Auf den Link hätte ich jetzt auch verwiesen, weil tatsächlich einiges mit einfließt oder einfließen kann. Zentral ist mMn der Punkt:
"Gründe für die besseren Benotungen von Mädchen liegen in ihrem Lern- und Sozialverhalten. So bescheinigen Lehrkräfte Schülerinnen im Vergleich zu Schülern eine höhere Kompetenz zum selbstgesteuerten Lernen (Kuhl & Hannover, 2012), eine höhere Selbstdisziplin (Duckworth & Seligman, 2006) und ein positiveres Arbeitsverhalten (Han et al., 2017), womit Geschlechterunterschiede in den Noten erklärt werden können."
Das Wesen der meisten Jungen, ob das jetzt biologisch oder erzieherisch zu begründen ist, ist mit dem still Sitzen, Zuhören und ruhigen Arbeiten wenig kompatibel. Ebenso, dass Situationen eher theoretisch als praktisch betrachtet werden. Ich denke nicht, dass das Geschlecht der Lehrer eine besondere Rolle spielt, aber mit Sicherheit werden die Schüler*innen auch basierend auf ihrem Verhalten subjektiv bewertet, ob jetzt bewusst oder unbewusst. Das fängt in der Grundschule an und zieht sich durch. Dadurch entstehen kumulative Vor- bzw. Nachteile (und damit entsprechende Bildungserfolge), die mit Sicherheit nicht jeder auszugleichen vermag.