Was gefällt euch an Deutschland nicht!

  • Aber wer sich nicht eingliedert ist gar nicht erst Teil der Gesellschaft

    lmao, das entscheidest Du also? Coole Sache.

    Es heißt einfach Teil der Gesellschaft werden und das ist nicht mit jeder Weltansicht vereinbar.

    Wie gesagt, dafür haben wir den Rechtsstaat. Alles andere ist Anschauung. Ich wette, wir beide haben weniger gemeinsam als Du mit Clan-Mitgliedern.


    Die sonstige Argumentation greift mir insgesamt zu kurz und ist halt sehr pauschal, also whatever.

    Paradoxer Fun Fact: Ein "Wir" kriegt man wohl kaum durch Exklusion hin ("Aber wer sich nicht eingliedert ist gar nicht erst Teil der Gesellschaft"), ergibt irgendwie wenig Sinn.

  • lmao, das entscheidest Du also? Coole Sache.

    Nee das ist einfach simpler Fakt. Wie willst du Teil einer Gesellschaft sein wenn du dich nicht in diese eingliederst?

    Wie gesagt, dafür haben wir den Rechtsstaat. Alles andere ist Anschauung.

    Nach der Logik hätte wir ja keine Probleme in der Gesellschaft weil der Rechtsstaat sie ja alle behebt.


    Ich wette, wir beide haben weniger gemeinsam als Du mit Clan-Mitgliedern.

    Dafür müsstest du so weit links sein dass du den politischen Kompass sprengst. Aber es ist auch typisch für Leute wie dich jeden der auch nur einen Schritt zu deiner rechten ist gleich mit Nazis, der AfD oder in deinem Falle dem Klan zu vergleichen. Lustigerweise bist du nach der horseshoe theory näher an denen dran als ich.

    Die sonstige Argumentation greift mir insgesamt zu kurz und ist halt sehr pauschal, also whatever.

    Das würde ich auch behaupten wenn mir nichts besseres einfällt.


    Paradoxer Fun Fact: Ein "Wir" kriegt man wohl kaum durch Exklusion hin ("Aber wer sich nicht eingliedert ist gar nicht erst Teil der Gesellschaft"), ergibt irgendwie wenig Sinn.

    Ja wer sich selber ausschließt kann nicht Teil der Gesellschaft sein. Da ist überhaupt kein paradox.

  • Dafür müsstest du so weit links sein dass du den politischen Kompass sprengst. Aber es ist auch typisch für Leute wie dich jeden der auch nur einen Schritt zu deiner rechten ist gleich mit Nazis, der AfD oder in deinem Falle dem Klan zu vergleichen. Lustigerweise bist du nach der horseshoe theory näher an denen dran als ich.

    Ach, 'links' und 'rechts', blabla. Langweilig, gähn.

  • Was mir nicht an Deutschland gefällt? Das absolut aggressive und egoistische Fahrverhalten im Straßenverkehr. Niemand kann mal eine Sekunde warten, jeder besteht auf sein Recht oder noch schlimmer, biegt es sich so zurecht dass er selbst vorwärts kommt, scheißegal ob er damit andere behindert oder gar gefährdet. Ich, Ich, Ich.


    Ich hab´s eilig (Ach echt? und all die anderen hier auf der Straße sind aus purer Langeweile hier und haben alle Zeit der Welt?) :wut:


    Tempolimit? Ja, aber etwas Toleranz ist ja immer drin. Etwas schneller ist doch nicht so schlimm. (Stimmt, alle anderen sollen sich daran halten, damit DU überholen kannst und so schneller vorwärts kommst!) :pillepalle:


    Ich kann nicht warten (Dann solltest du mal ein paar Minuten früher losfahren, sowas geht auch, kein Scheiß!) :wut:


    Warum komme ich hier nicht durch, (Weil vielleicht gerade ein anderes Fahrzeug (LKW, Bus...) kurz etwas mehr Platz braucht um zu rangieren?) :grmbl:


    Warum soll ich hier nicht langfahren, ich fahre hier jeden Tag lang (Wenn eine Straße gesperrt ist, dann ist sie eben gesperrt, Blödmann!

    Denkst du sowas geschieht grundlos? Sie soll die Leute auf der Baustelle arbeiten vor genau solchen Deppen schützen, die trotzdem in eine Baustelle einfahren (weil es sonst ja ein Umweg wäre die Umleitung zu fahren) und sie soll auch dich schützen, weil du gar keine Ahnung hast, wo Kabel offen liegen, Schächte oder Gräben sind oder du einfach mal schnell von einem Bagger platt gemacht wirst!) :nono:   :wand:


    Warum soll ich hier nicht parken ich bin doch nur ganz kurz weg um.... (Weil du im Halteverbot, entgegen der Fahrrichtung und auf dem Gehweg stehst, und deine Scheißkarre andere Fahrzeuge behindert und die Fußgänger auch nicht vorbeikommen, nur damit du fußfaluer Sack ja keinen Meter zu viel laufen musst?) :wut::wut::grmbl::grmbl:

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Aktuell ganz einfach:


    1. Jeden einzeln, der etwas an der Hitler Kultur gutheißt. Also Neonazis. Egal wie sie sich jetzt nennen (IB und co.)


    2. Jeden einzelnen, der etwas an der R.A.F oder Stalin gutheißt. Schwarzer Block und co.


    3. Querdenker.

    Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten?

    Sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten.

    Kein Mensch kann sie Wissen, kein Jäger erschießen.

    Es bleibt dabei: die Gedanken sind frei.

    Es bleibt dabei: die Gedanken sind frei.

  • Was mich am meisten an Deutschland nervt ist die pessimistische Lebenseinstellung.


    Die meisten sind echt nur am meckern und am jammern und das überträgt sich dann leider auch auf andere. Manchmal habe ich das Gefühl es gehört zum guten Ton in Deutschland schlechte Laune zu haben, oder passiv aggressiv zu sein.

    Wenn ich Menschen auf der Straße anlächel dann habe ich manchmal das Gefühl die tun so als hätte ich was verbotenes gemacht xD


    Das ist wirklich leider sehr prägnant in diesem Land.

  • Dahyun-Neko-Chan Jaaaaa, das ist so schade. Seit ich in der Schweiz wohne fällt mir das noch extremer auf, wenn ich dann mal zu Besuch in Deutschland bin.

    Statt "Entschuldigung, dies und jenes entspricht nicht meinen Wünschen, könnten Sie da bitte nachbessern?" haut man der Bedienung (die im Zweifelsfall gar nichts dafür kann) im Restaurant wohl lieber ein passiv-aggressiv pampiges "Na, dies und jenes hat ja aber wohl nicht geklappt!" an den Kopf.

    Erst letztes Wochenende am Nachbartisch gehabt :( Und die Bedienung war wirklich freundlich und professionell, an ihr lag es nicht.. Ist jetzt nur ein Beispiel und zum Glück läuft es nicht immer so, aber ich find es schon auffällig.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Die meisten sind echt nur am meckern und am jammern und das überträgt sich dann leider auch auf andere.

    Vorab schon mal gesagt, im Zusammenhang mit deiner und Eclipse Ihrer Aussage kann ich ich das einfach nur unterschreiben.

    Sehe ich ja selbst bei mir auf der Arbeit, ich bin hab zwar genug zu meckern (worauf ich gleich auch noch mal eingehe), aber diverse Dinge sollte man halt so machen, dass nicht nachher die Unschuldigen, die Leidtragenden sind...^^"

    Nur weil einem der Furz quer steckt, sollte dafür jemand auf der Straße angemacht werden, was ja leider sehr häufig der Fall ist.^^"





    Was das meckern an sich angeht, kann ich es verstehen, wobei man das halt auch noch mal einteilen kann, in Deutschland läuft vieles halt nicht korrekt und da finde ich die Aussagen wie, "guck mal in andere Länder" halt einfach nur mähhh, wir können uns nicht immer nur am schlechtesten Messen, natürlich geht es uns dafür noch sehr gut, aber das ändert trotzdem nicht die Probleme.

    Da Nerven mich (nicht auf euch bezogen) halt die Leute die so meckern und einfach nur an Wohlstands-Verblödung leiden und das ist ja leider nicht mehr selten der Fall, gerade von solchen Leuten kommen gerne so diverse Aussagen wie "stell dich nicht so an", "ai, dann suchste dir "einfach" einen besseren Job", "dann machste mehrere Jobs", "dann suchste dir einen anderen Arzt" und was da noch alles so fällt in allen Lebenslagen.

    Natürlich sollte man sich von diesen Problemen nicht verschlingen lassen, dass man nur noch in diesem negativ, passiv aggressiven Trott ist, was in meiner Familie ja ziemlich weit verbreitet ist. (^^")

    Aber den Mist in sich reinfressen ist auch keine Lösung und eine Lösung ist heutzutage halt nicht mehr so einfach zu erreichen um den Großteil der Probleme zu lösen.

    Bei mir im Umfeld wird hauptsächlich wegen wohnen/Mieten, Arbeitgeberqualitäten, Gehälter, Ärzte und Therapeuten (und deren Verhaltensweisen) und wie fair es hier zugeht, gemeckert, da kommen halt einige Leute mit Ihren Rassistenkarten oder den oben genannten Aussagen, wo man sich halt dann noch mal mehr über so Volk in Deutschland aufregen kann, Hauptsache was dazu gesagt, ohne sich diverse Dinge richtig angehört zu haben.

    Also letztendlich so ein Kreislauf, wo ich mir noch nicht so ganz schlüssig bin, ob man da wirklich das Wort Solidarität wirklich groß abringen sollte, denn das haben wir in Deutschland auch zu genüge, ne große Portion an Heuchlern.^^"

  • Die meisten sind echt nur am meckern und am jammern und das überträgt sich dann leider auch auf andere.

    Naja, ich denke, das ist halt der Pöbel, der sich so benimmt. Der durchschnittliche Mensch 'auf der Straße' ist sehr unreflektiert, kennt häufig keine wirklichen Antworten auf die Frage, warum er dieses oder jenes tut, ist halt daraus resultierend häufig überrumpelt von den Ereignissen in der Welt und fühlt sich als Spielball / Opfer fremder Interessen und Umstände. Gleichzeitig jedoch hält er sich für klug genug, alles 'durchschaut zu haben', der Quell ewiger Meckerei (wer nicht glaubt, Fehler zu erkennen, hat auch meist nichts zu meckern).


    Ich kenne viele Menschen, die nicht so sind, die haben aber einige Gemeinsamkeiten. Meist sind sie erfolgreich im Leben, besitzen eine gewisse Agency innerhalb ihres Nahfeldes und interessieren sich für Dinge abseits der eigenen 'Bubble'. Mein Rezept zur Zufriedenheit ist daher Ambiguitätstoleranz und Reflexionsvermögen.


    Ich stimme dir aber trotzdem zu, mich nerven diese Menschen auch ziemlich und ich versuche, wo es nur geht, sie aus meinem Leben rauszuhalten...

  • und da finde ich die Aussagen wie, "guck mal in andere Länder" halt einfach nur mähhh, wir können uns nicht immer nur am schlechtesten Messen, natürlich geht es uns dafür noch sehr gut, aber das ändert trotzdem nicht die Probleme.

    Das Argument (nennen wir es mal so) "deine Probleme sind irrelevant, weil es anderen schlechter geht" finde ich auch zum kotzen.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • und da finde ich die Aussagen wie, "guck mal in andere Länder" halt einfach nur mähhh, wir können uns nicht immer nur am schlechtesten Messen, natürlich geht es uns dafür noch sehr gut, aber das ändert trotzdem nicht die Probleme.

    Das Argument (nennen wir es mal so) "deine Probleme sind irrelevant, weil es anderen schlechter geht" finde ich auch zum kotzen.

    Das ist auch ein typischer Whataboutism. Für mich kein wirkliches Argument da er vom eigentlichen Thema ablenkt.

  • Whataboutism

    Eigentlich ist das überhaupt kein 'Whataboutism', der gängigen Definition nach. Eher das Gegenteil. Ein 'Whataboutism' versucht, die Argumente des Gegners über die Diskreditierung des Gegenübers als Heuchelei zu enttarnen, Beispiel: "Aha, wir haben also einen Genozid angezettelt, müsst ihr gerade sagen mit eurer Auslöschung der Ureinwohner!"

  • Eigentlich ist das überhaupt kein 'Whataboutism', der gängigen Definition nach. Eher das Gegenteil. Ein 'Whataboutism' versucht, die Argumente des Gegners über die Diskreditierung des Gegenübers als Heuchelei zu enttarnen, Beispiel: "Aha, wir haben also einen Genozid angezettelt, müsst ihr gerade sagen mit eurer Auslöschung der Ureinwohner!"

    Also wenn ich der einfachhaltbar Wikipedia als Grundlage nehme dann ist es das durchaus. Im Grunde genommen geht es darum das eigentliche Problem durch den Verweis auf ein anderes (möglicherweise) schlimmeres Problem zu relativieren. Dabei kann man natürlich versuchen den Gegenüber der Heuchelei zu bezichtigen, aber das ist dabei kein Muss.

  • Also wenn ich der einfachhaltbar Wikipedia als Grundlage nehme dann ist es das durchaus. Im Grunde genommen geht es darum das eigentliche Problem durch den Verweis auf ein anderes (möglicherweise) schlimmeres Problem zu relativieren. Dabei kann man natürlich versuchen den Gegenüber der Heuchelei zu bezichtigen, aber das ist dabei kein Muss.

    Das stimmt, der deutsche Wiki-Artikel gibt das her. Alles klar. Hatte das noch aus völlig anderer Quelle im Kopf, da hat der Begriffsumfang wohl an Bedeutung zugenommen.

  • Die meisten sind echt nur am meckern und am jammern und das überträgt sich dann leider auch auf andere.

    Was das meckern an sich angeht, kann ich es verstehen, wobei man das halt auch noch mal einteilen kann, in Deutschland läuft vieles halt nicht korrekt und da finde ich die Aussagen wie, "guck mal in andere Länder" halt einfach nur mähhh, wir können uns nicht immer nur am schlechtesten Messen, natürlich geht es uns dafür noch sehr gut, aber das ändert trotzdem nicht die Probleme.

    Da Nerven mich (nicht auf euch bezogen) halt die Leute die so meckern und einfach nur an Wohlstands-Verblödung leiden und das ist ja leider nicht mehr selten der Fall, gerade von solchen Leuten kommen gerne so diverse Aussagen wie "stell dich nicht so an", "ai, dann suchste dir "einfach" einen besseren Job", "dann machste mehrere Jobs", "dann suchste dir einen anderen Arzt" und was da noch alles so fällt in allen Lebenslagen.

    Natürlich sollte man sich von diesen Problemen nicht verschlingen lassen, dass man nur noch in diesem negativ, passiv aggressiven Trott ist, was in meiner Familie ja ziemlich weit verbreitet ist. (^^")

    Tut mir leid ist jedoch ist das leider genau das, was ich meine. Ich bin selbst eine Person die denk: ok du hast ein Problem, dann versuch es zu ändern.

    Die meisten Leute warten bis Ihnen was zugeflogen kommt und meckern, ohne nur daran zu denken was zu ändern.


    Meiner Meinung nach liegt das vor allem daran das die meisten zu bequem sind ihre "Komfortzone" zu verlassen, da dies anstrengend ist. Wenn du in deinem Job unglücklich bist dann bekomme den Arsch hoch und versuche, das zu ändern. Ob es nun Gespräche sind oder sich wirklich AKTIV auf die Suche nach einem neuen Job zu machen.

    Wenn du mit deinem Arzt unzufrieden bist, hol dir eine Zweitmeinung. Meinetwegen auch eine Drittmeinung. Das Gesundheitssystem in Deutschland ist allererste Sahne. Und ja, damit meine ich im Bezug auf andere Länder. Mir ist auch bewusst dass man theoretisch alles verbessern und daran arbeiten kann.


    Ich denke mir persönlich oft wie es in anderen Ländern wäre. Für mich ist es ein privileg und ein großes Glück, in Deutschland zu leben. Daher geht mir auch jegliche Art von Patriotismus auf den Sack. Es ist alles nur ein privileg.


    Es mangelt leider auch den meisten an "Dankbarkeit" und dem "big Picture"


    Unabhängig davon gehe ich da mit Problemen was Deutschland angeht anders um, was bringt es mir Gedanken in ein Thema zu verschwenden an dem ich absolut nichts ändern kann. Kann ich etwas (auch mit kleinen Schritten z.b was ökologie Betrifft) ändern, tu ich dies.


    Witzigerweise definiere ich dabei "Wohlstands-Verblödung" genau andersrum wie du, und das ist nicht böse gemeint.

  • Bin Fan von stillstandsgewandten Deutschen, die sich an alte, längst überholte Systeme, Strukturen, Einstellungen und Traditionen in viel zu vielen Bereichen uninformiert und unreflektiert festkrallen.


    Weißt du, ich bin ja schon modern, empathisch und rücksichtsvoll. Deswegen bin ich auch sehr für Fortschritt, weil ich ja auch möchte, das meine Kinder und Enkel später ein so gutes Leben haben können wie ich, aber wir müssen das Ganze halt gut durchdacht angehen und dürfen nichts überstürzen. Schau mal, Fortschritt ist ja auch nur dann wirklich möglich, wenn sich an ausnahmslos allen meinen Überflussgewohnheiten und meinem überdurchschnittlichen Wohlstand rein nichts verändert. Klar, ich könnte so oder so sorgenlos bis an mein Lebensende in Wohlstand leben, aber was meins ist ist meins. :wut:

    Veränderungen sind ja schön und gut, aber du bist naiv zu glauben, dass man manche Dinge einfach so verändern kann. Woher soll ich denn z.B. genügend Calcium herbekommmen, wenn ich auf meine morgendliche Kuhmilch verzichte? Will ja auch nicht, dass sie leiden, aber ich bin ja nun auch schon recht alt und muss aufpassen, keine Osteoporose zu bekommen, verstehst du? Natürlich sagt die Literaturwissenschaft seit Jahren und Jahrzehnten, dass Goethe überholt ist und es viel lesenswertere und geistreichere Literatur gibt, mit denen sich junge Menschen auch viel eher identifizieren können. Aber du kannst ja nicht einfach so Goethe nach 50 Jahren aus dem Curriculum schmeißen. Und dass die Haarbüsche an Männerbeinen hygienisch aussehen und so sein müssen, bei Frauen drei Härchen am Arm aber widerlich sind, das ist biologisch einfach so, kann man nichts machen. Und mal ehrlich, wozu lebe ich denn, wenn ich mir nicht auch mal was gönnen darf? Klar gibt es nur begrenzte Ressourcen auf der Erde, aber deswegen gehe ich ja auch nur alle zwei Wochen shoppen. Dann ist es ja nicht so schlimm. Ich liebe shoppen einfach, es ist mein Hobby. Und überhaupt, bevor die Chinesen und Amerikaner nicht damit aufhören, unsere Erde zu zerstören, muss ich sowieso gar nichts. Würde ja eh nichts bringen. Also wenn ich es mir recht überlege, mal so generell, wozu muss denn überhaupt etwas verändert werden, wenn es mir doch jetzt schon seit über 40 Jahren so wie es ist gut geht? :rice-yum-big:

  • Bin Fan von stillstandsgewandten Deutschen, die sich an alte, längst überholte Systeme, Strukturen, Einstellungen und Traditionen in viel zu vielen Bereichen uninformiert und unreflektiert festkrallen.

    Darum sind diese Strukturen ja auch rekursiv und leider schwierig aufzulösen.


    Weißt du, ich bin ja schon modern, empathisch und rücksichtsvoll. Deswegen bin ich auch sehr für Fortschritt, weil ich ja auch möchte, das meine Kinder und Enkel später ein so gutes Leben haben können wie ich, aber wir müssen das Ganze halt gut durchdacht angehen und dürfen nichts überstürzen. Schau mal, Fortschritt ist ja auch nur dann wirklich möglich, wenn sich an ausnahmslos allen meinen Überflussgewohnheiten und meinem überdurchschnittlichen Wohlstand rein nichts verändert.

    Damit bringst du es bereits auf den Punkt: Ein unreflektierter Fortschrittsgedanke (nur wohin eigentlich?!), gepaart mit einer praktischen Impotenz.


    Also wenn ich es mir recht überlege, mal so generell, wozu muss denn überhaupt etwas verändert werden, wenn es mir doch jetzt schon seit über 40 Jahren so wie es ist gut geht?

    Richtig. Ich habe diese Diskussionen bereits unzählige Male geführt, häufig (nicht immer) über Fleischkonsum, Urlaubsreisen, Sexismus, eigentlich echt jedes Thema, das gesellschaftlich relevant ist, und dabei eine Sache gelernt: Praktischen 'Patterns of Activity' kannst du nicht mit Logik kommen. Die Leute ändern ihr Verhalten nicht, weil jemand ankommt und einen logischen Schluss vorträgt. Du liebst deine Kinder über alles? Großartig, dass du ihren Planeten zerstörst mit deiner 20sten Urlaubsreise in diesem Jahr und deinem 100sten Steak. Allerdings ändern sie ihr Verhalten ebenfalls nicht, wenn einfach niemand irgendeinen Diskurs anstößt. Die Frage die bleibt: WO können Leute wie wir überhaupt ansetzen, um Veränderungen zu erzielen? Wie können wir auf die Alltagspraktiken der Masse Einfluss nehmen? Ich bin leider noch dabei, dafür eine Lösung zu finden... :(

  • Mich persönlich nervt, das gerade die GroKo (die Linke ist wahrscheinlich in diesem Punkt noch viel schlimmer) sich der Reform des Rentensystem verschließt.


    Anstelle das ganze Ding irgendwie zu stabilisieren oder an der Demografie Problematik zu arbeiten, werden neue Wohltaten (Mütterrente, abschlagfreie Rente nach 40 Jahren etc.) verteilt.


    Das bringt zwar Wählerstimmen, ist aber nicht förderlich. Was hingegen sinnvoll wäre ist unpopulär und für viele unbequem: Ausweitung der Lebensarbeitszeit an gestiegene Lebenserwartung, wenigstens teilweise.


    Zu dem Demografie Problem:


    Das ließe sich durch mehr Kinder lösen (schwieriger Punkt: Man kann ja keine Frau zur Schwangerschaft zwingen).


    Oder durch erhöhte Zuwanderung qualifizierter neuer Mitbürger. Aber auch das ist ein Problem. A.) Bei bestimmten Bevölkerungsgruppen löst der Gedanke an Einwanderer nicht gerade positive Reaktionen aus.


    B.) Selbst wenn wir qualifizierte Einwanderer bekommen, so löst das auch unschöne Effekte aus: Deutsche Ärzte gehen nach England, hierher kommen Ärzte aus Osteuropa und dort gibt es dann keine Ärzte mehr. Ein Land ist sicher nicht begeistert, wenn es eine Menge an Ressourcen für die Ausbildung von Fachkräften aufbringt (Schule, Berufsausbildung, Studium, sowas wie Bafög etc.) nur das die Leute dann fertig ausgebildet abhauen.


    Die Politik sollte auch unpopuläre konstruktiv angehen ohne Blick auf die nächste Wahl, wenn es wirklich nötig ist.

  • Ja dieses Argument ist mir bekannt. Trotzdem ändert es ja nichts an der generellen Problematik. Sich darauf zu berufen und dann nichts machen ist auch nicht angebracht.

    Ich unterstelle Dir keine Intoleranz, eher Politikern. Klar ist auch, dass solche Überlegungen bei Arbeitnehmern und Gewerkschaften nicht gerade gut ankommen.


    Ich habe ja auch nicht gesagt, dass es dafür eine einfache Lösung gibt. Aber meiner Meinung nach ist es auch Aufgabe der Politik, Lösungen für unbequeme Tatsachen zu finden (neben Rente z.B. Klimawandel => wer will schon mehr für Strom bezahlen aber trotzdem muss die Energiewende und Infrastruktur ja irgendwie finanziert werden).


    Die wohl nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf andere Industriestaaten zutreffen dürfte (wie z.B. Japan).