Respekt zu haben schien.)

    "Wer soll sie sonst gebaut haben? Kobolde und Klabautermänner?" fügte sich glucksend hinzu und wandte sich vom Hafen ab um Jacobs Blick zu suchen.

    Dieser regte sich nicht, und nahm stattdessen nur einen tiefen Zug aus seiner Pfeife.

    Als ein seltsames Geräusch plötzlich die Aufmerksamkeit der Assistentin erregte und sie dazu bewegte sich wieder zur Reeling umzudrehen. Ein seltsames Plätschern und Quiecken, das von der Wasseroberfläche zu kommen schien. Sie erkannte im Zwielicht der einsetzenden Dämmerung nicht viel, nur kleine schwarze Knäuel, die vom Schiffsheck ins Wasser plumpsten und dort einen pfeifenden, zappelnden schwarzen Teppich bildeten, der sich langsam in Richtung des Hafens bewegte.

    "Was zum Kuckuck?!"

    "Ratten..." sagte der alte Zimmermann ruhig und blies eine bläuliche Rauchschwade aus seinen Nasenlöchern. "Sie verlassen das Schiff." Die Verwunderung stand Patricia ins Gesicht geschrieben.

    "Hö?! Warum das denn, unser Schiff ist doch so dicht wie ein Entenwanst!"

    "So dicht vielleicht..." begann der Alte nachdenklich. "Aber kein Entenwanst der Welt ist auch nur halb so verflucht wie dieses Schiff. Ich weiss es - und die Ratten wissen es auch..."

    Die Bemerkung aber schien die Assistentin weniger mit Besorgnis als mit Erheiterung zu füllen.

    "Pff! Wissen? Was werden so winzige Rattenhirne schon wissen - und was dich angeht Alterchen, um deinen Verstand ist es auch nicht viel besser bestellt!" begann sie mit einem Zwinkern.

    "Und ausserdem, wenn du schon weisst, das die Hayflower so verfluuuucht ist - warum leistest du den Ratten denn nicht Gesellschaft? Warum hast du überhaupt angeheuert?!"

    Die Frage schien nun Jacob zu bewegen, und er zog eine Augenbraue hoch.

    "Weil ich ein verfluchter Hase bin... " lachte Jacob bitter, "und an welchen Ort sollte ein verfluchter Hase auf Gottes grüner Erde sonst gehören, wenn nicht an Bord eines verfluchten Schiffes..?"

    Patricia hatte Jacob aufmerksam zugehört, senkte seufzend den Blick, trat an den alten Hasen heran und klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter ehe sie sich zum Gehen umwandte.

    "Alterchen, was immer du dir da in deine Pfeife stopfst - nimm weniger davon..."



    _____________________________________________



    So viel(x_x") dazu... damit wäre die Anmeldung abgeschlossen, und ich komme zu dem für euch interessanten Punkt. Der Rollenverteilung. Da mir klar ist, dass ich zumindest als Hase/Wolf leider sehr berechenbar geworden bin - und ich weiss, das ihr was wisst! - könnt ihr euch darauf verlassen, dass ich mich meines Batcomputers bedienen werde, um diesen Makel weitesgehend auszugleichen :>

    (Selbst wenn diese Anmerkung wenig Nützen wird; Wenn ich mir die Teilnehmerliste so ansehe würden selbst mir für jeden von euch mindestens eine Handvoll Gründe einfallen warum ich diesem oder jenem die oder jene Rolle gegeben haben könnte - oder warum ausgerechnet nicht. Deshalb, werft mir bezüglich der Rollenverteilung vor was ihr wollt - es wird an mir abprallen :3

    Und - ums vorweg zu nehmen: NEIN! Ich mische mit Sicherheit nicht selbst als Wolf im Spiel mit! Wenn ihr also mich aufhängt, dann wäre das nur sinnvoll wenn euch die Geschichte auf die Nerven geht :veraengstigt:)


    Die PN´s werden also in Kürze an euch rausgehen - wer keine kriegt, für den bedeutet dieser Umstand eben wie üblich, dass er Vollhase ist.


    Und wie gesagt, der Wolf muss sich zu Beginn leider mit einem NPC begnügen, hat dabei aber die freie Auswahl. Er kann sich dabei an einem der vorgestellten Charaktere bedienen, oder sonstjemanden unter der Crew wählen. Denn es gibt ja auch noch Köche, Ärzte, Barbiere, Stewards, Matrosen, Schiffsjungen, Glaser, und was weiss ich was noch viel mehr. Ausser Helden; Die sucht ihr zumindest unter der Crew wohl leider vergebens... ... ;3


    Und die Hexe, so es eine gibt, hats natürlich in Runde 1 aufgrund der umfangreichen Auswahl reeecht schwer, aber hey vielleicht gelingt ihr ja der Lottosechser!


    Wer also eine Sonderrollen kriegt, die eine Auswahl von eurer Seite erfordert, möchte sich anschliessend bitte bis zum frühen Abend des 05. Mai bei mir melden; Früher ist natürlich besser <3

    Später... müsste ich die Sache eben selbst in die Hand nehmen :/



    Und ich weiss, das sind mehr als die üblichen 24 Stunden - aber ich muss mich ja auch für Runde 1 bald wieder ans Tippen machen... :seufz:

    Also, mutige Passagiere der Hayflower...


    [Raluca] [Ikuto] [tongue] [Fully] [Erza] [Nox] [SelY] [Kousei] [Katsu]


    Raluca  Sorawo the Witch  tonguecat  Fullbuster  ErzaTheLight  Nox  SelY  Kousei77  Katsu | Raeken





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