Metaebene: Diskussionen und Diskussionskultur

  • Hallo!

    Ich denke, es existieren in diesem kleinen Stammtischbereich einige Differenzen, was die Diskussions- und Streitkultur angeht. Ich würde gerne eine Meta-Diskussion zum Thema eröffnen.
    Tatsächlich habe ich in diversen Threads (nicht nur dort, wo ich selbst schreibe) festgestellt, dass zwar Inhalte diskutiert werden, aber noch häufiger die Art und Weise, wie diese Inhalte diskutiert werden.


    1) Wie kann man also eine Meinung sinnvoll vertreten, ohne dass andere sie als beleidigend oder attackierend empfinden, gleichzeitig aber sicherstellen, dass sich die Meinung nicht in einer Welle aus Relativierungen auflöst?


    2) Was sind für euch No-Go's bei Diskussionen? Was sollte vermieden werden? (Beachte: No-Go's sind hier als Deal-breaker zu verstehen und stellen nicht unliebsame Meinungen dar.)

    3) Gibt es eine Beitragslänge, ab der ihr aufhört zu lesen? Brauchen Diskussionen eine gewisse Struktur, damit die Argumente nicht total in einer Wall of Text untergehen?

    4) Welche rhetorischen Stilmittel sind für eine Diskussion wichtig und hilfreich und welche sind schädlich?

    Ich bitte darum, auf persönliche Angriffe zu verzichten. Meinungen angreifen ist okay, Menschen angreifen nicht.

    Für Meinungen bin ich aber dankbar! :rice-grin-big:

  • Ich gehe jetzt nicht auf jeden Punkt ein, da ich eh schon Migräne habe ^^" (Also wirklich xD)


    Mich stört einfach an den ganzen Diskussionen dieses Du, Du, Du, Du... Das kann und will ich einfach nicht mehr ernst nehmen.

    Ich selbst, halte mich eher von den großen Diskussionsthemen fern, weil es mir einfach keinen Spaß mehr macht mitzulesen oder -zuschreiben.

    Wenn ich was reinschreibe, dann sag ich von vornerein, dass ich auf Zitaten nicht mehr antworten werde. Genau um sowas zu vermeiden.. Weil ich kein Bock auf widerliche Reaktionen habe....


    Leben und leben lassen...


    Wenn ihr doch merkt, ihr redet gegen eine Wand.. warum dann überhaupt weiterdiskutieren? Oder jemandem zwanghaft von irgendetwas überzeugen? Es reicht Dinge zu schreiben, die einem zum nachdenken bringen können.. Oder einfach gute Tipps für den Lebensweg mitgeben. Kann man nicht einfach normal miteinander schreiben?

    Was ich auch öfters gesehen habe: Person X ist der Meinung, dass nur Er/Sie/Es selbst Recht hat, sonst kein anderer. Dann noch anfangen andere schön durch die Blume zu beleidigen, ebenso direktes beleidigen. Ein Verhalten, dass ich echt mies finde....

    Geht das vielen nicht auf den Geist?


    Wegen sowas, haben sich auch einige Mitglieder löschen lassen. Teilweise auch wirklich nette Mitglieder.... und sowas macht mich irgendwo traurig, wenn Leute direkt wieder vergrault werden.


    Wenn sich da was bessert, schreibe ich auch gerne wieder mit. Aber momentan, überhaupt keinen Bock oder Nerv dafür. Kindergarten habe ich genug auf Arbeit :)


    Möchte nur anmerken, dass ich nur von der Allgemeinheit rede und von dem was ich mitbekomme.


  • Kann ich so unterschreiben. Sobald die Diskussion auf die persönliche Ebene gebracht wird, kann ich den Diskussionspartner nicht mehr ernst nehmen.

    Ich persönlich habe Spaß daran, auf Argumente der Gegenseite einzugehen und zu versuchen, diese zu entkräften. Normales Prozedere in einer Diskussion, das zwar mit Provokation nichts zu tun hat, aber gerne so aufgenommen wird. Dafür biete ich aber auch gerne Angriffsfläche, weil ich scheinbar weniger Zeit in die Recherche stecke :D


    Um auf die anderen Punkte einzugehen: Sehr lange Beiträge, gerade von "Neueinsteigern" überfliege ich im besten Fall. Für seine Meinung braucht man kein Manifest. Absätze helfen aber in jedem Fall.

    Weiterhin kann ich auf Sarkasmus, Trolling, Ironie etc. gut verzichten. Das bringt kein Argument weiter, sondern endet nur in einer Schlammschlacht.

  • Ich bin jemand, der sich nicht gerne streitet und viele Diskussionen arten meiner Ansicht nach zu oft in einem Streit aus. Meistens gebe ich dann sogar nach um einen Streit zu vermeiden.

    Ich habe mir hier schon einige Diskussionen durchgelesen, aber beteilige mich unter anderem deswegen nicht an diesen. Ich finde es teilweise sogar erschreckend wie dort miteinander umgegangen wird.

    Generell kommt es mir mittlerweile so vor, dass die meisten privaten Diskussionen mit Leuten die man persönlich nicht kennt zu nichts führen. Viele haben eine feste Meinung, von der man sich nicht abbringen lässt und die vehement verteidigt wird. Komplett gegensätzliche Meinungen werden nicht akzeptiert. Meistens fühlen sich viele durch solche sofort persönlich angegriffen und feuern dann noch härter zurück, wobei man dann auch oft persönlich wird. Da sollte man sich mal selber fragen: Bin ich wirklich offen für andere Meinungen, oder geht es mir nur noch darum Recht zu haben und nicht nachzugeben.

    Speziell was das Internet angeht kommt es mir auch so vor als würden viele denken, ich bin hier ja eh anonym, dann kann ich auch schreiben was ich will, wenn es jemandem nicht passt, Pech gehabt. Dann denke ich mir, ich habe schon im echten Leben und auf der Arbeit genug sinnlose Diskussionen, da will ich das nicht auch noch in meiner Freizeit machen, wenn ich eigentlich mal abschalten will.


    Mein alter Ausbilder meinte immer zu uns: "Wir können gerne diskutieren, aber behandelt andere so wie ihr auch behandelt werden wollt." (eigentlich hat er es deutlich härter ausgedrückt, aber das möchte ich hier so nicht wiedergeben)^^

    2B and 9S (gif) : r/nier

    "The time I was able to spend with you.

    It was like memories of pure light. Thank you..."

  • Ich persönlich habe Spaß daran, auf Argumente der Gegenseite einzugehen und zu versuchen, diese zu entkräften. Normales Prozedere in einer Diskussion, das zwar mit Provokation nichts zu tun hat, aber gerne so aufgenommen wird.

    [...]

    Sehr lange Beiträge [...] überfliege ich im besten Fall. Für seine Meinung braucht man kein Manifest. Absätze helfen aber in jedem Fall.

    Den Punkten würde ich mich soweit anschließen.

    Ich diskutiere einfach gerne und liebe es Beiträge und Argumente argumentativ zu zerpflücken oder meine eigenen Standpunkte zu verteidigen. Teilweise sogar unabhängig vom Thema, einfach um des Diskutierens Willen.

    Wichtig dabei ist mMn aber, dass man a): bereit ist sich auch durch schlüssige Argumentation des Gegenübers auch von anderen Standpunkten überzeugen zu lassen und b): das ganze sportlich nimmt und sich nicht angegriffen fühlt, nur weil jemand die eigenen Standpunkte angreift.

    Natürlich darf jeder seine eigene Meinung haben. Aber man kann ja z.B. anerkennen, dass Schokolade ungesund ist und trotzdem weiter Schokolade essen. Dazu muss man ja nicht felsenfest davon überzeugt sein, dass Schokolade gesund ist. :D


    Schlussendlich sind wir hier ja in einem Forum und dann auch noch in einem Diskussionsbereich. Niemand wird gezwungen hier seine Meinung zu posten, aber wenn man das tut (was jeder gerne tun darf und soll), dann sollte natürlich klar sein, dass dieser Standpunkt grundsätzlich offen zur Diskussion steht.

    Wenn nun Leute irgendwo ihre Meinung "reinrufen", unabhängig davon ob sie das mit einem Einzeiler, oder einem halben Roman tun, um sich dann direkt wieder der Diskussion zu entziehen oder sich dann zu beschweren, dass Leute auf ihren Beitrag eingehen - dann schadet das der Diskussion mMn mehr, als hitzige Debatten. Wenn man nicht kritikfähig ist, dann sollte man sich aus Diskussionen heraushalten - wir haben hier ja auch noch genug andere Themen, in denen man sich mit Gleichgesinnten friedlich und harmonisch über ein Thema unterhalten kann. :)

    _______ Jack of all trades, master of none.

    m̵̡̛̜̭̻̪͔̜̞̲̳͉̫̮̹̬ͬ͋̓̌̐̀̓̿̀ͣ̅̿ͩ̚̚͘̕͢͢͜͟͡͝͝҉̡̨̨̡̪͉ͮͩͥ̋͘͢á̶̛̪̜̪̰͛̄̈̾͊̓ͧ̕͝ͅtr̟̟͆͠͡i̸̠͙̓҉̸̷̧̧̧̲̟͍͎͔͎̥̲̗̼̫̥̦̦͉̹̦̤͉̱̳͚͖͈͔̀͛̉͐ͦ̉ͦ̐̐ͧͥ̓ͭ̉ͩ͌͛̎̌̉̐ͮ̒̍́͑̀̿̅̐ͬ̏̀̚͘͢͟͢͟͝͠͠͡x̙͖̠̹̫̞̫͈̟̂̉ͩͧ̏̎ͮ͐͐ͩ̒ͪ̃̅͘͟ͅ--̞̾̉̃.̶̭̖ͫ͢-̧͞.̟-̻̑.͙̇-̣͍̬ͮ͜.͎̜͜-̤̭̈͐̐.̲-͐.̶̏-.̙̔̿̃̎-̲̈́ͤ͞.̇


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    4 Mal editiert, zuletzt von Ex4mp1e ()

  • Vielen Dank für eure bisherigen Beiträge. Ich stimme mit vielen Punkten überein. Die Frage ist, die mich immer umtreibt, ist dabei:

    1) Wie gehe ich mit Menschen um, die nicht meine Argumente / meine Meinung attackieren, sondern mich direkt? (Ist bereits sehr häufig vorgekommen). Wie sollte das gehandhabt werden? Einfach melden?

    2) Wo verläuft die Grenze zwischen meiner Meinung / Einstellung / Argumentation und mir selbst? Welche Formulierungen können dabei helfen, diese Grenze präziser zu ziehen?



  • Die Diskussionskultur im Netz ist mittlerweile sehr unterhaltsam und das meine ich leider im negativen.

    Die einen unterstellen einem etwas, weil Sie zu viel interpretieren, die anderen meinen Sie könnten andere als dumm darstellen und sich beabsichtigt in die Opferrolle drängen, damit Sie ja keinen auf den Deckel bekommen und naja andere widerum ragen ohne Ende dann.

    Kurz gesagt, die Diskussionskultur huetzutage im Netz ist halt einfach abartig, jeder meint er häts drauf und könnte sich wie der Babo benehmen, da kann ich von meiner Seite aus nur sagen, können diverse Leute bei anderen versuchen, von mir gibts dafür halt Gegenwind.


    Diskussionen sind mittlerweile halt wenn ich meine Erfahrung mal zusammenfasse, darauf (zum größten Teil) ausgelegt, "wie stelle ich mich als King hin und wie lasse ich andere dumm aussehen", kommt man damit nicht weiter wird halt auf die Rechtschreibung eingegangen, ich mein irgendwie muss man ja bashen können, wie sieht das denn aus, wenn einer nicht meiner Meinung ist, irgendein Veto muss man ja einlegen, egal ob die Meinung jetzt objektiv falsch oder richtig ist, wäre ja irgendwie blöd, wenn man heile aus einer Diskussion kommt. (ich denke im letzten Teil des Satzes kann man erkennen, dass ich als Stilmittel gerne mal sarkastisch bin)


    Ich sehe das so, es gibt unterschiedliche Meinungen, die einen sind extrem, die anderen sind es nicht, einige lassen mit sich reden, andere nicht.

    Ziel einer Diskussion ist es ja dem Gegenüber davon mit der eigenen Meinung zu überzeugen, das magische Wort hierbei ist aber "kann", das KANN gelingen, muss aber nicht, solange die Meinung keinen Schaden anrichtet sage ich persönlich, wenn man Leute davon nicht überzeugen kann, ok dann ist das so, hier fängt aber halt meist das Problem an, ein Grund warum ich seit ein paar Jahren sehr sarkstisch in diversen Diskussionen bin, man kann einen mit der Meinung und der richtigen Gesprächsebene überzeugen, das klappt aber nicht immer, das heißt also nicht, wenn das nicht klappen sollte, dass man Leute wie Reiko das so schön ausgedrückt hat "durch die Blume" denunzieren muss, das ist mittlerweile sehr beliebtes Stilmittel in Diskussionen, wenns nicht passt, denunziert man durch die Blume, manche geben sich nicht mal die mühe und ragen gleich mit in die Diskussion.


    Natürlich sollten auch Leute die zur Diskussion beitreten, nicht meinen Sie müssten mit "meine Meinung ist die richtige, wer nicht der Meinung ist, ist dumm", reingrätschen, ganz besonders nicht, wenn eine Meinung OBJEKTIV richtig ist.

    Ebenfalls mich wieder als Beispiel, ich habe zu diversen Themen eine Meinung die nicht objektiv 100% richtig ist, aber auch nicht rein subjektiv ist, der Punkt ist, mir ist das bewusst und ich habe halt meinen Standpunkt dazu, das sage ich einmal und erläutere warum ich das so sehe, hierbei gehe ich keine andere Meinung an, wenn gehe ich das WIE (durch die Blume andere denunzieren) an, deren Meinung gehe ich dabei persönlich nicht an, insofern diese nicht schädlich ist.


    "Leben und leben lassen", ist hierbei ein guter Leitgedanke.


    Um das mal hier auf das Forum zu beziehen, das Veganer, Vegetarier und Fleischesser-Thema ist hier ein sehr gutes Beispiel, entweder verstehen einige nicht wie Sie sich ausdrücken oder Sie machen es beabsichtigt genau so, hier haben wir nämlich die Seite, die meint Sie müsse einem unterschwellig sagen wie scheiße man doch ist, wenn man nicht genau die gleiche Meinung dazu hat oder die Gegenseite kommt dann mit provokanten Aussagen.

    Ich mein, das kann man machen, aber dann brauch man sich nicht wundern, dass die Diskussion ausartet und es irgendwann nicht mehr ums eigentliche Thema geht, sondern um das was ich schon angesprochen habe, "ne Meinung zum Thema ist cool, aber ich bash mal lieber andere Leute".

    Und ja ich habe nach ein paar Jahren davon mittlerweile halt schon ne Krawatte und das bekommt dann halt auch mal die Person direkt zu hören, das nennt sich dann Kritik, weil es reicht schon dass es bei Mobbing den Täter-Opfer-Austausch gibt, den müssen wir nicht noch bei Diskussionen einführen wo sich provokante Leute in die Opferrolle drängen, nur damit die eigentlichen Opfer dann eins auf den Deckel bekommen, weil man ja direkt wurde.

    Btw. ich nenne Leute, die ich schon länger in Diskussionen und Co. verfolge gerne mal "asozial", das ist in dem Falle dann keine Beleidigung mehr, sondern ein trauriger Fakt, wer meint er müsse Leute immer wieder denunzieren und das "durch die Blume" und dann macht er bei anderen so, als wäre er nicht das Problem sondern das eigentlilche Opfer, ist für mich einfach asozial.

    So ein wirkliches Sozialgefüge wollen anscheinend die wenigsten noch aufbauen.^^"

  • 1) Wie gehe ich mit Menschen um, die nicht meine Argumente / meine Meinung attackieren, sondern mich direkt? (Ist bereits sehr häufig vorgekommen). Wie sollte das gehandhabt werden? Einfach melden?

    Genau, einfach melden.

    2) Wo verläuft die Grenze zwischen meiner Meinung / Einstellung / Argumentation und mir selbst? Welche Formulierungen können dabei helfen, diese Grenze präziser zu ziehen?

    Deine Meinung ist Teil deiner Person, es sei denn, du formulierst das entsprechend aus. Wer aber einen persönlichen Angriff in einem unpersönlich formulierten Gegenargument zu seiner Meinung sieht, der ist in kritischen Diskussionen vielleicht nicht am richtigen Fleck. Wer eine kritische Sicht auf die Dinge hat, muss damit rechnen, dass nach allen Formen der Kunst darauf rumgetrampelt wird.

  • Sehe ich ähnlich wie Kruadon.


    Ich sehe darin absolut keinen Problem wenn jemand seine Meinung vertritt. Das mache ich schließlich auch. Denn ich bin auch so ein Mensch, wenn man mir was vor die Fresse knallt, dann weiger ich mich strikt eine andere Meinung anzunehmen. Aber wenn man schön sachlich bleibt, ohne zu beleidigen, nehme ich gerne die Meinung anderer an. Ob ich sie umsetze, ist eine andere Sache. Zumindest mache ich mir mehr Gedanken, wenn man auf einer Augenhöhe mit mir spricht.


    Ich nehme mal Fenrir als Beispiel! Sie ist eine Veganerin der ich gerne zuhöre oder mir Gedanken um ihre Meinung mache. Da sie Null beleidigend ist, sehr sachlich, keinem ihre Meinung auf biegen und brechen aufdrücken muss. Deswegen höre/lese ich sie sehr gerne. Sie macht auf Dinge aufmerksam und gut ist. Daran ist nichts verkehrt! Was wir draus machen, bleibt uns am Ende selbst überlassen. Ihre Meinung bleibt trotzdem ihre Meinung und die würde ich ihr auf keinen Fall madig reden wollen.


    Der Ton macht die Musik :)

    Am Ende redet man sich eh nur dumm und fusselig. Dann noch ein Chaos obendrauf, alle hinterher beleidigt & jeder beschuldigt jeden. Das ist nicht der Sinn einer Diskussion und einfach nur ätzend.


    Dann gibt es die Leute die meinen Öl ins Feuer gießen zu müssen. Die sind eh absolut fehl am Platz. Ich meine die berühmten provozierenden Einzeiler aus dem nichts. Sowas würde ich schlichtweg ignorieren. Da ich sowas teilweise dümmer als Diskussionen an sich finde.


    Deswegen, kann ich einfach nur mitgeben: Nicht beleidigend werden. Das heißt nicht, dass man sich alles gefallen lassen muss.

  • Ich möchte einmal kurz zusammenfassen: Offenbar gibt es zwei große Ansätze des Diskutierens, die hier vertreten werden:


    1. Der streitvermeidende, harmonische Ansatz, der eigentlich nicht diskutiert, sondern eher präsentiert unter der Richtlinie der Wertschätzung, und


    2. der unter Umständen auch streitsuchende (im konstruktiven Sinne) Ansatz bzw. argumentative Ansatz, der Meinungen nicht nebeneinander stellt, sondern auch zulässt, dass sie einer Anordnung preisgegeben werden.

    Ich hoffe, die Zusammenfassung entspricht ungefähr der Positionen, ich denke, die vielen Beiträge, die ich gelesen habe, gehen in diese Richtungen.
    Ein wesentlicher Unterschied scheint mir zu sein, dass der 1. Ansatz häufig gar nicht argumentiert, sondern darstellt, der 2. dafür umso stärker argumentieren will. Möglich, dass sich diese Kulturen nicht verstehen und das im tatsächlichen Streit abseits der Themen mündet (nicht zuletzt Beleidigungen).

    Lösungsvorschlag: Vielleicht sollte es für 'härtere Bandagen' einen Disclaimer geben? Dass die Teilnehmer*innen der Diskussion sozusagen damit einverstanden sind, dass eine harmonische Wertschätzung nicht das Ziel der Diskussion ist?

  • 1. Der streitvermeidende, harmonische Ansatz, der eigentlich nicht diskutiert, sondern eher präsentiert unter der Richtlinie der Wertschätzung, und


    2. der unter Umständen auch streitsuchende (im konstruktiven Sinne) Ansatz bzw. argumentative Ansatz, der Meinungen nicht nebeneinander stellt, sondern auch zulässt, dass sie einer Anordnung preisgegeben werden.

    Ich denke nicht, dass die User hier mit dem "harmonischen Ansatz" meinten dass sie nur fürs präsentieren anstatt Argumentieren sind.

    Sondern dass eben dieses auf einer harmonischen und konstruktiven Weise passiert anstatt zu streiten (wobei ich auch nicht weiß wo streit konstruktiv sein soll, oder für uns bedeutet das Wort einfach etwas verschiedenes).

    Eben auch ohne stichige Bemerkungen, Provokation und "sich über den andern stellen".

    Die, die diese Einstellung teilen sind eher die, die kaum noch hier schreiben da diese unsachliche Art des Argumentierens einfach nervt.

    So habe ich das jedenfalls rausgelesen.

  • Wem sollte dieser Disclaimer denn nützen? Etwa jenen, die sonst durch ihre teils persönlich-aggressive, herablassende, selbstgefällige und diskreditierende Rhethorik Gefahr laufen, dass ihr Tun und Handeln über manche Stränge schlägt und eventuell gelöscht wird? So vielleicht?


    "ACHTUNG! Sie sind im Begriff, einer Diskussion beizuwohnen, die durch ihre teils persönlich-aggressive, herablassende, selbstgefällige und diskreditierende Rhethorik wohlmöglich einen schlechten Einfluss auf Ihre harmonische Wertschätzung haben könnte! Möchte Sie fortfahren und dieser Diskussion beiwohnen? Ja / Nein?"

  • Wem sollte dieser Disclaimer denn nützen? Etwa jenen, die durch ihre teils persönlich-aggressive, herablassende, diskreditierende und selbstherrliche Rethorik Gefahr laufen, dass ihr Tun und Handeln über manche Stränge schlägt und eventuell gelöscht wird? So vielleicht?

    Klingt nicht wie eine freundliche und wohlgesinnte Auslegung meiner Ansätze. :)

  • Wem sollte dieser Disclaimer denn nützen? Etwa jenen, die durch ihre teils persönlich-aggressive, herablassende, diskreditierende und selbstherrliche Rethorik Gefahr laufen, dass ihr Tun und Handeln über manche Stränge schlägt und eventuell gelöscht wird? So vielleicht?


    "ACHTUNG! Sie sind im Begriff, einer Diskussion beizuwohnen, die durch ihre teils persönlich-aggressive, herablassende, diskreditierende und selbstherrliche Rethorik wohlmöglich einen schlechten Einfluss auf Ihre harmonische Wertschätzung haben könnte! Möchte Sie fortfahren und dieser Diskussion beiwohnen? Ja / Nein"

    Also an sich finde ich es gut wenn jemand Lösungsansätze gibt. Also weiter so Incubus .)


    Ich gebe dir aber in diesem Punkt recht Chojin, Leute die sich so verhalten und das Wohl für ihr kleines Ego brauchen ergötzen sich ja noch daran dem so zu umgehen, dass es dem Mod-Team negativ ausgelegt wird, durch Rhetorische-Mittel.


    Dieses Thema ist unglaublich schwierig zu greifen und zu händeln, wenn die User hier selbst nicht mitmachen.

  • Lösungsvorschlag: Vielleicht sollte es für 'härtere Bandagen' einen Disclaimer geben? Dass die Teilnehmer*innen der Diskussion sozusagen damit einverstanden sind, dass eine harmonische Wertschätzung nicht das Ziel der Diskussion ist?

    Mehr brauche ich wahrscheinlich nicht dazu sagen...


    Nutzungsbestimmungen 2.1. und 6.2.


    Ich bin eher für ein Miteinander, statt ein gegeneinander. Egal in welchem Thread.


    Von daher, danke für deinen Vorschlag... Aber von meiner Seite definitiv abgelehnt. Liegt nicht in meiner Interesse.

  • Von daher, danke für deinen Vorschlag... Aber von meiner Seite definitiv abgelehnt. Liegt nicht in meiner Interesse.

    Ist ja auch auch in Ordnung, musst du dich ja nicht beteiligen. Das ist ja auch ein Land der Meinungsfreiheit. Dein Interesse ist sicherlich wichtig für dich.

    "schädigend, bedrohlich, beleidigend, belästigend, verleumderisch, vulgär, obszön, explizit sexuell anspielend."


    Das ist auch mit 'harten Bandagen' nicht gemeint. Aber danke für deine Meinung, das ist wirklich wichtig, daher habe ich den Thread eröffnet. Um darüber zu sprechen, wie sowas verhandelt werden könnte.

    "Das Team der ACG ist stets um ein harmonisches Miteinander bemüht. Bei einfachen Regelverstößen werden Mitglieder zunächst via Konversation benachrichtigt."

    Der erste Satz bezieht sich ja nur auf die vorher aufgestellten Regeln, sogar ganz explizit, also solange man nicht schädigend, bedrohlich, beleidigend, belästigend, verleumderisch, vulgär, obszön, explizit sexuell anspielend ist, gibt es keine Probleme.


    ------------------------------------------------------


    ob das nun wirklich aus Unwissenheit passiert oder ob das extra ist kann ich allerdings nicht sagen, ich mein es gibt auch Leute, deren Eigenart selbst nicht auffällt.

    und

    Was ich mir da schon alles anhören durfte, da kommt hier keine Aussage ran.

    Komisch, mir ist sowas noch nicht passiert, kann es vielleicht an dir liegen? Nur so eine Idee, immerhin hältst du ja offen, dass manchen ihre Eigenart nicht auffällt. Wäre ja möglich, wenn es dir so oft und schroff passiert.

  • Naja, was mich aus Diskussionen hier raushält ist zum Einen meist mein Unwissen, oder auch mangelndes Interesse daran, mich erstmal mit präzisen Quellen und detailierten Infos zu dem Thema zu wappnen ehe ich mich in eine Diskussion wage. Meistens gehts mir ja hier nur darum mir Meinungen und Ansichten anzuhören oder auch, wie grade, nur um meinen Senf dazu zu geben, denn ich wirklich genaue Infos zu einem Sachverhalt benötige hol ich mir die nicht in einem Animeforum. Keine besonders löbliche Einstellung an einer Diskussion vorbeizugehen, mit dem Gedanken ist den Ärger nicht wert. aber ist halt so.


    Allerdings... früher war bestimmt nicht alles besser! - aber woran ich mich durchaus erinnere ist die Zeit, als es noch keine Zitier-funktion gab. Sicher führte diet dazu, dass man manchmal mit der Zeit auch weit vom Thema abkam, aber auch wenn man selbst nichts zu sagen hatte oder nicht wollte, es war imo oft recht spannend so manche Diskussion still zu verfolgen, weil die Teilnehmer, meinem Gefühl nach, mehr auf das Gesagte und so auch aufeinander eingehen mussten.

    Wobei ich wohl nicht allein der Zitierfunktion den schwarzen Peter zuschieben kann oder möchte, manchmal ist etwas zu zitieren ja schon auch praktisch, aber es ist eben auch ein "netter Zeitvertreib" sich in passiver Aggreisivität zu üben, bestimmte Sätze rauszupicken, und als Aufhänger zu benutzen, die dann wiederum zerlegt werden, und so weiter. Und dann gehts eben auch eher nur noch um Angriff und Parade und um Egos, als um Diskussion.

    Das ermüdet selbst als unbeteiligter Leser sehr rasch, und befeuert vielleicht eben auch für die Diskutierenden mehr die persönliche Auseinandersetzung als die Thematische.


    Und die soll und darf auch meiner Meinung nach nach Möglichkeit freundlich, aber im zweifelsfall lieber ehrlich geführt werden. Wir haben uns alle ganz dolle lieb, das ist ab einem gewissen Alter nur noch Ignoranz und Heuchelei, in meinen Augen. Sich nicht einig zu sein - sich nicht mal sympatisch zu sein, aber sich dennoch zu respektieren sollte von einem gewissen Lebensalter an schon trotzdem drin sein, denke ich.

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Haggard

    Ich kann dir da absolut Recht geben.

    Immer weitere Zitierungen sind eine große Hemmschwelle um einfach als dritter etwas einzuwerfen schwierig da man sich ja dann auch gleich den gesamten Kontext durchlesen muss, als das man einfach mal sachlich weiter aufs Grundthema eingehen kann.

    Liegt aber dann auch wieder daran, dass viele Dinge im Internet falsch rüber kommen (auch oft beabsichtigt) und man sich immer weiter rechtfertigen möchte.


    Ich für meinen Teil habe mich die letzten 12 Jahre meist aus den Forenbeiträgen hier rausgehalten da es mir schlicht zu anstrengend ist.


    Ich diskutiere Themen sehr gerne, auch um mein Wissen, meine Rhetorischen Skills und meine Wahrnehmung zu erweitern.

    Jedoch ausschließlich rl bzw übers Reden.


    Nach meinen Erfahrungen läuft sowas in den meisten Fällen

    1. Viel sachlicher ab und

    2. (Was noch viel schöner ist) man einfach auch mal zu einem Ziel kommt.

    Das erlebe ich im Internet halt nie, daher kann ich auch leider viele viele Diskussionen hier nicht ernst nehmen.

    Komischerweise haben auf rl Diskussionen die wenigsten Lust.


    Ich sehe hier leider auch seit Jahren immer gewisse User, die (mir jedenfalls) durch spitze Bemerkungen auffallen.

    Von Grund auf kann sowas immer mehr gift reinbringen.

    Das sind zum großen Teil nicht immer die neuen User.


    Und ich muss da Reiko auch recht geben, dass es extrem schade ist, das sich User sogar dadurch löschen lassen...

  • Vielen Dank für eure Beiträge Haggard und Dahyun-Neko-Chan !

    Tatsächlich finde ich die Zitierfunktion auch schwierig, sie ermöglicht zwar eine argumentative Auseinandersetzung auf Satzebene, aber führt dazu, dass die Diskussion schnell sehr kleinteilig wird, das ist wahr.

    Ich denke, 'spitze Bemerkungen' sind in Foren (und auch im echten Leben) kaum zu verhindern, das ist ja auch immer eine Frage der Perspektive. Ich halte da die Regeln hier (die sind ja ausformuliert) für ziemlich brauchbar, denke aber, dass diese nicht auf alle Personen gleich angewendet werden, aber menschliches Versagen ist halt Teil des Menschseins, oder?