Toxische Männlichkeit (Toxic masculinity)

  • Ein gutes Thema!

    Wenn ich zu den Frage keine Antworten habe, mach ich mal Striche rein...



    Wie steht ihr generell zu dem Thema?

    Es ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema, das immer mehr Aufmerksamkeit bekommt und auch verdient hat. Wir sind ja alle damit aufgewachsen, dass Jungs gefälligst anständige Männer werden sollen - ganz nach dem uralten Bild des Beschützers, Ernährers und Versorgers. Also kriegen sie schon von klein auf eingeprügelt, wie sie hinterher sein sollen. Keine Schwäche zeigen - Indianer kennen keinen Schmerz.

    Es ist absoluter Schwachsinn die Jungs heute noch zu Machos zu erziehen. Sowas braucht niemand mehr und führt zu diversen Problemen.



    Gibt es in eurem Umfeld toxische Männlichkeit? (z.B. in den Medien, auf der Arbeit, Zuhause)

    Die Medien sind voll davon. Auf der Arbeit bekommt man auch immer wieder Kommentare mit, wenn sich ein Mann "unmännlich" verhält. Wenn man ganz bewusst darauf achtet, dann sieht man toxische Männlichkeit überall.

    Edit (07.06.2021) : Auf der Arbeit fiel mir jetzt noch was auf: Männer werden schräg angeguckt, wenn sie Elternzeit nehmen wollen! Ist also auch Teilhabenwollen am Aufwachsen des eigenen Kindes "unmännlich"? Erziehungsarbeit "unmännlich"?

    Auch bei der Berufswahl gibt es Berufe, die als sinnlos als "unmännlich" gelten - Friseur, Kindergärtner....




    Seid ihr von toxischer Männlichkeit betroffen? (z.B. jemand findet eure Statur un-maskulin)

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    Wie würdet ihr Männlichkeit definieren?

    Wenn man mal ganz streng drüber nachdenkt.... Was soll man da sagen? Was ist männlich? Was ist weiblich? Da fallen mir nur Klischees ein.

    Dazu fiel mir auch grade das Lied von Herbert Grönemeier ein xD


    Männer kriegen keine Kinder

    Männer kriegen dünnes Haar

    Männer sind auch Menschen

    Männer sind etwas sonderbar

    Männer sind so verletzlich

    Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich



    Frage speziell an die Männer: Welche im Spoiler erwähnten Punkte (Egal ob Pro/Contra) treffen auf euch oder eurer Meinung zu?

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    Frage speziell an die Frauen: Welche im Spoiler erwähnten Punkte könnt ihr (Pro/Contra) vertreten?

    Alles Quatsch! Ganz besonders schlimm finde ich:

    Männer und Frauen sind grundsätzlich nicht in der Lage, einander zu verstehen oder miteinander befreundet zu sein.

    Wie viele idiotische Typen haben es sich zum Lebensmotto gemacht und lehnen es grundsätzlich ab mit einer Frau befreundet zu sein?


    Männer sind auch nur Menschen. Mit Gefühlen, mit Zweifeln und Schwächen. Haben auch Stärken und können das eine besser und das andere schlechter.

    Ich hoffe auch, dass zukünftige Generationen auch irgendwann so sein dürfen. Und nicht mehr einen überholten Bild von Männlichkeit entsprechen müssen.

    Hast du keine Zweifel daran

    wir schließen immer das Tor

    sogar ein kleiner Vogel kann

    frei über die Mauer fliegen


    SymphonicSuite[AoT]Part2-1st: ətˈæk 0N tάɪtn (WMId)

    Einmal editiert, zuletzt von OyakoDon () aus folgendem Grund: Mir ist was eingefallen!

  • Wie steht ihr generell zu dem Thema?

    Es ist ein wichtiges Thema, das angesprochen werden muss. Ich denke/hoffe, dass sich da in den letzten Jahren aber auch einiges getan hat und bereits in der Erziehung heute anders damit umgegangen wird als vor 50 Jahren. Es gibt natürlich noch Männer, die von klein auf gelernt haben, dass man als Mann bestimmte Ideale erfüllen "muss" ("der starke Mann als Ernährer, keine Schwächen zeigen, Sex geht immer, etc."), was natürlich vollkommener Quatsch ist!


    Gibt es in eurem Umfeld toxische Männlichkeit? (z.B. in den Medien, auf der Arbeit, Zuhause)

    In meinem direkten Umfeld fällt mir da niemand ein - wobei mir natürlich schon öfters jemand begegnet ist, der einen oder mehrere Punkt/e aus der Liste oben erfüllt hat.


    Seid ihr von toxischer Männlichkeit betroffen? (z.B. jemand findet eure Statur un-maskulin)

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    Wie würdet ihr Männlichkeit definieren?

    Ich mag solche Fragen wie "was ist männlich", "was ist weiblich" grundsätzlich nicht. Aus Sicht einer Frau: Ich hab es als Kind schon nicht verstanden, wieso manche Mädchen nur rosa tragen; mit Puppen spielen; etc. Bei der Frage nach der Männlichkeit finde ich das genauso falsch. Man kann jetzt natürlich aus biologischer Sicht argumentieren, dass es Unterschiede gibt, die nicht nur den Körper betreffen, sondern sich auch im Verhalten zeigen. Aber es gibt nichts, bei dem ich denke "wow, das ist aber männlich".


    Frage speziell an die Männer: Welche im Spoiler erwähnten Punkte (Egal ob Pro/Contra) treffen auf euch oder eurer Meinung zu?

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    Frage speziell an die Frauen: Welche im Spoiler erwähnten Punkte könnt ihr (Pro/Contra) vertreten?

    Keine. Es ist für mich - egal ob Mann oder Frau - eher eine Charaktersache und auch davon abhängig, wie man erzogen wurde. Auch Frauen können ein starkes Konkurrenzdenken haben, nur auf den Körper ("typische Modellideale") reduziert werden, o.ä. Sowas ist grundsätzlich nicht in Ordnung und wenn so ein Männerbild dann eben von klein auf vermittelt wird (von Eltern/ den Medien), dann führt das natürlich dazu, dass manche Menschen dem nacheifern (im Fall von Männern) oder das erwarten (aus Sicht einer Frau). Es wäre wichtig, Kindern von klein auf klar zu machen, dass man nicht irgendeinem dieser Rollenbilder entsprechen muss. Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder Gefühle zeigen darf, niemand ständig nur an Sex denken muss, weil er sonst kein Mann ist, dass Gewalt keine Lösung ist und schon gar kein Zeichen von Männlichkeit.

    Edit (07.06.2021) : Auf der Arbeit fiel mir jetzt noch was auf: Männer werden schräg angeguckt, wenn sie Elternzeit nehmen wollen! Ist also auch Teilhabenwollen am Aufwachsen des eigenen Kindes "unmännlich"? Erziehungsarbeit "unmännlich"?

    Auch bei der Berufswahl gibt es Berufe, die als sinnlos als "unmännlich" gelten - Friseur, Kindergärtner....

    Ja das finde ich auch schlimm... Als Mann ist es "unmännlich", wenn man für die Familie da sein will und Elternzeit nimmt. Und als Frau wird man schräg angeschaut, wenn man nach der Geburt nicht jahrelang daheim bleibt, sondern bald wieder arbeitet, weil man dann eine Rabenmutter ist. Solche Stereotypen sind leider immer noch in Teilen der Gesellschaft verankert.

  • Interessantes Thema zu dem ich mal Punkt für Punkt meine Erfahrungen schildern will.


    Wie steht ihr generell zu dem Thema?

    Ich bin kein Fan davon das ich ein Bild bekomme wie ich als Idealer Mann zu sein habe. Ich sehe aber auch das das ein Typ der gefragt ist bei Frauen und viele Typen wollen deshalb dem entprechen. Oder haben ein Problem so zu sein wie man es sich von ihnen vorstellt. Viele Frauen wollen einen Mann der zwar modern ist und Gefühlvoll aber gleichzeitig trotzdem alles schultern wenn es hart auf hart kommt und das verunsichert viele.


    Gibt es in eurem Umfeld toxische Männlichkeit? (z.B. in den Medien, auf der Arbeit, Zuhause)

    Mein Vater entspricht vermutlich dem Beispiel Toxischer Männlichkeit bzw entsprach also wurde ich praktisch von ihm so erzogen ein Mann zu sein ( er hatte auch ne schlimme Kindheit ich kann zumindest verstehen das er mcih hart erziehen wollte zumindest auch weil wir kein leichtes Leben hatten.


    Seid ihr von toxischer Männlichkeit betroffen? (z.B. jemand findet eure Statur un-maskulin)

    Ich habe nicht besonders viele Muskeln und einen kleinen BAuch und ich fange nun an zu trainieren um das zu ändern da man oft Sprüche deshalb bekommt oder mit anderen Typen verglichen wird auch von Freundinnen aus dem Freundeskreis die es nicht böse meinen aber es setzt unter Druck.


    Wie würdet ihr Männlichkeit definieren?

    Ganz ehrlich? Keine Ahnung.


    Frage speziell an die Männer: Welche im Spoiler erwähnten Punkte (Egal ob Pro/Contra) treffen auf euch oder eurer Meinung zu?


    Männer dürfen keine Schwäche zeigen, sondern müssen hart sein:

    Das ist etwas mit dem ich mich nicht identifiziere aber so von meinem Vater mitbekommen habe, und leider auch eine Erfahrung ist die ich gemacht habe ( das es durchaus verlangt ist von Frauen und anderen Männern ). Als Beispiel habe ich lange große Schwierigkeiten gehabt wenn ein Freund vor mir geweint hat das ich wusste immer das es okay sein sollte aber ich empfand es als unangenehm und schwach. Gleiches gilt für längere Umarmungen etc.


    Gefühle sollten weitestgehend versteckt oder unterdrückt werden, es sei denn, es handelt sich um Wut oder Aggression. Konflikte werden durch Gewalt gelöst:

    Ich bin nicht besonders stark deshalb wäre es schlecht wenn ich meine Probleme mit Gewalt lösen würde, aber mein VAter hat mcih z.b extra als Kind zum Kampfsport angemeldet damit ich mich mit Gewalt verteidigen kann und war entäuscht als ich Fußball spielen wollte ( ist ja ein Sport für Pussys ) oder wenn ich verprügelt wurde von einem Mitschüler war er entäuscht das ich den Kampf nicht gewonnen hab und war Sauer. Und ja noch immer würde ich mir wünschen ich wäre körperlich stärker.


    Männer sind nicht überfordert oder hilflos; sie packen Probleme an und bewältigen sie, ohne andere um Hilfe bitten zu müssen:

    Ein weiteres Problem das ich mitbekommen habe durch meinen Vater ich kann nur schwer um Hilfe bitten weil es für mich immernoch manchmal gleich bedeutend ist mit Versagen wenn ich Hilfe brauche.


    Verhaltensformen, die als verweichlicht oder weibisch gelten (Weinen, Schüchternheit, Angst, liebevolle oder zärtliche Gesten etc.), gehören sich nicht für einen richtigen Mann:

    Hab ich ja schon was zu gesagt mit dem weinen aber Zärtlichkeiten mit der Frau auszutauschen ist kein Problem.

    Männer sind im Umgang mit anderen grundsätzlich auf Wettbewerb und Dominanz ausgerichtet, nicht auf Kooperation:

    Ich habe eher das Gefühl das ich kein Wettbewerb für andere Männer bin und einfach weniger Wert weil die anderen Schlauer, schöner, stärker etc sind


    Ein echter Mann will immer Sex und ist auch immer dazu bereit:

    Nein


    Männer und Frauen sind grundsätzlich nicht in der Lage, einander zu verstehen oder miteinander befreundet zu sein:

    Doch hab viele Frauen als Freunde


    Männer, deren Körper nicht dem maskulinen Idealbild entsprechen (breitschultrig, muskulös, hochgewachsen, schmerzresistent), werden nicht ernst genommen oder verlacht:

    Das ist ein Bild was man als Typ oft vermittelt bekommt z.b ist es nicht lange her das eine Frau mich für zu klein zum Kennelernen bezeichnet hat ( bin 1,83 )

  • Wie steht ihr generell zu dem Thema?


    Wichtiges Thema welches in meinem Umfeld (zumindest meinem Freundes- und Familienkreis) immer wieder angesprochen wird und wir uns alle einig sind. Es ist Schwachsinn etwas so in Schubladen zu stecken. Gerade in Kennenlernphasen von neuen Menschen habe ich es mir angewöhnt recht früh mit diesem Thema eine Diskussion und eine einfache Unterhaltung zu beginnen :D



    Gibt es in eurem Umfeld toxische Männlichkeit? (z.B. in den Medien, auf der Arbeit, Zuhause)


    In den Medien bin leider zu viel auf Twitter unterwegs um diesen Mist aus dem Weg gehen zu können.

    Auf der Arbeit ja ich arbeite im Krankenhaus, da kommen genug Patienten welche wirklich alles erfüllen, von Toxischer Maskulinität bis zum Feministischsten Mann überhaupt.


    Seid ihr von toxischer Männlichkeit betroffen? (z.B. jemand findet eure Statur un-maskulin)


    Ja gerne mal wenn ich mit Freunden außer Haus unterwegs war (Geht im Moment ja auch schlecht). Wurde häufig für eine Frau gehalten, bzw. wirklich sexuell belästigt von Kerlen weil die es einfach nicht geblickt haben. Am Ende war dann aber ich schuld weil ich nicht wie ein Mann aussehe und mich scheinbar auch nicht so bewege :'D


    Wie würdet ihr Männlichkeit definieren?

    gar nicht.


    Frage speziell an die Männer: Welche im Spoiler erwähnten Punkte (Egal ob Pro/Contra) treffen auf euch oder eurer Meinung zu?


    Männer dürfen keine Schwäche zeigen, sondern müssen hart sein. -> Ich zeige meine Schwächen den Menschen welche ich vertraue und ich selbst die Kraft haben es anzusprechen.


    Gefühle sollten weitestgehend versteckt oder unterdrückt werden, es sei denn, es handelt sich um Wut oder Aggression. Konflikte werden durch Gewalt gelöst. -> Ich bin ein ziemlicher Lauch und wahrscheinlich auch nicht Mutig genug für Gewalt. Ich verstecke allerdings vieles, nicht weil es unmännlich wäre. Sondern weil ich niemanden belasten will. Meine guten Launen bekommen die Leute aber mit :'D


    Ein wahrer Mann artikuliert seine Ängste und Sorgen nicht, sondern behält sie für sich. -> Steht oben dabei.


    Männer sind nicht überfordert oder hilflos; sie packen Probleme an und bewältigen sie, ohne andere um Hilfe bitten zu müssen. -> Halleluja brauchen ich bei vielem Scheiß Hilfe und das wissen die meisten :D


    Verhaltensformen, die als verweichlicht oder weibisch gelten (Weinen, Schüchternheit, Angst, liebevolle oder zärtliche Gesten etc.), gehören sich nicht für einen richtigen Mann. -> Wird alles offen gezeigt und wenn ich weinend auf dem Bürgersteig liege weil ich meine Prüfung geschafft habe!


    Männer sind im Umgang mit anderen grundsätzlich auf Wettbewerb und Dominanz ausgerichtet, nicht auf Kooperation. -> Kann ich mir nicht leisten in meinem Job, das ist eine Teamsache


    Ein echter Mann will immer Sex und ist auch immer dazu bereit. -> Nope Sex ist bei mir wirklich kein großes Thema, es ist schön ja mehr auch nicht. Man muss halt in der Stimmung sein.


    Männer und Frauen sind grundsätzlich nicht in der Lage, einander zu verstehen oder miteinander befreundet zu sein. -> Habe mehr Weibliche Freunde als Männliche :D Denke also ne trifft nicht auf mich zu.


    Männer, deren Körper nicht dem maskulinen Idealbild entsprechen (breitschultrig, muskulös, hochgewachsen, schmerzresistent), werden nicht ernst genommen oder verlacht. -> Schmerzresistent bin ich aber darauf bilde ich mir nichts ein, ist halt so. Ansonsten ich bin ein Lauch :D

  • Was mich angeht, mit demThema toxische Männlichkeit befasse ich mich überhaupt nicht. "Toxische Männlichkeit" mag zwar sehr 2020 sein, erschafft aber nicht minder eine Definition, wie oder wie nicht jemand zu sein hat.

    Und im Grunde ist es für mich auch ganz einfach; (Oder so mach ichs mir halt;) Selbstsucht, Narzissmus, Arroganz, Oberflächlichkeit, Respektlosigkeit, Gewalttätigkeit und das ständige Verlangen nach Bestätigung sind in meinen Augen bei allen Menschen nicht die angenehmsten Charaktereigenschaften.

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Wie steht ihr generell zu dem Thema?

    Um ehrlich zu sein hab ich mir zu dem Thema nie wirklich Gedanken drüber gemacht. Grundsätzlich finde ich das Thema wie die meisten hier wichtig, vor allem für Jugendliche die sich noch in ihrer Selbstfindungsphase befinden. Da spielt das Umfeld in dem man aufwächst eine große Rolle und wenn man in einem Umfeld aufwächst wo bei einem ein bestimmtes Männerbild erwartet wird dann orientiert man sich eher an diesem aus Unsicherheit oder weil man sich eventuell noch nicht traut seinen eigenen Weg zu gehen.

    Vor allem junge Männer die im inneren eher Angst haben und versuchen diese Unsicherheit mit einem Verhalten zu überspielen was hier unter der sogenannten "toxischen Männlichkeit" fällt halte ich da für sehr gefährlich. Das liegt daran das solche Personen dazu neigen anderen was beweisen zu müssen oder eben den Starken spielen zu müssen und sich so schon mal zu Dummheiten hinreißen lassen. Dadurch stellen sie möglicherweise für andere eine Gefahr dar oder auch für sich selbst, weil sie sich so in eine gefährliche Situation begeben. Im Filmbereich fällt mir übrigens "Ghost - Nachricht von Sam" von 1990. Da werden Sam und seine Freundin von jemanden überfallen. Sam spielt dabei den Beschützer und legt sich mit dem Räuber der ihn mit einer Pistole bedroht an. Seine Freundin möchte das Sam sofort nachgibt und ihm einfach die Brieftasche gibt doch Sam denkt nicht daran und prügelt sich mit dem Räuber bis er ihn in dem Gerangel erschießt und dabei tödlich verletzt. Hätte Sam ihm einfach direkt die Brieftasche gegeben und nicht direkt den "Starken Mann und Beschützer" gegeben wäre er noch am Leben.


    In der Hinsicht habe ich mich aber schon mit dem Thema Autoposer und illegale Straßenrennen beschäftigt. Da fahren dann diese jungen Männer in gemieteten Sportwagen oder PS-Starke Limousinen (oftmals BMW, Mercedes) und lassen da "ihre Muskeln spielen". Rasen durch die Gegend, wobei sie sich da oftmals überschätzen und die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren und so Unschuldige Verkehrsteilnehmer mit in den Unfall reißen. In einem solchen Fall, wo auch jemand dabei getötet wurde wurde der Täter sogar des Mordes verurteilt um ein Exempel zu statuieren. Das schafft zwar Aufmerksamkeit. Das grundsätzlichen Problem wird so aber nicht gelöst. Nämlich das solche Leute es für nötig empfinden anderen beweisen zu müssen wie erfolgreich sie doch sind (in einem oftmals gemieteten Sportwagen oder Luxuskarosse) und was für ein "toller Hecht" sie doch sind. Da ist mehr Schein als Sein und wenn ich so darüber nachdenke hat das ganze auch was mit dieser "toxischen Männlichkeit" zu tun, wo man eventuell auch selber vom Umfeld unter Druck steht zu versuchen diesem Bild des "starken Mannes" zu entsprechen. Mit einer selbstbewussten Persönlichkeit hat das wenig zu tun.


    Gibt es in eurem Umfeld toxische Männlichkeit? (z.B. in den Medien, auf der Arbeit, Zuhause)

    Zunächst einmal weiß ich gar nicht ob man "Die Medien" als das eigene Umfeld betrachten kann. Hab mich wie gesagt etwa schon sehr mit diesen Autoposern in den Medien beschäftigt, aber das spielt sich zum Glück alles nicht in meinem Umfeld ab. Ansonsten spielte "toxische Männlichkeit" an sich in meinem Umfeld nie eine wirkliche Rolle. Von meinen Eltern wurde mir als Kind zwar schon nahegelegt nicht allzu schwach zu sein, weil ich doch kein Mädchen bin, aber da gab es jetzt auch nicht direkt den Druck mich einem bestimmten Männerbild anzupassen. Da hatten sie etwa auch kein Problem mit gehabt wenn ich lieber zu Hause Geschichten schreibe als Fußball zu spielen (mein Vater hatte mich mal zu einem Fußballverein gefahren, aber das war einfach nicht mein Ding gewesen was er auch so akzeptiert hatte).


    Seid ihr von toxischer Männlichkeit betroffen? (z.B. jemand findet eure Statur un-maskulin)

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    Wie würdet ihr Männlichkeit definieren?

    Diese Frage kann man eigentlich nur mit den üblichen Klischees beantworten und davon war ich noch nie ein großer Freund von gewesen. Grundsätzlich fand ich auch die Menschen immer am interessantesten die vom Charakter her sich nicht einfach so in diese Schubladen einordnen ließen bzw. nicht versuchten sich einem typischen Männer- oder Frauenbild anzupassen. Da hatte ich in meinem Leben schon solche Leute kennen lernen dürfen, auch wenn ich jetzt nicht mit jedem davon befreundet war, aber ich hatte mich da doch ganz gut mit denen verstanden wenn ich mit denen aus verschiedenen Gründen Kontakt oder ein längeres Gespräch hatte.


    Frage speziell an die Männer: Welche im Spoiler erwähnten Punkte (Egal ob Pro/Contra) treffen auf euch oder eurer Meinung zu?

    Kurz gefasst. Nichts davon. Also ich kann mich mit keinem dieser Punkte anfreunden die da unter "toxische Männlichkeit" fallen. Wenn ich das alles zusammen vermengen würde ergäbe sich in meiner Vorstellung eine Karikatur des vollgepumpter Macho mit "Was guckst du?!"-Blick und abschätzigem Frauenbild. Von solchen Männertypen wird gerne mal erzählt. Ich selber bin da noch nie einem solchen Mann über dem Weg gelaufen, wobei ich um solche Leute einen breiten Bogen machen würde sobald ich ihn sehe.

  • Sehr interessantes Thema, wobei mich einige Beiträge sehr überraschen. Das Thema ist toxische Männlichkeit, wobei einige hier auch Männlichkeit im Allgemeinen verneinen oder verteufeln :D


    Wie steht ihr generell zu dem Thema?

    Jo, ist halt scheiße. Wer mag schon übertriebene Machos, oder Leute die einen nach solchen vermeintlichen Männlichkeits-Kriterien beurteilen?

    Allerdings wird das Thema etwas missverstanden. Das Problem ist nicht Männlichkeit an sich, sondern die übertriebe Interpretation der Männlichkeit von einigen Dummen (Männer als auch Frauen).


    Gibt es in eurem Umfeld toxische Männlichkeit? (z.B. in den Medien, auf der Arbeit, Zuhause)

    Nein, ich halte mich von solchen toxischen Menschen fern. In Medien, wie in Filmen oder Serien tauchen solche Personen bzw. Charaktere aber öfter auf.


    Seid ihr von toxischer Männlichkeit betroffen? (z.B. jemand findet eure Statur un-maskulin)

    Nein


    Wie würdet ihr Männlichkeit definieren?

    Nun ist Männlichkeit ja abgesehen von biologischen Fakten ein recht subjektiver Begriff, ich verstehe trotzdem nicht weshalb einige es so schwer haben Männlichkeit nur grob zu definieren, oder weshalb Männlichkeit so negativ konnotiert scheint.

    Durch die Gesellschaft & Popkultur sind einige Merkmale bekannt, die einen Mann männlich wirken lassen (oder mit denen man normalerweise Männlichkeit assoziiert):

    Körperbehaarung (z.B. Brusthaare), eine tiefe Stimme, gute Körperkraft & Größe, Mut, vielleicht noch eine gewisse Furchtlosigkeit und Dominanz.

    Was versteht man unter Weiblichkeit? Männlichkeit ist im Grunde das Gegenteil.


    Natürlich muss ein Mann nicht männlich wirken und es gibt auch Männer die maskulin sind, ohne vollends in dieses Raster zu fallen.


    Frage speziell an die Männer: Welche im Spoiler erwähnten Punkte (Egal ob Pro/Contra) treffen auf euch oder eurer Meinung zu?

    Vor allem diese beiden Punkte:

    Männer dürfen keine Schwäche zeigen, sondern müssen hart sein.

    Männer, deren Körper nicht dem maskulinen Idealbild entsprechen (breitschultrig, muskulös, hochgewachsen, schmerzresistent), werden nicht ernst genommen oder verlacht.

    Ohne zu sagen dass ich das toll finde, sind das Eigenschaften die die breite Masse durchaus unter "männlich" versteht. Ansonsten wäre der Stereotyp vom coolen Badboy nicht so beliebt.

    "It will take more than head games to stop me!"

  • Durch die Gesellschaft & Popkultur sind einige Merkmale bekannt, die einen Mann männlich wirken lassen (oder mit denen man normalerweise Männlichkeit assoziiert):

    Körperbehaarung (z.B. Brusthaare), eine tiefe Stimme, gute Körperkraft & Größe, Mut, vielleicht noch eine gewisse Furchtlosigkeit und Dominanz.

    Was versteht man unter Weiblichkeit? Männlichkeit ist im Grunde das Gegenteil.

    Wenn ich danach gehen würde was die mediale Popkultur einem so vormacht dann sind das aber auch nur Stereotype, abgesehen davon das sich solche Rollenbilder im laufe der Zeit ändern können und neue Sichtweisen entstehen.


    Ohne zu sagen dass ich das toll finde, sind das Eigenschaften die die breite Masse durchaus unter "männlich" versteht. Ansonsten wäre der Stereotyp vom coolen Badboy nicht so beliebt.

    In fiktionalen Filmen und Serien wohl schon. Solche Charaktere können durchaus ihren Reiz haben. Weiß nur nicht ob man mit solchen Leuten gerne im realen Leben zu tun haben möchte. Das ist nochmal was anderes.

    An sich reicht es schon aus extrovertiert und offen auf andere zugehen zu können und sich mit anderen gut unterhalten zu können um beliebt zu sein. Bestimmte Eigenschaften wie etwa guter Sinn für Humor, ein großes Selbstbewusstsein u.a. können da auch helfen. Da muss man nicht gleich der Badboy sein.

  • Ich bin nicht dominant oder muss stark sein.ist mir unwichtig. Ich bin zu Kopfgesteuert als dass solche hormonelle oder emotionale Dinge alles kaputt machen. Ich bin eher erstmal zurück haltend. Aber es gibt so Typen die müssen immer den Tarzan spielen....also lass ich sie rumturnen und esse Popcorn und sehe zu

  • Ich tu mich schwer, über so ein Thema zu diskutieren, da mich bereits der Begriff "toxische Männlichkeit" stört. Er ist irreführend, da er Geschlechterstereotypen verstärkt. Es wäre daher besser, man würde von toxischem Verhalten sprechen, denn dann könnte man sich gezielt auf die Handlungen konzentrieren, ohne ein bestimmtes Geschlecht zu stigmatisieren.

    Es wird auch oft ausgeblendet, dass toxisches Verhalten ein gesellschaftliches Problem ist. Statt die Männlichkeit als Problem herauszustellen, wäre es sinnvoller, gesellschaftliche Normen in den Fokus der Diskussion zu rücken. Es wäre auch deshalb falsch, sich auf das Geschlecht zu konzientrieren, da dies die Problematik zu stark vereinfachen würde. Wenn, müssten auch immer weitere mögliche Einflussfaktoren, wie zB der sozioökonomische Status oder die sexuelle Orientierung miteinbezogen werden.

    Es ist mir echt schleierhaft, wieso schon wieder Begriffe erfunden werden, die eigentlich nur diskriminieren und auf den "alle" anspringen, und die eigentlichen (möglichen) Probleme dabei ignoriert werden. Anscheinend ist genau diese Diskriminierung von den Erfindern solcher Begriffe gewollt. Würde mich nicht wundern.

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




    Einmal editiert, zuletzt von Erika ()

  • > Wie ich dazu stehe:

    Es gibt ja diverse Begriffe, die das eine oder andere stereotype Verhalten beschreiben. Ich selbst bin an sich jedoch kein Fan davon, etliche Schubladen aufzumachen und sie mit Unmengen an Definitionen und Eigenheiten zu befüllen, sondern versuche eher, solche Themen möglichst heuristisch zusammenzufassen.


    Toxische Männlichkeit schlägt da in eine Kerbe, die am Ende des Tages nichts anderes beschreibt, als dass sich Männer anderen Personen gegenüber nicht so verhalten, wie es sich diese anderen Personen wünschen würden und wie es der Gemeinschaft auch nicht zuträglich ist. Jetzt könnte man es mit Kants kategorischem Imperativ zusammenfassen und alle dazu aufrufen, das eigene Verhalten sich selbst und anderen gegenüber dergestalt zu reflektieren, dass man damit einverstanden sein könnte, das eigene Wirken als allgemeine Gesetzmäßigkeit zu akzeptieren und es entsprechend in Ordnung findet, von anderen ebenso behandelt zu werden, wie man diese selbst behandelt.


    Da jedoch unser Grundgesetz zu großen Teilen schon auf Kants Ideen fußt und wir dennoch ein Problem mit toxischer Männlichkeit haben, erachte ich das Gedankenexperiment der "A Theory of Justice" von John Rawls als interessante Idee, an der man sich entlang hangeln kann. Hierbei geht es grob darum, dass bei der Gründung einer Gesellschaft mehrere Individuen gemeinsam versuchen, eine für alle gleichermaßen gute Gesellschaft zu erschaffen, in der niemand bevorzugt oder benachteiligt wird. Bewerkstelligt soll das Ganze dadurch werden, dass keines der die Gesellschaft konzipierenden Individuen weiß, welche Rolle es am Ende darin einnehmen wird.


    Das übertragen auf das Verhalten von Männern - oder allgemein Menschen - gegenüber anderen Menschen müsste dann immer daran gemessen werden, ob man es auch gutheißen würde, befände man sich in einer anderen Rolle. So müsste man sich also immer die Frage stellen, ob man die eigenen Aussagen oder Handlungen auch dann noch akzeptabel finden würde, stünde man auf der anderen Seite - und wäre man bspw. weniger selbstbewusst, nicht weiß, kein Mann, körperlich beeinträchtigt et cetera.

    Das ist natürlich ein sehr komplexer Gedankengang, den man da jedes Mal durchschreiten müsste, doch letztendlich läuft es doch immer auf das Eine raus: Je reflektierter die Menschen sind, umso mehr können sie von klassischen Rollenbildern abweichen und desto weniger toxisch verhalten sie sich selbst und anderen gegenüber.

    > Erlebe ich es im Alltag?

    Natürlich, jeden Tag. Allerdings bin ich da zumeist nicht der Leidtragende, da ich optisch dem klassisch männlichen Bild entspreche und mein aufgeklärtes Verhalten dann, da auch klug kommuniziert, selten als unmännlich abgewertet wird.



    > Was ist für mich toxische Männlichkeit?


    Ich denke, das wurde von den anderen schon gut zusammengefasst. Am Ende ist es einfach das Entsprechen eines indoktrinierten Rollenbilds eines Systemlakaien, dem zumindest im Kleinen die Macht über seine Familie zugesprochen, und damit deren Unterdrückung legitimiert wurde.


    > Bin ich toxisch maskulin?


    Sicherlich bin ich das in manchen Situationen. Ich bin so erzogen worden und bin trotz aller Reflexion nicht unfehlbar. Allerdings würde ich von mir behaupten, dass ich viele toxische Eigenheiten bereits erkannt und verarbeitet habe, dass ich im Vergleich mit dem Querschnitt nicht unbedingt schlecht dastehe - was jedoch nicht bedeutet, so dass meine Reise hin zu einem besseren Menschen je beendet ist.

  • Da Männlichkeit unzweifelhaft ein Ding in unserer Gesellschaft ist, macht auch der Begriff "toxische Männlichkeit" Sinn. Der Begriff hängt mit spezifischen Verhaltensweisen zusammen, die männlich codiert sind und ein schlechtes Miteinander entstehen lassen, nicht mit Männlichkeit als solche, die von vielen als etwas Positives hervorgehoben wird. Das Konzept ist schon sehr hilfreich, um die negativen Formen zu identifizieren und einzuordnen.


    Ja, ich kenne viele Menschen, die Opfer von toxischer Männlichkeit werden (ich z.B.) und sehe ständig Männer, die diese ausüben.


    Der Kern von toxischer Männlichkeit liegt in der Annahme, dass männlich sein damit einhergeht, spezifische Erwartungen zu erfüllen, die gegen die menschliche Natur (z.B. im Sinne von emotionalen Prozessen) oder ein Miteinander auf Augenhöhe arbeiten. Hyperaggressivität, emotionale Abgestumpftheit, Platzhirschgehabe, physische Dominanz etc. gehört alles dazu.