Wie vermutlich die meisten Mädchen, die gerne schreiben und lesen, habe ich in meiner Kindheit/frühen Jugend auch ein Tagebuch geführt. Allerdings habe ich dann doch wieder aufgegeben, weil es eigentlich nicht viel gab, das ich für aufschreibenswert hielt. Mehrere Jahre lang hielt ich dann auch Tagebuchschreiben für sinnlos.
Geändert hat sich das erst, als mir ein Dozent empfohlen hat, mir über meine Sichtweise auf Seminare, Dozenten, meine Fortschritte bei Arbeiten etc. Rechenschaft abzulegen. Er hat mir erklärt, dass er es sinnvoll findet, nachverfolgen zu können, wie man zu bestimmten Zeiten in der Vergangenheit über bestimmte Sachverhalte gedacht hat und wie sich diese Sichtweisen im zeitlichen Verlauf verändern, wenn man allmählich mehr dazu lernt und reifer wird. Es ist nämlich so, dass man manchmal selber gar nicht mehr weiß, dass man früher Positionen angehangen hat, die man mittlerweile für falsch hält. (Selbst schon erlebt…) Da kann es ganz heilsam sein, so was ggf. nachlesen zu können. Außerdem schreibe ich mir auf Exkursionen immer auf, was wir alles besichtigt haben, damit ich es später noch weiß. Wenn man z.B. pro Tag 3 Kirchen anschaut, weiß man sonst irgendwann nicht mehr, welche Kirche nun welche war. :D Ich schreib allerdings keine "Romane" in Tagebuchform - dafür hab ich gar nicht die Zeit -, sondern halte nur kurz fest, was sich so ereignet hat und was z.B. ein Gespräch mit einem Dozenten ergeben hat.