Findet ihr es schlimm, wenn man sich ritzt?!

  • Man muss ja auch daran denken , dass die Narben dann immer bleiben und vor allem sichtbar sind .

    Ich selber höre meistens passende Musik oder Zeichne dem entsprechende Bilder , wenn ich mal am emotionalen Tiefpunkt bin .


    Leider habe ich es auch zu oft gemacht.. Doch ich lass mein Arm Tätowieren und somit die Naben verdecken.

    Für mich ist auch die Musik und Gespräche wichtig für eine Alternative. Doch ich habe es vor kurzen noch als druck abbau gefunden.

    Doch man macht sich damit selber Kaputt.. Ich kann und darf das auch sagen weil ich selber da die Erfahrungen gemacht habe.

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  • Ich persönlich finde es sehr schlimm, dass sich Leute ritzen, viele belächeln es viele schütteln den Kopf, dennoch ist es ein ernst zu nehmendes Thema.

    Psychische Probleme ob mäßig oder schlimm können dafür ein Auslöser sein. (wobei ich gar nicht sagen kann ob man das wirklich einstufen kann, da ich der Meinung bin, dass sich psychische Probleme nur individuell auf die Person abstimmen lassen, sprich ich kann schon weniger Probleme damit haben allein zu sein als andere, die im schlimmsten Fall daran zu grunde gehen)


    Jeder geht anders mit seinen Problemen um, da ich selbst psychische Erkrankungen habe kenne ich das Problem der Leere und viele andere Problematiken, die sich dazu gesellen, so viele psychische Erkrankungen wie es gibt, gibt es aus Problemlösungen, diese können bei jedem unterschiedlich sein und von nicht dramatisch bis sehr daramtisch zeigen.

    Ich selbst ritze mich nicht, mir wurde aber gesagt, dass man das macht um Druck anzubauen, als Bestrafung uvm., in meinen Augen zeigt es aber eins, es ist ein Signal dafür, dass es dieser Person schlecht geht.

    (Nur so nebenbei, selbst diese "Aufmerksamkeitsritzer" wie man Sie ggf. von damals kannte, haben in meinen Augen ein Problem, ein gesunder Mensch ritzt sich nicht ohne Grund)


    Ich muss persönlich sagen für mich ist noch nicht mal das schlimmste Problem, dass sehr viele Narben einen zieren können, die Probleme die diese Person haben sind wesentlich schlimmer und ich kann jedem empfehlen, egal ob man sich ritzt oder nicht, sucht euch Hilfe, sei es Familie, Freunde oder einen Therapeuten.

    Allein der Punkt, dass man schon soweit geht sich selbst zu verletzten, breitet mir so viele Sorgen, dass ich immer wieder im Hinterkopf habe, dass der nächste Schritt ist, dass man dann auch mal an die Hauptschlagadern geht oder sich auf eine andere Art und Weise das Leben nimmt.

    (Man weiß ja nicht, was im Kopf der Person vorgeht, gilt aber antürlich auch für die Personen die sich nicht ritzen)

  • Verstehe die Frage nicht ganz. Also, dass es überhaupt eine Frage ist.

    Natürlich ist es schlimm, wenn man sich ritzt...


    Wenn ich eine betroffene Person sehe, die sowas macht, bricht es mir mein Herz, dass ein Mensch so weit im Leben getrieben wurde, sich so etwas anzutun. Ich selbst war in der Hinsicht nicht davon betroffen, aber hab mit ähnlichen Problematiken zu kämpfen. Deshalb kann ich es etwas nachvollziehen.


    Ist man einmal in so einem Loch, ist es sehr schwer herauszukommen, geschweige denn sich Hilfe zu suchen.

  • SVV ist, wie bereits schon einmal erwähnt, nichts, was man einfach so ohne weiteres abstellen kann. Erschreckend ist, dass es dennoch immernoch Menschen gibt, die dann so Sätze raushauen wie "Hä? Mach es doch einfach nicht?" "Such dir doch einfach Hilfe!" oder "Oh, bitte, hechel doch noch mehr nach Aufmerksamkeit!"

    Man kann das ganze in der Tat schon mehr oder weniger in die "Sucht-Schublade" stecken, denn das kommt der Sache am nächsten. Und ja, es ist nichts gutes und diese Menschen haben ohne jeden Zweifel ihre Probleme. Kein Mensch fügt sich selbst bleibenden Schaden einfach so zu.

    Ich will gar nicht zu tief darauf eingehen, kann aber so viel sagen, dass SSV-gefährdete Menschen stets damit zu kämpfen haben, selbst wenn man es Jahre unter Kontrolle hat, reicht oft ein großes Ereignis, um wieder dort zu landen. Man brauch viel Selbstkontrolle, um das quasi zu handeln.

    Jedes Paradies hat Dornen und jede Tat hat ihren Preis.

  • Hm, kommt drauf an.

    Das Ritzen an sich vielleicht weniger, als wenn jemand tatsächlich eine Krankheit hat, die ihn dazu zwingt.

    Klar, man schadet seinem Körper, aber würde ich jetzt fragen "findet ihr Alkohol trinken schlimm?" würden wohl 99% "nein!" schreien, obwohl es ebenso dem Körper schadet, ein Laster ist und zur unkontrollierbaren Sucht führen kann. Ritzen ist quasi das "Alkohol trinken" mancher Leute. Ein Laster, mit dem sie etwas zu kompensieren versuchen. Es gibt Leute, die machen das bewusst und kontrolliert, warum sollte das schlimm sein? Es ist ihr Körper und sie entscheiden, was sie damit anstellen. Wenn das ihre Art ist, mit schwierigen Zeiten umzugehen, ist das auch nicht mehr oder weniger schlimm, als sich die Kante zu geben, wenns schlecht läuft oder seinen Stress mit rauchen abzubauen.


    Finde es daher schon ein wenig Heuchlerisch, wenn man diese Art der Selbstzerstörung schlimm findet, aber gegen Alkohol (oder auch Zigaretten) nix einzuwenden hat, im schlimmsten Fall es noch als normal ansieht oder sogar damit angibt. Wenigstens tun die Leute, die sich ritzen, nicht so als wäre das ganz super toll und wenigstens hauen die keine seltendämliche Sprüche wie "gehört halt dazu!" raus. Sie sind sich bewusst, dass es nicht gut ist. Aber oft genug braucht man eben ein gewisses Laster. Ob das nun der Alkohol ist, die Schokolade, die Zigarette oder das Ritzen.. jeder ist erstmal für sich selber verantwortlich und schlimm finde ich nur, wenn jemand die Kontrolle darüber nicht hat oder sie verliert und keiner sich bequemt, ihnen zu helfen sondern nur das Bullshit-Bingo auspackt von wegen "Ja dann hör halt auf" oder "Such dir Hilfe" oder das schlimmste "Willst eh nur Aufmerksamkeit".


    Wir sind ja nicht mehr in den 2000ern mit dem Emo-Trend, wo das Ritzen für viele nur eine Art persönlicher Stil war, DAS fand ich tatsächlich furchtbar. Als echtes Laster ist es aber was anderes und wie gesagt, so ein Laster hat JEDER. Wer behauptet, keins zu haben, hat eines, welches er einfach nicht als solches erkennt. Und dieses verurteilen finde ich immer furchtbar. Ich denke die Zeiten, in denen es Leute "aus Spaß" gemacht haben, haben wir lange hinter uns und niemand wird das noch "einfach nur so" tun.

    Und wenn ihr jetzt denkt, dass ich Blödsinn labere und auch damals sicher keiner das "einfach so" gemacht hat, möchte ich gerne daran erinnern, dass es auf TikTok Dinge gab wie die "Tide Pod Challenge" oder Menschen schon durchs Selfies machen gestorben sind, weil es ja unbedingt "voll krass" sein musste. Manche sind halt bereit, für Beliebtheit und "dazu gehören", einfach alles zu tun.

  • Finde die Frage misslungen, sowohl inhaltlich als auch von der Wortwahl her. Sehe das aber grob so:


    - Wer darunter leidet, sollte sich vielleicht Hilfe holen.

    - Wer meint, ihm hilft dies bei der Verarbeitung von Stress oder Emotionen, soll damit meinetwegen weitermachen.

    - Vorurteile helfen nicht, jemanden zB mit Vorwürfen oder Spott zum Aufhören bringen wollen, ebenfalls nicht.

    .

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




  • Ich mag das Wort „Ritzen“ nicht, irgendwie hört sich das für mich so abwertend an, zumal es auch noch weitere Arten der Selbstverletzung gibt. Die Gründe für ein Selbstverletzendes Verhalten sind vielfältig, aber ich denke, dass hinter Selbstverletzung meistens eine tiefere seelische Belastung steckt und es nicht nur um Aufmerksamkeit geht. Es ist vermutlich für beide Seiten nicht leicht damit umzugehen, aber ich bin der Ansicht, dass es wichtig ist, Betroffenen vorurteilsfrei und respektvoll zu begegnen. Außerdem kann wiederholtes Selbstverletzendes Verhalten auch gefährlich werden, deswegen sollte es nicht verharmlost und ernst genommen werden. Für Betroffene ist es schwierig das Verhalten einfach abzulegen, aber ich bin zuversichtlich, dass man durch professionelle Hilfe und Unterstützung andere Wegen finden kann, um mit den Belastungen umzugehen.

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    Shin, from now on, I’ll be by your side in those hard times.

    I’ll always be with you. I’ll never leave you behind.

    I want to see the sea again, and this time, I want it to be with you.

    I want us to see the sea you spoke of, together. – Lena.

    ͏͏ ⠀

    (86―エイティシックス―) We won't forget.

  • Ich mag das Wort „Ritzen“ nicht, irgendwie hört sich das für mich so abwertend an

    Empfinde ich auch so. Betroffene Menschen präferieren meines Wissens nach auch den Begriff "Schneiden".


    Allerdings empfinde ich auch die Formulierung des Themas schwierig.

    Schlimm ist für mich ein zu schwammiges und wertendes Wort.


    Erfahrungsgemäß leiden diese Menschen und versuchen durch SVV (welches auch anders ausgelebt werden kann) diesen Druck, diese Anspannung etwas zu lösen. Natürlich ist das nicht optimal und ich bin der Meinung, dass es durchaus zu empfehlen ist sich dann Hilfe zu suchen, in Form von psychotherapeutischer Unterstützung und dann zusammen andere Bewältigungsstrategien/Skills zu erarbeiten.


    Nach meinen Empfinden haben betroffene Menschen Unterstützung und Empathie verdient und keine Person, die ihr Verhalten in gut oder schlecht unterteilt. Verurteilung aufgrund persönlicher Dinge hat für mich da nichts zu suchen.

    ~ Don't try to understand it. Feel it. ~ :lovex:

    Einmal editiert, zuletzt von Lux ()

  • Ich finde es schlimm, dass Menschen sich gezwungen sehen müssen zu solchen Mitteln zu greifen.

    Und statt die Ursachen zu bekämpfen, fängt man an, die Leute, die dies tun, zu verurteilen.

    Ein widerliches Verhalten.

  • Jede Form von selbstverletzenden Tendenzen ist nicht gesund. Weder geistig noch körperlich und deshalb sage ich: Natürlich ist Ritzen schlimm. Wenn man entweder in so einer schlechten Stimmung ist oder so einen Mist durchmacht, dass man Selbstverstümmelung in Betracht zieht, ist es wohl allerhöchste Eisenbahn, sich Hilfe zu suchen.


    Selbstverletzung ist wohl die allerletzte Instanz, die man erstmal erreichen muss. Davor muss es schon diverse anderen Faktoren gegeben haben, die man nie in Angriff genommen hat, die letztendlich zu diesem Problem geführt haben. Meine Schwester war z.B. auch so ein Fall. Magersucht, Ritzen, das volle Programm. Und warum? Weil sie meinte, alles in sich hineinfressen zu müssen, statt mit der Familie zu reden. Ende von Lied: sie hat sich zuerst geritzt und weil sie ständig wegen ihrer Figur geärgert wurde, hat sie sich so lange runtergehungert, bis sie irgendwann ihre Füße nicht mehr gespürt hat, weil die Wirbelsäule komplett eingesackt ist und auf die Nerven gedrückt hat.


    Jedenfalls ist die Lehre aus all dem, dass solche Tendenzen wirklich mit eines der schlimmsten Symptome von ungelösten Problemen sind und bei sowas hört der Spaß bei mir auf. Wenn sich das jemand antut, um was zu spüren, soll die Person doch bitte lieber zu mir kommen, dann gibts nen Satz heiße Ohren und die spürt man viel besser, als so eine olle Klinge. Und bekommt eine Gratissitzung zur Bewältigung der Probleme, die erst dazu geführt haben.

    "Pure and radiant , he wields love to shrive clean the hearts of men.

    There is nothing more terrifying."

    "My brother will keep his promise. He possesses the wisdom, the allure, of a god - he is the most fearsome Empyrean of all."