(Hype) positives und negatives rundum das Coronavirus?

  • Habe gerade im Radio gehört, dass die Türkei mit seinem Corona -Zahlen nicht ganz ehrlich gewesen ist.

    Es dürfte so einige Staaten geben, die mit ihren nach außen genannten Zahlen nicht ganz die Wahrheit treffen. Entweder weil Informationen nicht vernünftig weitergegeben werden, weil Infektionen nicht festgestellt werden (z.B. keine Tests, falscher Befund, etc) oder eben weil die entsprechende Führung kein Interesse daran hat die tatsächliche Lage darzustellen - so zeigt man nach außen hin Stärke, man hat das Problem im Griff, bzw es gibt gar kein Problem - man ist ja besser als die Anderen und um sicherzustellen das es auch so bleibt, wird halt ordentlich gelogen. Bei der Türkei unter Erdogan würde mich das nicht wundern.


    Sptitzenreiter sind für mich aber Nord Korea und natürlich unser aller Liebling China:


    530db2dbbd658bcacec3b0805df2099a.jpg


    Ja....ihr seht richtig: :ugly::ugly::ugly: China hat die Lage vollkommen im Griff :ugly::ugly::ugly:

  • China schreibt sich eben ihre eigene Erfolgsgeschichte zusammen. Ob das auf Dauer gut gehen wird bezweifle ich. Der Versuch den Corona Ausbruch in China zu verschleiern hatte auch nicht mehr funktioniert, sodass man da die Flucht nach vorne antreten musste.


    Übrigens überschreiten hierzulande immer mehr Landkreise den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100000 Einwohner. Hamburg hat sich u.a. nun frisch dazugesellt. Markus Söder plant schon im bayerischen Landkreis Berchtesgardener Land "lockdownähnliche" Maßnahmen. Dort gibt es aktuell 252 Neuinfektionen pro 100000 Einwohner

  • Ehrlich gesagt fange ich langsam an, die Zahlen in Europa in Frage zu stellen. Einfach, weil es keinen offensichtlichen Grund zu geben scheint, warum wir immer noch um einiges geringere Zahlen haben, als die anderen europäischen Länder. Selbst in Italien steigt es wieder stark an, obwohl es da heißt, dass die Bevölkerung sehr vorsichtig ist, weil das Trauma vom Frühjahr noch nachwirkt.

    Im Frühjahr war es nachvollziehbar. Da hat es z.B. Italien, Grand-Est usw. einfach durch nachvollziehbare Ereignisse unvorbereitet und heftig erwischt, während wir noch rechtzeitig Maßnahmen einleiten konnten.

    Was ich nicht weiß, ist, wie die Kontaktverfolgung in den einzelnen Ländern aussieht, aber ansonsten sind die Maßnahmen doch alle recht ähnlich.

  • @Thylraz Es ging in meinem Post gar nicht darum, irgendeine Gruppe pro/kontra Corona-Maßnahmen zu kritisieren. Ich habe extra Italien als Vergleich angeführt, weil da einfach auch die Akzeptanz der Maßnahmen höher ist, als hier und somit die Umsetzung der Maßnahmen eigentlich mindestens genauso gut sein sollte, als hier. Trotzdem haben die höhere Zahlen. Deshalb frage ich mich, ob es eben dafür andere Gründe gibt, als das Verhalten der Leute an sich.

  • @Thylraz Dann vlt. per PN? Mir fällt nämlich wirklich keine Erklärung ein, außer dass was mit den Zahlen nicht stimmt.


    Auch finde ich das Durchdrücken des Regelsschulbetriebs und die glatte Weigerung unserer Kultusminister, die Risikogruppe im Schulbetrieb zu schützen sehr merkwürdig. Mit Demokratie hat das für mich wenig zu tun. Und das Bildungsargument glaube ich schon lange nicht mehr. Je nach Infektionsgeschehen bin ich dem Regelbetrieb gegenüber sogar offen - solange die Risikogruppe anständig geschützt wird.
    Geld für Luftfilter in den Klassenräumen will man z.B. auch keins ausgeben (100 € / Schüler), aber alle Eltern in RLP haben dieses Jahr 300 € pro Kind dafür hinter her geworfen bekommen, dass sie sich im Frühjahr selbst um ihre Kinder kümmern mussten. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber mit rechten Dingen geht es da für mich einfach nicht mehr zu.

  • Diese Plazebo-Kindergeldzahlung verstehe ich auch nich so wirklich. Die bringt eigentlich nur den allerwenigsten etwas. Genauso wie der Mehrwertsteuer-Rohrkrepierer. Bei vielen Dingen des alltäglichen Lebens wirkt sich dies kaum bis gar nicht aus. Zumindest hier bei mir im Ort sind die meisten Preise nun Endgültig wieder auf dem "Normalstand" angekommen.


    Dann bestätigt sich gerade wieder an unseren durchschnittlichen Zahlen das wir unseren europäischen Nachbarländern 2-3 Wochen hinterherhinken. Bei den Fallzahlexplosionen (wie die Medien es gerne nennen) überall um uns herum, hätte man also wissen können was uns erwartet. Hier bin ich mal gespannt darauf wie sich die Lage weiterentwickelt. Bei aktuell jenseits der 10k Neuinfizierungen siehts wohl nicht so rosig aus.


    Ich bin mal gespannt was sich unsere Politiker einfallen lassen um diesem steigenden Anstieg entgegenzuwirken. Merkel und Co wiederholen mantraartig ihre Gebete rund um die Eigenverantwortung, bei immer neuen Rekordzahlen scheint das aber wenig Anklang zu finden. Man bedenke den Stumpfsinn derjenigen die das Coronavirus als Verschwörungstheorie abtun und regelmäßig demonstrieren gehen, aber auch den Egoismus vieler weiterer Bürger des Landes, die ihre Masken nicht oder nur in größeren Geschäften tragen wollen, sich nicht einmal um Abstand zu anderen Leuten bemühen oder immernoch Reisen und Feiern wollen - Corona betrifft ja nur die Anderen. Strafen, z.B. für Maskenverweigerer oder Partyfreunde, gibt es...zumindest in der Theorie, werden aber vielfach noch immer nicht angewandt - jetzt will man sich aber darum bemühen.

    So langsam gerät unsere Führung damit in Zugzwang. Will man die Ausbreitung des Virus effektiv bekämpfen, dann bräuchte es vermutlich nochmals strengere Regeln die auch durchgesetzt und nicht wenige Stunden später wieder von irgendwelchen Gerichten gekippt werden - bis hin zu einem weiteren bundesweiten Lockdown. Oder möchte man die Wirtschaft und König Fußball schützen, dann müsste man die Ausbreitung im Zaum halten, was aber auch nicht so wirklich gut funktioniert, wie man gerade sieht. Oder aber man nimmt eine schleichende Durchseuchung in kauf, wobei die Immunität nach der Erkrankung noch immer nicht gesichert ist.


    In meinem Bereich bekommen wir die Auswirkungen der Coronakrise zunehmend zu spüren. Die Lieferzeiten von Ersatzteilen, Fahrrädern oder E-Bikes schießen drastisch in die Höhe. Ich habe vor kurzem mit einem unserer Großhändler gesprochen, da wir Fahrradschläuche und Reifen brauchen. Er hat mir dann die aktuelle Problematik geschildert. Das Zeug kommt aus China, Vietnam, Taiwan und Co. Wenn die ihre Waren bestellen dauert es 4-6 Wochen bis diese geliefert werden - normalerweise. Jetzt sind aktuell 6-8 Monate. Das betrifft auch viele weitere Teile. Und wenn ich jetzt was für unseren Laden bestellen möchte, sehe ich bei immer mehr Teilen "nicht verfügbar - Liefertermin unbekannt". Das gleiche gilt für die Fahrzeuge, denn ohne Teile auch keine Fahrräder. So haben wir z.B. im Mai für einen Kunden ein E-Bike bestellt. Ein gängiges, kein Exot. Sollte Ende Juni kommen. Diese Angaben haben noch nie funktioniert, meistens dauerte es 2-3 Wochen länger. Nun aber haben wir Oktober und jede Woche wird dieses bestellte Rädchen um eine Woche nach hinten verschoben. Der Hype um Fahrräder und E-Bikes der in den vergangenen Monaten wohl vor allem in den urbanen Gebieten des Landes aufkam (wir im ländlichen Raum haben da nicht viel von gemerkt), dürfte also nächstes Jahr mangels Teileversorgung verpuffen. Ein wenig ließe sich die Problematik sicherlich kompensieren, in dem man auf minderwertigere Ware für die Produktion setzt, die sonst bei den besseren Marken eigentlich nicht verbaut wird, aber auch diese "Vorräte" dürften schnell schrumpfen und für den Kunden wäre dies ja eigentlich auch eher nachteilig - denn das Rad hat dann z.B. keine Schwalbe oder Continental Reifen mehr, sondern nur noch Kenda oder schlechter - bei gleichem Kaufpreis.


    Ich denke mal das viele Wirtschaftszweige und Branchen bald auf eine ähnliche Problematik stoßen, wenn sie denn bisher noch verschont blieben. Es wird nicht mehr so viel gefertigt und auch der Transport gerade aus Ost-Asien verlangsamt sich, da z.B. Teile der Frachter-Flotte aktuell geparkt werden. Weniger Frachtkapazität wirkt sich eben negativ auf die Transportgeschwindigkeit aus.

  • Simitar An der "Plazebo-Kindergeldzahlung" stört mich v.a., dass für solchen Unsinn Geld da ist und für die wirklich wichtigen Dinge, die gerade jetzt im Bildungssystem rot aufleuchten, nicht. In der Zwischenzeit will man in RLP wenigsten Luftfilter für Räume zur Verfügung stellen, die gebraucht werden, aber keine öffnebaren Fenster haben. Für alle anderen heißt es in den Schulen Lüften - auch bei Minusgraden. Und statt Wechselbetrieb gibt es durchgängige Maskenpflicht - auch an Ganztagsschulen. Während unsere Kultusminister sich nicht mal mehr trauen, sich mit 16 Mann persönlich in der großen Rheingoldhalle zu treffen, sondern das lieber digital machen. Und da wundern sich die Politiker, wenn in der Bevölkerung immer größere Zweifel an ihren Maßnahmen zu hören sind? Würden sie geschlossen nachvollziehbar und vertrauenserweckend handeln, sähe das wahrscheinlich ein gutes Stück anders aus. Und wenn man dann noch aus anderen Ländern Studien liest, was für immense Treiber der Pandemie Schulen sind, dann fällt einem nichts mehr dazu ein. Bin mal gespannt auf die Zahlen der nächsten beiden Wochen hier. Da der Effekt ja immer versetzt ist, müssten sich da eigentlich die zwei Wochen Ferien bemerkbar machen.


    Zu den Lieferschwierigkeiten: Das wäre mMn der Zeitpunkt, dass Firmen, die sowas in Europa produzieren könnten und gerade coronabedingt wenig Abnahme ihrer eigentlichen Produkte haben, darauf anspringen.

  • Ich glaube, ich habe hier im Thread jetzt noch niemanden gelesen, der sich impfen lassen würde, oder?

    Ich möchte eigentlich auch nicht eine der ersten sein, die ein neues Mittel (ob nun Impfstoff oder sonstiges Medikament) bekommen, aber vielleicht entscheide ich dieses mal anders.. Dann, wenn es so weit ist.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Ich mach es gerne. Ich vertraue den Behörden, der Wissenschaft, den Testrichtlinien und dem Prozess der Zulassung, warum auch nicht? Ich habe im Leben diverse Impfungen und Medikamente erhalten und alle waren in Ordnung. Habt ihr tatsächlich einen rationalen Grund, überhaupt daran zu zweifeln? Ich meine: Wir kriegen den Impfstoff vermutlich eh später, da erstmal die alten Menschen geschützt werden müssen, aber ich würde ihn selbstverständlich nehmen.

  • Habt ihr tatsächlich einen rationalen Grund, überhaupt daran zu zweifeln?

    Ist die Frage, was ein "rationaler" Grund wäre.

    Mir ist auch klar, dass die Stoffe alle ausgiebige Prozesse durchlaufen, bevor sie für die Allgemeinheit zugelassen werden. Dennoch kann ich ein gewisses Unbehagen einfach nicht leugnen. Obwohl mir eigentlich klar ist, dass so eine Spritze mir nicht schadet, sondern nützt, reagiert mein Körper leider anders und nicht rational.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Obwohl mir eigentlich klar ist, dass so eine Spritze mir nicht schadet, sondern nützt, reagiert mein Körper leider anders und nicht rational.

    Ein völlig normales Gefühl und absolut berechtigt. Ich fühle natürlich auch solche Dinge. Aber manche Leute tun so, als wäre es v e r n ü n f t i g, sich nicht impfen zu lassen, und das ist nicht der Fall. Die Argumente sind fadenscheinig. Gegen Gefühle ist nichts einzuwenden, im Gegenteil. :)

  • Was mich betrifft... mein Leben läuft (zurzeit) in Bahnen, die geregelt genug sind als dass ich die Notwendigkeit sähe, mich als medizinisches Versuchskaninchen zu verdingen. Von daher würde ich mich bei einer Impfung nicht dazu gedrängt sehen mich gleich an vorderster Front zu positionieren.


    Allerdings scheint mir der Sinn und Nutzen von Impfungen wirklich gut genug belegt als dass ich eine Impfung kategorisch ablehnen würde. Da mir der Nutzen für mich und die Allgemeinheit eben doch grösser scheint als die Nebenwirkungen. Zu glauben, oder darauf zu hoffen, dass es keinerlei Nebenwirkungen gäbe wäre imo doch sehr utopisch.

    Aber ich denke, was gibt es auf dieser Welt, dass keine Nebenwirkungen hat? Sport? Ist gesund, macht Spass und tut mitunter auch der Seele gut; Obwohl die Gelenke vielleicht doch Einspruch erheben würden. Und Essen? Ist lebensnotwendig und lecker - aber auch wenn man sich noch so gesund und qualitäts/umweltbewusst ernährt; Würde man jede Mahlzeit die man zusich nimmt vor dem Verzehr zur Untersuchung ins Labor schicken... ich bin der Ansicht, man fände nicht eine, in welcher sich nicht wenigstens Spuren von Strahlung, Mikroplastik, Schwermetallen oder anderen Umweltgiften finden ließen.


    Von daher; Essen ist nicht völlig gesund, Sport nicht, im Bett bleiben auch nicht - und was man sonst so mit seinem Leben so anstellt wohl auch nicht. (In meinem Fall ganz sicher nicht...)

    Und deshalb würde ich mir denken, wenn mich sonst schon bisher nichts klein gekriegt hat wird mir wohl nicht ausgerechnet eine Impfung den Rest geben; Falls doch... dann hat offenbar sowieso schon nicht mehr viel gefehlt... ^^

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Zu glauben, oder darauf zu hoffen, dass es keinerlei Nebenwirkungen gäbe wäre imo doch sehr utopisch.

    Ich möchte dich in aller Freundlichkeit darauf hinweisen, dass die Nebenwirkungen von Impfungen (vielleicht Fieber bei Kleinkindern, leichte Symptomatik) völlig normal sind und von allen Menschen problemlos abgeschüttelt werden. Der Nutzen der Impfung ist im Vergleich zu diesen Kleinstsymptomen exorbitant. Jedoch gibt es ja die Mär von tatsächlichen "Impfunfällen" und "Komplikationen": Die wissenschaftlichen und fundierten Zahlen sagen dazu, dass die Chance dafür bei 1 zu 1.000.0000 liegt. Sie ist so gering, dass sie statistisch absolut zu vernachlässigen ist und für die (nicht-mathematische) Wirklichkeit keine Relevanz hat.

    Für weitere Informationen empfehle ich, eine seriöse Quelle zu bemühen:
    https://www.rki.de/DE/Content/…rheit_impfungen_node.html


    Medizinisches Versuchskaninchen

    Ja, also das bist du natürlich sowieso nicht, weil unser Rechtsstaat das nicht gestattet. Wenn du allerdings das Vertrauen in unsere Staatsorgane verloren hast, deren Aufgabe es ist, dich zu schützen, müssen wie die Diskussion ohnehin anders aufrollen. :)

  • Ich würde mich wahrscheinlich auch nicht gleich impfen lassen, aber nicht, weil ich dem nicht traue, sondern, wie bei Haggard, ich sehe bei mir (noch) nicht die Notwendigkeit. Würde ich viel mit Risikopatienten zusammenarbeiten oder wäre selber einer, dann würde ich mich schon recht schnell impfen lassen. Aber ich seh das momentan noch ein wenig wie die Grippeimpfung. Sollten die machen, die auch ein Risiko haben :D

    The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

  • Ich wäre tatsächlich an allererster Front bei den Impfungen dabei. Ich bin Risikopatientin, mein Mann auch und ehrlich gesagt, eine etwaige Nebenwirkung ist mir alle mal lieber, als mich doch unglücklicherweise mit Covid19 anzustecken.

    ...better to be hated for who you are - than loved for who you are not...